Science Busters Podcast

Science Busters Podcast

Wer nichts weiß, muss alles glauben.

Transkript

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Martin Puntigam: Ausgabe 115 des Science Masters Podcast und heute beginnen wir mit einem Witz.

Martin Puntigam: Treffen sich zwei Unendlichkeiten? Die eine verspätet sich, als sie eintrifft, sagt die andere?

Florian Freistetter: Nein.

Martin Puntigam: Falsch, sie sagt endlich.

Martin Puntigam: Herzlich willkommen zur Ausgabe 115 des Science Passers Podcasts.

Martin Puntigam: Wie immer produziert mit Unterstützung der Uni Graz und der TU Wien.

Martin Puntigam: Mein Name ist Martin Puntigam. Mir gegenüber sitzt heute wieder Florian Freistetter,

Martin Puntigam: Astronom und auch Bühnenpartner seit vielen Jahren und auch in unserer nagelnden

Martin Puntigam: neuen Live-Show Weltuntergang für Fortgeschrittene. Hallo.

Florian Freistetter: Hallo.

Martin Puntigam: In Ausgabe 114, warum der 3D-Drucker der Zukunft nichts für Würsteldrucker ist,

Martin Puntigam: haben Katharina Ehrmann,

Martin Puntigam: Peter Weinberger und ich über Chemie gesprochen, unter anderem über das Addieren,

Martin Puntigam: Subtrahieren, eben den Würsteldrucker, TCM, Mikrochips, Spachteln,

Martin Puntigam: eingesperrte Kristalle,

Martin Puntigam: Synthese, Chemie, 3D-Drucken mit Licht, ob eine PET-Flasche als Handschuhfach

Martin Puntigam: wiedergeboren werden kann,

Martin Puntigam: wie Kupfersulfat und Ammoniak gegen die Klimakrise helfen können und wie man

Martin Puntigam: einen QR-Code warm verschlüsselt.

Martin Puntigam: Heute geht's ums Ende. Nämlich vor allem, aber nicht nur, über Aus.

Martin Puntigam: Die Wissenschaft vom Ende, so heißt nämlich unser neues Buch,

Martin Puntigam: als Hörbuch eingelesen von Ralf Kaspers, den viele von Wissen macht A kennen

Martin Puntigam: oder der Sendung mit der Maus.

Martin Puntigam: Und es geht auch um den Weltuntergang, die Wissenschaft vom Ende,

Martin Puntigam: was alles enden kann, wie wir die Erde vor ihrem Untergang retten können und

Martin Puntigam: wie Verschlüsseln von Ende zu Ende eigentlich funktioniert.

Martin Puntigam: Florian, die Idee, das Buch über die Wissenschaft vom Ende zu machen,

Martin Puntigam: stammt ja von dir. Wie bist du darauf gekommen?

Florian Freistetter: Ich habe gedacht, das muss alles mal zu Ende sein und dann machen wir ein Buch

Florian Freistetter: dazu und dann ist es aus. Nein, ich habe mir überlegt, was für ein Thema es

Florian Freistetter: geben könnte, wo wir uns Science Buster entsprechend abbilden.

Florian Freistetter: Ein Thema wie zum Beispiel, weiß ich nicht, das Sonnensystem oder das Leben

Florian Freistetter: und Sterben der Sterne oder irgendwas anderes wäre ein Thema gewesen,

Florian Freistetter: wo ich und Ruth uns austoben hätten können, aber wo vielleicht jemand wie ein

Florian Freistetter: Mikrobiologe eher wenig dazu beitragen kann.

Florian Freistetter: Also habe ich gedacht, es muss natürlich auch Themen geben, die alle Wissenschaften

Florian Freistetter: gleichermaßen umfassen, beziehungsweise wo alle Wissenschaften,

Florian Freistetter: die bei uns vertreten sind, auch was zu sagen haben. Wir haben das in den vergangenen

Florian Freistetter: Büchern ja oft so gelöst, dass wir einfach ein Potpourri gemacht haben.

Florian Freistetter: Im letzten Buch sind wir ja die vergangenen 15 Jahre durchgegangen und haben

Florian Freistetter: so die interessantesten Meldungen aus den Jahren genommen.

Florian Freistetter: Da war es vorgegeben, dass wir das wissenschaftlich thematisch mischen können.

Florian Freistetter: Irgendwann hatten wir mal so, warum landen Asteroiden immer in Gratern und andere 33 Fragen.

Florian Freistetter: Das war auch so eine Mischung. Aber in dem Fall soll es halt ein Buch werden

Florian Freistetter: mit einem Thema und dann gedacht irgendwie Tod, Ende ist was,

Florian Freistetter: das kommt überall vor, weil alles beschäftigt sich auf die eine oder andere

Florian Freistetter: Art damit, dass irgendwas zu Ende geht.

Florian Freistetter: Die Astronomie mit dem Ende des Universums, dem Ende der Sonne,

Florian Freistetter: dem Ende der Erde und dem Ende der Milchstraße, also da geht ganz viel zu Ende.

Florian Freistetter: In der Biologie geht es auch ums Ende, ums Sterben, ums Weiterleben.

Florian Freistetter: Es kann so gut wie jede Wissenschaft was zum Ende beitragen.

Florian Freistetter: Die Chemie kann was beitragen, wenn es darum geht, wann zum Beispiel Rohstoffe,

Florian Freistetter: Elemente zu Ende gehen oder solche Sachen.

Florian Freistetter: Und dann haben wir es natürlich auch noch erweitert, weil nur Ende allein ist auch doof.

Florian Freistetter: Das heißt, wir haben dann auch überlegt, was kann nicht zu Ende gehen?

Florian Freistetter: Unendlichkeit, welche Dinge hören nie auf? Was sind Sachen, die vielleicht aufhören

Florian Freistetter: sollten, aber doch nicht zu Ende gehen? Also das Ende war ein Thema,

Florian Freistetter: wo ich gedacht habe, da können alle was machen.

