Wer nichts weiß, muss alles glauben.
Martin Puntigam: Ausgabe 114 des Science Masters Podcasts und heute drücken wir uns vor dem Licht.
Peter Weinberger: Nein, wir drucken.
Katharina Ehrmann: Und zwar mit Licht.
Martin Puntigam: Herzlich Willkommen zur Ausgabe 114 des Science Busters Podcasts,
Martin Puntigam: wie immer produziert mit Unterstützung der Uni Graz und der TU Wien.
Martin Puntigam: Mein Name ist Martin Puntigam, mir gegenüber sitzt heute wieder einmal Peter
Martin Puntigam: Weinberger, Professor für anorganische Chemie an der TU Wien. Hallo.
Peter Weinberger: Hallo.
Martin Puntigam: Und auch an der TU Wien und aber erstmals bei uns im Podcast Katharina Ehrmann,
Martin Puntigam: Chemikerin für angewandte Synthese-Chemie. Hallo.
Katharina Ehrmann: Hallo.
Martin Puntigam: In Ausgabe 113, also wer richtig gerechnet hat in der letzten Ausgabe,
Martin Puntigam: haben Eckart von Hirschhausen und ich in Teil 1 des Podcasts unter anderem gesprochen
Martin Puntigam: über Wissenschaftskommunikation, Alpaka-Code, Pinguine, salzsüchtige Schmetterlinge,
Martin Puntigam: gratis Jauchekübel zum Grillangebot im Supermarkt und Teil 2 war ein Mitschnitt
Martin Puntigam: von der Verleihung des Oberhommer Awards 2025 aus dem Stadtsaal Wien am 7.
Martin Puntigam: September. Heute geht es um Chemie, um die angeblich letzten Worte Goethes, nämlich um mehr Licht,
Martin Puntigam: ums Addieren, Subtrahieren, den Würsteldrucker, mit anderen Worten um Synthesechemie
Martin Puntigam: und 3D-Drucken mit Licht.
Martin Puntigam: Das heißt, wenn es publiziert wird, dann ungefähr so.
Martin Puntigam: Rabbit 3D Printing of Unlayered Tough Epoxy Alkohol Raisins with Latte Jail
Martin Puntigam: Points via Dual Color Curing Technology oder so ähnlich.
Martin Puntigam: Das klingt eigentlich ein bisschen so für Leinohren, als ob man sich eine Kaiser-Melange
Martin Puntigam: mit Rosinen mit dem 3D-Drucker herstellt, aber es ist glaube ich etwas anderes, oder?
Katharina Ehrmann: Ja, das stimmt. Das ist ein bisschen was anderes.
Martin Puntigam: Und du weißt auch, was es ist, während ich keine Ahnung habe,
Martin Puntigam: wovon da die Rede ist, sondern nur ganz, ganz wenig.
Martin Puntigam: Das hat aber eine Zeit lang gedauert, bis du frei von der Leberweg und aus dem
Martin Puntigam: Stand darüber referieren hast können, nachdem das dein Fachgebiet ist.
Martin Puntigam: Du bist geboren in Innsbruck.
Katharina Ehrmann: Genau, ja.
Martin Puntigam: Und dort in die Schule gegangen, in die Ursulinen, die bekanntlich keinen naturwissenschaftlichen
Martin Puntigam: Schwerpunkt haben, bist aber dann trotzdem zur Chemie gekommen.
Martin Puntigam: Wie ist das vonstatten gegangen?
Katharina Ehrmann: Ja, ganz richtig. Tatsächlich sage ich immer, ich bin eigentlich,
Katharina Ehrmann: weil es kein naturwissenschaftlicher Schwerpunkt gewesen ist,
Katharina Ehrmann: in die Naturwissenschaften gelangt.
Martin Puntigam: Also so wie ich, ich war in einer katholischen Bubenschule und bin deshalb ausgezeichneter
Martin Puntigam: Atheist und Agnostiker geworden und so war das bei dir?
Katharina Ehrmann: Ein bisschen so, ja, in die Richtung, genau. Ich habe einfach tolle Lehrer und
Katharina Ehrmann: Lehrerinnen gehabt, die mich in Physik, Chemie und so weiter ausgebildet haben,
Katharina Ehrmann: auch Mathematik und die einfach das Interesse am Gebiet geweckt haben,
Katharina Ehrmann: die uns auch sehr viel ihrer Freizeit geschenkt haben tatsächlich und uns bei
Katharina Ehrmann: Wettbewerben mitmachen lassen haben.
Martin Puntigam: Du hast ihre Freizeit geschenkt. Das klingt ja fort ein bisschen zu dankbar.
Martin Puntigam: Was machen Lehrer, Lehrerinnen, wenn sie den Kindern die Freizeit schenken?
Katharina Ehrmann: Ja genau, also da hat es zum Beispiel das Austrian Young Physicists Tournament
Katharina Ehrmann: gegeben, wo meine Physiklehrerin mich freiwillig gemeldet hat.
Katharina Ehrmann: So hat das ein bisschen begonnen.
Peter Weinberger: Freiwillige Form, alle machen einen Schritt zurück.
Katharina Ehrmann: Genau, und da habe ich dann mitgemacht und da habe ich es erst einmal wirklich
Katharina Ehrmann: verstanden, worum es in der Wissenschaft geht. Das ist nämlich nicht,
Katharina Ehrmann: wohlgemerkt, nicht die Physik-Olympiade, wo man vor einem weißen Blatt Papier
Katharina Ehrmann: sitzt, was ausrechnet, sondern das ist ein Wettbewerb, wo man im Team arbeitet.
Katharina Ehrmann: Das waren fünf Schülerinnen und Schüler, in unserem Fall nur Schülerinnen tatsächlich,
Katharina Ehrmann: an den Ursulinen, damals noch zumindest. Und die haben sich dann mit verschiedensten
Katharina Ehrmann: Problemen, Problems sozusagen beschäftigt, für über ein Semester lang.
Katharina Ehrmann: Da war sowas dabei wie Adhesive Tape, also Tixo, die Minimalkraft nicht nur
Katharina Ehrmann: berechnen, sondern auch experimentell bestimmen, die notwendig ist,
Katharina Ehrmann: um so ein Tape vom Tisch abzuziehen zum Beispiel.
Katharina Ehrmann: Oder eine elektromagnetische Kanone zu bauen. Also es waren auch unterschiedlichste
Katharina Ehrmann: Aufgabenstellungen dabei.
Katharina Ehrmann: Und die haben wir dann experimentell und theoretisch behandelt und haben die
Katharina Ehrmann: dann in einer Art Wettbewerb, das wie eine Konferenz eigentlich abgelaufen ist, vorgestellt.
Katharina Ehrmann: Also wir hatten da eine englische Präsentation, die wir vorgetragen haben und
Katharina Ehrmann: dann eben auch diese Problems dann diskutiert mit anderen.
Katharina Ehrmann: Und dann gab es eine Jury, die dann die Gesamtwettbewerb
Katharina Ehrmann: quasi Performance des Teams beurteilt hat.
Martin Puntigam: Wann war das? Wie alt war sie da ungefähr?
Katharina Ehrmann: Das war ab der Oberstufe 15 plus.
Martin Puntigam: Und dann schon Englisch präsentieren? So gut habt ihr Englisch schon können in der Oberstufe?
Katharina Ehrmann: Ja, das hat dann irgendwie funktionieren müssen. Da war dann auch der Ehrgeiz gewagt.
Katharina Ehrmann: Da waren nette Leute bei dem Wettbewerb. Das war eine richtige Community,
Katharina Ehrmann: wie es halt auch in der Wissenschaft ist.
Katharina Ehrmann: Man tauscht sich aus, man hilft sich auch gegenseitig, auch wenn man dann im
Katharina Ehrmann: Wettbewerb vielleicht dann wieder gegeneinander antritt.
Katharina Ehrmann: Ja, hat eine schöne Zeit miteinander. Und so habe ich eigentlich die Wissenschaft
Katharina Ehrmann: erfahren als allererstes.
Katharina Ehrmann: Und das ist dann eben weitergegangen zur Fachbereichsarbeit und bis hin zum
Katharina Ehrmann: Studium der Chemie dann tatsächlich.
Katharina Ehrmann: Das war dann eigentlich ein bisschen eine Bauchgefühlentscheidung,
Katharina Ehrmann: dass es nicht die Physik, sondern die Chemie geworden ist.
Martin Puntigam: Und bereist du es heute?
Katharina Ehrmann: Bis heute nicht.
Martin Puntigam: Kannst du dir noch an die Minimalhaftkraft von Dixer-Streifen erinnern?
Martin Puntigam: Welche Größenordnung ist das? Was ist da die SE-Einheit?
Katharina Ehrmann: Also wenn du mich jetzt, da geht es dann um die Newton natürlich, ja,
Katharina Ehrmann: wenn du mich jetzt um einen Fix-Spezialwert auf den festnageln willst,
Katharina Ehrmann: da bin ich ein Random-Number-Generator sozusagen, das könnte ich dir nicht sagen,
Katharina Ehrmann: aber wenn du mich fragst, was
Katharina Ehrmann: wichtig dabei ist, dass es die Minimalkraft ist, dann geht es eben darum,
Katharina Ehrmann: dass man das statisch macht, ja, dass durch den kinetischen Prozess,
Katharina Ehrmann: wenn man viel Energie in Hitze sozusagen umwandelt und somit mehr Energie notwendig
Katharina Ehrmann: ist, um tatsächlich das Tape abzuziehen.
Katharina Ehrmann: Also werden dann Experimente gemacht, in denen das eben quasi in einem Ruck
Katharina Ehrmann: abgezogen wurde und quasi unendlich langsame Experimente, wo wir wirklich mit
Katharina Ehrmann: Gewichten gearbeitet haben und das möglichst langsam gemacht haben und das hat
Katharina Ehrmann: dann den Unterschied gemacht in dem Fall.
Martin Puntigam: In der Haftkraft oder in der Kraft, die man aufwenden muss, um den Tixer- oder
Martin Puntigam: Teserstreifen loszuwerden?
Katharina Ehrmann: Es war immer dieselbe Haftkraft, hoffentlich, sonst hätte man experimentell unexakt gearbeitet.
Katharina Ehrmann: Aber die Kraft, die man aufwenden musste, war insgesamt weniger,
Katharina Ehrmann: weil weniger Kraft verloren ging im Prozess.
Martin Puntigam: Und wenn man es schnell runterreißt, wie misst man das?
Martin Puntigam: Also langsam, hast du gesagt mit Gewichten, das kann man sich ungefähr noch
Martin Puntigam: vorstellen. Aber wenn man schnell runterreißt, das macht man mit Kameras und rechnet das dann aus?
Katharina Ehrmann: Zum Beispiel, wir haben damals tatsächlich elektronische Geräte gehabt,
Katharina Ehrmann: mit denen wir das aufnehmen konnten, Kraftaufnehmer gehabt.
Martin Puntigam: Das war so, die Ursulinen-Gymnasium in Innsbruck war technisch so versiert oder
Martin Puntigam: das war das, was tatsächlich die Lehrerinnen in ihrer Freizeit mitgebracht haben?
Katharina Ehrmann: Sowohl als auch. Das ist das, was ich immer über die Wissenschaft auch sage.
Katharina Ehrmann: Je weniger Mittel man eigentlich zur Verfügung hat, umso kreativer werden die Experimente.
Martin Puntigam: Naja, da jammern immer alle, dass die Uni-Budgets zu klein sind,
Martin Puntigam: aber in Wirklichkeit feiert es mich total an.
Katharina Ehrmann: Also dieses Experiment war dann tatsächlich schon an der Uni Wien.
Katharina Ehrmann: Ich bin dann zum internationalen Wettbewerb tatsächlich ausgesucht worden.
Katharina Ehrmann: Und für den internationalen Wettbewerb haben wir dann in Kooperation mit der
Katharina Ehrmann: Uni Wien damals die Vorbereitungen gemacht.
Katharina Ehrmann: Aber ja, das ist das Schöne an den Aufbauten sozusagen.
Katharina Ehrmann: Die werden umso kreativer, je weniger schon vorgegeben ist.
Katharina Ehrmann: Wenn man schon das fertige Gerät hat, dass das perfekt für einen löst,
Katharina Ehrmann: dann verwendet man das natürlich.
Katharina Ehrmann: Genauso wie bei unseren 3D-Druckern. Wenn man aber das Gerät und die Funktion
Katharina Ehrmann: vom Gerät noch nicht hat, die man haben möchte, dann muss man sich überlegen, wie man dorthin kommt.
