Science Busters Podcast

Science Busters Podcast

Wer nichts weiß, muss alles glauben.

Transkript

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Martin Puntigam: Zehn Jahre Heinz-Oberhummer-Award. Und erstmals findet die Verleihung heuer

Martin Puntigam: auch einmal in Graz statt.

Martin Puntigam: Nämlich kommende Woche Donnerstag, 12. Juni in der Aula der Universität Graz ab 20 Uhr.

Martin Puntigam: Preisträger 2025 ist Eckart von Hirschhausen.

Martin Puntigam: Er kommt persönlich nach Graz, nimmt den Preis entgegen und spielt davor mit

Martin Puntigam: uns Science Busters einen Abend lang eine Show.

Martin Puntigam: Freue mich schon auf die Veranstaltung, die Preisverleihungsgala an der Alma

Martin Puntigam: Mater von Heinz Oberhumer, der ja in Graz Physik studiert hat.

Martin Puntigam: Natürlich nutzen wir auch die Gelegenheit und nehmen davor mit Eckart einen

Martin Puntigam: Science-Busters-Podcast auf, der Anfang Juli hier zu hören sein wird.

Martin Puntigam: Mehr Tipps, wie gewohnt, am Ende der Ausgabe, aber zuvor tauchen wir ab in die Dunkelheit.

Martin Puntigam: Ausgabe 106 des Science Busters Podcasts und heute fragen wir uns,

Martin Puntigam: ob die dunkle Energie Menschen bekommen hat.

Ruth Grützbauch: Nein, fragen wir uns nicht und nein, hat sie nicht.

Martin Puntigam: Herzlich Willkommen zu Ausgabe 106 des ScienceBusters Podcasts,

Martin Puntigam: wie immer produziert mit Unterstützung der Uni Graz und der TU Wien.

Martin Puntigam: Mein Name ist Martin Puntigam und

Martin Puntigam: mir gegenüber sitzt heute wieder einmal Rot-Grützbauch-Astronomin. Hallo.

Ruth Grützbauch: Hallihallo.

Martin Puntigam: Das letzte Mal in Ausgabe 105 haben Florian Freistädter und ich gesprochen über

Martin Puntigam: Zeit, Quantenunschärfen,

Martin Puntigam: Entropie, Mikrozustände, warum unsere Zukunft die Vergangenheit anderer sein

Martin Puntigam: kann, ob das Universum im Urknall besonders aufgeräumt war oder erst später dann,

Martin Puntigam: wann ein Universum klumpig wird, dass wir heute in den Quantenunschärfen des

Martin Puntigam: frühen Universums leben,

Martin Puntigam: ob wir Teil eines kosmischen Daumenkinos sind, warum wir vielleicht gar nicht

Martin Puntigam: alles übers Universum herausbekommen werden, wieso Hunde keine Differentialgleichung

Martin Puntigam: lösen können und ob sich Udo Jürgens vor dem Komponieren mit Relativitätstheorie beschäftigt hat.

Ruth Grützbauch: Na, bin ich froh, dass ich da nicht dabei war.

Martin Puntigam: Das war ein ganz ernsthafter Podcast über Zeit. Allerdings nicht über die Uhrzeit

Martin Puntigam: an sich, sondern über das Zeitphänomen aus physikalischer Sicht.

Martin Puntigam: Also gadellos. Und haben natürlich begonnen mit 1000 Jahre sind ein Tag.

Ruth Grützbauch: Ja, schön.

Martin Puntigam: Heute geht es um dunkle Energie. Was man weiß, was man noch immer nicht weiß,

Martin Puntigam: aber was es Neues gibt und wie aufregend das tatsächlich ist.

Martin Puntigam: Dunkle Energie, dabei geht es aber natürlich nicht um den Raubzug der US-Regierung,

Martin Puntigam: sondern ums Universum und seine seltsamen Kräfte und was man da plötzlich gemessen hat, oder?

Ruth Grützbauch: Naja, Moment, Moment, machen wir mal vielleicht am Anfang einfach eine kurze

Ruth Grützbauch: Stundenwiederholung, oder?

Ruth Grützbauch: Herr Puntigam, was wissen Sie über die dunkle Energie?

Martin Puntigam: Also was ich mal gemerkt habe aus den letzten knapp 20 Jahren Science Busters

Martin Puntigam: ist, überall wo dunkel steht, weiß man nicht genau, warum es sich dreht.

Ruth Grützbauch: So ist es. In der Astronomie bedeutet dunkel nicht nur kein Licht,

Ruth Grützbauch: sondern auch keine Ahnung.

Martin Puntigam: Und je energiereicher, dass dunkel ist, desto weniger Ahnung hat man davon.

Martin Puntigam: Also dunkle Materie geht noch einigermaßen, schwarze Löcher,

Martin Puntigam: das sind so ein Grenzbereich, da weiß man schon einiges, aber dunkle Energie,

Martin Puntigam: also da ist der Interpretationsspielraum relativ groß noch.

Ruth Grützbauch: Und das ist korrekt, ja.

Martin Puntigam: Und ich kann mich erinnern, es geht darum, dass das Universum sich entgegen

Martin Puntigam: anderslautenden Annahmen bis vor ein paar Jahrzehnten schneller ausdehnt als

Martin Puntigam: gedacht und nicht langsamer wird.

Ruth Grützbauch: Ja, und zwar, dass es sich nicht schneller ausdehnt, sondern dass die Ausdehnung schneller wird.

Martin Puntigam: Also es ist nicht nur überhöhte Geschwindigkeit, sondern beschleunigt noch?

Ruth Grützbauch: Genau, so ist es. Beschleunigte, überhöhte Geschwindigkeit.

Ruth Grützbauch: Also das Universum expandiert, es wird größer, das ist eigentlich ziemlich zweifelsfrei,

Ruth Grützbauch: man könnte sagen, bewiesen mittlerweile, obwohl es ja in der Wissenschaft immer

Ruth Grützbauch: nur um Wahrscheinlichkeiten geht und nicht um die Wahrheit.

Ruth Grützbauch: Aber das mit der Expansion, das wissen wir seit Jahren.

Ruth Grützbauch: Mittlerweile, ja, naja, fast 100 Jahren. Edwin Hubble hat das ja damals herausgefunden,

Ruth Grützbauch: dass das Universum expandiert.

Ruth Grützbauch: Und bei dieser dunklen Energie geht es um die Expansion des Universums,

Ruth Grützbauch: ja, aber der wichtige Punkt ist, es geht um die beschleunigte Expansion des Universums.

Martin Puntigam: Also das Universum ist ein Autobahnraser.

Ruth Grützbauch: So ist es. Immer schneller, immer schneller. Obwohl, vielleicht auch nicht.

Ruth Grützbauch: Genau darum soll es heute gehen.

Martin Puntigam: Nein, da bin ich gespannt. Weil diese neuen Messungen, die waren ja vor zwei,

Martin Puntigam: drei Monaten in den Schlagzeilen ganz kurz.

Martin Puntigam: Wenn weniger los wäre auf der Welt, dann wäre das ein großes Hallo gewesen.

Martin Puntigam: Aber so ist es ein bisschen untergegangen und wir müssen es wieder in den Fokus rücken.

Ruth Grützbauch: Ja, naja, also es wäre, ich finde ja, es ist ja in letzter Zeit sehr viel großes

Ruth Grützbauch: Hallo um astronomische Nachrichten, was sehr gut ist.

Ruth Grützbauch: Es ist ja wie sehr viel in den Medien. Ich glaube, es ist eigentlich so,

Ruth Grützbauch: seit dem James-Webb-Teleskop kommt mir vor, so ungefähr in der Größenordnung.

Ruth Grützbauch: Also die letzten, weiß ich nicht, drei, vier Jahre oder so, kommen sehr viel

Ruth Grützbauch: Astronomisches, auch so in Tageszeitungen. Das war früher nicht so.

Martin Puntigam: Echt, findest du? Hast du da nicht einen Gebayersten, einen Blick, weil dir das auffällt?

Martin Puntigam: Weil ich könnte jetzt nicht feststellen, dass mehr Astronomisches berichtet

Martin Puntigam: wird, außer irgendwo findet irgendjemand irgendwelche Elemente und Moleküle

Martin Puntigam: und sagt, wie der außerirdische Leben ist dort entstanden und alle anderen sagen

Martin Puntigam: dann, missordentlich stimmt gar nicht.

Ruth Grützbauch: Ja, ich weiß nicht.

Ruth Grützbauch: Es ist eine Kombi aus mehr Trara, aber weniger tatsächliche Information vielleicht. Ich weiß nicht.

Ruth Grützbauch: Es kommen viel mehr Schlagzeilen, kommt mir vor, und zwar viel schneller.

Ruth Grützbauch: Also früher hätte man vielleicht noch ein bisschen länger gewartet,

Ruth Grützbauch: um etwas zu berichten, wenn es dann tatsächlich auch berichtenswert gewesen wäre.

Ruth Grützbauch: Und jetzt kommt mir oft so, dass halt einfach so drauflos berichtet wird.

Ruth Grützbauch: Viel mehr Presseaussendungen auch versandt werden von den diversen Teleskopen,

Ruth Grützbauch: Kollaborationen, Instrumenten und so weiter.

Ruth Grützbauch: Was ja auch gut ist, es soll ja raus, aber dann irgendwie wird das auch von

Ruth Grützbauch: den Medien teilweise schon ein bisschen zu früh, zu schnell,

Ruth Grützbauch: als zu große Nachrichten aufgenommen.

Ruth Grützbauch: Ich meine, letztens war auf Tageszeitungen zum Beispiel, vor ein paar Tagen

Ruth Grützbauch: war am Standort auf der Titelseite ein Riesenbild,

Ruth Grützbauch: eins der James-Webb-Bilder und das ist irgendwie, ich weiß nicht,

Ruth Grützbauch: mir kommen vorher früher auf so Titelseiten von Tageszeitungen große astronomische Bilder zurück.

Ruth Grützbauch: Eher nicht, oder?

Martin Puntigam: Ja, es kommt ein bisschen drauf an. Der Standard für alle, die nicht in Österreich

Martin Puntigam: Zeitungen beziehen, ist eine österreichische Tageszeitung.

Martin Puntigam: Und es kommt ein bisschen auf dem Wochentag drauf an. Also die Montagsausgabe ist gern früh fertig.

Martin Puntigam: Das heißt, da ist meistens irgendeine Umfrage vorn drauf, die man sich kaufen kann.

Martin Puntigam: Und am Wochenende ist gern ein schönes Bild, weil die Zeitungen hängen ja auf der Straße aus.

Martin Puntigam: Und da ist es verlockend, wenn vorn ein schönes, nachkoloriertes Bild vom Universum drauf ist.

Ruth Grützbauch: Ja, das kann natürlich sein. Vielleicht war sie ja auch schon immer so.

Ruth Grützbauch: Auf jeden Fall ist diese Nachricht von der dunklen Energie, die jetzt auch wieder

Ruth Grützbauch: in den Medien war und so weiter, eh auch ein gutes Beispiel dafür.

Ruth Grützbauch: Vielleicht ein nicht ganz so gutes Beispiel dafür, wie die Nachricht von der

Ruth Grützbauch: Entdeckung des außerirdischen Lebens, die natürlich sehr, ja,

Ruth Grützbauch: haben wir schon besprochen, oder habt ihr auch schon besprochen?

Martin Puntigam: Wir haben es auf der Bühne besprochen, weil Lorraine hat ja unlängst seit zehnjähriges

Martin Puntigam: Jubiläum und seit 500 Designs, was das schon absolviert.

Martin Puntigam: Und da haben wir eine Nummer nachgespielt, also reenacted, die er damals vor

Martin Puntigam: zehn Jahren mit dem Heinz gemeinsam auf der Bühne gespielt hat,

Martin Puntigam: wo es damals schon darum gegangen ist, dass außerirdisches Leben entdeckt worden sein soll.

Martin Puntigam: Und schon damals war die Auskunft, man weiß es nicht so genau,

Martin Puntigam: man muss ein bisschen mehr forschen, bessere Teleskope finden.

Martin Puntigam: Wobei jetzt ist mir untergekommen, dass halt diese Presseaussendung draußen

Martin Puntigam: war. Ich habe mir leider nicht gemerkt, wie dieses Element oder Molekül heißt.

Martin Puntigam: Irgend so etwas Schwefelartiges ist das offensichtlich, was auf der Erde auf Leben hindeutet.

Ruth Grützbauch: Dimethylsulfid ist der schöne Name von dem Ding.

Martin Puntigam: Die anderen Forscher, Forscherinnen haben gesagt, gar nicht so eindeutig.

Martin Puntigam: Und da reiht sich der Florian ein in die Meinung. Und dann haben die anderen

Martin Puntigam: aber noch einmal nachgemessen und offensichtlich viel, viel mehr Elemente oder

Martin Puntigam: Moleküle oder was auch immer einbezogen. und haben gesagt, jetzt ist es aber

Martin Puntigam: doch noch wahrscheinlicher.