Martin Puntigam: Und so war es dann ja auch und es sind ja erstaunliche Befunde herausgekommen,

Martin Puntigam: nämlich haben wir ja über das Ende des Sonnensystems schon vor vielen Jahren

Martin Puntigam: uns Gedanken gemacht und nicht nur wir, aber auch.

Martin Puntigam: Und erstaunlicherweise ist es ja so, weil die Voyager-Sonden,

Martin Puntigam: von denen wird immer behauptet, sie haben jetzt das Sonnensystem verlassen und

Martin Puntigam: die eindeutige Antwort darauf, ob die Voyager-Sonden das Sonnensystem verlassen

Martin Puntigam: haben, lautet Ja und Nein.

Florian Freistetter: Ganz genau.

Martin Puntigam: Sehr unbefriedigende Antwort.

Florian Freistetter: Ja, das kommt halt daher, dass viele Dinge...

Florian Freistetter: In der Natur kein echtes Ende haben. Das ist ja vielleicht, wenn man es vergleichen

Florian Freistetter: möchte mit einer Stadt, die hat Ortsschilder, aber wenn man sich fragt jetzt

Florian Freistetter: zum Beispiel Wien, wo ist Wien zu Ende, kann man sagen, okay,

Florian Freistetter: simple Antwort, da wo das Ortsschild Wienende ist,

Florian Freistetter: aber andererseits hinter dem Ortsschild Wienende geht es dann gleich weiter

Florian Freistetter: in die Vororte, da kommt dann was.

Florian Freistetter: Brunheimgebirge und Perchtholzdorf und sowas und eigentlich ist da kaum ein Unterschied.

Florian Freistetter: Also abgesehen davon, dass man jetzt in einer anderen Verwaltungseinheit ist,

Florian Freistetter: hat es jetzt noch nicht was getan. Wenn ich dagegen jetzt irgendwie Wien und

Florian Freistetter: Salzburg anschaue, da ist schon einiges dazwischen, was weder Wien noch Salzburg ist.

Florian Freistetter: Und genauso ist es auch beim Sonnensystem und bei vielen anderen astronomischen Gebilden.

Florian Freistetter: Wir haben jetzt zwar die Sonne und da sind Planeten rundherum und Asteroiden und so weiter.

Florian Freistetter: Und dann kommt irgendwann dazwischen viel Nix und dann kommt ein anderer Stern.

Florian Freistetter: Aber der Punkt, wo das eine aus ist und das andere anfängt, der ist halt nicht

Florian Freistetter: so leicht zu definieren. Man kann das auf unterschiedliche Arten definieren.

Florian Freistetter: Die eine Art, das zu definieren wäre, das Sonnensystem hört da auf,

Florian Freistetter: wo Objekte nicht mehr gravitativ an die Sonne gebunden sind.

Florian Freistetter: Weil die Gravitationskraft geht ja mit dem Quadrat des Abstands zurück.

Florian Freistetter: Das heißt, wenn man weit genug weg ist von der Sonne, dann wird irgendwann mal

Florian Freistetter: die Gravitationskraft, die die Sonne auf dieses Objekt ausübt,

Florian Freistetter: so gering, dass es quasi nicht mehr gebunden ist, beziehungsweise dass schon

Florian Freistetter: die winzigen Störungen, die von den anderen Sternen der Milchstraße ausgeübt werden,

Florian Freistetter: dass die ausreichen, um diese Bindung an die Sonne zu lösen.

Florian Freistetter: Dann wäre quasi das Objekt kein Teil des Sonnensystems mehr.

Florian Freistetter: Und das kann man ja mathematisch ausrechnen, wo diese Grenze ist.

Florian Freistetter: Ist auch nicht so trivial, aber das geht weit.

Florian Freistetter: Da kann man sagen, so 100.000 bis 150.000 Mal weiter weg von der Sonne, als die Erde weg ist.

Florian Freistetter: Das ist immer schon ein Bereich von einem Lichtjahr ungefähr.

Florian Freistetter: Also wenn man so weit von der Sonne weg ist,

Florian Freistetter: Dann ist man nicht mehr an die Sonne gebunden und da ist das Sonnensystem aus, kann man sagen.

Florian Freistetter: Und wenn das die Definition ist, die man verwendet, naja, dann ist Voyager eher

Florian Freistetter: nicht aus dem Sonnensystem raus, weil Voyager-Sonden, die sind jetzt nicht 150.000

Florian Freistetter: Mal weiter weg von der Sonne als die Erde, sondern die sind gerade so bei, naja,

Florian Freistetter: großzügig gerundet 150 Mal weiter weg. Also da fehlt doch was.

Martin Puntigam: Aber es wäre eine praktische Definition, weil dann könnte man dort quasi wie

Martin Puntigam: in einem Tourismusort, in einem Luftchorort, ein Ortsschild hinstellen.

Martin Puntigam: Sie verlassen das Sonnensystem bis zum nächsten Mal an der Blumenkiste unten

Martin Puntigam: drunter. Aber es ist nämlich die einzig mögliche.

Florian Freistetter: Genau, weil man kann natürlich auch einen anderen Einfluss als die Gravitation nehmen.

Florian Freistetter: Weil die Sonne übt ja auf unterschiedliche Art und Weise Einfluss auf ihre Umgebung

Florian Freistetter: aus. Einmal eben über die Gravitation.

Florian Freistetter: Und das, was ich gerade erklärt habe, ist eben der Bereich, wo dieser gravitative Einfluss zu Ende ist.

Florian Freistetter: Aber die Sonne strahlt ja auch. Die übt ja nicht nur Gravitationskraft aus.

Florian Freistetter: Die strahlt, sie sendet Licht aus. Und vor allem, sie sendet einen Sonnenwind aus.

Florian Freistetter: Vereinfacht gesagt, Teilchen aus ihrer äußeren Atmosphäre, die sie so durch die Gegend schleudert.

Florian Freistetter: Das heißt, wie so ein Rasensprenger quasi schleudert die Sonne Zeug in alle Richtungen weg.

Florian Freistetter: Und das kann man auch messen. Also wir können messen, wie stark dieser Sonnenwind ist.