Katharina Ehrmann: Und dabei entstehen eigentlich dann die schönsten Ideen auch für die Forschung.
Martin Puntigam: War das alles national, auch wenn es Englisch vorgetragen worden ist in der Präsentation?
Martin Puntigam: Oder seid ihr da in der Gegend herumgereist und seid belohnt worden durch Ausflüge?
Katharina Ehrmann: Ja, wir sind da tatsächlich herumgereist. Also im nationalen Wettbewerb war
Katharina Ehrmann: einfach die Vorbereitung an der Schule und anschließend der Wettbewerb in Leoben.
Katharina Ehrmann: Der findet jedes Jahr statt. Das ist tatsächlich ein privater Verein,
Katharina Ehrmann: der das jedes Jahr organisiert sozusagen.
Katharina Ehrmann: Der internationale Wettbewerb ist dann ebenfalls über ein Board sozusagen oder
Katharina Ehrmann: eine Community organisiert. und der findet jedes Jahr in einem anderen Land statt.
Martin Puntigam: Und wo war es bei dir?
Katharina Ehrmann: Im Iran.
Martin Puntigam: Im Iran? Erzähl kurz, du bist als Jugendliche in den Iran.
Martin Puntigam: Der Iran hat ja nicht den besten Ruf weltweit, aber du sitzt wohlbehalten heute
Martin Puntigam: neben Peter Weinberger und mir gegenüber.
Katharina Ehrmann: So sicher kann man den Iran wahrscheinlich nie wieder bereisen,
Katharina Ehrmann: hoffentlich wieder bereisen.
Katharina Ehrmann: Ich würde sagen, ja, ich habe mich sehr sicher gefühlt. Da hat es damals eh
Katharina Ehrmann: auch einen Elternabend gegeben, wo das besprochen wurde.
Katharina Ehrmann: Es hat eine Delegation gegeben, die sich das vorher angeschaut hat.
Katharina Ehrmann: Die Community dort war extrem nett. Wir hatten immer sogenannte Guides,
Katharina Ehrmann: die uns da sozusagen geholfen haben. Es hat ganz gut funktioniert.
Martin Puntigam: Wo seid ihr da gewesen? In Teheran selber oder ganz woanders?
Katharina Ehrmann: An der Amikabir-Universität in Teheran, ja.
Martin Puntigam: Die Stadt selber ist ja riesengroß. Wie hat es dir dort gefallen?
Katharina Ehrmann: Ja, das war eine sehr schöne Erfahrung wohl. Weil Inbrock und Deheran.
Martin Puntigam: Das ist ja ein Unterschied.
Peter Weinberger: Ja, 13 Millionen Einwohner.
Katharina Ehrmann: Was wir damals gelernt haben, ist, dass es im Heran sehr, sehr viele unterschiedliche
Katharina Ehrmann: Landschaften auch gibt. Vom Berg bis hin zum Meer, alles.
Katharina Ehrmann: Je nachdem, wo man halt ist. Das war eine ganz interessante Erfahrung. Ja, sehr vielseitig.
Martin Puntigam: Und sind Kontakte aus der Zeit, aus diesem Treffen geblieben oder ist das wieder
Martin Puntigam: komplett verloren gegangen?
Katharina Ehrmann: Die sind geblieben. Hallo Flo zum Beispiel.
Katharina Ehrmann: Einige sind in der Wissenschaft geblieben. Manche studieren zum Beispiel auch Physik an der TU Wien.
Katharina Ehrmann: Ich bin die Chemikerin an der TU Wien. Andere sind in andere Länder gegangen.
Katharina Ehrmann: Cambridge, TH und so weiter. Und ganz andere wiederum haben irgendwie das ganz anderes studiert.
Katharina Ehrmann: Das war eigentlich sehr unterschiedlich, was dann die Leute später gemacht haben.
Martin Puntigam: Jetzt ist ja Österreich nicht für seine Wissenschaftsfreundlichkeit in der Bevölkerung
Martin Puntigam: bekannt und wenn man für solche Spezialkurse ausgesucht wird und die dann auch
Martin Puntigam: monatelang besucht an einem Gymnasium,
Martin Puntigam: dann wenn man Pech hat in der Klassengemeinschaft, dann ist das die Gruppe von den Seltsamen.
Martin Puntigam: War das bei euch so oder war es ja diejenigen, die von den anderen ein bisschen
Martin Puntigam: beneidet oder bewundert worden sind, weil ihr so coole Sachen macht?
Katharina Ehrmann: Ich glaube, ich war da immer sehr unbeeindruckt von der Außenwirkung.
Katharina Ehrmann: Ich habe ja gewusst, dass es Spaß macht und da gab es natürlich auch die Gruppe
Katharina Ehrmann: beim Wettbewerb, mit denen man sich gut verstanden hat.
Martin Puntigam: Ja, klar, dass ihr seht, das sind dann Gleichgesinnte, aber...
Martin Puntigam: Es wäre ja das Wünschenswerte, dass wenn sie jemand für Physik,
Martin Puntigam: Chemie, Biologie, was auch immer, Latein, Altgriechisch, keine Ahnung,
Martin Puntigam: für ein Spezialgebiet interessiert und sie da vertieft, dass man sie denkt,
Martin Puntigam: toll, da hat jemand was gefunden, das interessiert einen, da frage ich nach
Martin Puntigam: und das bewundere ich bestenfalls oder ich finde es zumindest interessant.
Martin Puntigam: Das ist aber nicht die Herangehensweise vieler Menschen in Österreich,
Martin Puntigam: wenn man was weiß. Wie wird denn das in der Klasse?
Katharina Ehrmann: Ich habe da eigentlich ganz gute Erfahrungen, also keine schlechten Erfahrungen
Katharina Ehrmann: gemacht in der Hinsicht.
Katharina Ehrmann: Es war eigentlich immer sehr akzeptiert.
Katharina Ehrmann: Es war halt auch die, die man vielleicht als Erste gefragt hat,
Katharina Ehrmann: wenn es um irgendwas Naturwissenschaftliches gegangen ist.
Martin Puntigam: Also von dir haben die Leute gerne abgeschrieben.
Katharina Ehrmann: Wir hatten keinen Kommentar.
Peter Weinberger: Darüber bereiten wir den Macht des Schweigens.
Katharina Ehrmann: Wir hatten eine bunte Klassengemeinschaft und da hat eigentlich alles Platz gehabt.
Martin Puntigam: Du bist dann nach Wien studieren gegangen? Nein, Innsbruck wahrscheinlich?
Katharina Ehrmann: Ich habe in Innsbruck studiert, genau.
Martin Puntigam: Bist du in Innsbruck weshalb geblieben? Weil viele Leute, wenn sie in Innsbruck
Martin Puntigam: aufwachen, ich bin in Graz aufgewachsen, ist die zweitgrößte Stadt,
Martin Puntigam: aber viel, viel kleiner als Wien.
Martin Puntigam: Wenn man da aufgewachsen ist, kennt man das normalerweise. Und wenn man da was
Martin Puntigam: anderes kennenlernen muss, muss man in eine andere Stadt gehen.
Martin Puntigam: Du bist aber in Innsbruck geblieben, weil die Uni dort so toll war oder weil
Martin Puntigam: so viele Freunde da waren oder weil ich keine Lust habe, da erst wegzugehen?
Katharina Ehrmann: Weil ich mich sehr kurzfristig entschieden habe, was ich studieren möchte tatsächlich.
Katharina Ehrmann: Ich habe sehr lange über sehr viele unterschiedliche Dinge überlegt und auch
Katharina Ehrmann: unterschiedliche Orte.
Katharina Ehrmann: Nachdem es dann kurzfristig die Chemie geworden ist, bin ich auch in Innsbruck
Katharina Ehrmann: geblieben und es ist ein wunderschöner Ort.
Martin Puntigam: Das hören die Leute in Innsbruck gern, dass es ein wunderschöner Ort ist.
Martin Puntigam: Sie selber sprechen von Stadt.
Martin Puntigam: Aber wenn du sagst, sehr viele verschiedene Möglichkeiten. Was war denn neben
Martin Puntigam: Physik und Chemie noch zur Auswahl?
Katharina Ehrmann: Wirtschaft zum Beispiel auch.
Martin Puntigam: Also BWL das Geld verdienen oder VWL das Geld verteilen?
Katharina Ehrmann: Na, tatsächlich beides. Also es ist ja beides dann im Studium und mal im Bachelor auch drinnen.
Katharina Ehrmann: Ich habe mich einfach interessiert, worum es da wirklich dann geht.
Katharina Ehrmann: Das hat man am wenigsten in der Schule irgendwie so verstanden noch.
Katharina Ehrmann: Von der Physik und von der Chemie habe ich schon viel mehr gewusst.
Katharina Ehrmann: Ich habe mir wieder das Unbekannte gereizt. Ja, ich habe auch den Medizinaufnahmetest
Katharina Ehrmann: gemacht und war überzeugt, dass ich noch gedacht habe, dass ich es nicht geschafft
Katharina Ehrmann: habe, dass ich das studieren muss.
Katharina Ehrmann: Und als es dann im Bereich des Möglichen war, habe ich dann irgendwie vom Bauchgefühl
Katharina Ehrmann: her sofort gewusst, naja, es muss doch die Chemie sein.
Martin Puntigam: Und hast du es bis heute nicht bereit? Das heißt, du hast dann in Innsbruck
Martin Puntigam: Chemie studiert, bist aber dann schon ganz schön herumgekommen mittlerweile,
Martin Puntigam: bevor du an der TU Wien gelandet bist.
Katharina Ehrmann: Ja, genau. Ich war dann auch in Schottland auf Erasmus-Auslandssemester,
Katharina Ehrmann: habe dort Chemie studiert.
Martin Puntigam: Das ist ja eher zum Genesen der jungen Jahre, bevor man wirklich fertig studiert.
Katharina Ehrmann: Naja, also in Schottland ist das System ja ein solches, dass man zum Schluss
Katharina Ehrmann: quasi einen Prüfungsmonat hat.
Katharina Ehrmann: Und die Prüfungen dort sind eigentlich auch so angelegt, dass es wirklich auf
Katharina Ehrmann: Verständnis geprüft wird.
Katharina Ehrmann: Und für Erasmus muss man natürlich genügend ECTS mit nach Hause bringen,
Katharina Ehrmann: dass es nicht umsonst war.
Katharina Ehrmann: Dementsprechend habe ich damals schon wirklich viel und gut gelernt.
Martin Puntigam: Das ist ja total daneben gekommen.
Katharina Ehrmann: Das ist nicht das.
Martin Puntigam: Was viele Menschen von ihrem Erasmus-Semester erzählen.
Katharina Ehrmann: Ja, ich war auch am Fringe zum Beispiel. Das war dann eine andere tolle Erfahrung.
Katharina Ehrmann: Das war natürlich kulturelle Explosion im August in Schottland.
Katharina Ehrmann: Das hat mir auch total viel Spaß gemacht. Zum Beispiel die Highlands erkundet.
Katharina Ehrmann: Es gab eine eigene Erasmus-Gruppe sozusagen, die sich da Busse gemietet hat.
Katharina Ehrmann: Und Tagesausflüge gemacht hat. Also es ist nicht zu kurz gekommen.
Martin Puntigam: Jetzt bist du an der TU Wien und leitest eine Arbeitsgruppe,
Martin Puntigam: in der es um 3D-Drucken geht.
Martin Puntigam: Wenn man das jetzt so flapsig zusammenfasst, denkt man sich,
Martin Puntigam: na spitze, die Uni leistet ihre eigene Abteilung, wo sie sich Sachen drucken lässt.
Martin Puntigam: Aber es ist doch deutlich komplizierter und raffinierter und erstaunlich,
Martin Puntigam: dass man sich mit 3D-Druckern akademisch beschäftigen muss, obwohl es die ja überall zu kaufen gibt.
Katharina Ehrmann: Genau, so ist es. Erstens muss man mal sagen, 3D-Druck ist nicht gleich 3D-Druck.
Katharina Ehrmann: Es gibt viele Hobbygeräte, die man auch schon zu Hause stehen hat und da einiges drucken kann.
Katharina Ehrmann: Und womit ich mich tatsächlich beschäftige, sind die Materialien des 3D-Drucks
Katharina Ehrmann: und zwar des lichtbasierten 3D-Drucks.