Martin Puntigam: Also es wird, glaube ich, eine Zeit lang so hin und her gehen.

Ruth Grützbauch: Es geht immer so hin und her, ja. Es ist halt so, dass man möchte halt natürlich

Ruth Grützbauch: der Erste sein oder die Erste sein, ist eh klar.

Ruth Grützbauch: Nun, es ist aber halt ein bisschen, naja,

Ruth Grützbauch: für den Gesamtbetrieb der Wissenschaft, für den Gesamtbetrieb der Wissenserschaffung,

Ruth Grützbauch: sage ich jetzt mal, nicht ganz so zuträglich, das so zu machen,

Ruth Grützbauch: weil irgendwann glaubt es dir dann halt niemand mehr Oder die Leute bekommen

Ruth Grützbauch: so das Gefühl, da kann man sich nicht drauf verlassen.

Ruth Grützbauch: Was ja irgendwie auch stimmt, aber man sollte nicht auf die Art und Weise das

Ruth Grützbauch: Gefühl bekommen, dass man sich nicht drauf verlassen kann.

Martin Puntigam: Nennt man das das Beta-unter-Wolf-Syndrom in der Astronomie?

Ruth Grützbauch: Ja genau, das Crying Wolf auf Englisch.

Martin Puntigam: Heißt das wirklich so?

Ruth Grützbauch: Das heißt so, ja. Ja, weil irgendwann kommt dann niemand mehr und hilft dir.

Ruth Grützbauch: Also es hilft dir dann niemand, wenn du so oft Wolf schreist,

Ruth Grützbauch: bis er dann wirklich da ist.

Ruth Grützbauch: Und dann entdecken sie wirklich, dann stehen die Außerirdischen vor der Tür

Ruth Grützbauch: und das interessiert niemanden mehr, weil wir sie ja eh schon 70 Mal wahrscheinlich

Ruth Grützbauch: entdeckt haben oder auch nicht oder niemand weiß so genau.

Martin Puntigam: Eine Frage, die auch in den Religionen gern gestellt wird. Was wäre, wenn Jesus heute käme?

Martin Puntigam: Und wahrscheinlich ist die Antwort, wird es niemandem auffallen.

Ruth Grützbauch: Ja, er wird wahrscheinlich in seinem Nachthemd irgendwo am Stephansplatz herumstehen

Ruth Grützbauch: und versuchen, die Leute zu lectern.

Ruth Grützbauch: Und niemand würde ihn beachten als den Wahnsinnigen, oder?

Martin Puntigam: Ja, wenn er denn nach Wien käme.

Ruth Grützbauch: Ach so, ja.

Martin Puntigam: Aber natürlich ist es die lebenswerteste Stadt der Welt.

Ruth Grützbauch: Ich wollte gerade sagen, wohin sonst? Also wenn ich Jesus wäre,

Ruth Grützbauch: würde ich natürlich in Wien landen. Wenn er sich so aussuchen kann.

Martin Puntigam: Und wenn er zaubert, dann natürlich, dann ist er vorn dabei.

Martin Puntigam: Und ist noch nicht nach Hause gegangen.

Ruth Grützbauch: Aber wollten wir nicht eigentlich über die Expansion des Universums reden?

Martin Puntigam: Genau, über die dunkle Energie.

Ruth Grützbauch: Tja, also, die dunkle Energie.

Ruth Grützbauch: Fangen wir nochmal von vorne an. Also man könnte sagen, weil es gibt ja auch

Ruth Grützbauch: oft diese Verwechslung oder Verwirrung mit der dunklen Materie.

Ruth Grützbauch: Dunkle Materie ist das Zeug, was Gravitation ausübt und damit alles zusammenhält,

Ruth Grützbauch: wohingegen die dunkle Energie nichts mit Materie zu tun hat,

Ruth Grützbauch: sondern einfach eine Art von Kraft ist, die alles auseinander treibt.

Ruth Grützbauch: Also da warst du mit den dunklen Kräften am Anfang gar nicht so falsch,

Ruth Grützbauch: wie du wahrscheinlich geglaubt hast.

Martin Puntigam: Ich habe es sehr oberflächliche Erinnerungen.

Ruth Grützbauch: Und es ist eben nicht so, dass das Weirde daran ist eben,

Ruth Grützbauch: dass es eben nicht nur expandiert, das Universum, sondern dass eben diese Expansion

Ruth Grützbauch: schneller und schneller und schneller wird durch diese dunkle Energie,

Ruth Grützbauch: von der wir immer noch keine Ahnung haben, was sie ist. Es ist irgendetwas, was...

Ruth Grützbauch: Was auseinanderdrückt, auseinandertreibt, was quasi wirklich der Gravitation

Ruth Grützbauch: einfach entgegenwirkt.

Martin Puntigam: Also um es anders zusammenzufassen, eigentlich sollte das Universum,

Martin Puntigam: das sie nach dem Urknall eine Zeit lang sehr, sehr schnell ausgedehnt hat,

Martin Puntigam: ich glaube Inflation hat man die Phase genannt, dann hat sie es weiter ausgedehnt,

Martin Puntigam: aber mit der Zeit, sollte es langsamer werden, wird aber nicht langsamer.

Ruth Grützbauch: So ist es. Also die Sache mit Expansion an sich, hätte man ja kein Problem gehabt,

Ruth Grützbauch: weil Urknall und Expansion, das ist irgendwie ein bisschen einleuchtend,

Ruth Grützbauch: sogar sehr einleuchtend eigentlich.

Ruth Grützbauch: Wo es dann auch nicht ganz, wenn man es sich genauer anschaut,

Ruth Grützbauch: dann nicht ganz so intuitiv ist, wie man vielleicht glauben mag.

Ruth Grützbauch: Aber Expansion, kein Problem.

Ruth Grützbauch: Aber das mit der beschleunigten Expansion, das ist auch total kontraintuitiv.

Ruth Grützbauch: Also damit hätte niemand gerechnet.

Ruth Grützbauch: Nachdem wir die Expansion des Universums entdeckt haben, war mal eine Zeit lang

Ruth Grützbauch: irgendwie so ein bisschen Ruhe.

Ruth Grützbauch: Okay, das Ding expandiert und expandiert und wird aber natürlich irgendwann

Ruth Grützbauch: langsamer, weil das Universum ist ja mit Zeug gefüllt, mit jeder Menge Materie.

Ruth Grützbauch: Wir sehen da draußen Milliarden und Abermilliarden von Galaxien,

Ruth Grützbauch: die wiederum aus Milliarden und Abermilliarden von Sternen entstehen und es ist alles voll mit Zeug.

Ruth Grützbauch: Und diese Masse hat Gravitation und die wirkt der Expansion,

Ruth Grützbauch: der anfänglichen Urknallexpansion entgegen und hält das Ding eigentlich zweifellos

Ruth Grützbauch: irgendwann, früher oder später auf.

Ruth Grützbauch: Das war quasi die Frage, die in den 90ern, in den späten 90er Jahren des vorigen

Ruth Grützbauch: Jahrtausends irgendwie aktuell war.

Ruth Grützbauch: Wie schnell wird das Universum wieder langsamer und wird es so langsam,

Ruth Grützbauch: dass es quasi zu einer Umdrehung, zu einer Reversion, dass die Expansion kommt

Ruth Grützbauch: und dass das Ding wieder in sich zusammenfällt.

Martin Puntigam: Ich glaube Big Crunch hat man das genannt, oder?

Ruth Grützbauch: Genau, Big Bang, Big Crunch. Und irgendwie, das liegt uns, das wollen wir.

Ruth Grützbauch: Wir wollen zyklische Dinge, weil dann kann man sich das leicht erklären,

Ruth Grützbauch: warum es überhaupt angefangen hat. weil davor war es halt größer und dann ist

Ruth Grützbauch: es wieder kleiner und wieder bang, wieder auseinander und das geht halt einfach ewig so weiter.

Ruth Grützbauch: So ist es aber nicht.

Martin Puntigam: Wenn man das untersucht hat, wollte man das ja gar nicht rausfinden oder wollte

Martin Puntigam: man das doch rausfinden? Da hat man ja irgendwelche Supernova-Explosionen untersucht, oder?

Ruth Grützbauch: Genau, also die Leute, es waren hauptsächlich zwei große Forschungsteams,

Ruth Grützbauch: die daran gearbeitet haben, jetzt mal wirklich genau herauszufinden,

Ruth Grützbauch: wie das mit der Ausdehnung sich entwickelt, wie schnell die Ausdehnung des Universums,

Ruth Grützbauch: abgebremst wird und was quasi die Zukunft des Universums dann dementsprechend ist.

Ruth Grützbauch: Weil wenn ich weiß, wie schnell das weitergeht mit der Expansion,

Ruth Grützbauch: mit der Ausdehnung oder ob es sich eben wieder umdreht, dann weiß ich,

Ruth Grützbauch: wie es in Zukunft weitergeht.

Ruth Grützbauch: Und dazu haben sie eine sehr clevere Idee nach Supernova-Explosionen in fernen

Ruth Grützbauch: Galaxien im frühen Universum gesucht.

Ruth Grützbauch: Und zwar bestimmte Arten von Supernova-Explosionen, dieser Typ 1a,

Ruth Grützbauch: wo eben ein weißer Zwerg von einem benachbarten roten Riesen,

Ruth Grützbauch: zwei Endstadien der Sternentwicklung, da Material ansaugt und irgendwann,

Ruth Grützbauch: kavum, explodiert das ganze Ding, weil der weiße Zwerg genug hat und sagt, jetzt reicht's, bumm.

Ruth Grützbauch: Und diese Supernova-Explosionen von diesem Typ, die sind immer gleich hell,

Ruth Grützbauch: weil diese Explosion immer genau zum gleichen Zeitpunkt, was sie stattfindet,

Ruth Grützbauch: an der gleichen Grenzmasse, die der weiße Zwerg aushalten kann.

Ruth Grützbauch: Und darum haben die immer eigentlich die gleiche Helligkeit,

Ruth Grützbauch: kann man gut berechnen, aus physikalischen Gründen, weiß man,

Ruth Grützbauch: okay, wenn ich so eine Art von Supernova sehe, die auf diese Art und Weise aufleuchtet

Ruth Grützbauch: und wieder langsam wieder schwächer wird vom Licht her, wenn ich das sehe,

Ruth Grützbauch: dann weiß ich, ha, die muss so und so hell sein.

Ruth Grützbauch: Und dann kann ich mir einfach anschauen, wie weit ist die weg.

Ruth Grützbauch: Das ist ja das Geheimnis immer in der Astronomie. Wir sehen immer den Himmel

Ruth Grützbauch: nur zweidimensional und wissen eigentlich nicht, oder zumindest nicht gleich,

Ruth Grützbauch: wie weit das Objekt, das ich da beobachte, weg ist.

Ruth Grützbauch: Und wenn ich jetzt mir diese Supernova-Explosionen eben anschaue,

Ruth Grützbauch: im frühen Universum, kann ich schauen, wie weit waren die Galaxien wann weg.

Ruth Grützbauch: Also wenn ich diese Entfernungen über die Helligkeit der Supernova,

Ruth Grützbauch: die Entfernungen, die ich da berechnet habe, mit der Rotverschiebung,

Ruth Grützbauch: die ja auch die Expansion, die Entfernungsgeschwindigkeit da irgendwie bedeutet, vergleiche.

Ruth Grützbauch: Wenn ich die beiden miteinander vergleiche, bekomme ich eine Art Expansionsgeschwindigkeit

Ruth Grützbauch: mit der Zeit, weil ich mir ja eben Supernovae in ganz vielen verschiedenen Galaxien

Ruth Grützbauch: quasi im Laufe des Alters des Universums anschaue.

Ruth Grützbauch: Und so hat man probiert zu schauen, okay, wie hell waren die damals und man

Ruth Grützbauch: hat erwartet, dass die eben damals quasi heller waren, als sie sein sollten.

Ruth Grützbauch: Weil das Universum ja immer langsamer und langsamer wird. Und genau das Gegenteil hat man beobachtet.

Martin Puntigam: Aber die haben gar keine Vermutung gehabt und waren völlig überrascht oder die

Martin Puntigam: haben schon gedacht, das könnte auch passieren?

Ruth Grützbauch: Ich war nicht dabei. Aber ich glaube, das ist sehr, sehr ungewöhnlich.

Ruth Grützbauch: Also vielleicht hat der eine oder die andere irgendwie eine Vermutung gehabt

Ruth Grützbauch: oder vielleicht finden wir ganz was anderes. Kann schon sein.

Ruth Grützbauch: Aber das Konzept der dunklen Energie,

Ruth Grützbauch: der in einer Spätphase des Universums beschleunigten Expansion,

Ruth Grützbauch: das ist etwas, was eigentlich keinen Sinn macht in Wirklichkeit.