Florian Freistetter: Und natürlich, der verdünnt sich auch im Laufe der Zeit. Weil das geht ja über

Florian Freistetter: eine immer größere Kugelfläche. Je weiter das wegkommt von der Sonne.

Florian Freistetter: Und alle anderen Sterne machen das ja auch. und zwischen den Sternen,

Florian Freistetter: da haben wir auch jede Menge Teilchen, das ist das interstellare Medium und

Florian Freistetter: irgendwann hat sich der spezifische Sonnenwind, also die Teilchen von der Sonne,

Florian Freistetter: so weit verdünnt, dass man jetzt keinen Unterschied mehr erkennen kann zu dem, was sonst da ist.

Florian Freistetter: Also da ist der Sonnenwind bis zur Unkenntlichkeit verdünnt,

Florian Freistetter: wenn man so will und da kann man auch sagen, okay, da ist jetzt dieser Einfluss

Florian Freistetter: der Sonne zu Ende und das passiert schon deutlich früher und das ist tatsächlich

Florian Freistetter: in dem Bereich, wo sich jetzt die Voyager-Sonden aufhalten.

Florian Freistetter: Und da die Voyager-Sonden insbesondere das messen, die sind unter anderem da.

Florian Freistetter: Diesen Einfluss, die Stärke des Sonnenwindes zu messen, ist es natürlich für

Florian Freistetter: die Leute, die an diesem Projekt arbeiten, ein absolut relevantes Thema,

Florian Freistetter: eine absolut relevante Grenze zu sagen, okay, wir sind jetzt außerhalb der Einflusssphäre

Florian Freistetter: von dem, was wir messen wollen.

Florian Freistetter: Also ist es verständlich, wenn die sagen, ja, wir haben jetzt das Sonnensystem

Florian Freistetter: verlassen, aber eigentlich, wenn man, sagen wir mal, redlichere Wissenschaftskommunikation

Florian Freistetter: betreiben wollte, sollte man es ein bisschen anders formulieren.

Martin Puntigam: Aber das ist natürlich eine schöne Schlagzeile. Und ein ähnliches Problem hat

Martin Puntigam: man ja, wir haben das auf der Bühne so definiert, wo fängt ein Mensch an?

Martin Puntigam: Fangt ein Mensch an ab dann, wo man ihn hören kann, ab dann,

Martin Puntigam: wo man ihn sehen kann oder ab dann, wo man ihn riechen kann?

Martin Puntigam: Und das ist natürlich leichter zu definieren, aber ähnliche Schwierigkeiten

Martin Puntigam: hat man beim Sonnensystem.

Florian Freistetter: Ganz genau. Ich meine, das, wo es anfängt, zeitlich ist der Anfang leichter

Florian Freistetter: zu bestimmen, weil da hat es irgendwann mal angefangen, dann war es da.

Florian Freistetter: Aber räumlich, Anfang und Ende, ist halt in der Astronomie oder ich glaube allgemein

Florian Freistetter: in der Wissenschaft, gibt es selten harte Grenzen.

Florian Freistetter: Es ist ja das gleiche Problem, wenn man sagen will, was ist die Grenze zwischen

Florian Freistetter: Asteroiden und Planeten.

Florian Freistetter: Wo ist da der Unterschied? Ab wann ist ein Objekt ein Planet?

Florian Freistetter: Ab wann ist ein Objekt ein Asteroid?

Florian Freistetter: Kann man auch nicht so eindeutig sagen. Das sind fließende Übergänge.

Florian Freistetter: Und genauso sind es fließende Übergänge bei den räumlichen Grenzen.

Florian Freistetter: Also die Einflusssphären der Sterne überlappen sich im gewissen Sinn.

Florian Freistetter: Die Einflusssphären von Galaxien überlappen sich.

Florian Freistetter: Also wenn man jetzt esoterisch werden wollte, könnte man sagen,

Florian Freistetter: alles hängt zusammen und alles beeinflusst alles andere.

Florian Freistetter: Und wenn man nicht esoterisch werden will, dann stimmt es auch,

Florian Freistetter: aber halt auf eine andere Art.

Martin Puntigam: Und wir wollen natürlich esoterisch werden, dafür ist der Podcast ja da.

Martin Puntigam: In dem Buch haben wir uns ja auch mit dem Lebensende beschäftigt und wie lang

Martin Puntigam: es weitergehen kann. Und auch da ist es ja eine Definitionsfrage.

Martin Puntigam: Also natürlich seit vielen Jahrzehnten haben wir den Hirntod als Ende des Lebens

Martin Puntigam: definiert. und das ist sehr genau definiert, was da passieren muss,

Martin Puntigam: damit jemand Hirn tot ist,

Martin Puntigam: Aber wenn man sagt, einzelne Körperzellen können weiterleben,

Martin Puntigam: dann geht es ja viel, viel länger.

Martin Puntigam: Und wir haben uns mit dem Ende der Milchstraße beschäftigt, mit dem Ende des Universums.

Martin Puntigam: Wir haben uns eben auch mit Dingen beschäftigt, die nicht aufhören und wo man

Martin Puntigam: heute noch gar nicht abschätzen kann, wann sie aufhören, weil man noch gar nicht

Martin Puntigam: genau weiß, was es ist, wie zum Beispiel Long Covid und und und.

Martin Puntigam: Es ist natürlich wieder ein Potpourri aus vielen Themen.

Martin Puntigam: Optisch, das ist mir gestern aufgefallen, schaut das Buch aus.

Martin Puntigam: Ein bisschen ähnlich wie die alten H.P. Lovecraft-Ausgaben im Surkamp Verlag.

Florian Freistetter: Gut, die hatte ich nicht, aber...

Martin Puntigam: Also es sind diese Gruselgeschichten, Dämonengeschichten. Das kenne ich schon.

Florian Freistetter: Ja.

Martin Puntigam: Ja, die die Grundlage quasi von allem zeitgenössischen Horror sind.