Katharina Ehrmann: Also es gibt 3D-Druckarten, da geht es nur um die Verarbeitung von Materialien.
Katharina Ehrmann: Das kann von Metall bis Polymer alles sein.
Katharina Ehrmann: Also Polymer ist ein Kunststoff. Polymer ist ein Kunststoff.
Katharina Ehrmann: Genau, ein Kunststoff. Und die können reinverarbeitet werden,
Katharina Ehrmann: indem man sie erhitzt, formbar macht und dann sozusagen diese Würstel aufeinander
Katharina Ehrmann: ablegt zum Beispiel. Das ist der Würsteldrucker.
Martin Puntigam: Was ein bisschen schade ist, weil von der Form her, von der geometrischen,
Martin Puntigam: ob es jetzt Wurst oder Nudel ist, ist egal. Und Nudeldrucker wäre natürlich
Martin Puntigam: wienerisch noch schöner gewesen.
Katharina Ehrmann: Natürlich, so ist das, ja. Und diese Druckarten sind natürlich eine reine Verarbeitungsmethode.
Katharina Ehrmann: Da ist das Material schon davor existent.
Katharina Ehrmann: Beim lichtbasierten 3D-Druck ist das anders. Da befüllen wir einen 3D-Drucker
Katharina Ehrmann: mit flüssigen Bausteinen des Materials.
Katharina Ehrmann: Und zwar wiederum geht es um Kunststoff im Endeffekt, aber wir füllen nur die
Katharina Ehrmann: Bausteine ein. Und diese Bausteine müssen dann mit Licht ausgehärtet werden,
Katharina Ehrmann: in den Kunststoff verwandelt werden, tatsächlich verwandelt oder eben synthetisiert werden.
Katharina Ehrmann: Das heißt, für mich ist der 3D-Drucker weniger eine Verarbeitungsmethode und
Katharina Ehrmann: vielmehr eine neue Synthesemethode und die wir erst lernen müssen anzuwenden.
Martin Puntigam: Das ist das, was du jetzt aktuell machst, aber wie bist du denn dazu gekommen?
Martin Puntigam: Du hast Chemie studiert und irgendwann mal hast du spezialisieren wollen oder müssen.
Martin Puntigam: Wie ist denn das passiert? Wieder mehr zufällig und mit Bauchgefühl oder schon zielgerichtet?
Katharina Ehrmann: Also das war bei mir so, dass ich eigentlich erstmal viele verschiedene Dinge ausprobiert habe.
Katharina Ehrmann: Also ich war in der Biochemie tätig, ich war in der Anorganik tätig.
Peter Weinberger: Gescheite Grundausbildung.
Martin Puntigam: Aber dort war es so unspektakulär und dann bist du wieder weg.
Katharina Ehrmann: Und habe vieles ausprobiert, habe auch Organik einiges gemacht. Und dann habe ich eben,
Katharina Ehrmann: in der Masterarbeit an der künstlichen Photosynthese gearbeitet.
Katharina Ehrmann: Foto kommt da auch schon vor, das heißt eben Licht.
Katharina Ehrmann: Und da geht es eben darum, mit Licht Energie
Katharina Ehrmann: zu machen. Damals haben wir Wasserstoffproduktion versucht zu erreichen.
Martin Puntigam: Also künstliche Photosynthese, das heißt den Pflanzen die Arbeit abzunehmen
Martin Puntigam: oder für den Fall, dass das Artensterben auch im Pflanzenbereich so weit voranschreitet
Martin Puntigam: wie im Tierreich, dass man Photosynthese trotzdem haben kann?
Katharina Ehrmann: So circa, ja. Dann habe ich aber irgendwie gemerkt, es zieht mich doch nochmal
Katharina Ehrmann: in die große, weite Welt.
Katharina Ehrmann: Gerade eben dieses Auslandssemester in Schottland hat man gezeigt,
Katharina Ehrmann: jede Universität ist ein bisschen anders.
Katharina Ehrmann: Man lernt ganz neue Dinge und es ist einfach für die Ausbildung wirklich gut,
Katharina Ehrmann: auch wieder an eine neue Universität zu gehen.
Katharina Ehrmann: Womit ich dann mich an verschiedenen Universitäten umgeschaut habe,
Katharina Ehrmann: nach einer Doktoratsstelle.
Katharina Ehrmann: Und da gab es dann auch eine an der TU Wien. Da ist es darum gegangen,
Katharina Ehrmann: künstliche Blutgefäße zu machen.
Katharina Ehrmann: Und das war tatsächlich dann das einzige Nicht-Fotoprojekt in der Arbeitsgruppe,
Katharina Ehrmann: in die ich dann gekommen bin.
Katharina Ehrmann: Etwas ohne Licht, aber das war auch eine sehr spannende Erfahrung für mich und
Katharina Ehrmann: hat ein bisschen mehr so meine biologischen Interessen mit den Materialinteressen sozusagen verbunden.
Martin Puntigam: Aber das ist jetzt die große weite Welt von Innsbruck aus. Ich habe gedacht,
Martin Puntigam: das war irgendwo ein anderer Kontinent.
Martin Puntigam: Da fährt man ja mit der Westbahn vier Stunden. Große weite Welt stellt man sich ja auch anders vor.
Katharina Ehrmann: Genau, ja. Also ich habe meine Orte nie nach dem Ort ausgesucht,
Katharina Ehrmann: sondern mehr nach der Wissenschaft, die dort auf mich wartet eigentlich.
Katharina Ehrmann: Und das war in dem Fall Wien.
Katharina Ehrmann: In einem anderen Fall war es dann Brisbane, Australien.
Katharina Ehrmann: Dementsprechend gibt es auch die große weite Welt, ja.
Martin Puntigam: Was hast du dort gemacht?
Katharina Ehrmann: Dort war ich dann, das war dann nach der Dissertation, wo ich tatsächlich eben
Katharina Ehrmann: gewusst habe, jetzt möchte ich meine Leidenschaft für Materialien,
Katharina Ehrmann: die ich eben in der Dissertation kennengelernt habe, mit meiner Leidenschaft
Katharina Ehrmann: für diese Photochemie verbinden.
Katharina Ehrmann: Und da habe ich dann eben lichtbasierte Kunststoffe sozusagen als mein Hauptthema gewählt.
Katharina Ehrmann: Ich habe auch schon gewusst, 3D-Druck ist irgendwie etwas, was mich sehr fasziniert,
Katharina Ehrmann: der lichtbasierte 3D-Druck.
Katharina Ehrmann: Und bin dann eben nach Australien gegangen und habe dort Netzwerke gemacht,
Katharina Ehrmann: wo wir mit unterschiedlichen Lichtfarben gesteuert haben, wie diese Netzwerke
Katharina Ehrmann: entstehen oder kaputt gehen sozusagen.
Katharina Ehrmann: Je nach Farbe des Lichts, die wir verwendet haben, sind da unterschiedliche
Katharina Ehrmann: Dinge mit den Materialien passiert.
Martin Puntigam: Da habe ich noch so ein bisschen ein Vorschlag. Wir haben in unserer TV-Sendung,
Martin Puntigam: unserer Fernsehshow, Gluten Tag hat die Folge geheißen, hat da
Martin Puntigam: ein Forschungsarbeits von der TU vorgestellt, wo er Klebstoff beginnt auszuhärten.
Martin Puntigam: Ich glaube, wenn man in...
Peter Weinberger: Von Robert Liesker seiner Gruppe, ja genau.
Martin Puntigam: Ich glaube, mit UV-Licht bestrahlt.
Peter Weinberger: Auch mit Fotoinitiatoren und die dann, wenn das einmal initiiert ist,
Peter Weinberger: dann von alleine die Aushärtung durchführen.
Peter Weinberger: Da reicht ein kurzer Schuss drauf. Und das haben wir damals im Fernsehen gezeigt, genau.
Katharina Ehrmann: Das ist die sogenannte Frontalpolymerisation, wo man eben mit Licht startet
Katharina Ehrmann: und mit Hitze weiter polymerisiert.
Martin Puntigam: Das ist quasi ein linearer Vorgang. Wir verlinken das auch in den Shownotes,
Martin Puntigam: dass man da nachschauen kann, weil am Ende hängt Peter Weinberger von der Decke.
Martin Puntigam: Aber das, was du machst, wenn ich das richtig verstanden habe in der Vorbereitung,
Martin Puntigam: wenn ich die Artikel einigermaßen gut dechiffrieren habe können,
Martin Puntigam: ist so, das sind ganz viele verschiedene flüssige Kunststoffe,
Martin Puntigam: die alle auf verschiedene Wellenlängen reagieren.
Martin Puntigam: Und deshalb kannst du ganz vielfältige Objekte damit drucken lassen und nicht
Martin Puntigam: nur so, wie es normalerweise beim 3D-Drucker ist, aus einem Material ein Objekt.
Katharina Ehrmann: Genau, das ist jetzt eines meiner Hauptforschungsthemen, der sogenannte Multimaterial-3D-Druck,
Katharina Ehrmann: auch Thema meines ELISE-Richter-Projekts.
Martin Puntigam: Was ist ein ELISE-Richter-Projekt?
Katharina Ehrmann: Das ist vom FWF, das ist die Forschungsförderungsinstitution in Österreich,
Katharina Ehrmann: die Grundlagenforschung finanziert, eine der Nachwuchsforschungsförderungsschienen,
Katharina Ehrmann: wo eben exzellente Projekte ausgezeichnet werden und wo man Geld bekommt, um sie durchzuführen.
Martin Puntigam: Exzellenz in der Wissenschaft bedeutet
Martin Puntigam: ja ein bisschen was anderes als im alltäglichen Sprachgebrauch, oder?
Katharina Ehrmann: Exzellenz in der Wissenschaft, da gibt es, glaube ich, jetzt so viele Definitionen
Katharina Ehrmann: wie Sand am Meer. Aber ich würde mal sagen, ja, das hängt mit.
Katharina Ehrmann: Kreativen Idee zusammen, ob die Idee wirklich etwas ist, wo man sich denkt,
Katharina Ehrmann: so habe ich noch nie drüber nachgedacht.
Katharina Ehrmann: Und dann natürlich ein bisschen praktischer gedacht mit der Zahl der Publikationen
Katharina Ehrmann: und dem Ansehen der Journale, in denen man publiziert.
Katharina Ehrmann: Und ja, mit einigen mehreren Faktoren noch, mit denen man das dann quasi quantifizieren kann.
Martin Puntigam: Elise Richter, lebt die noch oder wer war das?
Katharina Ehrmann: Ja, Elisa Richter lebt nicht mehr leider, aber der Preis ist benannt nach der
Katharina Ehrmann: ersten Frau, die habilitiert hat an der Uni Wien in Österreich.
Martin Puntigam: Ach so, ja Gott, aber dann lebt sie vermutlich schon länger nicht mehr, oder?
Peter Weinberger: Das war 1905.
Martin Puntigam: Und die war Chemikerin wie du, oder?
Katharina Ehrmann: Die war Romanistin.
Martin Puntigam: Also Geisteswissenschaftlerin, aber nach ihr benannt. Und das Elise-Richter-Projekt,
Martin Puntigam: das wegen Exzellenz ausgewählt worden ist, wie ist das dotiert?
Martin Puntigam: Also wie weit kann man mit dem Geld, das man dort kriegt, springen als Forscherin?
Katharina Ehrmann: Ja, also ich zahle mich jetzt selber von diesem Projekt derzeit und habe eben
Katharina Ehrmann: auch Geld, um das Projekt durchzuführen.
Katharina Ehrmann: Zusätzlich zudem für den Zeitraum von insgesamt vier Jahren.
Katharina Ehrmann: Und das Projekt ist eben deswegen auch nach der Elise-Richter benannt,
Katharina Ehrmann: weil es darum geht, dass man sich in dieser Zeit habilitiert.
Katharina Ehrmann: Und Habilitation ist quasi sowas wie die Erlaubnis an der Universität zu lernen, ganz unabhängig.
Katharina Ehrmann: Das ist das Ziel eigentlich, dass man sich im Rahmen dieses Projektes dann sozusagen
Katharina Ehrmann: den wissenschaftlichen Grundstein für die eigene Karriere legt.
Martin Puntigam: Wie ist denn der Titel, den du da mit erwirbst? Der Peter war Privatdozent,
Martin Puntigam: wie wir uns kennengelernt haben. Du bist dann Privatdozentin oder bist du dann schon Assotz-Prof?