Ruth Grützbauch: Und lustigerweise ist ja das, was wir quasi jetzt als dunkle Energie bezeichnen,

Ruth Grützbauch: diese kosmologische Konstante, etwas, was Albert Einstein sich ausgedacht hat.

Ruth Grützbauch: Das heißt aber nicht, dass der damals mit einem beschleunigt expandierenden

Ruth Grützbauch: Universum gerechnet hat, sondern ganz im Gegenteil.

Ruth Grützbauch: Einstein war ja Fan von gleichbleibenden Dingen, also er hätte gerne ein statisches Universum gehabt.

Ruth Grützbauch: Und es ist aber so, dass bei seinen Gleichungen, bei der Beschreibung des Universums

Ruth Grützbauch: in der allgemeinen Relativitätstheorie rausgekommen ist, dass es schwierig ist

Ruth Grützbauch: mit dem statischen Universum.

Ruth Grützbauch: Dass wenn einfach ein Universum mit Material gefüllt ist, dass das halt einfach

Ruth Grützbauch: sich quasi zusammenzieht im Laufe der Zeit nach dem Urknall.

Ruth Grützbauch: Das muss einfach irgendwann wieder kleiner werden. Was ja eben dieser logische

Ruth Grützbauch: Gedanke, Materie zieht sich an und wirkt der Expansion entgegen.

Ruth Grützbauch: Und dann hat er diese kosmologische Konstante eingeführt, die Dinge auseinandertreibt

Ruth Grützbauch: und eben dieser Konstanz.

Ruth Grützbauch: Dieses Wiederzusammenziehen des Universums aufhält, damit es statisch bleiben kann.

Ruth Grützbauch: Was auch vollkommen okay ist. Man denkt sich, wieso kann er da einfach was dazuschreiben

Ruth Grützbauch: zu seinen Gleichungen? Das geht doch nicht.

Ruth Grützbauch: Doch, weil das ist, wenn, ja, ich vielleicht an die Schulmathematik erinnert,

Ruth Grützbauch: das mit dem Integrieren, wenn man etwas integriert, gibt es da immer zum Schluss

Ruth Grützbauch: noch diese Konstante, die man da dran hängt.

Ruth Grützbauch: Und diese Konstante kann entweder Null sein, also weg sein, nicht da sein,

Ruth Grützbauch: oder halt einfach irgendeine Zahl haben.

Ruth Grützbauch: Und das ist diese kosmologische Konstante, die Einstein da quasi eingeführt hat.

Ruth Grützbauch: Also die wäre in seinen Gleichungen sowieso herausgekommen, aber es hätte keinen

Ruth Grützbauch: Grund gegeben, warum die irgendeinen Wert haben sollte, sagen wir mal so.

Ruth Grützbauch: Und er hat gesagt, okay, die muss einen Wert haben, Weil wenn die einen Wert,

Ruth Grützbauch: also eine Zahl hat, wenn die eine bestimmte Größe hat, führte eben dazu,

Ruth Grützbauch: dass das Universum statisch sein könnte.

Ruth Grützbauch: Und das war ihm anscheinend irgendwie ein Anliegen.

Ruth Grützbauch: Das heißt, wir haben diese kosmologische Konstante, diese Kraft,

Ruth Grützbauch: die auseinander treibt, schon eigentlich seit 100 Jahren unter uns,

Ruth Grützbauch: aber sie wurde aus einem anderen Grund eingeführt.

Ruth Grützbauch: Macht das Sinn?

Martin Puntigam: Dass bei der kosmologischen Konstante der Wunschvater des Gedankens war?

Ruth Grützbauch: Ja, so ist es.

Ruth Grützbauch: Also es ist schon eine mathematische Geschichte zwar,

Ruth Grützbauch: er hat sich da jetzt nicht irgendwie was Außertürliches dazu ausgedacht,

Ruth Grützbauch: sondern er hat einfach dieser Integrationskonstante einfach einen Wert gegeben,

Ruth Grützbauch: aber aus einem bestimmten Wunsch heraus, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen.

Martin Puntigam: Und da war er zufrieden und hat gesagt, ja, jetzt brauche ich mich nicht mehr

Martin Puntigam: damit zu kümmern, weil diese Unregelmäßigkeiten, das erledigt die Konstante für uns.

Ruth Grützbauch: Es führt einfach dazu, dass das Universum, das quasi durch die Gravitation des

Ruth Grützbauch: Materials, das im Universum drin ist, zusammengezogen wird, dass das Universum

Ruth Grützbauch: da wieder auseinandergetrieben und so konstant bleibt. Das war jetzt ein schlechter Satz.

Martin Puntigam: Ja, aber man weiß ungefähr, er hätte sich gewünscht, dass das Universum statisch

Martin Puntigam: ist und berechenbarer und so, wie wir es uns wünschen, aber es ist dann nicht so.

Martin Puntigam: Aber hat er schon vermutet, dass es anders sein könnte, obwohl er diese Konstante eingeführt hat?

Ruth Grützbauch: Ja, na sicher. Darum hat er sie ja eingeführt. Das war schon der Wundfahrt des

Ruth Grützbauch: Gedanken in die Richtung, aber wäre es nicht schön, wenn das Universum statisch wäre?

Ruth Grützbauch: Und es gab zu dem Zeitpunkt der allgemeinen Relativitätstheorie ja auch noch

Ruth Grützbauch: nicht wirklich die Beobachtungsevidenz, dass das Universum expandiert.

Ruth Grützbauch: Das wusste man ja damals noch nicht. Also war es jetzt auch nicht so blöd.

Ruth Grützbauch: Er hat einfach sich natürlich auch gedacht, wäre doch schön,

Ruth Grützbauch: wenn das Ding statisch wäre.

Ruth Grützbauch: Wir schauen hinaus, immerwährend alles voll mit diesen Sternengalaxien da draußen und so.

Ruth Grützbauch: Das Universum ist einfach schon immer da und wird immer bleiben.

Ruth Grützbauch: Und dann kam Hubble, hat herausgefunden, das Zeug da draußen ist erstens viel,

Ruth Grützbauch: viel weiter weg, als wir glauben.

Ruth Grützbauch: Und zweitens bewegt sich von uns weg. Alles bewegt sich von uns weg.

Ruth Grützbauch: Und je schneller, umso weiter es schon weg ist, also je mehr Raum zwischen uns

Ruth Grützbauch: und einer Galaxie ist, desto schneller wird dieser Raum auch größer.

Ruth Grützbauch: Das ist die Expansionsbewegung, die Hubble dann gefunden hat.

Ruth Grützbauch: Und dann hat Einstein auch gesagt, pfui, okay, das war wahrscheinlich eine ziemlich,

Ruth Grützbauch: wie hat er gesagt, meine größte Eselei.

Ruth Grützbauch: Ich weiß nicht, ob das wirklich ein belegtes Zitat ist, ich glaube schon,

Ruth Grützbauch: aber bei Einstein-Zitaten muss man immer vorsichtig sein.

Martin Puntigam: Ja, also die berühmtesten sind die erfundensten.

Ruth Grützbauch: Ja, genau. Ja, und dann war irgendwie klar, okay, das Universum expandiert und

Ruth Grützbauch: das passt eh auch mit der Relativitätstheorie zusammen, wenn eben halt diese

Ruth Grützbauch: kosmologische Konstante Null ist.

Ruth Grützbauch: Dann kommt ein expandierendes Universum dabei heraus. Passt.

Ruth Grützbauch: Und dann, in den 90er Jahren, die zwei Teams, die die Supernovae im frühen Universum

Ruth Grützbauch: beobachtet haben, die auch überhaupt nicht damit gerechnet haben,

Ruth Grützbauch: dass das also eher, dass es sich wieder zusammenzieht, das Universum, dass es,

Ruth Grützbauch: schneller und schneller im Laufe der Zeit expandiert. Also das war,

Ruth Grützbauch: glaube ich, schon ein sehr, sehr unerwartetes Resultat.

Ruth Grützbauch: Weil es macht keinen Sinn. Warum? Warum sollte es immer schneller, immer größer werden?

Ruth Grützbauch: Nachdem es schon mal ein bisschen, sich schon ein bisschen gesettelt hat,

Ruth Grützbauch: das Universum, und schon ein bisschen langsamer geworden ist,

Ruth Grützbauch: plötzlich, wumm, jetzt doch nochmal. Es ist quasi Midlife-Crisis, das Universum.

Martin Puntigam: Ja, oder halt ganz frühes Lebensalter. Man kann, die Babys oft schon sehr schnell

Martin Puntigam: krabbeln und dann lernen sie gehen und werden wieder langsamer.

Martin Puntigam: Und dann sind sie aber kaum noch zu halten, wenn sie einmal anfangen zu düsen.

Ruth Grützbauch: Und dann geht es erst so richtig los.

Martin Puntigam: Jetzt warst du nicht dabei, hast du gesagt, klar. Aber wenn man solche Resultate

Martin Puntigam: findet, ist es ja nicht so, dass man am Rechner sitzt, auf Enter drückt oder

Martin Puntigam: damals am Taschenrechner und auf ist gleich und dann ist ein Resultat da und dann sagt man, oha,

Martin Puntigam: Mist, kann ich schon wieder nicht ins Wochenende gehen, weil bald das Ergebnis

Martin Puntigam: ist, irgendwo habe ich ihn vermessen.

Martin Puntigam: Aber da kommen dann die Ergebnisse, da schauen viele Leute drauf.

Martin Puntigam: Und wenn das das Gegenteil dessen ist, was man erwartet, dann baut sie das ja allmählich auf.

Martin Puntigam: Was macht man denn? Dann denkt man sich, irgendwo muss ein Fehler sein und verwendet

Martin Puntigam: Monate drauf, um diesen Fehler zu finden?

Ruth Grützbauch: Ja, Jahre vermutlich. Ich meine, sie haben das ziemlich schnell publiziert,

Ruth Grützbauch: weil es einfach ziemlich offensichtlich war.

Ruth Grützbauch: Und das ist eben dadurch, dass es diese zwei rivalisierenden Teams auch gab,

Ruth Grützbauch: die unabhängig voneinander zum gleichen Ergebnis kamen.

Ruth Grützbauch: Dadurch wollten beide das natürlich auch schnell publizieren,

Ruth Grützbauch: damit sie ja auch irgendwie den Nobelpreis einheimsen können.

Ruth Grützbauch: Aber es war natürlich am Anfang ein Oha, was haben wir denn da falsch gemacht, schätze ich mal.

Ruth Grützbauch: Weil du beobachtest etwas, die Supernova, du erwartest eine bestimmte Helligkeit

Ruth Grützbauch: und beobachtest das und dann machst du die Messungen und dann kommt dir einfach

Ruth Grützbauch: eine geringere Helligkeit raus.

Ruth Grützbauch: Und natürlich ist der erste Gedanke, da ist irgendein systematischer Fehler

Ruth Grützbauch: dahinter, da ist irgendwas, habe ich irgendwas nicht berücksichtigt und dann

Ruth Grützbauch: geht man alles nochmal durch, dann schickt man es den anderen,

Ruth Grützbauch: dann machen das halt irgendwie 20 Leute.

Ruth Grützbauch: Ich meine, da waren Dutzende von Menschen daran beteiligt.

Ruth Grützbauch: Und dann kommen aber einfach alle zu dem Ergebnis.

Ruth Grützbauch: Man sagt, okay, das sind meine Daten, das habe ich gemacht, da kann eigentlich nichts sein, was...

Ruth Grützbauch: Die kommen zum gleichen Ergebnis mit anderen Beobachtungen von einem anderen Teleskop.

Ruth Grützbauch: Und es gab dann da ziemlich schnell, wahrscheinlich nach ein paar Monaten,

Ruth Grützbauch: dann einfach doch keinen Zweifel mehr daran, dass dieses Resultat stimmen muss.

Martin Puntigam: Aber das klingt jetzt alles so nett. Da ist man draufgekommen und hat dann Zweifel

Martin Puntigam: und schaut nach. Aber scheißt man da nicht in erster Näherung einmal die Mitarbeiterinnen zusammen?

Ruth Grützbauch: Die Mitarbeiterinnen. Ja, ja, wahrscheinlich irgendwie die PhD-Studenten und

Ruth Grützbauch: Postdocs, die die Datenreduktion machen und die dann irgendwann,

Ruth Grützbauch: was weiß ich, die Flatfields nicht abgezogen oder was?

Ruth Grützbauch: Ja, vermutlich, kommst du zu einem ersten Meeting und dann, naja,

Ruth Grützbauch: zusammengeschissen. Ich glaube, es sind auch ganz nette Leute daran beteiligt

Ruth Grützbauch: gewesen. Also nicht unbedingt.

Ruth Grützbauch: Aber es war sicher die erste Reaktion bei so einem Ergebnis,

Ruth Grützbauch: das ja auch eigentlich physikalisch keinen Sinn macht, zumindest bis zu dem Zeitpunkt.

Ruth Grützbauch: Wenn man weiß, dass es dunkle Energie gibt, auch wenn man nicht weiß,

Ruth Grützbauch: was sie ist, und wenn man es weiß, dass es sie gibt, dann erwarte ich ein anderes Ergebnis.