Martin Puntigam: Ausgehend von dem, was, glaube ich, Edgar Allen Poe vorgegeben hat mit seiner

Martin Puntigam: ausufernden Fantasie. und das ist so ein lila mit rosa Druck und passt eigentlich

Martin Puntigam: ganz gut zum Thema und auch zum Show-Thema.

Martin Puntigam: Weltuntergang, in dem Fall für Fortgeschrittene, weil wir behaupten,

Martin Puntigam: Religionen sagen seit Jahrtausenden den Weltuntergang voraus,

Martin Puntigam: können das aber nicht, sind Anfänger, was Weltuntergang betrifft.

Martin Puntigam: Wir sind fortgeschritten mit Wissenschaft.

Martin Puntigam: Unlängst Mitte, Ende September war ja der Weltuntergang wieder einmal angesetzt.

Martin Puntigam: Ich weiß nicht, wie viele tausend Weltuntergänge schon angesetzt waren.

Martin Puntigam: Natürlich ist er ausgefallen, es war eine Sonderform, die Rapture,

Martin Puntigam: wo man aus dem Gewand geschält wird vom Heiland selber und in den Himmel auffahrt.

Martin Puntigam: In der Sekunde eine sehr lustige Vorstellung, einerseits, andererseits eine

Martin Puntigam: extrem brutale Fantasie, weil natürlich dann alles auf der Erde zusammenbrechen würde,

Martin Puntigam: was den netten und heiligen Menschen scheinbar völlig egal ist und dem Heiland

Martin Puntigam: sowieso, aber da gibt es ja unterschiedliche Herangehensweisen,

Martin Puntigam: wie nett diese Götter wirklich sind, die wir uns ausgedacht haben.

Martin Puntigam: Aber es ist halt immer vom Weltuntergang die Rede, der aber gar nicht so einfach ist.

Martin Puntigam: Also ein Weltuntergang ist schwer herzustellen, aber du sagst unter anderem,

Martin Puntigam: man kann die Welt vor ihrem Untergang retten, aber was müsste denn passieren,

Martin Puntigam: damit die Welt überhaupt untergeht?

Florian Freistetter: Naja, das ist halt ein Problem, was man mit Weltuntergang bezeichnet,

Florian Freistetter: weil wir Menschen neigen dazu, zu sehr an uns selbst zu denken.

Florian Freistetter: Wir sagen, der Weltuntergang ist, wenn wir nicht mehr da sind,

Florian Freistetter: aber ist natürlich nicht so. Also das ist der Welt ziemlich wurscht,

Florian Freistetter: ob wir da jetzt auf der Erde leben, irgendwelche anderen Lebewesen auf der Erde

Florian Freistetter: leben oder überhaupt irgendwas auf der Erde lebt.

Florian Freistetter: Also da muss gar nichts leben und dann ist die Welt immer noch da.

Florian Freistetter: Das heißt, wenn man Weltuntergang als Ende der Erde, als Ende des Planeten bezeichnet,

Florian Freistetter: dann muss man sich überlegen, okay,

Florian Freistetter: was ist überhaupt geeignet als natürliches Phänomen, wir lassen jetzt die göttliche

Florian Freistetter: Intervention mal weg, was ist geeignet als natürliches Phänomen,

Florian Freistetter: um einen kompletten Planeten zu zerstören?

Florian Freistetter: Jetzt gar nicht so viel, was das machen könnte. Natürliche Kollision. Kollision geht immer.

Martin Puntigam: Aber das ist eher gedacht bei Gesteinsplaneten wie der Erde.

Martin Puntigam: Also so Gasplaneten wie Jupiter, da ist es nochmal schwieriger, oder?

Florian Freistetter: Naja, nein, das ist jetzt da in der Hinsicht jetzt kein großes Problem.

Florian Freistetter: Denn Jupiter könnte man auch kaputt machen, wenn man wollte,

Florian Freistetter: auch durch Kollisionen. Aber wir reden jetzt mal über die Erde, über die Zerstörung.

Florian Freistetter: Wenn du möchtest, können wir gerne noch später schauen, wie bei Jupiter und

Florian Freistetter: andere Gasplaneten kaputt kriegt oder Sterne kaputt geht.

Florian Freistetter: Kriegt. Geht alles, wenn man sich ausreichend engagiert.

Florian Freistetter: Aber jetzt bei der Erde ist es mal das Simpelste, an was man denkt, okay, hier Kollision.

Florian Freistetter: Wie bringen wir die Erde mit einer Kollision kaputt? Wenn man sich anschaut,

Florian Freistetter: was die Erde an Kollisionen bis jetzt schon alles überlebt hat,

Florian Freistetter: sieht man, dass das schwierig ist.

Florian Freistetter: Weil so ein 0815 Asteroid, der löscht vielleicht halt mal die Dinosaurier aus

Florian Freistetter: oder alles Leben auf der Erde aus.

Florian Freistetter: Also da muss der gar nicht so absurd groß sein. Da reichen ein paar Kilometer,

Florian Freistetter: wenn der groß ist. Aber die Erde spürt das nicht. Für die ist das quasi normal.

Florian Freistetter: Das ist so wie für uns Mückenstich oder vielleicht ein bisschen Wespenstich,

Florian Freistetter: irgendwas Stärkeres, was ein bisschen mehr weh tut.

Martin Puntigam: Ja, oder wenn jemand von hinten einen Kirschkern in den Nacken spuckt.

Florian Freistetter: Das passiert in den Milliarden Jahren der Existenz der Erde,

Florian Freistetter: passiert aus Sicht der Erde.

Florian Freistetter: Das ist ja quasi dauernd. Das merkt die gar nicht, wenn da mal so ein kleiner

Florian Freistetter: Asteroid auf die drauf fällt.

Florian Freistetter: Größere Objekte sind natürlich auch im Laufe der Zeit mit der Erde kollidiert.

Florian Freistetter: Einer so einer großen Kollision haben wir zum Beispiel den Mond zu verdanken.

Florian Freistetter: Das haben wir in Ich glaube, dem Buch Warum landen Asteroiden in meinen Gratern

Florian Freistetter: ausführlich beschrieben, wie das funktioniert mit der Entstehung des Mondes und der Kollision.