Katharina Ehrmann: Privatdozentin und wenn der Ruf kommt, dann geht es weiter.
Martin Puntigam: Und kommt er dann?
Peter Weinberger: Bin mir ziemlich sicher.
Martin Puntigam: Wenn der Ruf kommt, geht es dann in vielfältiger Art und Weise weiter,
Martin Puntigam: weil du wahrscheinlich dann wieder irgendwo in einer anderen Universität weiterarbeiten
Martin Puntigam: wirst oder möchtest du gerne in Wien bleiben?
Katharina Ehrmann: Ja, da sind viele Wege natürlich denkbar. Also das kommt dann wirklich,
Katharina Ehrmann: man ist sehr spezialisiert und dementsprechend muss man dann natürlich schauen,
Katharina Ehrmann: wo diese Expertise gefragt ist.
Katharina Ehrmann: Aber in Wien gibt es natürlich auch viele Möglichkeiten, den 3D-Druck,
Katharina Ehrmann: die Spitzenleistungen des 3D-Drucks abzurufen.
Katharina Ehrmann: Da gibt es einfach eine breite Basis, mit der man arbeiten kann,
Katharina Ehrmann: viele verschiedene Technologien, die man verwenden kann.
Katharina Ehrmann: Und das, was halt noch fehlt, sind die Materialien. Und das ist eigentlich quasi
Katharina Ehrmann: meine Forschung, mit der ich arbeiten möchte.
Martin Puntigam: Wie schaut, also man muss jetzt nicht den Abriss eines Tages machen,
Martin Puntigam: aber wie schaut denn der Arbeitsalltag aus, wenn man als Materialkemikerin,
Martin Puntigam: als Synthensechemikerin an die TU geht, ins Labor geht oder Büro geht, ich nehme an,
Martin Puntigam: wenn du eine Gruppe leitest, dann wird ein Teil davon eine Verwaltung sein müssen,
Martin Puntigam: aber der Rest ist dann Forschungsarbeit.
Martin Puntigam: Woran arbeitest du denn? Weil Chemie, so wie man sie in der Öffentlichkeit erzählt bekommt,
Martin Puntigam: mit zerzausten Haaren und Labormantel und dann kracht es und raucht es und stinkt
Martin Puntigam: es überall, so schaut ja moderne Chemie ganz oft nicht mehr aus.
Katharina Ehrmann: Nein, auf keinen Fall. Also das würden wir gar nicht gut heißen,
Katharina Ehrmann: wenn das noch so ausschaut.
Katharina Ehrmann: Wir haben da schon ein strenches Sicherheitsprotokoll, das wir einhalten und
Katharina Ehrmann: schauen, dass wir eben unseren weißen Mantel richtig tragen und Sicherheitsmaßnahmen großschreiben.
Martin Puntigam: Aber das, was du machst, das sieht man tatsächlich, weil es gibt ja Chemie,
Martin Puntigam: die man gar nicht mehr sieht.
Katharina Ehrmann: Ja, das ist das Schöne bei uns. Wir haben ein bisschen von allem.
Katharina Ehrmann: Also bei mir ist jetzt der Job tatsächlich nicht mehr im Labor,
Katharina Ehrmann: aber wenn ich jetzt mit meinen Studenten zum Beispiel arbeite,
Katharina Ehrmann: dann gehen die ins Labor,
Katharina Ehrmann: die arbeiten mit weißen Pulverchen, die sie dann wirklich quasi in Moleküle
Katharina Ehrmann: verwandeln können und umwandeln können, diese Moleküle ineinander.
Katharina Ehrmann: Und da ist natürlich dann schon noch viel Vorstellungskraft gefragt,
Katharina Ehrmann: weil da verwendet man dann sehr komplexe Analysenmethoden, um das Unsichtbare,
Katharina Ehrmann: das so klein ist, dass man es eben mit freiem Auge nicht sieht, sichtbar zu machen.
Katharina Ehrmann: Da gibt man quasi die Umwege über diese Analysenmethoden. Aber bei uns geht
Katharina Ehrmann: es dann halt auch weiter.
Katharina Ehrmann: Also wir verwenden diese Moleküle dann im 3D-Drucker und da zieht dann halt
Katharina Ehrmann: der 3D-Drucker wirklich ein dreidimensionales Objekt aus der Lösung,
Katharina Ehrmann: das dann hoffentlich viele neue Funktionen hat, das man dann auch sehen kann.
Martin Puntigam: Das heißt, wenn du verschiedene Flüssigkeiten oder flüssige Kunststoffe verwendest,
Martin Puntigam: wie viele verschiedene Komponenten könnt ihr denn nehmen an,
Martin Puntigam: das ist ein selber gebauter 3D-Drucker, wenn es das noch nicht als industrielles Produkt ist?
Martin Puntigam: Wie viele können Sie da einfüllen? Wie viele verschiedene Komponenten können
Martin Puntigam: Sie in ein Objekt hineinverbauen oder drucken lassen?
Katharina Ehrmann: Ja, also beim Multimaterial-3D-Druck probieren wir natürlich umso mehr zu schaffen,
Katharina Ehrmann: also mehr Materialien als eines zu verdrucken.
Katharina Ehrmann: Und derzeit fokussieren wir uns hauptsächlich auch auf zwei.
Katharina Ehrmann: Aber wir haben das Gefühl, da geht noch viel mehr.
Katharina Ehrmann: Wir denken jetzt ganz neu über das nach, weil wir haben keine flüssigen Kunststoffe
Katharina Ehrmann: in dem Sinn, sondern es sind die flüssigen Bausteine von den Kunststoffen.
Katharina Ehrmann: Und wenn das Licht kommt, dann verwandeln sich diese Bausteine,
Katharina Ehrmann: die gehen eine Kettenreaktion ein, reihen sich aneinander an sozusagen und machen
Katharina Ehrmann: dieses Polymer oder eben was wir als Kunststoff auch kennen aus dem Alltagssprachgebrauch.
Katharina Ehrmann: Und diese Kunststoffe haben dann gewisse Eigenschaften.
Katharina Ehrmann: Und wir denken über das jetzt neu nach, weil normalerweise, wenn man über Eigenschaften
Katharina Ehrmann: von Kunststoffen nachdenkt, dann sagt man, okay, da gibt es die PET-Flasche,
Katharina Ehrmann: die ist durchsichtig und die schaut so und so aus und das ist dieses Material.
Katharina Ehrmann: Und dann gibt es irgendwas anderes, Teflon zum Beispiel ist auch ein Kunststoff,
Katharina Ehrmann: der ist anti-stick und verwende ich in meiner Pfanne und so weiter.
Katharina Ehrmann: Und jedes Mal ist ein anderer Baustein hinter diesem Material.
Katharina Ehrmann: Und wir haben jetzt die Hypothese aufgestellt, das ist vielleicht nicht,
Katharina Ehrmann: wie wir über Multimaterial 3D-Druck nachdenken sollten, weil es bedeutet,
Katharina Ehrmann: dass wir viele verschiedene miteinander quasi im Wettbewerb stehende Moleküle
Katharina Ehrmann: in dieselbe Formulierung machen müssen und die dann quasi gegeneinander arbeiten.
Katharina Ehrmann: Und unsere Philosophie ist vielmehr, es ist die Art, wie man diese Bausteine
Katharina Ehrmann: aneinanderreizt sozusagen, die dann ausmacht, was für Eigenschaften dieses Material hat.
Katharina Ehrmann: Und da ist dann einfach das Ziel, das herauszufinden, wie man die Synthesebedingungen,
Katharina Ehrmann: also dann die Temperatur, die Lichtfarbe, die Lichtintensität des 3D-Druckers verändert.
Katharina Ehrmann: Um eben die Bausteine in die richtige Formation zu zwingen.
Katharina Ehrmann: Und da geht es eben dann darum, diese Dinge zu erforschen und zu schauen und
Katharina Ehrmann: dann können wir zum Beispiel komplett kristalline und nicht kristalline Materialien machen.
Katharina Ehrmann: Und das klingt jetzt im ersten Moment vielleicht sehr trivial,
Katharina Ehrmann: aber das hat große Auswirkungen auf die Eigenschaften. Das klingt eigentlich
Katharina Ehrmann: überhaupt nicht trivial.
Martin Puntigam: Vielleicht im wissenschaftlichen Kontext, aber ich kann mir darunter noch gar
Martin Puntigam: nicht wahnsinnig viel darunter vorstellen. Also so trivial klingt das gar nicht.
Katharina Ehrmann: Okay, also die Auswirkungen sind sehr groß, wenn man das schafft,
Katharina Ehrmann: dass man zum Beispiel einen und denselben Baustein in kristalline und nicht
Katharina Ehrmann: kristalline Bereiche einteilt, bedeutet dann eben,
Katharina Ehrmann: dass man ein optisch transparentes Material und ein optisch absolut undurchsichtiges
Katharina Ehrmann: Material, also das schaut dann quasi weiß aus, machen kann.
Martin Puntigam: Also das hängt von der Wellenlänge des Lichts ab?
Katharina Ehrmann: Das hängt, in unserem Fall haben
Katharina Ehrmann: wir das über die Temperatur gesteuert tatsächlich, ob wir das schaffen.
Katharina Ehrmann: Und der zweite Parameter, über den wir es steuern können, ist die Lichtintensität.
Martin Puntigam: Jetzt werden wir von Licht reden. Florian Freisteth und ich haben ein paar Wochen
Martin Puntigam: im Podcast über Quantenphysik gesprochen.
Martin Puntigam: Und er hat auch oft das Wort Licht verwendet. Aber Licht ist ja im Wesentlichen,
Martin Puntigam: wenn ich es richtig in Erinnerung habe, elektromagnetische Strahlung.
Martin Puntigam: Von welchem Licht sprechen wir denn, wenn du von Licht sprichst?
Katharina Ehrmann: Von elektromagnetischer Strahlung natürlich.
Martin Puntigam: Ja, aber ist das das sichtbare Licht, mit dem ihr arbeitet und die Substanzen
Martin Puntigam: zum Kunststoff werden lasst?
Martin Puntigam: Oder ist das, wenn Wärme ist ja, Infrarotstrahlung?
Katharina Ehrmann: Richtig, genau. Ja, da sind wir jetzt schon ganz nahe in meinem Forschungsgebiet.
Katharina Ehrmann: Es geht wirklich darum, ursprünglich wurde für diese sogenannten Photopolymere
Katharina Ehrmann: hauptsächlich harte UV-Strahlung verwendet.
Katharina Ehrmann: Das ist das, von dem man Sonnenbrand bekommt. Und wir wollen eben.
Martin Puntigam: Auch… Du hast ja müsst euch einschmieren im Labor.
Katharina Ehrmann: Wir müssen schauen, dass wir diese Lichtstrahlung nicht abkriegen,
Katharina Ehrmann: ja, genau, ja, tatsächlich.
Katharina Ehrmann: Und wir möchten eben quasi dieses Spektrum an Licht ausweiten in Richtung sichtbares
Katharina Ehrmann: Licht, weil wenn man eben sich dieses Spektrum anschaut,
Katharina Ehrmann: UV-Licht hat mehr Energie als sichtbares Licht, das heißt, mit mehr Energie
Katharina Ehrmann: eine Reaktion zu betreiben ist einfacher als mit weniger Energie,
Katharina Ehrmann: deswegen ist es mit UV-Licht einfacher.
Katharina Ehrmann: Wenn man jetzt aber eben auch mit sichtbaren Lichtreaktionen treiben kann,
Katharina Ehrmann: Sondern dann kann man eben differenzieren zwischen Reaktionen,
Katharina Ehrmann: die nur unter UV funktionieren und Reaktionen, die dann auch schon mit sichtbarem
Katharina Ehrmann: Licht, zum Beispiel blauem, grünen Licht und so weiter funktionieren.
Katharina Ehrmann: Und so kann man dann eben auch steuern über die Lichtfarbe, die man verwendet,
Katharina Ehrmann: welche Reaktionen ablaufen und welche nicht.
Katharina Ehrmann: Das andere ist natürlich dann die Intensität vom Licht.
Martin Puntigam: Ja.
Martin Puntigam: Die Alltagsgegenstände, du hast das schon kurz skizziert, bestehen ja oft aus
Martin Puntigam: vielen verschiedenen Kunststoffen, die man dann unter Umständen gleichzeitig herstellen möchte.