Ruth Grützbauch: Aber natürlich nehme ich nicht an, dass es irgend so etwas Absurdes wie eine

Ruth Grützbauch: auseinandertreibende Kraft im Universum gibt. Und dann ist die erste Reaktion

Ruth Grützbauch: natürlich, was haben wir denn da für einen Schaß-Zamtrat?

Martin Puntigam: Und haben die das dann auch so wie beim Songcontest kommentiert,

Martin Puntigam: wie sie den Nobelpreis gekriegt haben, jetzt haben wir gewonnen, den Schaß?

Ruth Grützbauch: Vermutlich, ja. Ich habe irgendwann einmal ein Bild rausgesucht von dem,

Ruth Grützbauch: welches war es, welches von den beiden, ich glaube das Highside Supernova Search Team.

Ruth Grützbauch: Da gibt es ein tolles Bild, wo sie sich alle in ihren Fracks den Nobelpreis

Ruth Grützbauch: abholen und in dem ganzen Team oder in dem Foto keine einzige Frau.

Martin Puntigam: Ja, weil es keinen Frack für Frauen gibt.

Ruth Grützbauch: Und ich habe mir gedacht, die Mädels waren wahrscheinlich gerade am Klo.

Ruth Grützbauch: Und dann habe ich irgendwie geschaut, habe ich nachgeschaut.

Ruth Grützbauch: Nein, da ist in dem Team wirklich...

Ruth Grützbauch: Keine Frau dabei gewesen.

Martin Puntigam: Das ist aber sehr ungewöhnlich in der Astronomie, weil schon wenn man historisch

Martin Puntigam: zurückschaut, waren ja in der Astronomie immer Frauen maßgeblich an Durchbrüchen beteiligt.

Ruth Grützbauch: Das ist wirklich ungewöhnlich. Und vor allem, weil es jetzt auch noch keine

Ruth Grützbauch: theoretische Arbeit in dem Sinn ist, wo dann oft weniger Frauen sind.

Ruth Grützbauch: In der theoretischen Astronomie ist es immer noch so.

Ruth Grützbauch: Aber es ist ein Beobachtungsresultat. Und da war wirklich in einem Team,

Ruth Grützbauch: ich glaube, es sind irgendwie 30 Leute oder so in diesem Team,

Ruth Grützbauch: keine einzige Frau dabei.

Ruth Grützbauch: Also von den, sagen wir jetzt mal, Gruppenliedern. Es werden ja vielleicht irgendwelche

Ruth Grützbauch: Studenten, Studentinnen, also Studentinnen in dem Fall dabei gewesen sein.

Ruth Grützbauch: Wären wahrscheinlich da schon irgendwie Frauen involviert gewesen sein,

Ruth Grützbauch: aber ja, von den Leuten, die namentlich genannt wurden und die dann auch in

Ruth Grützbauch: Stockholm waren, um sich den Preis abzuholen und auf diesem wunderschönen Foto

Ruth Grützbauch: abgelichtet sind, keine einzige Frau.

Martin Puntigam: Ja, aber die werden das ja nicht in schöner alter Tradition so gemacht haben,

Martin Puntigam: dass Frauen die Arbeit gemacht haben und man unterschlägt sie,

Martin Puntigam: war immerhin schon 1990er Jahre, sondern das war tatsächlich durch Zufall oder Absicht der Gruppe,

Martin Puntigam: die so männlich dominiert war? Oder es hat man nie nachgeforscht?

Ruth Grützbauch: Ich möchte Ihnen nichts unterstellen. Naja, ich meine, das war okay,

Ruth Grützbauch: der 90er und dann der Nobelpreis war auch erst 2011, also da war dann die Welt

Ruth Grützbauch: schon ein bisschen woker, aber vielleicht…,

Ruth Grützbauch: Noch nicht allzu woke, um das auch tatsächlich dann nachzurecherchieren.

Ruth Grützbauch: Obwohl, vielleicht hat es jemand thematisiert, weiß ich gar nicht.

Ruth Grützbauch: Aber immerhin, im Supernova Cosmology Project, in dem zweiten Team,

Ruth Grützbauch: da sind schon einige Frauen dabei.

Ruth Grützbauch: Also ich sage jetzt einfach mal, geben wir ihnen den Benefit of Doubt und sagen,

Ruth Grützbauch: es war einfach Zufall, dass in dem Team da, in dem High Set Supernova Team da keine Frau dabei war.

Martin Puntigam: Auf jeden Fall haben sie es herausgefunden, dann ist es schnell publiziert worden,

Martin Puntigam: damit sie Erste sind als Team.

Martin Puntigam: Man wollte Erster sein. Ist das dann aufgeteilt worden, der Nobelpreis eigentlich

Martin Puntigam: zwischen den beiden Teams oder haben nur die Erstpublizierenden den Nobelpreis gekriegt?

Ruth Grützbauch: Nein, sie haben ihn beide bekommen, weil man eben auch in den letzten 10,

Ruth Grützbauch: 15 Jahren schaut man ja auch schon mittlerweile wirklich drauf,

Ruth Grützbauch: dass eben nicht nur mehr so eine Person, ein Genie da ausgezeichnet wird,

Ruth Grützbauch: der auch vielleicht zum ersten Mal die Publikation gemacht hat,

Ruth Grützbauch: sondern dass eben auch die Arbeit da gewertschätzt wird und dass man eben schaut,

Ruth Grützbauch: okay, wer hat da dran gearbeitet, wie lang,

Ruth Grützbauch: wie und dann dadurch, dass die beiden wirklich innerhalb von kurzer Zeit.

Ruth Grützbauch: Also ich glaube, vielleicht innerhalb von ein paar Monaten das publiziert haben,

Ruth Grützbauch: war auch klar, dass sie es nicht voneinander abgeschrieben haben,

Ruth Grützbauch: sondern dass das einfach wirklich mehr oder weniger zeitgleich eine unabhängige

Ruth Grützbauch: Entdeckung war, was ja in der Wissenschaft auch genau das Wichtige ist.

Ruth Grützbauch: Also das ist ja eigentlich auch das Preiswürdige, dass man eben unabhängige

Ruth Grützbauch: Bestätigung hat von einem Ergebnis,

Ruth Grützbauch: dass man unabhängige Daten von verschiedenen Teleskopen, verschiedenen Instrumenten

Ruth Grützbauch: aufgenommen, von verschiedenen Leuten ausgewertet hat und dass da eben bei beiden das Server rauskommt.

Ruth Grützbauch: Das ist ja auch genau, das ist ja der Idealfall eigentlich.

Ruth Grützbauch: Und es ist auch einfach sehr erfolgreich in der Beschreibung unseres Universums mittlerweile.

Ruth Grützbauch: Diese Lambda-CDM-Kosmologie, das ist Lambda, diese kosmologische Konstante,

Ruth Grützbauch: die größte, Einsteins größte Eselei, stellt sich heraus, extrem erfolgreich

Ruth Grützbauch: in der Beschreibung unseres Universums, zumindest auf großen Skalen.

Ruth Grützbauch: Also alles, obwohl natürlich auch nur dort kommt sie eigentlich zum Tragen.

Ruth Grützbauch: Alles, was die großen Strukturen des Universums betrifft, kann man extrem gut

Ruth Grützbauch: mit dieser kosmologischen Konstante,

Ruth Grützbauch: einfach mit diesem quasi einen gleichbleibenden Wert, der alles auseinander

Ruth Grützbauch: treibt, da beschreiben.

Ruth Grützbauch: Es ist eine Art Energie des Vakuums,

Ruth Grützbauch: die eben genau das Gegenteil macht wie Materie, nämlich nicht sich anziehen, sondern sich abstoßen.

Martin Puntigam: Aber eben nur auf sehr großen Skalen. Wenn man gerne mehr Wohnraum hätte und

Martin Puntigam: hofft, dass in drei Jahren die Wohnung um fünf Quadratmeter größer ist,

Martin Puntigam: kann man nicht auf die dunkle Energie hoffen.

Ruth Grützbauch: Man kann hoffen, aber man wird enttäuscht werden.

Ruth Grützbauch: Es ist auch nicht nur auf großen räumlichen Skalen, Sondern diese dunkle Energie,

Ruth Grützbauch: die kommt ja auch erst auf großen zeitlichen Skalen zum Tragen.

Ruth Grützbauch: Die ist ja erst so in den letzten drei, vier Milliarden Jahren eben wirklich da bedeutend geworden,

Ruth Grützbauch: weil erst dann genug Raum da war, damit sich dieser negative Druck quasi des

Ruth Grützbauch: Raums da irgendwie aufspielen kann.

Ruth Grützbauch: Also erst nach ungefähr zehn Milliarden Jahren Lebensalter des Universums war genug Raum da,

Ruth Grützbauch: damit diese dunkle Energie sich bemerkbar hat machen können und die Expansion

Ruth Grützbauch: da irgendwie vorantreiben hat können.

Ruth Grützbauch: Davor war das Universum noch kleiner und da war wirklich die Anziehungskraft

Ruth Grützbauch: zwischen den Dingen im Universum war schon da und war stark,

Ruth Grützbauch: sodass die Beschleunigung des Universums auch schon so ein

Ruth Grützbauch: Bis er ein ganz klein wenig abgebremst worden ist.

Ruth Grützbauch: Und dann erst nach zehn Milliarden Jahren, dann plötzlich, eben weil genug Raum

Ruth Grützbauch: da war, fängt das Ding an, wieder schneller und schneller und schneller zu werden.

Ruth Grützbauch: Aber es passt eben zu dieser Konstante und das Schräge ist, dass diese Konstante,

Ruth Grützbauch: also wirklich, man muss sich vorstellen, ein Stück Raum, das mit dieser dunklen Energie gefüllt ist,

Ruth Grützbauch: die Energiedichte, also die Menge an dunkler Materie, die jetzt in einem Würfelraum

Ruth Grützbauch: drinnen ist, die bleibt auch mit der Ausdehnung gleich.

Ruth Grützbauch: Die bleibt mit der Ausdehnung konstant.

Ruth Grützbauch: Also wenn man einen Kubikmeter Würfel dann sich ausdehnt und nachher zwei Kubikmeter

Ruth Grützbauch: groß ist, dann hat der auch da zu viel dunkle Energie drinnen,

Ruth Grützbauch: was total komisch ist, weil wo soll die herkommen?

Ruth Grützbauch: Also die erzeugt sich eigentlich selber.

Ruth Grützbauch: Der Raum erzeugt mehr Raum und mit dem Raum wird auch mehr dunkle Energie eigentlich

Ruth Grützbauch: erzeugt irgendwie anscheinend.

Martin Puntigam: Aber irgendwie anscheinend bedeutet, dass man da noch was anderes herausfinden wird sollen.

Ruth Grützbauch: Naja, es ist gut, dass man mit dieser kosmologischen Konstante,

Ruth Grützbauch: mit diesem Wert, den man in die Gleichungen der Kosmologie einfügt,

Ruth Grützbauch: dass man damit die Expansion und die Bildung der Strukturen im Universum gut beschreiben kann.

Ruth Grützbauch: Das ist natürlich schön. Aber wir wissen nicht, was es ist.

Ruth Grützbauch: Wir wollen natürlich herausfinden, was es ist. Wir wollen herausfinden,

Ruth Grützbauch: ob das auch wirklich eine Konstante ist und wo dieser Wert herkommt.

Ruth Grützbauch: Also es gibt ja eine Art Energie des leeren Raums,

Ruth Grützbauch: diese Vakuumenergie in der Quantenmechanik, dass durch die Quantisierung der

Ruth Grützbauch: Welt auf ganz, ganz, ganz kleinen Skalen ist es so,

Ruth Grützbauch: dass das Vakuum ja nie ganz leer ist.

Ruth Grützbauch: Da gibt es immer dieses, wenn man ganz, ganz, ganz nah ranzoomt an den leeren

Ruth Grützbauch: Raum selber, extrem nah,

Ruth Grützbauch: kommt es zu so einer Art Geblubbere und das ist auch diese Vakuumsenergie der Quantentheorie.

Ruth Grützbauch: Aber die passt nicht zu dem Wert dieser kosmologischen Konstante.

Martin Puntigam: Aber ganz, ganz nah, da ist man schon bei dieser Plancklänge, oder?

Ruth Grützbauch: Ja, so ungefähr, genau.

Martin Puntigam: Also wirklich sehr, sehr kurz.

Ruth Grützbauch: Wirklich sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr klein. Man könnte sagen,

Ruth Grützbauch: ah ja, die Quantentheorie sagt ja auch, dass das Vakuum, dass der leere Raum

Ruth Grützbauch: einfach mit Energie gefüllt ist.

Ruth Grützbauch: Nur das Problem ist, dass wenn das so ist, dann müsste das Universum irgendwie

Ruth Grützbauch: um einen Faktor 10 hoch 100 oder irgendwie so, weiß gar nicht,

Ruth Grützbauch: was die exakte Zahl ist, schneller, noch schneller, schneller werden.