Florian Freistetter: Aber damals ist ein Himmelskörper mit der Erde kollidiert, der ungefähr so groß wie der Mars war.

Florian Freistetter: Und das ist schon was. Also der Mars ist auch ein Planet, zwar kleiner als die

Florian Freistetter: Erde, halb so groß, aber trotzdem.

Florian Freistetter: Und selbst der hat es nicht geschafft, die Erde kaputt zu machen.

Florian Freistetter: Der hat sich selbst kaputt gemacht dabei und die Erde hat zwar ein bisschen geflüchtet,

Florian Freistetter: drunter, aber sie ist immer noch da.

Martin Puntigam: Aber er hat sie ja schon ordentlich zugesetzt. Die war doch irgendwie glühend heiß aufgeschmolzen.

Martin Puntigam: Also wir leben quasi auf der Erde nach dieser Reha.

Florian Freistetter: Ja, genau. Aber wie gesagt, der Planet war nicht kaputt. Der ist zwar sehr,

Florian Freistetter: sehr durchgerüttelt worden, aber die Erde ist nicht zerstört worden.

Florian Freistetter: Wenn man die Erde wirklich zerstören will, dann bräuchte es einen Himmelskörper,

Florian Freistetter: der ungefähr so groß wie die Erde ist. Also die Venus zum Beispiel.

Florian Freistetter: Wenn die Venus mit der Erde zusammenstößt, dann wäre das schon etwas,

Florian Freistetter: wo tatsächlich beide zerbröselt werden, wenn man so will.

Martin Puntigam: Aber das ist unwahrscheinlich, weil wenn die Venus und die Erde ihren Kurs aufeinander

Martin Puntigam: halten würden, dann hätte es ja aufs restliche Sonnensystem auch gewaltige Auswirkungen.

Florian Freistetter: Ja, weiß man jetzt nicht genau, was da passiert, wenn Erde und Venus wegfallen,

Florian Freistetter: müsste man sich ausrechnen, ich glaube, den äußeren Planeten,

Florian Freistetter: den Gasriesen, wäre es wurscht, ob da jetzt das bisschen Masse da innen drin,

Florian Freistetter: ob diese Masse innen drin da jetzt verschwunden ist oder nicht.

Florian Freistetter: Ja, wahrscheinlich wird die Bahn vom Merkur und vom Mars würden halt irgendwie

Florian Freistetter: ein bisschen instabil werden, aber die äußeren Planeten würden da,

Florian Freistetter: glaube ich, nicht viel leiden darunter.

Florian Freistetter: Aber wie gesagt, es ist auch unwahrscheinlich, dass das passiert,

Florian Freistetter: weil die Venus und die Erde drehen seit viereinhalb Milliarden Jahren ihre Runde um die Sonne,

Florian Freistetter: ohne das zusammenstoßen und es ist nicht ausgeschlossen, dass es zu Kollisionen

Florian Freistetter: zwischen den inneren Planeten kommen kann, weil es ein chaotisches System ist.

Florian Freistetter: Also da gibt es Forschung dazu und einen Teil davon habe sogar ich mitgemacht.

Florian Freistetter: Also es gibt die Möglichkeit für die Kollision, aber das ist halt absolut unwahrscheinlich.

Florian Freistetter: Wenn, dann müsste das irgendwo ein Planet sein, der außerhalb des Sonnensystems

Florian Freistetter: kommt, zu einer von den vagabondierenden Planeten, die ohne Sternen rumfliegen.

Florian Freistetter: Von denen gibt es jede Menge, aber Weltall ist groß. Die Wahrscheinlichkeit,

Florian Freistetter: dass das passiert, ist klein, sehr klein.

Florian Freistetter: Und wenn der kommen würde, das würde man auch schon lange genug vorher merken.

Florian Freistetter: Und auch da, es ist jetzt viereinhalb Milliarden Jahre lang nicht passiert.

Florian Freistetter: Das heißt, wenn sowas häufig vorkommt, dann hätte man es schon erlebt.

Florian Freistetter: Also es ist nicht wahrscheinlich, dass die Erde durch eine Kollision zerstört wird.

Florian Freistetter: Es ist physikalisch möglich, aber wir brauchen nicht damit rechnen. Aber es geht anders.

Martin Puntigam: Und zwar wie?

Florian Freistetter: Und zwar, indem man einen Stern zur Hilfe nimmt. Ein Stern ist deutlich größer

Florian Freistetter: als ein Planet und ein Stern ist deutlich heißer als ein Planet.

Florian Freistetter: Das heißt, wenn wir einen Planet kaputt kriegen wollen, dann könnten wir das

Florian Freistetter: mit einem Stern versuchen und unsere Sonne versucht das auch.

Florian Freistetter: Die bereitet sich quasi darauf vor, die Erde kaputt zu machen,

Florian Freistetter: denn die Sonne wird im Laufe der Zeit immer heißer.

Florian Freistetter: Und zwar, muss man leider immer dazu sagen, es hat nichts mit der Klimakrise zu tun.

Florian Freistetter: Die wird nicht davon ausgelöst, dass die Sonne immer heißer wird.

Florian Freistetter: Das Heißerwerden der Sonne, von dem ich spreche, das läuft über Milliarden von Jahren ab.

Florian Freistetter: Ich lasse die Details jetzt weg, aber es liegt im Wesentlichen daran,

Florian Freistetter: dass die Sonne in ihrem Inneren Wasserstoff zu Helium fusioniert und dann liegt

Florian Freistetter: das Helium da im Sonneninneren rum und tut nichts,

Florian Freistetter: weil es zwar heiß ist, aber noch zu kühl ist, als dass das Helium auch fusionieren könnte.

Florian Freistetter: Das heißt, da liegt jede Menge Helium rum, das nichts tut.

Florian Freistetter: Und das führt dann dazu, dass die Sonne heißer wird, weil dadurch dann die Sonne

Florian Freistetter: ein bisschen stärker in sich zusammenfallen kann.