Martin Puntigam: Diese durchsichtigen Folien, in denen Wurst und Käse eingepackt sind,
Martin Puntigam: das sind ja oft zwei, drei verschiedene Schichten von Kunststoffen übereinander,
Martin Puntigam: die für uns nur wie eine durchsichtige Folie ausschauen.
Martin Puntigam: Oder eben Alltagsgegenstände, wie für uns die Mikrofone oder Mobiltelefone,
Martin Puntigam: bestehen auch aus ganz vielen verschiedenen Komponenten.
Martin Puntigam: Das Langziel, also das ist jetzt Grundlagenforschung und das soll man nicht
Martin Puntigam: und denkt man ja ganz oft nicht an die Anwendung.
Martin Puntigam: Aber irgendwann einmal könnte das sein, dass man jetzt vielleicht nicht ganz
Martin Puntigam: so komplizierte Sachen wie ein Mobiltelefon, aber in die Richtung komplizierte
Martin Puntigam: Alltagsgegenstände einfach ausdrucken kann?
Katharina Ehrmann: Ja, also meine Vision ist tatsächlich so komplexe Dinge wie zum Beispiel ein
Katharina Ehrmann: Telefon 3D drucken zu können.
Martin Puntigam: Soll man das Handy zu Hause liegen hat lassen, dann druckt man sich einfach ein neues aus?
Katharina Ehrmann: Genau, das wäre das Ziel.
Katharina Ehrmann: Es ist halt wie beim Drucker, dass man eine Patrone reinschiebt und dann das
Katharina Ehrmann: richtige Ergebnis rauskommt.
Katharina Ehrmann: Das ist so die Langzeitvision. Wir tasten uns da langsam vorwärts,
Katharina Ehrmann: aber wir möchten einfach die Funktionalität der Materialien erhöhen.
Katharina Ehrmann: Was heutzutage verdruckt wird, sind eben die sehr gängigen Standardmaterialien
Katharina Ehrmann: und wir möchten eben Materialien machen, die so noch nicht dagewesen sind.
Katharina Ehrmann: Der 3D-Drucker ist wirklich mehr ein Syntheseapparat als nur ein Verarbeitungsmittel
Katharina Ehrmann: für mich, der eben neue Möglichkeiten bietet, die in anderen Synthese-Druckern.
Katharina Ehrmann: Oder in anderen Verarbeitungsmethoden einfach nicht zugänglich gewesen wäre.
Martin Puntigam: Das ist einfach ein Küchengerät, würde man sagen, wenn man Koch, Köchin ist.
Martin Puntigam: Der 3D-Drucker ist einfach ein neues Küchengerät, mit dem du einfach eine andere
Martin Puntigam: Speise anders herstellst.
Katharina Ehrmann: Ja, und idealerweise eben nicht nur eine spezielle Speise irgendwie,
Katharina Ehrmann: sondern dass man wirklich quasi ein Sammelsurium an verschiedenen Komponenten
Katharina Ehrmann: hat, die man einfach flexibel dann miteinander kombinieren kann und verwenden kann.
Katharina Ehrmann: Also der 3D-Druck an sich ist ja schon sehr alt. Das ist quasi die Steinzeit der Methode.
Martin Puntigam: Sehr alt? Ich bin nicht mit 3D-Druckern aufgewachsen.
Martin Puntigam: Ich bin jetzt nicht jung, aber fühle mich nicht sehr alt. Also was ist sehr alt in dieser Chemie?
Katharina Ehrmann: Sehr alt bedeutet wirklich, das Patent ist 1900 irgendwas. Das müssen wir vielleicht nachschauen.
Katharina Ehrmann: Angemeldet worden.
Martin Puntigam: Aber 1900 irgendwas kann 1910 sein.
Katharina Ehrmann: Ja, eher so 1930 sowas.
Martin Puntigam: Der 3D-Drucker schon 1930?
Peter Weinberger: Schau mal nach. Ich schau.
Martin Puntigam: Ich darf ja, kann man Associate Professor am Tisch sitzen, dass er schneller Recherche arbeitet.
Martin Puntigam: Es werden ja Lebensmittel gedruckt, nennt man das auch 3D-Drucktorten zum Beispiel,
Martin Puntigam: die so Schicht für Schicht hergestellt werden, das gilt… 1984.
Peter Weinberger: 1984, ja.
Katharina Ehrmann: 1984, nicht ganz so viel.
Martin Puntigam: Ja, du bist natürlich ein bisschen jünger, aber so lange ist das nicht her,
Martin Puntigam: 1984, da habe ich dann schon bald maturiert, da ist es erst angemeldet worden
Martin Puntigam: und ich bin nicht damit aufgewachsen.
Martin Puntigam: 3D-Drucker sind viel später in meine Welt getreten, zumindest als Wort und als
Martin Puntigam: Gegenstand, den ich anscheinend habe können, aber verwendet habe ich noch nie in meinem Leben.
Martin Puntigam: Wann ist denn dir der erste 3D-Drucker untergekommen?
Katharina Ehrmann: Mein erster 3D-Drucker war, das war im Gymnasium irgendwo, bei einer langen
Katharina Ehrmann: Nacht der Forschung oder so, ja.
Martin Puntigam: Und das hat dich sofort fasziniert, dass du dir gedacht hast?
Martin Puntigam: Toll, schauen wir mal, was man damit machen kann oder das hat sich dann später erst ergeben?
Katharina Ehrmann: Das hat sich später ergeben, wo ich tatsächlich gewusst habe,
Katharina Ehrmann: wie viel spannende Chemie da dahinter steckt. Das ist das Schöne an meinem Beruf.
Katharina Ehrmann: Ich kann da sehr viele verschiedene Materialien machen.
Katharina Ehrmann: Also ich muss mich nicht festlegen auf eine einzige Sache, die ich da mache,
Katharina Ehrmann: sondern die Methode vom Dreidrehdruck ist sozusagen das, worauf ich mich fokussiere
Katharina Ehrmann: und die Chemie dahinter kann ich sehr divers gestalten.
Katharina Ehrmann: Also das geht von recycelbaren Ansätzen zum Recycling von Materialien bis hin
Katharina Ehrmann: zu Ansätzen, dynamische Materialien
Katharina Ehrmann: zu machen, die so spannende Eigenschaften haben wie Shape Memory.
Katharina Ehrmann: Shape Memory bedeutet, dass sich ein Material die Form merken kann,
Katharina Ehrmann: in der es einmal war und dazwischen eine neue Form bekommt.
Martin Puntigam: Wenn sie älter werden, können sie auch oft noch erinnern, wie sie früher ausgeschaut
Martin Puntigam: haben, aber sie kommen immer hin.
Katharina Ehrmann: Richtig. Aber bei uns ist tatsächlich das Ziel, dass sie wieder genau in die
Katharina Ehrmann: alte Form zurückkommen.
Katharina Ehrmann: Und tatsächlich gibt es einige, die dabei ein bisschen altern und nicht ganz mehr die Form annehmen.
Katharina Ehrmann: Aber gerade jetzt in unserem neuesten Projekt, wo wir diese kristallinen und
Katharina Ehrmann: nicht kristallinen Materialien gemacht haben, haben wir es geschafft,
Katharina Ehrmann: die Kristallinität, die dafür verantwortlich ist, diese Shape Memory zu machen,
Katharina Ehrmann: so gut einzusperren, so nennen wir das, dass sie sich immer wieder zurückformiert
Katharina Ehrmann: über viele, viele Zyklen.
Katharina Ehrmann: Und das ist natürlich dann spannend für Anwendungen wie Softrobotik zum Beispiel
Katharina Ehrmann: oder Datenspeicherung, chemische Datenspeicherung wird ja auch immer spannender als Thema.
Martin Puntigam: Und da kann es tatsächlich in die Richtung gehen, dass zumindest ein Teil des
Martin Puntigam: Kunststoffs, der in Verwendung ist, schon irgendwas anderes war,
Martin Puntigam: im Zuge einer zyklischen Verwertung wieder neu als Rohmaterial für eure 3D-Drucke aufbereitet?
Katharina Ehrmann: Genau, das ist die Recycling-Schiene. Da möchte man wirklich,
Katharina Ehrmann: dass man quasi unsere Bauteile zuerst
Katharina Ehrmann: abbauen können und dann aus diesen abgebauten Bausteinen sozusagen neue Bausteine
Katharina Ehrmann: machen, die wieder eingefüllt werden können in den 3D-Drucker.
Martin Puntigam: Aber Bausteine, das klingt so groß, das sind ja Moleküle.
Katharina Ehrmann: Moleküle, genau. Wenn ich von Bausteinen rede, dann sind es meistens Moleküle.
Martin Puntigam: Und habt ihr ein Projekt, habe ich gelesen, das klingt fast ein bisschen wie Zauberei.
Martin Puntigam: Da geht es um einen QR-Code. QR-Codes haben wir alle kennengelernt.
Martin Puntigam: Spätestens in der Pandemie sind die wichtig geworden und jetzt haben sie sich
Martin Puntigam: halt auch im Alltag durchgesetzt, aber eure QR-Codes, normalerweise ist das
Martin Puntigam: ja die Natur des QR-Codes, dass man ihn sieht und dann fotografieren kann und
Martin Puntigam: dann geht es weiter, aber eure sind ja unsichtbar.
Katharina Ehrmann: Genau. Also das ist jetzt dieses Projekt, wo wir kristalline und nicht kristalline
Katharina Ehrmann: Materialien machen können.
Martin Puntigam: Und einsperren.
Katharina Ehrmann: Und einsperren können, genau. Eben da, wie schon erwähnt, dass da dadurch die,
Katharina Ehrmann: quasi Transparenz beeinflusst wird vom Material und das haben wir dann natürlich
Katharina Ehrmann: genutzt, um damit quasi Informationen zu speichern in Form eines QR-Codes.
Martin Puntigam: Natürlich ist das für euch, aber für viele andere Menschen ist das nicht natürlich.
Martin Puntigam: Also wie kommt man auf die Idee, dass man das natürlich nutzt?
Katharina Ehrmann: Ja, das ist das, wie ich gesagt habe. Man beginnt mit einer Sache und hat noch nicht viele Vorgaben.
Katharina Ehrmann: Das ist wie die leere Leinwand und dann, wenn man eben diese leere Leinwand
Katharina Ehrmann: einmal ein paar Pinselstriche macht, dann kommt die Fantasie dazu und diese
Katharina Ehrmann: Pinselstriche haben vielleicht schon irgendeine Bedeutung.
Katharina Ehrmann: Und daraufhin denkt man sich, das wäre ja cool, wenn diese paar Striche zum
Katharina Ehrmann: Beispiel zu einem Vogel werden.
Katharina Ehrmann: Dann merkt man, so einfach ist das eigentlich gar nicht, dass sie wirklich in
Katharina Ehrmann: den Vogel verwandelt werden.
Katharina Ehrmann: Dann brauche ich jetzt Zeichenkünste und dann lernt man eben das Zeichnen und
Katharina Ehrmann: löst die Probleme entlang des Weges, um wirklich dorthin zu kommen.
Katharina Ehrmann: So war es ein bisschen auch mit dem Projekt.
Katharina Ehrmann: Das hat wirklich angefangen mit einem Versuch, wo wir Kristallinität in dem
Katharina Ehrmann: Material einsperren wollten.
Katharina Ehrmann: Das war die Neuheit an sich eigentlich schon, dass wir das können,
Katharina Ehrmann: weil Kristallinität und Einsperren sind eigentlich Widersprüche.
Katharina Ehrmann: Das macht man immer in linearen Polymeren und wir haben die in quervernetzten
Katharina Ehrmann: Polymeren eingesperrt sozusagen in Netzwerken, die eigentlich nie kristallin sind.
Martin Puntigam: Und da warst du ja die Ersten weltweit seit Beginn der Menschheitsgeschichte?
Katharina Ehrmann: Auf diese Art, ja. Genau. Und daraufhin ist das erste Experiment ziemlich gescheitert.
Katharina Ehrmann: Da ist der Michi zu mir gekommen und hat gesagt, ich kriege alles.
Katharina Ehrmann: Ich kriege vollständig kristalline Materialien.
Martin Puntigam: Wer ist der Michi?
Katharina Ehrmann: Der Michi ist mein Dissertant, der eben an diesem Projekt gearbeitet hat.
Katharina Ehrmann: Das ist der, der den Labormantel dann täglich angezogen hat und die schwere
Katharina Ehrmann: Arbeit im Labor gemacht hat.
Katharina Ehrmann: Aber mit viel Freude und mit tollen Ergebnissen.