Ruth Grützbauch: Also das ist einfach der Wert, den man sich aus der Quantentheorie da irgendwie

Ruth Grützbauch: herausziehen kann, der ist um so eine Abstrusität, um so einen riesigen Faktor

Ruth Grützbauch: zu hoch, dass es das unmöglich irgendwie sein kann.

Ruth Grützbauch: Es muss irgendeine andere Art von Ding sein, Energie, die den leeren Raum erfüllt.

Ruth Grützbauch: Und natürlich, wir wollen wissen, was das ist und wie findet man raus,

Ruth Grützbauch: was etwas ist. Naja, man findet mehr darüber heraus.

Ruth Grützbauch: Also man möchte einfach genauer wissen, wie sich diese dunkle Energie verhält.

Ruth Grützbauch: Ist die wirklich einfach konstant? Ist die wirklich immer gleich?

Ruth Grützbauch: Weil zum Beispiel am Anfang des Universums, du hast es ja schon angesprochen, die Inflation,

Ruth Grützbauch: ganz, ganz, ganz kurz, auch wieder extrem kurz nach dem Urknall,

Ruth Grützbauch: gab es schon einmal eine beschleunigte Expansionsphase, diese Inflation,

Ruth Grützbauch: wo das Universum von der Größe eines Elementarteilchens oder noch kleiner zu

Ruth Grützbauch: ungefähr einem Fußball sich aufgibt.

Ruth Grützbauch: In einer unfassbar kurzen Zeitskala von 10 hoch minus, ich weiß nicht was, 30 Sekunden.

Ruth Grützbauch: Es war einfach am Anfang, da war es irgendwie so puff da. Und dann ist es quasi

Ruth Grützbauch: normal schnell mit der Expansion weitergegangen. Und das, wir wissen auch nicht warum.

Ruth Grützbauch: Also das ist auch schon mal so eine veränderliche Expansionsphase des Universums.

Ruth Grützbauch: Und jetzt könnte es sein, dass das jetzt wieder passiert, dass diese Expansion,

Ruth Grützbauch: da sie jetzt anscheinend wieder schneller und schneller wird,

Ruth Grützbauch: dann jetzt immer schneller und schneller und noch schneller und schneller wird.

Ruth Grützbauch: Dass es einfach eine veränderliche dunkle Energie gibt, dass das gar keine Konstante ist.

Ruth Grützbauch: Die Frage ist natürlich, wie kann man mehr über etwas herausfinden,

Ruth Grützbauch: das eigentlich nicht beobachtbar ist.

Ruth Grützbauch: Also ich kann mir keinen Kubikmeter Raum nehmen und mir die dunkle Energie da

Ruth Grützbauch: drin anschauen, weil das womit?

Martin Puntigam: Aber macht man das dann wie Kriminalpsychologen, wie Profiler,

Martin Puntigam: dass sie das eingrenzen und sie annähern und Vermutungen anstellen in der Hoffnung,

Martin Puntigam: irgendwann einmal dem Ganzen näher zu kommen? Oder wie untersucht man denn das?

Ruth Grützbauch: Naja, vielleicht nicht kriminalpsychologisch, aber schon ein bisschen kriminalistisch

Ruth Grützbauch: mit den sichtbaren Spuren, naja Spuren, nein, mit Galaxien, sagen wir es einmal so.

Ruth Grützbauch: Also man verwendet die sichtbaren Dinge im Universum, um den größer werdenden

Ruth Grützbauch: Raum, in den die Galaxien eingebettet sind, da zu untersuchen.

Ruth Grützbauch: Man schaut sich einfach an, wie verändern sich die großräumigen Strukturen,

Ruth Grützbauch: Galaxien, Galaxienhaufen, Haufen von Galaxienhaufen, Superhaufen,

Ruth Grützbauch: Haufen von Superhaufen, wie verändern sich diese riesigen,

Ruth Grützbauch: gigantischen Strukturen, wie verändert sich diese Seifenblasen-Schaumartige

Ruth Grützbauch: Struktur des Universums im Laufe der Zeit.

Ruth Grützbauch: Nur ist das natürlich eine statistische Angelegenheit.

Ruth Grützbauch: Das heißt, ich muss so viele Galaxien wie möglich über einen so langen Zeitraum

Ruth Grützbauch: wie möglich beobachten und mir dann anschauen,

Ruth Grützbauch: wie verändert sich diese Struktur zu verschiedenen Zeitpunkten.

Ruth Grützbauch: Also ich möchte so eine Art Timeline,

Ruth Grützbauch: so eine Zeitreihe machen von den großen Strukturen im Universum und mir anschauen,

Ruth Grützbauch: wie das eben im Laufe des Universums da sich verändert und so die dunkle Energie,

Ruth Grützbauch: also die Expansion des Raums da tracken.

Ruth Grützbauch: Und dazu brauche ich natürlich Riesenteleskope, die mir so viele Galaxien wie möglich beobachten.

Martin Puntigam: Und wie viel sind so viele wie möglich?

Ruth Grützbauch: Naja, wir haben zum Beispiel das unglaublich fantastische Teleskop Euclid,

Ruth Grützbauch: das erst vor kurzem, da war auch in den Medien, aber auch erst vor ein paar

Ruth Grützbauch: Monaten jetzt, die ersten Bilder geschickt hat.

Ruth Grützbauch: Also das schickt natürlich keine Bilder, sondern das schickt Daten und wir machen dann Bilder daraus.

Ruth Grützbauch: Es nimmt schon Bilder auf. Euclid ist ein Teleskop, das den ganzen Himmel,

Ruth Grützbauch: nein, ein Drittel, das ein Drittel des ganzen Himmels beobachten wird.

Ruth Grützbauch: Euclid, auch ein Weltraumteleskop draußen, wieder mal im Lagrange Punkt 2,

Ruth Grützbauch: so wie auch das James Webb Teleskop.

Martin Puntigam: Auch Infrarot.

Ruth Grützbauch: Und ist auch aber ein nahes Infrarot, weil man da einfach alles besser sieht,

Ruth Grützbauch: weil man da auch die Galaxien besser sieht. Aber es macht fantastische Bilder.

Ruth Grützbauch: Aber das Ding ist, das hat ein riesiges Bildfeld.

Ruth Grützbauch: Ein Bild von diesem Teleskop ist quasi ein Pointing, wo man einmal in eine Richtung

Ruth Grützbauch: schaut, ist dreimal so groß wie der Vollmond.

Ruth Grützbauch: Das ist riesig für ein Teleskop. Normalerweise macht ein Teleskop ein kleines

Ruth Grützbauch: Bild, weil es ranzoomt und die normalen Bilder, die wir von irgendwelchen Galaxien

Ruth Grützbauch: im Weltraum sehen, die sind so stecknadelkopfgroß oder kleiner.

Ruth Grützbauch: Aber dieses Teleskop macht einfach Bilder, riesige Bilder und kann ebenso natürlich

Ruth Grützbauch: auch extrem viele Galaxien beobachten.

Ruth Grützbauch: Euclid wird...

Ruth Grützbauch: Am Ende seiner Mission, das hat jetzt gerade angefangen, das hat eben 2024,

Ruth Grützbauch: vor einem Jahr ungefähr, angefangen zu beobachten.

Ruth Grützbauch: Sechsjährige Mission, ein Drittel des Himmels, extrem genau beobachten.

Ruth Grützbauch: Und dann 2030, wenn es fertig ist, eineinhalb Milliarden Galaxien beobachtet haben.

Ruth Grützbauch: Eineinhalb Milliarden Galaxien.

Martin Puntigam: Das ist aber eine ordentliche Menge. Das heißt, wie lange wird es,

Martin Puntigam: wenn die Beobachtungen fertig sind mit einer Auswertung oder macht es dann auch

Martin Puntigam: die KI und fasst es zusammen?

Martin Puntigam: Weil dort könnte es ja mal einen Sinn haben. So wie im Alltag,

Martin Puntigam: wenn man zu faul ist, um zu googeln früher oder was nachzuschauen oder jemanden

Martin Puntigam: zu fragen, der was weiß, können da ja Rechenprozesse wahrscheinlich ziemlich

Martin Puntigam: gut optimiert werden, oder?

Ruth Grützbauch: Ja, natürlich. Es gibt auch Projekte, wo wirklich Leute sich Galaxien anschauen

Ruth Grützbauch: und diese Galaxien zum Beispiel klassifizieren, in welche Kategorie von Galaxie fällt dieses Ding.

Ruth Grützbauch: Das ist lustig, das ist immer noch etwas, was dann der Mensch irgendwie besser

Ruth Grützbauch: kann, diese Mustererkennung, diese Galaxienstrukturen,

Ruth Grützbauch: als die Maschine, obwohl mittlerweile die Maschine schon auch uns da eingeholt

Ruth Grützbauch: hat oder zumindest am Einholen ist oder uns wahrscheinlich schon eingeholt hat.

Ruth Grützbauch: Aber das wird immer noch von Menschen auch gemacht.

Ruth Grützbauch: Es gibt auch riesige Citizen-Science-Projekte, wo es eine Webseite gibt und

Ruth Grützbauch: wo Leute eingeladen werden, hey, mach das für uns, klassifiziert Galaxien für uns.

Ruth Grützbauch: Und dann kann man entweder diese Machine-Learning-Algorithmen,

Ruth Grützbauch: die AI, damit trainieren, mit dem Wissen der Menschen, oder man kann es vergleichen

Ruth Grützbauch: und schauen, was stimmt überein, was nicht und so weiter und so fort.

Ruth Grützbauch: Aber natürlich macht die meiste Arbeit da nicht eine Person,

Ruth Grützbauch: die vor dem Computer sitzt und sich die Bilder anschaut. Das ist klar.

Ruth Grützbauch: Eineinhalb Milliarden Galaxien, verrückt.

Martin Puntigam: Gibt es in der Wissenschaft, wenn man mit KI-Modellen arbeitet,

Martin Puntigam: auch diese Art von Vorurteilen,

Martin Puntigam: mit denen die Chatbots zu kämpfen haben, denen zumindest in Teilen nachgesagt

Martin Puntigam: wird, dass sie eher weiß und männlich sind?

Martin Puntigam: Gibt es da ähnliche Vorurteile und Fehlerquellen anhand der Erfahrungen der

Martin Puntigam: Vergangenheit oder kann man sich darauf verlassen, dass diese KI-Rechenmodelle

Martin Puntigam: sich das anschauen, was man gern hätte, weil man sie selber erfindet?

Ruth Grützbauch: Es wäre eine Art Landschaft, wo ich einzelne...

Ruth Grützbauch: Einzelne Punkte oder so einzelne Berggipfel und so weiter da irgendwie kenne

Ruth Grützbauch: oder nicht nur die Gipfel, sondern auch die Täler, wie auch immer,

Ruth Grützbauch: einzelne Referenzpunkte irgendwie habe und mein Algorithmus schaut,

Ruth Grützbauch: was passt da am besten dazu.

Ruth Grützbauch: Quasi welche Landschaft hat die höchste Wahrscheinlichkeit, dass sie die Daten,

Ruth Grützbauch: die ich schon kenne, da interpoliert, mehr oder weniger, dazwischendrin.

Ruth Grützbauch: Das heißt, es ist natürlich schon alles auf den Daten, die wir schon haben,

Ruth Grützbauch: aufgebaut. Ich weiß nicht, was jetzt dann….

Martin Puntigam: Es sind keine Sprachmodelle, wo so einfache Fehler passieren können, oder?

Ruth Grützbauch: Nein, es sind natürlich keine Sprachmodelle, aber es sind schon auch die sehr

Ruth Grützbauch: ähnlichen Algorithmen, die da verwendet werden, mit diesen Lern-Samplen,

Ruth Grützbauch: wo du einfach, aber es geht eben nicht um die sprachliche Repräsentation davon,

Ruth Grützbauch: sondern um eine andere Art von wahrscheinlichste Datenrepräsentation.

Ruth Grützbauch: Also, dass man einfach, man sucht ja auch nicht, man will ja auch nicht jetzt eigentlich schauen.

Ruth Grützbauch: Wie individuelle Galaxien ausschauen oder wo individuelle Galaxien sind natürlich,

Ruth Grützbauch: Sondern wonach du suchst, sind statistische Häufungen.

Ruth Grützbauch: Wenn man sagt, ich habe meine Landschaft in der Verteilung der Galaxien,

Ruth Grützbauch: dann hat die auch irgendwie Berge und Täler.

Ruth Grützbauch: Galaxienhaufen, wo die Galaxien enger beieinander sind und dann wieder Täler,

Ruth Grützbauch: wo irgendwie weniger los ist.

Ruth Grützbauch: Und ich möchte schauen, ob zusätzlich zu dieser Landschaft, die wir ja eigentlich

Ruth Grützbauch: eh schon recht gut kennen,

Ruth Grützbauch: ob da noch zusätzlich statistisch irgendwelche Buckeln drüber liegen,

Ruth Grützbauch: so ganz kleine Buckelchen, die mir dann aber Aufschluss geben könnten.