Florian Freistetter: Die Temperatur dann in den äußeren Schichten doch noch erhöht wird und so weiter.

Florian Freistetter: Kann man in diversen wissenschaftlichen, astronomischen, populärwissenschaftlichen

Florian Freistetter: Nachschlagewerken nachlesen, hören, Podcasts von mir.

Martin Puntigam: Ich glaube, wir haben das in vergangenen Büchern auch schon beschrieben.

Florian Freistetter: Möglich, ja. Aber die chemische Zusammensetzung der Sonne ändert sich,

Florian Freistetter: weil Wasserstoff zu Helium fusioniert wird und deswegen immer mehr Helium da

Florian Freistetter: ist. Das führt am Ende dazu, dass die Sonne im Laufe der Zeit ihre Temperatur erhöht.

Florian Freistetter: Und das wird dazu führen, dass es natürlich auch auf der Erde heißer wird.

Florian Freistetter: Und in ungefähr einer Milliarde Jahre wird es so heiß werden,

Florian Freistetter: dass die Ozeane verdampfen. Wie gesagt, ist blöd für uns, falls wir noch da sein sollten.

Florian Freistetter: Blöd für alles andere Leben, was noch da sein sollte. Aber der Erde ist es wurscht,

Florian Freistetter: ob die jetzt da Ozeane hat oder nicht, ist dem Planeten egal.

Florian Freistetter: Vielleicht denkt man sich, endlich mal trocken, hat eh lange genug gedauert.

Martin Puntigam: Und wir arbeiten ja eh akribisch daran, dass es uns dann nicht mehr geben wird.

Florian Freistetter: Genau, leider. Aber das ist so der Anfang und dann wird die Sonne gegen Ende

Florian Freistetter: ihres Lebens, was so in ungefähr 5 bis 6 Milliarden Jahren passiert,

Florian Freistetter: noch heißer werden, weil dann andere Kernfusionsreaktionen in ihrem Inneren stattfinden.

Florian Freistetter: Sie wird sich aufblähen, weil es halt so heiß wird in ihrem Inneren.

Florian Freistetter: Wenn sie sich aufgebläht hat zu einem sogenannten roten Riesen,

Florian Freistetter: dann wird sie ungefähr so groß werden, dass sie bis zur Bahn der Erde heranreicht.

Florian Freistetter: Das heißt, beim Aussehen natürlich, wenn so ein Stern, der ist dann zwar weniger

Florian Freistetter: dicht natürlich, weil der hat sich nur ausgedehnt, da ist nicht mehr Masse dazugekommen,

Florian Freistetter: aber natürlich ist es trotzdem nicht einfach für einen Planeten.

Florian Freistetter: Das heißt, die wird zuerst den Merkur zerstören, dann wird sie die Venus zerstören

Florian Freistetter: und am Ende wird sie die Erde zerstören.

Florian Freistetter: Das heißt, wenn man den Planeten kaputt kriegen will, braucht man einen Stern,

Florian Freistetter: den man ordentlich heiß machen muss, dass er sich schön ausdehnt, so wie ein Hefeteig.

Florian Freistetter: Und wenn man den Stern ordentlich aufgehen lässt, dann wird er irgendwann die

Florian Freistetter: Erde zerstören. Das wäre eine Möglichkeit, die Erde kaputt zu machen.

Martin Puntigam: Und eigentlich auch die wahrscheinlichste, oder?

Florian Freistetter: Das wird mit Sicherheit passieren, weil wir wissen, wie Sterne sich verhalten.

Florian Freistetter: Wir wissen, unsere Sonne wird in 5 bis 6 Milliarden Jahren zu einem roten Riesen werden.

Florian Freistetter: Und wir wissen, wenn das passiert, wird die Erde zerstört. Das ist etwas, was man...

Florian Freistetter: Dem Grad an Sicherheit sagen kann, mit dem man in naturwissenschaftlichen Dingen

Florian Freistetter: etwas mit Sicherheit sagen kann.

Florian Freistetter: Ist vielleicht Thema für eine andere Folge. Es gibt auch Möglichkeiten,

Florian Freistetter: das zu verhindern. Man könnte die Sonne so modifizieren, dass das nicht passiert.

Florian Freistetter: Aber das ist jetzt nicht das, was wir diskutieren wollen.

Martin Puntigam: Wäre ein bisschen komplizierter, die Sonne zu modifizieren.

Florian Freistetter: Stellaris Engineering. Es gibt Forschung und Bücher über Stellaris Engineering.

Martin Puntigam: Wie man Sterne so verändern kann.

Florian Freistetter: Und zu allen möglichen anderen Arten verändern kann.

Martin Puntigam: Alle Sterne verändern kann.

Florian Freistetter: Was man gerade verändern möchte. Man kann die Sterne so machen,

Florian Freistetter: dass sie mehr Energie rausgeben, weniger Energie rausgeben, länger leben, kürzer leben.

Florian Freistetter: Kann man alles machen, theoretisch. Praktisch, natürlich kann man nichts davon

Florian Freistetter: machen, aber wir wüssten, wie es ginge.

Martin Puntigam: Weil wir die Grillhandschuhe nicht herstellen können, die man braucht,

Martin Puntigam: um einen Stern anzugreifen. Also müssen wir die Erde modifizieren in irgendeiner Form.

Martin Puntigam: Das nennt man im Geoengineering. Das ist ein Schlagwort, das vielen Menschen

Martin Puntigam: golden in den Ohren klingt,

Martin Puntigam: weil angesichts der Klimakatastrophe viele glauben, wenn man ein bisschen was

Martin Puntigam: ändert, wenn man eine super gute Idee hat, braucht man gar nichts an unserem

Martin Puntigam: Lebensstil ändern, der ja dafür verantwortlich ist, dass es so grauenhaft sich

Martin Puntigam: entwickelt, was das Klima betrifft.

Martin Puntigam: Aber in dem Fall, wenn wir die Erde vom Weltuntergang durch die Sonne retten

Martin Puntigam: wollen, dann wäre Geoengineering ausnahmsweise das Mittel der Wahl, oder?