Martin Puntigam: Und der ist aber dann doch mit heißen Ohren zu dir gekommen und hat gesagt, hat alles nicht hin.
Katharina Ehrmann: Der hat dann gesagt, naja, das funktioniert nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben.
Katharina Ehrmann: Da haben wir eben vollständig kristalline Materialien und mit nur ganz wenig
Katharina Ehrmann: geänderten Bedingungen vollständig amorphe.
Katharina Ehrmann: Amorph bedeutet eben nicht kristallin, sondern irgendwie angeordnete Materialien.
Katharina Ehrmann: Und wir haben Materialien, da haben wir beides drinnen. Und das war für uns
Katharina Ehrmann: natürlich besonders spannend auszufinden, woran das liegt.
Katharina Ehrmann: Wir haben das dann auch herausgefunden, dass wir die Temperaturkontrolle noch
Katharina Ehrmann: exakter führen müssen, um eben über die Temperatur die Kristallinität des Materials zu steuern.
Katharina Ehrmann: Dabei dann eben auch entdeckt, dass diese zwei Zustände, Kristallin und Nicht-Kristallin,
Katharina Ehrmann: so nahe beieinander liegen, dass wir die im 3D-Drucker gezielt ansteuern können.
Katharina Ehrmann: Vom gleichen Baustein, molekularen Baustein sozusagen.
Martin Puntigam: Das heißt, je nachdem, ob es wärmer oder kälter ist, ob die Energie der Lichtquelle
Martin Puntigam: stärker oder weniger stark ist, entsteht was anderes?
Katharina Ehrmann: Genau, richtig. So ist es. Wir haben flüssig-kristalline Bausteine da drinnen.
Katharina Ehrmann: Und diese flüssig-kristallinen Bausteine vereinen zwei Eigenschaften miteinander,
Katharina Ehrmann: die man üblicherweise eben nicht denkt, dass sie kompatibel sind,
Katharina Ehrmann: nämlich Flüssigkeit und Kristallinität.
Katharina Ehrmann: Also da gibt es in der flüssigen Phase eine Fernordnung, eine Anordnung dieser Moleküle miteinander.
Katharina Ehrmann: Und diese Anordnung passiert eben beim Aufschmelzen.
Katharina Ehrmann: Wenn man aber dann zu sehr aufschmilzt, dann ist so viel Energie in dieser flüssigen
Katharina Ehrmann: Phase drin, dass diese Energie für Unordnung sorgt.
Katharina Ehrmann: Und diese Unordnung ist dann eben nicht mehr kompatibel mit der Flüssigkristallinität.
Katharina Ehrmann: Das heißt, die exakte Steuerung der Temperatur dieser Flüssigkeit ist besonders
Katharina Ehrmann: wichtig, um in dieser Phase zu bleiben.
Katharina Ehrmann: Und aus dieser Phase heraus beleuchten wir dann diese Formulierung und mit Licht
Katharina Ehrmann: können wir eben dann die Polymerisation starten.
Katharina Ehrmann: Das ist eben die Entstehung, diese Kettenreaktion der Bausteine in den Kunststoff.
Katharina Ehrmann: Und damit haben wir sozusagen erreicht, dass wir im Kunststoff diese Kristallinität,
Katharina Ehrmann: also diese Fernordnung, die wir da in der Flüssigkeit haben, einsperren.
Katharina Ehrmann: Das ist das, wenn ich von Einsperren rede, was da passiert tatsächlich.
Martin Puntigam: Und diesen QR-Code sieht man manchmal und manchmal sieht man ihn aber nicht.
Katharina Ehrmann: Genau, weil was wir dann gemacht haben, ist, wir haben den QR-Code in einer
Katharina Ehrmann: Schicht des 3D-Drucks gedruckt.
Katharina Ehrmann: Dann haben wir ein paar durchsichtige Schichten quasi als Schutz drüber gedruckt.
Katharina Ehrmann: Und zum Schluss haben wir nochmal eine kristalline und durchsichtige Schicht
Katharina Ehrmann: draufgedruckt, indem wir die Temperatur während des 3D-Drucks exakt einstellen und ändern.
Katharina Ehrmann: Und diese kristalline Schicht ganz oben drauf kann man für gewisse Zeit auch
Katharina Ehrmann: löschen, indem man eben den Schmelzpunkt des Kristalls überschreitet.
Katharina Ehrmann: Das heißt, ab einer gewissen Temperatur, auf die man diese oberste Schicht aufheizt,
Katharina Ehrmann: wird dann die darunterliegende Schicht sichtbar.
Katharina Ehrmann: Und das ist halt wie eine Art Verschlüsselungsmechanismus, weil nur wenn man
Katharina Ehrmann: die richtige Temperatur hat, sieht man, was drunter ist.
Katharina Ehrmann: Weil wenn man es zu heiß macht, dann wird auch der QR-Code zu heiß und da passiert
Katharina Ehrmann: genau dasselbe wie mit der Top-Kristallinen-Schicht.
Katharina Ehrmann: Und plötzlich ist er nicht nur sichtbar. Und wenn es zu kalt ist,
Katharina Ehrmann: dann bleibt natürlich die Kristallinen-Schicht erhalten und man sieht den QR-Code nicht.
Martin Puntigam: Das heißt, da kann man
Martin Puntigam: Dinge verschlüsseln.
Katharina Ehrmann: Genau, also das ist tatsächlich auch nicht nur Datenspeicherung,
Katharina Ehrmann: sondern auch Datenverschlüsselung.
Katharina Ehrmann: Und man kann dann eben so weit gehen, dass diese Kristallinität ja auch auf
Katharina Ehrmann: mikroskopischer Ebene stattfindet und nicht nur so makroskopisch,
Katharina Ehrmann: wie wir es demonstriert haben.
Katharina Ehrmann: Und auch auf dieser Ebene wäre es denkbar, die Kristallinität für Datenspeicherung
Katharina Ehrmann: und Verschlüsselung zu verwenden.
Martin Puntigam: Klingt alles extrem faszinierend, sehr kompliziert. Du hast vier Jahre insgesamt
Martin Puntigam: Zeit. Wie lange hast du noch Zeit im Rahmen dieses Projekts?
Katharina Ehrmann: Jetzt sind es dann noch drei circa.
Martin Puntigam: Also ich habe drei Viertel davon und ein Teil dieser Zeit wird möglicherweise
Martin Puntigam: Peter Weinberger versuchen abzuzwacken, weil der arbeitet an einem Forschungsprojekt,
Martin Puntigam: wo auch was gedruckt werden muss.
Martin Puntigam: Und nachdem ihn Peter kennt, weiß er zwar mit einem 3D-Drucker umzugehen,
Martin Puntigam: aber nicht einmal annähernd so komplizierte Sachen herzustellen wie du.
Martin Puntigam: Worum geht es denn da? Was brauchst du gedruckt für die Arbeit,
Martin Puntigam: die ihr in dieser Gruppe rund um Energiespeicherung durchführt?
Peter Weinberger: Wir arbeiten da eben an diesen thermochemischen Energiespeichermaterialien.
Peter Weinberger: Da habe ich ja mit Peter Ertl zusammen in einer früheren Folge schon mal drüber gesprochen.
Peter Weinberger: Mittlerweile ist das Patent erteilt.
Martin Puntigam: Ganz kurz noch, da geht es darum,
Martin Puntigam: dass man einfach Energieabwärme transportierbar macht, haltbar macht.
Peter Weinberger: Zwischenspeichern, also Abwärme, die gerade nicht genutzt wird oder Sonnenwärme,
Peter Weinberger: die gerade nicht nutzbar ist, chemisch zu speichern, reversibel und bei Bedarf
Peter Weinberger: wieder in Wärme rückzuführen.
Peter Weinberger: Das ist die Idee dahinter.
Peter Weinberger: Und das kann man dann zeitlich und örtlich entkoppeln.
Peter Weinberger: Das heißt, wir haben dann vielleicht sogar im Idealfall Wärme aus dem Sommer in den Winter gerettet.
Peter Weinberger: Oder im industriellen Umfang Prozesswärme, Abwärme, die gerade nicht nutzbar
Peter Weinberger: ist, die sonst in die Flüsse und Seen gekühlt wird, zwischenzuspeichern und
Peter Weinberger: dann für den nächsten Prozess zum Vorwärmen eines Ofens oder was auch immer
Peter Weinberger: zu verwenden. Endziel ist natürlich immer Reduktion der Primärenergie auf fossilen
Peter Weinberger: Energieträgern, also weniger Gas, weniger Öl, weniger Kohle.
Peter Weinberger: Idealerweise gar keines. Und im Zuge dieser Arbeiten,
Peter Weinberger: sind wir ja damals auf die Idee gekommen, hier reversible Gas-Feststoff-Reaktionen
Peter Weinberger: zu verwenden und ganz konkret in unserem Fall eben, und jetzt darf ich auch
Peter Weinberger: konkret darüber reden, weil es eben patentiert ist.
Martin Puntigam: Damals war es so kryptisch, ah, da ist Da geht es darum, aus heißer Luft ein
Martin Puntigam: Ziegel zu machen und aus dem Ziegel später wieder heiße Luft.
Martin Puntigam: Das ist Gas, Festkörper, Reversivität.
Peter Weinberger: In etwa. Bei uns ist eben der Ziegel ein Kupfersulfat, ein Salz.
Peter Weinberger: Und mit einem gasförmigen Molekül,
Peter Weinberger: nämlich dem Ammoniak, können wir das Kupfer-Tetraminsulfat machen.
Peter Weinberger: Das ist eine ganz tolle Farbreaktion im Übrigen.
Peter Weinberger: Hat man im ersten Semester im Chemiestudium im nasschemischen Labor als Farbnachweis
Peter Weinberger: für Kupferlösungen, weil das wird knallblau, ein Traum.
Peter Weinberger: Nur macht man es ja da in Lösungen und da merkt man nicht, dass dabei auch sehr
Peter Weinberger: viel Wärme umgesetzt wird, weil das so verdünnt ist, dass man das gar nicht merkt.
Peter Weinberger: Wenn man das aber jetzt mit festem Kupfersulfat und gasförmigen Ammoniak zu
Peter Weinberger: einem festen Detraminkupferkomplex macht, dann haben wir hier einen Wärmeumsatz, der gewaltig ist.
Peter Weinberger: Also wir reden hier Megajoule pro Kilogramm oder Gigajoule pro Kubikmeter.
Peter Weinberger: Also wirklich große Energiemengen.
Martin Puntigam: Die man braucht, um das herzustellen?
Peter Weinberger: Nein, die bei dieser Reaktion umgesetzt werden und diese Energiemenge damit einspeichern können.
Peter Weinberger: Das ist das Ziel, das ich natürlich mit einem möglichst kleinen Speichermedium
Peter Weinberger: viel Energie speichere.
Peter Weinberger: Ich möchte ja auch nicht in einem riesen Akku ganz wenig elektrische Energie
Peter Weinberger: speichern, sondern ich möchte in einem sehr kleinen Akku sehr viel elektrische Energie speichern.
Peter Weinberger: Und das Gleiche wollen wir mit der Wärme. In einem möglichst kleinen Thermoakku,
Peter Weinberger: kann man sagen, wollen wir möglichst viel Wärmemenge speichern.
Peter Weinberger: Und unser Problem, als wir mit dem angefangen haben, war aber,
Peter Weinberger: dass das Volumen des einen, nämlich des Kupfersulfats und des anderen,
Peter Weinberger: also des Detraminkupferkomplexes,
Peter Weinberger: zweieinhalb bis 2,7-fach unterschiedlich ist.
Peter Weinberger: Und jetzt kann man das technisch ganz schlecht verwenden, weil ich kann ja nicht
Peter Weinberger: sagen, jetzt einmal einen Reaktor mit dem einen,
Peter Weinberger: nämlich dem noch nicht umgesetzten Kupfersulfat befüllen und dann mache ich
Peter Weinberger: die Reaktion und das Volumen dehnt sich aufs 2,7-fache, da fliegt mir der Reaktor
Peter Weinberger: um die Ohren. Das geht eher nicht.
Peter Weinberger: Mache ich es umgekehrt, dass ich das große einfülle, das voll ist,
Peter Weinberger: dann ist bei der Rückreaktion nur noch der Boden bedeckt und ich habe keinen
Peter Weinberger: gescheiten Kontakt zum Wärmetauscher.
Peter Weinberger: Also direkt so geht nicht.