Ruth Grützbauch: Wie das genau mit der Entstehung dieser Landschaft war, also wie das genau mit

Ruth Grützbauch: der Expansion des Raums und so weiter im Laufe der Zeit gelaufen ist.

Ruth Grützbauch: Das ist ganz schräg. Wonach man das sucht, diese zusätzlichen Buckeln,

Ruth Grützbauch: die nennt man baryonische akustische Oszillationen.

Ruth Grützbauch: Furchtbares Wort, oder? Sagt man sich eben über das Bau.

Martin Puntigam: Ja, aber Bau ist eben, das kennt man ja vom Essen gehen, Bau.

Martin Puntigam: Oh, es sind ja diese gedämpften, gefüllten Brötchen.

Ruth Grützbauch: Ja, das habe ich noch nie verstanden. Ich finde die ein bisschen pappig irgendwie.

Ruth Grützbauch: Ich weiß nicht. Vielleicht habe ich noch keine guten gegessen.

Martin Puntigam: Ja, kann man schon ganz gut machen, wenn man dann halt Soßen dazu nimmt und

Martin Puntigam: so weiter. Aber sie haben halt diese Konsistenz, die sie haben.

Martin Puntigam: Und deshalb hat man dieses Akronym gewählt, weil die Erwartungen waren gedämpft.

Ruth Grützbauch: Es ist in der Tat gut möglich, weil in der Astronomie ist es ja meistens so,

Ruth Grützbauch: dass man zuerst das Akronym hat und sich dann die Buchstaben quasi schaut, was das heißen könnte.

Ruth Grützbauch: Man will irgendwie ein cooles Wort als Akronym haben und dann sucht man sich

Ruth Grützbauch: die Wörter im Nachhinein.

Martin Puntigam: Euclid ist ja in dem Fall eine große Ausnahme, wenn ich das richtig recherchiert

Martin Puntigam: habe, weil da gibt es kein Akronym, sondern das hat man wirklich nach Euclid

Martin Puntigam: benannt, dem Mathematik aus.

Ruth Grützbauch: Euclid ist wirklich, ja.

Martin Puntigam: Macht man eigentlich in der Astronomie nicht?

Ruth Grützbauch: Hätten wir sicher noch irgendein Akronym. Also ich finde, da waren sie einfach ein bisschen faul.

Ruth Grützbauch: Weil, ich meine, man kann natürlich, ich meine, C, Cosmologico,

Ruth Grützbauch: ist schon aufgelegt, oder?

Martin Puntigam: Wie man es macht, dann biegen sich irgendwelche Akronyme hin und kriegen die

Martin Puntigam: ganze Zeit Spott und Hohn, dass Buchstaben fehlen und die Akronyme so schief sind.

Martin Puntigam: Dann denken sie, sie pfeifen mal auf das Akronym, nehmen einen Mathematiker,

Martin Puntigam: der eh wichtig war und nicht vergessen werden soll und geehrt werden möge und

Martin Puntigam: dann passt es wieder nicht.

Ruth Grützbauch: Ja, wie man es macht, ist falsch. Es ist nicht leicht.

Ruth Grützbauch: Naja, aber ja, dieses Teleskop, fantastisch, wir müssen noch ein bisschen warten.

Ruth Grützbauch: Ich glaube, es gibt eh 2026 den ersten Datenrelease.

Ruth Grützbauch: Es ist ja immer so, dass bei diesen Teleskopen, diesen Survey-Teleskopen,

Ruth Grützbauch: man wartet ja nicht, bis quasi alles fertig beobachtet ist.

Ruth Grützbauch: Irgendwie leider, aber nein, hat auch seine guten Seiten. Man möchte ja schon einmal ausprobieren,

Ruth Grützbauch: ob die Datenreduktionspipeline passt, also ob man das auch richtig,

Ruth Grützbauch: ob man mit den Daten quasi richtig schon umgehen kann und das probiert man natürlich

Ruth Grützbauch: an einem kleineren Datensample vorher mal aus, bevor die Megadaten von Milliarden von Galaxien kommen.

Ruth Grützbauch: Also man will schon einmal zuerst quasi schauen, ob das durchrechnen,

Ruth Grützbauch: was man dann nachher damit vorhat, ob das auch passt, ob die statistischen Tools,

Ruth Grützbauch: die man da verwendet, ob das auch alles irgendwie zu sinnvollen Ergebnissen führt.

Ruth Grützbauch: Und darum gibt es da immer schon vorher so Datenreleases, wo man dann sagt,

Ruth Grützbauch: und hier habt ihr mal so die ersten paar Millionen Galaxien, schaut mal.

Ruth Grützbauch: Und das wird jetzt bald, das wird nächstes Jahr vermutlich kommen,

Ruth Grützbauch: aber im Endeffekt müssen wir für die definitiven Ergebnisse noch ein paar Jahre warten.

Ruth Grützbauch: Das, was jetzt in den Medien war, die Geschichte mit der dunklen Energie und

Ruth Grützbauch: dass die eben vielleicht nicht konstant ist, das war auch nicht Euclid oder

Ruth Grützbauch: Euclid-Daten, sondern das war DESY,

Ruth Grützbauch: das Dark Energy Spectroscopic Instrument.

Martin Puntigam: Echt, da ist ein Akronym. In zweiten Verwendung sind da die Lizenzen ausgelaufen,

Martin Puntigam: weil DESI hat einmal deutsches Elektronen-Synkroton geheißen.

Ruth Grützbauch: Ja, stimmt. Das stimmt. Da war ich schon. Da war ich an der Uni beim DESI.

Ruth Grützbauch: Und wenn ich das erste Mal gehört habe, DESI, haben wir gedacht,

Ruth Grützbauch: was hat denn das jetzt mit der

Ruth Grützbauch: dunklen Energie und der Beobachtung von Galaxien zu tun? Was machen die?

Ruth Grützbauch: Aber nein, das hat eben tatsächlich nichts damit zu tun.

Martin Puntigam: Und es ist einfach nur... Mit dem I am Ende, das unterscheidet sich fundamental

Martin Puntigam: von dem anderen Namen, wo Y hinterher...

Ruth Grützbauch: Dass es auch den Amerikanern wurscht ist, was da irgendwie in Deutschland passiert.

Ruth Grützbauch: Und das ist cool. Also das macht keine Bilder.

Ruth Grützbauch: Es ist ja so, dass ja meistens in der Astronomie das Bildermachen nicht so im Vordergrund steht.

Ruth Grützbauch: Wir wollen natürlich alle schöne Bilder sehen, aber wir wollen Daten und in

Ruth Grützbauch: dem Fall, vor allem wenn es um dunkle Energie und so weiter geht,

Ruth Grützbauch: wollen wir statistisch auswertbare Daten und Bilder sind ja oft gar nicht so

Ruth Grützbauch: leichter, jetzt irgendwie statistisch auszuwerten.

Ruth Grützbauch: Und darum macht DESI auch keine Bilder.

Ruth Grützbauch: DESI macht nur Spectren, das Ding. Es heißt ja auch Spectroscopic Instrument.

Ruth Grützbauch: Also das beobachtet Galaxien nicht mit einem CCD,

Ruth Grützbauch: also so wie auch in einer Digitalkamera, einfach so ein bildmachendes Instrument,

Ruth Grützbauch: sondern das beobachtet den Himmel mit 5000 Glasfasern, die genau dort angebracht

Ruth Grützbauch: werden, wo eben eine Galaxie ist.

Ruth Grützbauch: Und dann schaut das Ding an den Himmel und hat in einem Shot,

Ruth Grützbauch: mit einem Bild und Anführungszeichen, 5000 Aufnahmen veröffentlicht.

Ruth Grützbauch: Von dem Spektrum, von dem Regenbogen. Und mit dem kann ich die Entfernung der

Ruth Grützbauch: Galaxie, der jeweiligen Galaxie, sehr gut bestimmen.

Ruth Grützbauch: Das heißt, ich habe auf einen Schlag 5000 Galaxien und ihre Entfernungen und

Ruth Grützbauch: natürlich auch ihre Positionen am Himmel.

Ruth Grützbauch: Das Ding beobachtet alle 20 Minuten. Also es wird natürlich dazwischen auch

Ruth Grützbauch: immer wieder Kalibrationsaufnahmen machen und so weiter.

Ruth Grützbauch: Und dann ist das weiter irgendwie mal schlecht, weil das steht auf der Erde,

Ruth Grützbauch: Desi steht auf der Erde. Er hat aber quasi im Idealfall einen Output von 5000

Ruth Grützbauch: Galaxien alle 20 Minuten.

Ruth Grützbauch: Schon auch cool. Und dann hat es im Endeffekt, wenn dieser Survey durch ist,

Ruth Grützbauch: wird es 40 Millionen Galaxien beobachtet haben.

Ruth Grützbauch: Und jetzt war schon der zweite Datenrelease vor ein paar Monaten eben,

Ruth Grützbauch: wo 14 Millionen Galaxien schon drinnen waren. Und darauf basiert jetzt dieses

Ruth Grützbauch: Ergebnis, das in den Medien war.

Martin Puntigam: Also ein Drittel der Galaxien hat man sich schon angeschaut und ausgewertet.

Martin Puntigam: Und was ist da rausgekommen?

Ruth Grützbauch: Sie haben eben diese baryonischen akustischen Oszillationen,

Ruth Grützbauch: Baobab, verwendet, um quasi ein Lineal des Universums da irgendwie zu erstellen.

Ruth Grützbauch: Man kann diese lustigen Baoszillationen verwenden wie eine Art Maßstab.

Ruth Grützbauch: Die haben eine bestimmte charakteristische Größe.

Ruth Grützbauch: Das sind schräge Dinge. Es hat nicht nur einen schrägen Namen,

Ruth Grützbauch: sondern es ist auch wirklich schräg.

Ruth Grützbauch: Das sind Schallwellen im frühen, ganz, ganz, ganz frühen Universum,

Ruth Grützbauch: wo das Universum noch so heiß war, dass es nicht mal durchsichtig war.

Ruth Grützbauch: Okay, also das ganze Universum noch einfach super heißes Plasma, super heißes Gas war.

Ruth Grützbauch: Und da haben sich Schallwellen gebildet durch die Interaktion zwischen Licht und Materie.

Ruth Grützbauch: Es war so dicht und so heiß, dass das Licht dann quasi die Materie so angestoßen

Ruth Grützbauch: hat und sich nach außen bewegen gebracht hat.

Ruth Grützbauch: Und dann irgendwann ist das Universum weit genug abgekühlt, dass das Licht raus konnte.

Ruth Grützbauch: Dann hat das Licht mit dem Anstoß aufgehört und diese Wellen sind quasi eingefroren

Ruth Grützbauch: übrig geblieben, die es da verursacht.

Ruth Grützbauch: Es ist ein bisschen so, wie wenn man ganz viele Steine.

Ruth Grützbauch: In einen Teich haut und man sieht dann die Bewegung der Wellen nach außen und

Ruth Grützbauch: irgendwann, muss man sich vorstellen,

Ruth Grützbauch: friert dieser See plötzlich ein und dann bleiben mir diese ganz charakteristischen

Ruth Grützbauch: Wellen, diese runden Bubbles quasi übrig.

Martin Puntigam: Und was macht man jetzt mit diesen Bubbles? Die deuten woraufhin?

Ruth Grützbauch: Naja, weil ich dann dort, wo diese Bubbles, diese Verdichtungen waren.

Ruth Grützbauch: Dort haben sich quasi auch ein bisschen mehr Galaxien wahrscheinlich gebildet als woanders.

Ruth Grützbauch: Das heißt, ich habe zusätzlich zur großräumigen Verteilung der Galaxien,

Ruth Grützbauch: zusätzlich zu den Galaxienhaufen und den Superhaufen und den Filamenten,

Ruth Grützbauch: Zusätzlich dazu sollte ich in der Galaxienverteilung auch noch so diese riesigen

Ruth Grützbauch: ringförmigen Strukturen oder eigentlich kugelförmigen Strukturen sehen können.

Ruth Grützbauch: Also sehen kann ich sie nicht, sondern mit statistischen Methoden nachweisen können,

Ruth Grützbauch: weil die eben durch diese Oszillationen, durch diese Schwingungen da ganz am Anfang,

Ruth Grützbauch: da irgendwie in einer ganz charakteristischen Größe mehr Material zusammengebauscht

Ruth Grützbauch: haben. Und dort haben sich ein bisschen mehr Galaxien gebildet.

Ruth Grützbauch: Es ist ein ganz subtiles Signal.

Ruth Grützbauch: Das ist jetzt nicht etwas, das man wirklich auch sehen kann,

Ruth Grützbauch: wenn man sich die Verteilung der Galaxien anschaut.

Ruth Grützbauch: Da schaut das Universum aus wie so ein Netz, wie so ein Spinnennetz mehr oder weniger.