Florian Freistetter: Ja, es ist jetzt in dem Fall nicht Geoengineering in dem Fall.

Florian Freistetter: Ich glaube, Geoengineering ist eher ein Fachbegriff, den man verwendet,

Florian Freistetter: wenn man einerseits die, wenn man die Strahlung, die von der Sonne kommt, modifizieren möchte.

Florian Freistetter: Also man macht Geoengineering entweder, indem man die Abstrahlungsfähigkeiten

Florian Freistetter: der Erde verbessert, indem man halt zum Beispiel jetzt wieder versorgt,

Florian Freistetter: dass die Erde schlechter oder stärker irgendwas reflektieren kann.

Florian Freistetter: Das sind diese Geschichten, wo man dann irgendwelche Sachen in der Atmosphäre

Florian Freistetter: ausbringt, damit sie was reflektieren oder indem man die Erde irgendwie anmalt oder dafür sorgt,

Florian Freistetter: dass die Erdoberfläche besser Licht reflektieren kann oder indem man Teile der

Florian Freistetter: Atmosphäre in der Erde vergräbt,

Florian Freistetter: also CO2 speichern. Also das sind alles so Geoengineering-Sachen.

Florian Freistetter: Das ist eigentlich etwas, was eher im Kontext des Klimas verwendet wird.

Florian Freistetter: Das, was man machen müsste, um die Erde zu verändern, das wäre eher planetares Ingenieuren.

Florian Freistetter: Ich weiß gar nicht, wie Engineering auf Deutsch gescheit heißt.

Martin Puntigam: Ich glaube, auf einer Konferenz ist es so, dass ja alle Englisch sprechen,

Martin Puntigam: wenn sie miteinander sprechen und aus verschiedenen Erdteilen kommen,

Martin Puntigam: aber mit so vielen Akzenten, dass es, glaube ich, keine richtige Aussprache mehr gibt.

Florian Freistetter: Wahrscheinlich. Ja, also in dem Fall, wie gesagt, es ist ja eigentlich sehr,

Florian Freistetter: wenn wir im Konferenzsprech bleiben, straight forward, was man machen muss,

Florian Freistetter: wenn man die Erde retten will, nämlich straight forward woanders hinschieben

Florian Freistetter: und zwar weiter weg von der Sonne, weil wenn die Sonne sich ausdehnt und uns verschlucken will,

Florian Freistetter: dann müssen wir die Erde wegschieben und theoretisch ginge das,

Florian Freistetter: wie das geht, hat uns eigentlich schon Isaac Newton gesagt.

Martin Puntigam: Wie man die Erde wegschiebt?

Florian Freistetter: Ja, also man hat jetzt nicht explizit darüber geschrieben, was man tun müsste,

Florian Freistetter: um die Erde wegzuschieben, so weit war er dann doch nicht.

Florian Freistetter: Aber die Wissenschaft, die uns sagt, wie wir Dinge bewegen, also die klassische

Florian Freistetter: Mechanik im Wesentlichen, die geht auf Isaac Newton und seine berühmten newtonschen Axiome zurück.

Florian Freistetter: Und das dritte davon heißt, Axio ist gleich Reaktio, also jede Reaktion verursacht

Florian Freistetter: eine gleich große entgegengesetzte Reaktion.

Florian Freistetter: Oder anders gesagt, wenn ich etwas nehme und das in eine Richtung wegschmeiße,

Florian Freistetter: bewege ich mich in die andere Richtung.

Florian Freistetter: Das ist ein Effekt, den alle kennen, die schon mal probiert haben,

Florian Freistetter: bei Glatteis und Auto anzuschieben oder die sich überlegt haben.

Martin Puntigam: Wenn man am Ruderboot sitzt, ganz klassischer Versuch, und man wirft irgendwas

Martin Puntigam: Schwereres hinaus, einen Menschen zum Beispiel, den man rausschupft,

Martin Puntigam: dann bewegt sich das Boot weg.

Florian Freistetter: Genau. Und ich sage es noch dazu, das ist etwas, was mich verwirrt hat.

Florian Freistetter: Ich weiß nicht, ob es viele andere auch verwirrt hat, wenn es um die Newton'schen Gesetze geht.

Florian Freistetter: Das heißt ja immer eine gleich große entgegengesetzte Reaktion.

Florian Freistetter: Das gleich groß ist ein bisschen missverständlich, weil die Kraft,

Florian Freistetter: die hängt ja auch von der Masse ab.

Florian Freistetter: Das heißt, die Kraft ist zwar gleich groß, aber die Massen sind unterschiedlich.

Florian Freistetter: Also ist dann die Beschleunigung, die entsteht, unterschiedlich,

Florian Freistetter: weil wenn ich jetzt, ich bleibe wieder bei dem Auto anschiebe, Beispiel,

Florian Freistetter: ein Auto hat mehr Masse als ich und deswegen ist zwar die Kraft gleich groß,

Florian Freistetter: ich übe eine Kraft aufs Auto aus und das Auto übt eine gleich große Kraft auf

Florian Freistetter: mich aus, aber es ist trotzdem nicht die gleiche Auswirkung,

Florian Freistetter: weil das Auto mehr Masse hat als ich.

Martin Puntigam: Bei dem Auto ist es ein bisschen mehr wurscht als dir.

Florian Freistetter: Genau, weil theoretisch bedeutet das auch, wenn ich jetzt, naja,

Florian Freistetter: wenn ich was wegwerfe oder wenn ich jetzt irgendwie die Erde drücke,

Florian Freistetter: dann drückt die Erde mich zurück und das ist die Methode.

Florian Freistetter: Wie man die Erde verschieben könnte, aber wir verstehen es vielleicht für das

Florian Freistetter: Erste besser, wenn wir uns einen Raketenantrieb anschauen, weil der funktioniert genauso.

Florian Freistetter: Das ist ja auch so das klassische Beispiel, woran drückt sich die Rakete ab,

Florian Freistetter: wenn sie durchs Weltall fliegt.