Peter Weinberger: Dann war die nächste Überlegung, dann nehmen wir das Ganze auf ein Trägermaterial,
Peter Weinberger: damit sich das Volumen nicht so ändert.
Peter Weinberger: Dann verliert man aber wahnsinnig viel an aktiver Substanz, weil es ja nur ein
Peter Weinberger: kleiner Teil auf dem Material drauf ist, das wirklich die Reaktion macht.
Peter Weinberger: Der ganze Rest ist ja nur Trägermaterial.
Peter Weinberger: Das hat natürlich auch nicht funktioniert. Und mit Peter Ertl sind wir dann
Peter Weinberger: auf die Chlor-Archidee gekommen.
Peter Weinberger: Wir machen das komplett anders, nämlich auf Chips in der Größe von Kreditkarten,
Peter Weinberger: weil er ist ein Experte für Mikrofluidik.
Peter Weinberger: Also diese kleinen Reaktoren mit mikrometergroßen Kanälen und Reaktionsmöglichkeiten.
Peter Weinberger: Und unser Geheimnis ist nun, dass wir dieses stark volumensändernde Kupfersulfat
Peter Weinberger: in eine Polymermatrix einbetten,
Peter Weinberger: Und die ist elastisch. Das heißt, die ist wie ein Stoßdämpfer und lässt sich
Peter Weinberger: damit sozusagen in dieses Material einbringen, ohne dass uns der Reaktor um die Ohren fliegt.
Peter Weinberger: Und dieses Polymer hat noch dazu den Vorteil, dass der Ammoniak,
Peter Weinberger: das Gas, problemlos hinein- und wieder rausdiffundieren kann,
Peter Weinberger: aber nicht unser Kupfersulfat. Das heißt, das bleibt da drinnen.
Martin Puntigam: Das kann sich ausdehnen?
Peter Weinberger: Kann sich ausdehnen.
Martin Puntigam: Wie die Fugen auf einer Brücke, die man ja lassen muss, weil es im Sommer heißer wird.
Peter Weinberger: Genau. Oder beim Schienenstoß oder wie auch immer. Genau.
Peter Weinberger: Und jetzt ist natürlich der Punkt, wenn ich diesen Wärmeumsatz da auf diesem
Peter Weinberger: Chip drauf habe, dann muss ich den ja jetzt irgendwo herausbekommen.
Peter Weinberger: Das heißt, wir haben auf der Unterseite dieses Chips weitere Kanäle,
Peter Weinberger: wo eben das Wärmetauscher-Medium, in unserem Fall irgendein Thermoöl,
Peter Weinberger: das wird einfach erwärmt und führt die Wärme ab.
Peter Weinberger: Und das, was wir jetzt gemacht haben, ist, einen ersten Proof-of-Concept-Typen zu bauen.
Peter Weinberger: Das heißt, wir haben bewiesen, dass es mit so einem miniaturisierten,
Peter Weinberger: auf einem Chip aufgebrachten System tatsächlich funktioniert.
Peter Weinberger: Da haben wir auch ein Projekt vom Austria Wirtschaft Service gefördert bekommen.
Peter Weinberger: Und in nächster Stufe geht es jetzt um die Optimierung. Wie dicht kann ich die Kanäle legen?
Peter Weinberger: Wie groß müssen die sein? Vom Durchmesser, welche Volumenströme sind möglich,
Peter Weinberger: dass das nicht überhitzt auf der einen Seite oder eben auf der anderen Seite,
Peter Weinberger: dass wir maximal viel auf möglichst kleiner Fläche unterbringen.
Peter Weinberger: Das ist ähnlich wie bei einem Prozessor, einem Mikroprozessor.
Peter Weinberger: Man will möglichst viel auf möglichst kleinen Prozessoren unterbringen.
Peter Weinberger: Aber da kann ich nicht einfach drauf losarbeiten, sondern das muss man optimieren,
Peter Weinberger: weil sonst überhitzt man das Ding.
Martin Puntigam: Und was genau habt ihr jetzt patentiert?
Peter Weinberger: Erstens das Material, mit dem wir arbeiten. Zweitens die Art und Weise,
Peter Weinberger: wie wir das verarbeiten.
Peter Weinberger: Die Anordnung, dieses Chip-Design und das Geniale, und da kommt und schließt
Peter Weinberger: sich jetzt der Kreis zum 3D-Druck.
Peter Weinberger: Es ist natürlich jetzt wichtig, dass von unserem Kupfersulfat in diesem Polymer
Peter Weinberger: drinnen, das ist ein PDMS, also das ist ein Silikon, dass das dann natürlich
Peter Weinberger: die Wärme möglichst gut auf die Unterseite dieses Chips leitet.
Peter Weinberger: Und jetzt ist natürlich nicht jedes Material gleich gut geeignet von der Wärmeleitfähigkeit.
Peter Weinberger: Und da sind wir, das ist auch ein Optimierungsschritt, an dem wir jetzt arbeiten,
Peter Weinberger: mit welchen Materialien kann man im 3D-Druck diese Chips herstellen und welches
Peter Weinberger: von diesen Materialien hat die beste Wärmeleitfähigkeit,
Peter Weinberger: damit wir mit möglichst dünnen Zwischenschichten möglichst viel von der erzeugten
Peter Weinberger: Wärme auch in das Thermoöl hinüberbringen.
Peter Weinberger: Und das ist etwas, was man, wenn man das, sage ich mal, jetzt handschnitzen
Peter Weinberger: wollen würde, da wird man alt dabei, das geht einfach nicht und
Peter Weinberger: Da ist natürlich der 3D-Druck ein Traum. Also die Kollegen aus der Gruppe von
Peter Weinberger: Peter Ertl, der Florian Seelinger vor allem, der ist da immer ein Experte auf diesem Gebiet.
Martin Puntigam: Aber es klingt jetzt für meine Ohren so. Du machst das mit 3D-Druck,
Martin Puntigam: du machst das mit 3D-Druck.
Martin Puntigam: Ihr habt vielleicht die Bürostür an Tür, dann geht einer zu anderen rüber oder
Martin Puntigam: umgekehrt und sagt, druck mir das, ich brauche das.
Martin Puntigam: Klingt das nur ähnlich, weil es halt beides 3D-Druck im Namen hat oder könnt
Martin Puntigam: ihr ja tatsächlich miteinander arbeiten und euch austauschen?
Peter Weinberger: Das kann durchaus noch kommen. Also wir haben ja jetzt einfach noch ein Standardverfahren,
Peter Weinberger: Verfahren, das die Kollegen beim
Peter Weinberger: Peter Ertl für andere Anwendungen einfach optimiert haben in Verwendung.
Peter Weinberger: Nur das ist ja nur der Startpunkt. Und wir werden uns natürlich anschauen,
Peter Weinberger: was gibt es mittlerweile.
Peter Weinberger: Und wir wären ja blöd, wenn wir nicht Expertinnen und Experten im Haus haben,
Peter Weinberger: die da mehr als den Standard können.
Peter Weinberger: Natürlich ist die Chance sehr groß, dass wir da auf eine Fragestellung stoßen,
Peter Weinberger: wo wir dann sagen, hey Kathi, was hältst du davon?
Peter Weinberger: Gibt es da nicht irgendwas, was besser ist als das, was wir verwenden?
Peter Weinberger: Und wozu das Rad selber neu erfinden, wenn es jemanden gibt, der es kann?
Martin Puntigam: Das ist etwas, was in deinen Ohren reizvoll klingt? Oder du denkst dir,
Martin Puntigam: wenn die Herrschaften ein Stock höher nicht weiterkommen, dann kann ich die Treckarbeit machen?
Katharina Ehrmann: Treckarbeit würde ich das nicht nennen. Ich würde sagen, das ist so,
Katharina Ehrmann: dass ich eine Technologie beherrsche. Und mir macht es am meisten Spaß,
Katharina Ehrmann: wenn angewandte Problemstellungen an mich herangetragen werden,
Katharina Ehrmann: wie eben zum Beispiel die von Peter und Peter.
Katharina Ehrmann: Und ich dann sozusagen die Wissenschaft draufschmeißen kann und mit neuen Dingen
Katharina Ehrmann: aufwarten kann diesbezüglich und neue Materialien dabei entstehen, die aufwarten.
Katharina Ehrmann: So noch nicht existiert haben. Und das ist dann eine erste Anwendung,
Katharina Ehrmann: aber üblicherweise ist meine Erfahrung, dass man dann noch ganz viele weitere
Katharina Ehrmann: Anwendungen dann mit diesen Materialien auch noch bedienen kann plötzlich.
Martin Puntigam: Wenn der Peter das so erzählt, ich weiß nicht, wie gut du die vorher schon ausgekannt
Martin Puntigam: hast, aber dann denkst du, da kommen wir sofort ein halbes Dutzend Ideen,
Martin Puntigam: wie man weiterarbeiten kann,
Martin Puntigam: Ideen, auf die in ihre Arbeitsgruppe nicht gekommen sind?
Katharina Ehrmann: Ja, auf jeden Fall kommen mir da viele Ideen, ja. Also einige Stichworte meiner
Katharina Ehrmann: Forschung sind da natürlich gleich im Kopf, ja.
Katharina Ehrmann: Der Multimaterial-3D-Druck, so wie das klingt, wenn man Materialien kombinieren muss.
Katharina Ehrmann: Dann die Beständigkeit natürlich mit dem Ammoniak und so weiter und so fort.
Katharina Ehrmann: Also da gibt es viele spannende Dinge.
Martin Puntigam: Jetzt gibt es ein Video, wir werden das auch noch verlinken,
Martin Puntigam: wie man so einen Chip herstellt und mit so einer Pasta beschmiert,
Martin Puntigam: die offensichtlich dieses Kupfer irgendwas ist, das dann die Energie aufnehmen soll.
Peter Weinberger: Das ist dann das Einbringen dieser Polymermischung mit dem Kupfersulfat.
Peter Weinberger: Das wird dann einfach in diese Dinge hineingespattelt.
Martin Puntigam: Polymermischung klingt sehr technisch, aber in Wirklichkeit wird es draufgeschmiert.
Peter Weinberger: Vorerst einmal, wie ein Butterbrot schmieren. Naja, das ist natürlich sicher
Peter Weinberger: nicht der großtechnische Prozess, wie es dann läuft. Das kann man jetzt schon sagen.
Peter Weinberger: Aber das war mal natürlich jetzt im Sinne der Quick and Dirty Erstversuche,
Peter Weinberger: ein doppelter Wort zu sehen, Quick and Dirty. natürlich so gemacht.
Martin Puntigam: Warum,
Martin Puntigam: Habt ihr euch das patentieren lassen oder lassen müssen und was hat das denn
Martin Puntigam: für Konsequenzen, wenn man so ein Patent hat? Jetzt seid ihr alle reich.
Peter Weinberger: Ja, reich wird man erst, wenn es wirklich irgendeinen Betrieb,
Peter Weinberger: eine Firma und einen Großkonzern gibt, der dann sagt,
Peter Weinberger: aufgrund dieses Patents gehen wir in die Massenproduktion und verdienen damit
Peter Weinberger: unsererseits Geld und zahlen euch als Lizenzgebühr dafür,
Peter Weinberger: dass wir sozusagen eure patentierte Methode verwenden dürfen.
Peter Weinberger: Das kann entweder irgendjemand von auswärts sein,
Peter Weinberger: der darauf aufmerksam wird, oder es kann auch eine Firma sein,
Peter Weinberger: die man selber gründet, die das dann aufgreift und sozusagen als Startup,
Peter Weinberger: als Spin-off, wie auch immer, dann in die Richtung weitermacht.
Peter Weinberger: Also solche Konstruktionen gibt es ja auch bei uns an der TU Wien einige.
Peter Weinberger: Ob das der Weg ist, keine Ahnung. Also ich selber bin sicher nicht der Typ,
Peter Weinberger: der dann eine Firma gründet.
Martin Puntigam: Klassischer Slim-Fit-Träger und Start-up-Gründer.
Peter Weinberger: Das ist nicht meine Welt, das gebe ich ganz ehrlich zu.
Peter Weinberger: Ich bin gerne Berater und helfe mit, aber das wirtschaftliche ist jetzt nicht so ganz meins.
Peter Weinberger: Gebe ich ehrlich zu. Aber da hat er die Karte. Die Karte ist im Stil.
Peter Weinberger: Die Karte ist im Stil. Nein, also natürlich ist das Ziel jetzt sozusagen einmal,
Peter Weinberger: damit man überhaupt so weit kommt, dass es jemanden gibt, der sagt,
Peter Weinberger: super, das machen wir, ist immer wichtig, dass es irgendwas gibt, was man angreifen kann.