Ruth Grützbauch: Aber wenn ich mir statistisch anschaue, wie die Galaxien verteilt sind,

Ruth Grützbauch: sehe ich bei dieser charakteristischen Größe dieser Oszillationen,

Ruth Grützbauch: da sehe ich ein bisschen mehr Galaxien als bei anderen Abständen,

Ruth Grützbauch: die die Galaxien voneinander haben.

Ruth Grützbauch: Es sind ein bisschen mehr Galaxien genau in diesem typischen BAO-Abstand voneinander

Ruth Grützbauch: als in anderen Abständen voneinander.

Ruth Grützbauch: Und das ist dieses Lineal, das ist dieser charakteristische Abstand.

Ruth Grützbauch: Und wenn ich mir jetzt den anschaue, wie der sich im Laufe der Zeit im Universum entwickelt hat,

Ruth Grützbauch: dann habe ich quasi eine Entwicklung eines Lineals im Universum,

Ruth Grützbauch: also eine Entwicklung des Raumes, wie er sich im Laufe der Zeit ausdehnt.

Ruth Grützbauch: Ist das nachvollziehbar?

Martin Puntigam: Ja, ich muss noch ein bisschen nachfragen. Das kann die dunkle Energie zum Teil erklären.

Ruth Grützbauch: Das wäre das Signal der dunklen Energie,

Ruth Grützbauch: weil die Materie, die sich befindet in diesen Bubbles, die zieht sich ja an,

Ruth Grützbauch: also die verdichtet sich durch ihre eigene Anziehungskraft.

Ruth Grützbauch: Wenn diese typischen charakteristischen Bubbles im Laufe der Zeit ein wenig

Ruth Grützbauch: größer werden, dann wäre das natürlich nur durch die Expansion des Universums zu erklären.

Ruth Grützbauch: Und wenn sie schneller größer werden zum Beispiel, dann wäre das die dunkle Energie.

Ruth Grützbauch: Wenn sie jetzt am Anfang, sagen wir mal, in den ersten paar Milliarden Jahren

Ruth Grützbauch: des Universums so langsam größer werden und dann in ein paar Milliarden später

Ruth Grützbauch: schneller größer werden,

Ruth Grützbauch: dann wäre das vielleicht ein Hinweis auf eine veränderliche dunkle Energie.

Ruth Grützbauch: Also wenn sich die Veränderung dieses Lineals im Laufe der Zeit des Universums

Ruth Grützbauch: verändert, dann wäre das die dunkle Energie, die sich auch verändert,

Ruth Grützbauch: weil sich dann natürlich die Beschleunigung der Expansion ändert.

Ruth Grützbauch: Und das ist genau das, was wir herausfinden wollen.

Ruth Grützbauch: Ändert sich die Beschleunigung konstant oder ändert sich die Beschleunigung irgendwie?

Martin Puntigam: Dann hat man herausgefunden, ob es irgendwann einmal schneller geworden ist und wann.

Martin Puntigam: Und eventuell durch diese Bubbles

Martin Puntigam: weiß man aber noch nicht, wer die Träger dieser Energie sind, oder?

Ruth Grützbauch: Genau. Also man weiß immer noch nicht, was es mit dieser Energie auf sich hat.

Ruth Grützbauch: Und das Ding ist, man weiß auch noch nicht, ob die dunkle Energie tatsächlich

Ruth Grützbauch: sich verändert oder nicht, weil das sind erste Ergebnisse,

Ruth Grützbauch: die ja auch erst auf diesem anfänglichen Datenrelease von Desi basieren,

Ruth Grützbauch: eben diese 14 Millionen Galaxien.

Ruth Grützbauch: Und das Signal ist noch recht schwach.

Ruth Grützbauch: Also es ist so, dass es immer noch sehr gut zu unserem normalen kosmologischen

Ruth Grützbauch: Modell passt eigentlich.

Ruth Grützbauch: Wir haben da jetzt nichts Neues in dem Sinn gefunden, dass das irgendwie,

Ruth Grützbauch: oh, wir müssen unser kosmologisches Modell über den Haufen werfen, sondern...

Ruth Grützbauch: Passt immer noch gut. Aber wenn ich jetzt in mein Modell eine dunkle Energie,

Ruth Grützbauch: die sich verändern darf,

Ruth Grützbauch: auf eine bestimmte Art und Weise einführe, dann kommen oder behaupten sie,

Ruth Grützbauch: dass das noch ein klein wenig besser zu den Daten passt, als wenn die dunkle

Ruth Grützbauch: Energie quasi gleich bleiben muss,

Ruth Grützbauch: wenn die beschleunigte Expansion gleich bleiben muss im Laufe der Zeit.

Ruth Grützbauch: Also es ist irgendwie, es ist ein bisschen, ja, nicht nur die Erwartungen,

Ruth Grützbauch: auch die Ergebnisse, die Begeisterung über die Ergebnisse sind ein bisschen gedämpft.

Ruth Grützbauch: Auch von der Statistik her, von der Signifikanz der Statistik,

Ruth Grützbauch: wie sicher sind wir, dass dieses Ergebnis ein Ergebnis ist.

Ruth Grützbauch: Es ist so zweieinhalb bis drei Sigma, wird behauptet, wobei es ist auch alles

Ruth Grützbauch: ein bisschen fragwürdig, wenn man sich das Paper genauer anschaut.

Ruth Grützbauch: Das ist irgendwie so, je nachdem welches Supernova-Sample Sie verwenden,

Ruth Grützbauch: kommen Sie auf ein anderes Sigma und dann denke ich mir an, aber dann habt Ihr

Ruth Grützbauch: Eure Fehler nicht richtig im Griff, wenn Ihr bei unterschiedlichen Daten auf andere Werte kommt.

Ruth Grützbauch: Das ist ja genau das, was das Sigma bedeuten soll. Wie signifikant,

Ruth Grützbauch: wie verlässlich ist mein Ergebnis.

Ruth Grützbauch: Also es ist noch alles ein bisschen fragwürdig.

Martin Puntigam: Und die 2, irgendwas Sigma, das heißt nicht besonders verlässlich?

Ruth Grützbauch: Naja, das heißt schon, also das ist jetzt so gerade schon so an der Grenze,

Ruth Grützbauch: wo man sagt, naja, vielleicht doch.

Ruth Grützbauch: Also das entspricht so einer Wahrscheinlichkeit von, sagen wir mal,

Ruth Grützbauch: die Wahrscheinlichkeit, dass es einfach durch Zufall irgendwie herausgekommen

Ruth Grützbauch: ist, so ein paar Prozent.

Ruth Grützbauch: Das ist wenig eigentlich. Aber natürlich in der Wissenschaft,

Ruth Grützbauch: also in der Teilchenphysik oder überhaupt in statistisch robusteren Wissenschaften

Ruth Grützbauch: ist die Grenze, wo man sagt, ja, das ist jetzt ein Ergebnis, meistens fünf Sigma.

Ruth Grützbauch: Und in der Astronomie normalerweise publiziert man, sagt man bei drei Sigma,

Ruth Grützbauch: okay, da kann man jetzt schon sagen, ja, das ist vielleicht doch was.

Ruth Grützbauch: Zwei Sigma ist so, naja, zwei Sigma ist ungefähr fünfprozentige Wahrscheinlichkeit,

Ruth Grützbauch: dass das Ganze einfach Zufall ist, was wenig klingt, aber viel ist.

Ruth Grützbauch: Das heißt, bei 5 Prozent, das heißt, wenn ich 20 Messungen mache, ist eine davon so.

Ruth Grützbauch: Das ist noch nicht genug, um zu sagen, ja, das ist wirklich ein Ergebnis.

Ruth Grützbauch: Es ist nicht nichts, aber es ist einfach nicht genug.

Martin Puntigam: Ein typischer Astronomie-Satz. Wir haben jetzt schon so viel,

Martin Puntigam: aber es ist noch nicht genug.

Ruth Grützbauch: Aber überhaupt, dass es überhaupt in die Richtung deutet,

Ruth Grützbauch: dass die Ergebnisse ein klein wenig in diese Richtung deuten,

Ruth Grützbauch: ist natürlich super spannend, weil eine sich verändernde dunkle Energie könnte

Ruth Grützbauch: ja einige Dinge auch erklären.

Ruth Grützbauch: Also es wäre jetzt irgendwie, es wäre natürlich überhaupt super,

Ruth Grützbauch: wenn man etwas rausfindet, was irgendwie anders ist als gedacht. Das ist immer gut.

Ruth Grützbauch: Das heißt dann immer so, oh, wir haben neue Physik gefunden.

Ruth Grützbauch: Das ist dann so, ja, wir haben irgendwas rausgefunden, wo wir bis jetzt nicht

Ruth Grützbauch: damit gerechnet hätten oder was wir für eher unwahrscheinlich gehalten hätten

Ruth Grützbauch: oder was einfach vielleicht nicht die einfachste Erklärung der Dinger ist oder so.

Ruth Grützbauch: Und das ist natürlich spannend an sich, spannend genug.

Ruth Grützbauch: Aber es wäre eben mit einer veränderlichen dunklen Energie auch einige andere

Ruth Grützbauch: Ungereimtheiten, die es im Moment in der Kosmologie gibt, da irgendwie vielleicht zu erklären.

Martin Puntigam: Da warten wir halt, bis die restlichen 26 Millionen Galaxien vermessen und ausgewertet

Martin Puntigam: sind und dann wird das Bau hoffentlich auch für solche wie dich bekömmlich.

Ruth Grützbauch: Beziehungsweise warten wir auf die eineinhalb Milliarden Galaxien von Euklid,

Ruth Grützbauch: dann ist es wahrscheinlich wirklich klar, ob das ein Ergebnis ist oder nicht.

Martin Puntigam: Wie immer, wenn es um dunkle Energie geht, wo man so wenig weiß,

Martin Puntigam: alles sehr kompliziert, sehr verwirrend, aber sehr interessant und wird wahrscheinlich

Martin Puntigam: die Wissenschaft noch bis weit nach unserem Ableben beschäftigen,

Martin Puntigam: was es denn mit der dunklen Energie auf sich hat.

Martin Puntigam: Wir hingegen nutzen die Zeit vor unserem Ableben noch, um den Menschen unsere Produkte darzubieten.

Martin Puntigam: Unter anderem die neue TV-Staffel, die ein halbes Jahr lang online stehen darf,

Martin Puntigam: mittlerweile auf ORF ON, der ehemaligen TV-TEC.

Martin Puntigam: Und einige Folgen der aktuellen Staffel sowie die aktuellen Wiederholungen stehen

Martin Puntigam: dort jetzt für das kommende halbe Jahr zum Nachbetrachten.

Martin Puntigam: Das heißt, wenn man die ganze Zeit gedacht hat, das ist eins,

Martin Puntigam: passt, das ist nicht mehr so spät, kann man sie jederzeit und weltweit anschauen.

Ruth Grützbauch: Am 16.06. gibt es die nächste Ausgabe von Frag die Science Pass das live, alles rund ums Klima.

Ruth Grützbauch: Wie immer von 13 bis 14 Uhr eine Stunde lang auf Radio FM4.

Ruth Grützbauch: Und die Sendung wird sein mit Thomas Brudermann und Reinhard Steuerer.

Martin Puntigam: Am 18.06., also zwei Tage danach, gibt es den nächsten Live-Podcast,

Martin Puntigam: Science Pass das Live-Podcast.

Martin Puntigam: Das ist selten eigentlich, normalerweise, aber aus Anlass der Publikation des

Martin Puntigam: österreichischen Sachstandsberichts, Klimasachstandsberichts,

Martin Puntigam: haben wir in Zusammenarbeit mit dem JASA Laxenburg.

Martin Puntigam: Für angewandte Analyse ist das, glaube ich, das Institut.

Martin Puntigam: Die letzten beiden Buchstaben weiß ich nicht mehr auswendig,

Martin Puntigam: die dazukhören, aber die passen auch dazu, einigermaßen zumindest wie in der Wissenschaft üblich.

Ruth Grützbauch: Ich glaube, Systemanalyse sind die letzten zwei Buchstaben.

Martin Puntigam: Ich glaube, IIA, Internationales Institut für Angewandte Systemanalyse,

Martin Puntigam: ich glaube, jetzt habe ich es zusammen geglaubt.

Martin Puntigam: Werden wir einen Podcast machen und zwar wird der stattfinden in der VHS der Urania in Wien,

Martin Puntigam: ganz oben in der Sternwarte im Festsaal über den Dächern Wiens,

Martin Puntigam: also nicht ganz über den Dächern, weil ja Wolkgratzer rundherum stehen,

Martin Puntigam: aber über vielen Dächern Wiens,

Martin Puntigam: wenn Margret Keiler und Daniel Huppmann gemeinsam mit mir besprechen,

Martin Puntigam: was denn da drinnen steht in diesem Klimasachstandsbericht,

Martin Puntigam: der gemeinsam mit Forschungseinrichtungen Österreichs entstanden ist.