Peter Weinberger: Also die Menschen sind sehr haptisch, auch Wirtschaftler.
Peter Weinberger: Deswegen ist es ja auch so, bei großen Industriemessen stellen die Leute halt
Peter Weinberger: dann irgendwas dort an diesem Stand aus, was man sich im Anschauen,
Peter Weinberger: Angreifen, idealerweise im Betrieb sehen kann, dass man ein Gefühl dafür kriegt,
Peter Weinberger: dass das auch wirklich tut, was es soll.
Peter Weinberger: Und unsere Idee ist natürlich,
Peter Weinberger: Dass wir diese Checkkarten großen Chips, dass das Ganze so modular ist,
Peter Weinberger: dass wir das dann stapeln können,
Peter Weinberger: in mehrere Zehner stapeln, um jetzt irgendwas zu sagen,
Peter Weinberger: die dann parallelisiert und daraus sozusagen je nach Wärmemenge,
Peter Weinberger: die dann in einem konkreten Anwendungsfall zu speichern ist,
Peter Weinberger: natürlich auch abhängig von einem Zeitraum.
Peter Weinberger: Weil wenn ich irrsinnig viel Wärme ganz schnell speichern muss,
Peter Weinberger: brauche ich sicher was anderes, als wenn das jetzt ein kontinuierlicher Abwärmestrom
Peter Weinberger: ist, der über Wochen geht, dann muss man das sicher anders aufbauen,
Peter Weinberger: aber das sind dann schon Feinheiten.
Peter Weinberger: Und da wollen wir idealerweise eine Demonstrationsanlage haben in einer vernünftigen Größenordnung.
Peter Weinberger: Ich sage jetzt einmal Stichwort Größenordnung 5 Kilowatt oder so als mögliche Speicherkapazität.
Peter Weinberger: Das dann als fertige Demo-Anlage.
Peter Weinberger: Die TU hat ja jetzt gerade im Arsenal einige Hallen bekommen,
Peter Weinberger: in denen dann große Anlagen aufgestellt werden können. Und wenn wir dort was
Peter Weinberger: haben, was funktioniert und zum Angreifen ist, dann ist der Schritt auf jeden
Peter Weinberger: Fall der nächste, dass das dann irgendwie vermarktet werden soll.
Peter Weinberger: Aber da wäre ich wahrscheinlich schon in Pension sein.
Martin Puntigam: Und das Geld wird jetzt dann tatsächlich ihr kriegen als Teil der Arbeitsgruppe?
Martin Puntigam: Oder es bleibt bei der TU und ihr kriegt es vielleicht. Das ist ja eine Diensterfindung.
Peter Weinberger: Das heißt, zuerst einmal kriegen wir eine Erstabgeltung, ich glaube 1.000 Euro oder so etwas.
Peter Weinberger: Dann wird einmal natürlich die gesamten Kosten, das sind ja Patentanwälte und
Peter Weinberger: so weiter beschäftigt gewesen, die die TU gehabt hat, damit abgegolten.
Peter Weinberger: Und dann weiter gibt es dann so einen Schlüssel, wo man dann prozentuell dann
Peter Weinberger: beteiligt ist. Aber der Großteil ist sozusagen natürlich dann für die TU Wien.
Martin Puntigam: Das ist viel von dem Forschungsgeld, das in die Universitäten fließt und in
Martin Puntigam: die Grundlagenforschung fließt, wenn dann was gelingt und tatsächlich industriell
Martin Puntigam: ausgewertet werden kann und verwendet werden kann.
Martin Puntigam: Und das wäre ja sehr wünschenswert in dem Fall, wenn man neben einem Hochofen,
Martin Puntigam: neben einem Stahlwerk ein zweites Gebäude hinstellen kann, wo die Abwärme gespeichert
Martin Puntigam: wird und dann wieder verwendet werden kann,
Martin Puntigam: dann fließt es wieder zurück in die Forschung und kommt dann nächsten Generationen
Martin Puntigam: zugute, die dann neue Sachen erfinden.
Martin Puntigam: Wie zum Beispiel, wenn ein Handy von dir gedruckt ist, dass man es dann wieder
Martin Puntigam: aufschmelzen kann, aufteilen kann und wieder neue Geräte machen kann.
Martin Puntigam: Das ist dann vielleicht in 100 Jahren oder in 50 Jahren.
Katharina Ehrmann: Ja, 50 klingt ganz gut.
Martin Puntigam: Wir haben genug über Drucken geredet, aber wir drücken uns, um die Überleitung elegant zu gestalten.
Martin Puntigam: Nicht vor den Verlautbarungen am Ende des Podcasts der beliebteste Teil des Podcasts.
Martin Puntigam: Ganz viele fangen damit an und hören sich den Rest eigentlich erst vorher an.
Martin Puntigam: Die Parteienverkehre von uns Science Busters und von uns als Solisten,
Martin Puntigam: als die wir auch unterwegs sind.
Martin Puntigam: Die Saison ist bereits in vollem
Martin Puntigam: Gang, Premieren und Erscheinungstermine scharen in den Startlöchern.
Peter Weinberger: Demnächst gibt es ein neues Buch aus Die Wissenschaft vom Ende.
Peter Weinberger: Es erscheint Mitte Oktober im Hansa Verlag, kann aber natürlich jetzt schon
Peter Weinberger: bei Bedarf vorbestellt werden.
Peter Weinberger: Hörbuch wird es auch geben, gelesen von niemand geringerem als Ralf Kaspers.
Peter Weinberger: Und die wunderbaren Illustrationen stammen wie immer vom Büro Alba.
Martin Puntigam: Ab 14. Oktober plus minus gibt es Buch und Hörbuch. Zwei Tage später,
Martin Puntigam: also zweimal schlafen danach, am 16.
Martin Puntigam: Oktober, ist die Premiere unserer neuen Live-Show Weltuntergang für Fortgeschrittene.
Martin Puntigam: Im Stadtsaal Wien beginn 19.30
Martin Puntigam: Uhr, Martin Moderflorin Freistädter und ich werden auf der Bühne stehen.
Martin Puntigam: Davor gibt es natürlich Vorpremieren, damit wir bei der Premiere einen guten
Martin Puntigam: Eindruck machen können.
Martin Puntigam: Wir spielen am 1. Oktober in der Tischlerei Melk, am 3. und 4.
Martin Puntigam: Oktober in Bruno, im Brunn am Gebirge und am 8.
Martin Puntigam: Oktober gibt es die vierte und letzte Vorpremiere im Stand-up-Club in Fischermind.
Peter Weinberger: Nach der Premiere spielen wir natürlich im Stadtsaal weiter am 23.
Peter Weinberger: Oktober und 15. November.
Peter Weinberger: Danach geht es sofort auf Welttournee, beginnend am 29.10.2025 im Posthof Linz, am 30.10.
Peter Weinberger: In der Helmut-Listhalle Graz, am 6.11.
Peter Weinberger: Im Orpheum Wien, am 7.11.
Peter Weinberger: Musikklub Lemberg in Oberösterreich, 20.11. Bühne im Hof in St. Pölten, 23.11.
Peter Weinberger: Kulisse Wien, 27.11.
Peter Weinberger: Arge Kultur Salzburg und am 5.12. im Rahmen des Kabarett- und Comedy-Festivals in Krems.
Katharina Ehrmann: Ende des Jahres gibt es wieder neue Shows mit Bauern Silvester in Graz,
Katharina Ehrmann: Linz und Wien und am 31.12.
Katharina Ehrmann: Die Silvester-Show im Schauspielhaus Wien.
Martin Puntigam: Ebenfalls zweimal wird diesmal das
Martin Puntigam: Jahr hinausgekehrt mit unserem naturwissenschaftlichen Jahresrückblick.
Martin Puntigam: Im Frühjahr sind wir wieder einmal in Deutschland unterwegs.
Martin Puntigam: Am 23. März 2026 spielen wir in den Wühlmäusen in Berlin unser Weltuntergangsprogramm. Am 26.
Martin Puntigam: März sind wir in Dresden im Filmtheater Schauburg. 27.
Martin Puntigam: März Kupfersaal Leipzig und tags darauf am 28. März in der Puffbohne in Erfurt.
Katharina Ehrmann: Am 21.11.2025 spielen Florian Freistetter und Martin Puntigam in einem Spezialabend
Katharina Ehrmann: zum Jahr der Quantenphysik im Zirkus des Wissens in Linz.
Martin Puntigam: Also es ist wie der kommenden Herbst, wo das Jahr der Quantenphysik ist ja 2025,
Martin Puntigam: Science Passes for Kids, also quasi unser Labor für den Nachwuchs,
Martin Puntigam: gibt es sowohl in der ORF Kids App nachzuschauen und analog gibt es die Show auch live.
Martin Puntigam: Auch in der kommenden Saison am 29.
Martin Puntigam: Oktober im Posthof in Linz, am 30.
Martin Puntigam: Oktober in Graz in der Helmut-Listhalle, am 15. November und auch am 30.
Martin Puntigam: Dezember spielen wir im Stadtsaal Wien und am 23.11.
Martin Puntigam: Also dazwischen in der Kulisse Wien.
Peter Weinberger: Martin Buntikam moderiert bereits zum dritten Mal das goldene Brett am 25.10.
Peter Weinberger: Im Stadtsaal Wien. Da kann man dann mit Wissenschaft in den Nationalfeiertag
Peter Weinberger: hineinfeiern. Beginn 19.30 Uhr.
Martin Puntigam: Und lernt einige obskure Dinge kennen, die sie mit Wissenschaft schmücken,
Martin Puntigam: obwohl sie gar nichts damit zu tun haben.
Martin Puntigam: Florian Freistetter ist mittlerweile auch solo unterwegs mit Sternengeschichten live.
Martin Puntigam: Im Dezember ist ein Essen auf der Bühne Düsseldorf, Dortmund und in Berlin.
Martin Puntigam: Wien 2026, dann auch im Nord- und Ostteil von Deutschland und
Martin Puntigam: Auch in Österreich, da ist die Premiere am 29.
Martin Puntigam: Jänner in der Kulisse in Wien und danach wird er in Salzburg zu sehen sein,
Martin Puntigam: in Linz, Wörgeln und Oberwaltesdorf.
Martin Puntigam: Infos und Tickets unter sternengeschichten.live.
Peter Weinberger: Glückskatze, das Solo von und mit Martin Bundigam, schnurrt noch eine Saison,
Peter Weinberger: das nächste Mal am 13. und 14.
Peter Weinberger: November in Wien im Kabarett Niedermeier.
Katharina Ehrmann: Und im Herbst 2026 kommt am 10.
Katharina Ehrmann: November 2026 eine besondere Premiere im Theater Café Graz, nämlich Martin Puntigams
Katharina Ehrmann: neues Solo mit dem schönen Titel Der heilige Puntigam.
Martin Puntigam: Das ist natürlich besonders feierlich von einer Tirolerin angesagt.
Martin Puntigam: Das ist bekanntlich das heilige Land.
Martin Puntigam: Und wer bis dahin in seinen bedrängten Stunden zu mir beten möchte und dann
Martin Puntigam: eine Wunderheilung erfährt, soll das bitte im Vatikan melden.
Martin Puntigam: Weil um heilig zu werden, braucht man ja nachgewiesene Wunder.
Martin Puntigam: Infos und Tickets zu allen Veranstaltungen, entweder unter sternengeschichten.live
Martin Puntigam: oder sciencebusters.at slash termine oder puntigam.at.
Martin Puntigam: Das war Ausgabe 114 des ScienceBusters Podcasts.
Martin Puntigam: Am Ende bedanken wir uns wie immer bei der TU Wien und der Uni Graz,
Martin Puntigam: die die Produktion des Podcasts unterstützen.
Martin Puntigam: Danke auch bei Katharina Ehrmann und Peter Weinberger.
Martin Puntigam: Danke fürs Streamen, Downloaden, Abonnieren, Bewerten, Empfehlen,
Martin Puntigam: Plusrechnen, Minusrechnen, Beleuchten, Unsichtbar machen, Drauftspachteln,
Martin Puntigam: Würsteltrucken und was man sonst noch alles mit einem Podcast anstellen kann.
Martin Puntigam: Bis zum nächsten Mal. Tschüss und habe die Ehre.
Peter Weinberger: Servus. Ciao.