Martin Puntigam: Und wahrscheinlich sind die Ergebnisse nicht ganz so gut, wie man es sich wünschen

Martin Puntigam: würde, eher sogar deutlich schlechter, als sie sein sollten.

Martin Puntigam: Aber er ist fertig, es war eine große gemeinschaftliche Anstrengung und sehr

Martin Puntigam: interessant und ich freue mich schon sehr auf die Veranstaltung.

Ruth Grützbauch: Und für bessere Laune gibt es am 25.06. ein besonderes Gastspiel des Universums-Podcasts

Ruth Grützbauch: beim Space in the City Festival.

Ruth Grützbauch: Das ist am Karlsplatz in Wien im Rahmen von dem Living Planet Symposium.

Ruth Grützbauch: Und dort werden Florian Freistädter und ich die erste Universums-Podcast-Open-Air-Live-Show

Ruth Grützbauch: machen. Also kommt vorbei, der Eintritt ist frei.

Martin Puntigam: Und ihr beschäftigt euch mit den schönen Seiten des Universums.

Ruth Grützbauch: Genau. Naja, es soll irgendwie auch um Erdbeobachtung gehen,

Ruth Grützbauch: also eher auch wieder das gleiche Thema. Mist.

Ruth Grützbauch: Ich versuche es mehr nach draußen in die Galaxien zu bringen,

Ruth Grützbauch: damit alle auch dann irgendwie noch was von schönen Bildern haben, gell?

Martin Puntigam: Ja, ich glaube, da brauchst du nur Asteroid sagen, da ist der Florian dabei.

Ruth Grützbauch: Stimmt. Erledigt. Apropos Asteroid. Am 30.06.

Ruth Grützbauch: Ist nämlich Asteroid Day.

Ruth Grützbauch: Und das feiern wir natürlich. Und zwar im Cinema Paradiso in Baden bei Wien.

Ruth Grützbauch: Und da gibt es eine kurze Live-Einführung und anschließend gemeinsames Armageddon-Schauen.

Ruth Grützbauch: Und gleichzeitig ist das auch die fünfte Geburtstagsfeier des Universums-Podcasts.

Ruth Grützbauch: Also kommt vorbei und bringt Geschenke mit.

Martin Puntigam: Ich glaube, das ist der eigentliche Anlass.

Ruth Grützbauch: Das der Veranstaltungen. Natürlich. Feiern!

Martin Puntigam: Als Science-Busters-Live-Ensemble auf der Bühne spielen wir einmal,

Martin Puntigam: ein einziges Mal nur noch unsere aktuelle Show Planet B, die wir 2022 auf die

Martin Puntigam: Welt gebracht haben und dann ist Schluss. Die Terniere davon wird am 5.

Martin Puntigam: Juli im Lustspielhaus Lutzmannsburg sein im Burgenland, wo wir am 6.

Martin Puntigam: Tag auch Science-Busters for Kids spielen werden.

Martin Puntigam: Dann ist es vorbei. Und danach gibt es aber natürlich eine neue Show,

Martin Puntigam: weil nach der Terniere ist vor der Premiere.

Martin Puntigam: Am 16. Oktober gibt es die neue Show, Weltuntergang für Fortgeschrittene mit

Martin Puntigam: Martin Moder, Florian Freistetter und mir auf der Bühne Premiere. Eben am 16.10.

Martin Puntigam: Im Stadtsaal Wien. Davor gibt es Vorpremieren, wie der Name schon sagt.

Martin Puntigam: Wir spielen am 1. Oktober in Melk, am 3. und 4.

Martin Puntigam: Oktober in Bruno, im Brunn am Gebirge und eventuell noch drei, vier Mal woanders.

Martin Puntigam: Das steht noch nicht ganz fest, deshalb sage ich noch nicht wann und wo,

Martin Puntigam: aber könnten noch dazukommen vor der Premiere. Und danach spielen wir natürlich

Martin Puntigam: auch noch im Stadtsaal, nach dem 16.10., am 23.10.

Martin Puntigam: Und am 15.11.

Martin Puntigam: Spielen wir im Jahr 2025 noch einmal den Weltuntergang, der dann sofort auf

Martin Puntigam: Welttournee geht, nämlich am 29.10.

Martin Puntigam: Nach Linz in den Posthof, am 30.10. in die Helmut-Listhalle nach Graz.

Martin Puntigam: Am 6.11. sind wir wieder in Wien, allerdings im Orpheum. Am 7.11.

Martin Puntigam: Im Musikclub Lemberg in Oberösterreich. Am 20.11.

Martin Puntigam: In St. Pölten in der Bühne im Hof.

Martin Puntigam: Am 23.11. wieder in Wien, aber in der Kulisse diesmal. Am 27.11.

Martin Puntigam: In Salzburg in der Arge Kultur.

Martin Puntigam: Und am 5.12. spielen wir im Rahmen des Kabarett- und Comedy-Festivals in Krems.

Ruth Grützbauch: Ja, und Ende des Jahres gibt es auch wieder neue Shows des Bauern-Silvester.

Ruth Grützbauch: Und zwar in Graz, Linz und Wien und auch wie immer, wie jedes Jahr, am 31.

Ruth Grützbauch: Dezember die große Silvestershow im Schauspielhaus in Wien diesmal.

Martin Puntigam: Bauernselester werden du, Florian und ich auf der Bühne sein und das ist,

Martin Puntigam: glaube ich, dann, weil wir schon beim Fünfjahrefeiern sind, ich glaube,

Martin Puntigam: auch dein fünfjähriges Seinspastis-Jubiläum Ende des Jahres.

Martin Puntigam: Also kommt vorbei und bringt Geschenke.

Ruth Grützbauch: Ja, genau.

Martin Puntigam: Ist aber erst Ende des Jahres, also zwischen den Jahren, wie man seit einigen Jahren so sagt.

Martin Puntigam: Im Frühjahr fahren wir dann mit dem Weltuntergang wieder mal nach Deutschland. Am 23.03.

Martin Puntigam: Sind wir in Berlin in den Wühlmeisen, am 26.03.

Martin Puntigam: In Filmtheater Schauburg in Dresden, Am 27.03. wieder im Kupfersaal Leipzig und am 28.03.

Martin Puntigam: In Erfurt, diesmal im Theater mit dem schönen Namen Puffbohne.

Ruth Grützbauch: Super. Und am 21.11. Ui, am 21.11.

Ruth Grützbauch: Das ist jetzt wieder zu früh.

Martin Puntigam: Ja, das ist davor jetzt schon, aber es ist wieder ganz was anderes, bis es da eingeregt ist.

Martin Puntigam: Und natürlich, um die Leute aufzuschrecken, die aufgepasst haben,

Martin Puntigam: während wir das aufziehen.

Ruth Grützbauch: So wie ich.

Ruth Grützbauch: Und dann wieder zurück ins alte Jahr. Am 21. November gibt es noch einen Spezialabend

Ruth Grützbauch: zum Jahr der Quantenphysik, wo Florian Freistatter und Martin Buntigam im Zirkus

Ruth Grützbauch: des Wissens in Linz spielen werden.

Martin Puntigam: Ein sehr schöner Aufführungsort am Campus der Universität.

Martin Puntigam: Science Passers for Kids, habe ich schon ganz kurz erwähnt, gibt es natürlich

Martin Puntigam: nach wie vor, weil ebenso wie es immer neue Forschung gibt, gibt es auch neue

Martin Puntigam: Kinder, denen man was vorspielen kann.

Martin Puntigam: Es gibt es in der ORF Kids App die ganze Show analog mit Martin Moder und mir live auf der Bühne.

Martin Puntigam: Das nächste Mal Open Air am 15.06.

Martin Puntigam: Und nach dem Sommer am 7.09. im Theater im Park in Wien. Dazwischen gibt es auch Open Air am 21.06.

Martin Puntigam: Am Donauinselfest in Wien. Am 21.09., also Ende des Sommers,

Martin Puntigam: spielen wir in der Bettfedernfabrik in Oberwaltesdorf.

Martin Puntigam: Am 29.10., wenn wir mit dem Weltuntergang in Linz sind, spielen wir davor Science

Martin Puntigam: Busters for Kids im Posthof. Am 30.

Martin Puntigam: Analog dazu das Ganze in Graz in der Helmut-Listhalle. Und am 23.11.

Martin Puntigam: Spielen wir zum ersten Mal Science Busters for Kids in Wien, auch in der Kulisse.

Ruth Grützbauch: Und dann gibt es auch noch die Glückskatze, das Solo von und mit Martin Buntikam.

Ruth Grützbauch: Die schnurret auch 2025 wieder.

Ruth Grützbauch: Und zwar nämlich nach der Sommerpause

Ruth Grützbauch: kehrt die Katze auf Samtpfoten ins Theatercafé Graz zurück am 26.

Ruth Grützbauch: Und 27. September. Und dann kommt die Mietz auch am 13. und 14.

Ruth Grützbauch: November nach Wien ins Kavarin Niedermeier. Und wer für Herbst 2026 schon planen möchte, gibt es am 10.

Ruth Grützbauch: November die Premiere im Theatercafé Graz. Da gibt es nämlich ein neues Martin-Puntigam-Programm

Ruth Grützbauch: mit dem schönen Titel Der heilige Puntigam.

Martin Puntigam: Da muss ich mich bis dahin bedämen.

Ruth Grützbauch: Ich bin schon gespannt.

Martin Puntigam: Die Seligsprechung noch im Eilzugstempo erledigen.

Ruth Grützbauch: Ja, die hast du auch noch nicht, gell?

Martin Puntigam: Naja, aber vielleicht kann man das ja so wie bei der Impfstoffentwicklung parallel

Martin Puntigam: und ein bisschen verkürzend machen.

Martin Puntigam: Die Seligsprechung und die Heiligsprechung schon parallel laufen lassen.

Martin Puntigam: Muss ich halt schneller und an mehreren Orten Wunder wirken.

Ruth Grützbauch: Muss heiliger sein, ja.

Martin Puntigam: Infos und Tickets gibt es unter sciencebusters.at slash termine oder puntigam.at,

Martin Puntigam: oder auf der Website des Universum-Podcasts in den Shownotes.

Martin Puntigam: Und es gibt ein neues Buch nach.

Martin Puntigam: Wissenschaft ist das, was auch dann gilt, wenn man nicht dran glaubt,

Martin Puntigam: kommt im September, ein bisschen früher, wie gewohnt, als die Show,

Martin Puntigam: ein neues Buch heraus mit dem Titel Aus, die Wissenschaft vom Ende.

Martin Puntigam: Es erscheint im Hansa-Verlag, kann natürlich schon bei Bedarf vorbestellt werden,

Martin Puntigam: Muss aber natürlich nicht, weil es wird es dann eh geben, aber dann hat man

Martin Puntigam: es schon vorbestellt und kann sich schon darauf freuen.

Martin Puntigam: Und es wird auch ein Hörbuch geben und das Buch erscheint wieder mit wunderbaren

Martin Puntigam: Illustrationen vom Büro Alba.

Martin Puntigam: Danke am Ende wie immer an die TU Wien und die Uni Graz, die Produktion des

Martin Puntigam: Podcasts zu unterstützen.

Martin Puntigam: Danke an Ruth Grützbauch für die dunklen Auskünfte.

Martin Puntigam: Danke fürs Zuhören, Streamen, Downloaden, Abonnieren, Bewerten,

Martin Puntigam: Empfehlen, Expandieren, Nachmessen, Dynamisieren, Dämpfen und was man sonst

Martin Puntigam: noch alles mit einem Podcast anstellen kann.

Martin Puntigam: Bis zum nächsten Mal. Tschüss und habe die Ehre.

Ruth Grützbauch: Führt euch.

Über diesen Podcast

Der Science Busters Podcast ist ein Podcast der Science Busters. Das trifft sich insofern sehr gut, weil der Name leicht zu merken ist.

Seit 2007 gibt es die Science Busters als Wissenschafts-Show-Projekt. Auf der Bühne, auf Radio FM4, als Bücher, als Lehrveranstaltung und TV-Sendungen. Und ab 2021 auch als Podcast. Weil fast immer mehr zu einem Thema zu sagen wäre, als im jeweiligen Format Platz hat. Nachhaltige Wissenschaftskommunikation, wenn man so will, lehrreich, unterhaltsam und durchgehend in Stereo.

In jeder Folge wird eine aktuelle Frage der Hörerschaft beantwortet, oder zwei. Und ein Thema umfassend beackert. Am Ende gibt es Tipps und Empfehlungen. Um Eigenwerbung zu vermeiden, muss immer einer die Arbeit seines Gegenüber bewerben.

Science Busters Podcast - transparent, unbestechlich, bürgernah
Tiere können der Handlung nicht folgen.

Produziert mit Unterstützung der Universität Graz und der TU-Wien

Kontakt: podcast@sciencebusters.at

von und mit Martin Puntigam, Martin Moder, Florian Freistetter

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