Florian Freistetter: Das, was ja viele dann immer probieren zu erklären, obwohl ich die Frage eigentlich

Florian Freistetter: gar nicht so interessant finde.

Martin Puntigam: Es ist an mir so gegangen, da hat es sich eins schon gegeben,

Martin Puntigam: war ich letztlich über die detaillierte Erklärung erstaunt.

Martin Puntigam: Also ich bin schon nicht davon ausgegangen, dass sich die Rakete von der Erde

Martin Puntigam: abstoßt, aber wie es genau funktioniert, darüber macht man sich ja selten Gedanken.

Florian Freistetter: Ja, es ist halt eigentlich nur das dritte Newton'sche Gesetz.

Florian Freistetter: Die Rakete stößt Zeug in die eine Richtung aus, nämlich heißes Gas extrem schnell.

Florian Freistetter: Das ist der Grund, warum man Raketen so baut, wie man sie baut,

Florian Freistetter: dass am unteren Ende sehr viel, sehr schnelles Gas rauskommt.

Florian Freistetter: Und weil das so ist, bewegt sich die Rakete in die andere Richtung.

Florian Freistetter: Das ist eine direkte Anwendung des dritten Newton'schen Axioms.

Florian Freistetter: Und das ist wurscht, ob da was zum Abstoßen da ist oder nicht.

Florian Freistetter: Also die Rakete stößt etwas in die eine Richtung aus und deswegen gibt es eine

Florian Freistetter: Kraft in die andere Richtung und die schiebt die Rakete an.

Martin Puntigam: Mit Raketen von der Erde wegzufliegen ist ja eine von diesen Herren-Menschen-Fantasien,

Martin Puntigam: dass man einfach auf einen anderen Planeten fliegt, wenn man die Erde ruiniert

Martin Puntigam: hat und dadurch überlebt.

Martin Puntigam: Aber es können natürlich nur Auserwählte und die Reichen bitte zuerst.

Martin Puntigam: Aber in dem Fall geht es ja nur ums Prinzip des Raketenantriebs,

Martin Puntigam: um die Erde vom Weltuntergang zu retten, oder?

Florian Freistetter: Wir können die Erde als Ganzes, als Rakete definieren und dann müssen wir halt

Florian Freistetter: auch etwas von der Erde abstoßen.

Florian Freistetter: Das heißt, wir müssen etwas aus dem Einflussbereich der Erde rausbringen,

Florian Freistetter: aus dem gravitativen Einflussbereich.

Florian Freistetter: Das heißt, wir müssen etwas mit Fluchtgeschwindigkeit von der Erde wegschmeißen.

Florian Freistetter: Das sind eben diese 11 Kilometer pro Sekunde.

Florian Freistetter: Und wenn ich etwas mit 11 Kilometer pro Sekunde von der Erde in Richtung Luft

Florian Freistetter: pfeffere, dann kommt es nicht mehr zurück. und das bedeutet,

Florian Freistetter: wenn ich ein Objekt ins Weltall mit der ausreichend hohen Geschwindigkeit wegschleudere, dann,

Florian Freistetter: ist es genauso wie das Gas bei einer Rakete. Das eine Zeug, was ich jetzt allschieße,

Florian Freistetter: geht ins All und die Erde bewegt sich halt dann entsprechend dem dritten Newton'schen

Florian Freistetter: Axiom in die andere Richtung weiter.

Florian Freistetter: Das ist natürlich minimale Kraft. Also es wird die Erde ständig hin und her

Florian Freistetter: wackeln, wenn wir Raketen ins All schicken. Dann machen wir das ja.

Florian Freistetter: Also das ist ja ein Zeug, das wir von der Erde ins All schicken.

Florian Freistetter: Aber das hat keinen Einfluss auf die Bewegung der Erde, weil es hat schon einen

Florian Freistetter: Einfluss, weil die Physik gilt da trotzdem. dem, aber es ist halt ein unmerkbar kleiner Einfluss.

Martin Puntigam: Wenn man die Erde versucht, zur Rakete zu machen, um sie erst weiter wegzuschieben,

Martin Puntigam: vielleicht noch ganz kurz präzisieren, dann ist es nicht so wie in einem Zeichentrickfilm,

Martin Puntigam: in einem Animationsfilm, dass die Erde in gerader Linie von der Sonne wegdüst,

Martin Puntigam: sondern im Weltall dreht sich ja alles umeinander.

Martin Puntigam: Das heißt, da verändert man ja im Wesentlichen die Kreisbahn, oder?

Florian Freistetter: Genau, also wie gesagt, wir können theoretisch, wenn wir genug Kraft aufwenden,

Florian Freistetter: dann können auch in gerader Linie wegfliegen, weil auch eine gerade Linie ist

Florian Freistetter: auf eine gewisse Art und Weise ein Kreis, wenn man so will.

Florian Freistetter: Also die Himmelskörper bewegen sich ja in elliptischen Umlaufbahnen um die Sonne,

Florian Freistetter: das ist auch Naturgesetz, und die Ellipsen können halt beliebig lang gestreckt sein.

Florian Freistetter: Und wenn du dir jetzt eine Ellipse vorstellst, die quasi maximal lang gestreckt

Florian Freistetter: ist, dann nimmst du ein End von der Ellipse und stellst dir vor,

Florian Freistetter: die sind aus Gummibändern und ziehst und ziehst und ziehst und ziehst,

Florian Freistetter: dann wird es irgendwann eine Linie. Also eine Linie ist eine degenerierte Ellipse, wenn man so möchte.

Florian Freistetter: Aber natürlich ist es ein Kraftaufwand. Das heißt, wenn ich beliebig viel Energie

Florian Freistetter: zur Verfügung hätte, dann könnte ich ein Raumschiff, die Erde,

Florian Freistetter: was auch immer, auch in grader Linie von A nach B fliegen.

Florian Freistetter: Dass wir halt immer so in Kreisbahnen durchs Weltall fliegen,

Florian Freistetter: liegt halt daran, dass wir nicht beliebig viel Energie haben.

Florian Freistetter: Wenn wir von der Erde zum Mars fliegen mit einem Raumschiff,

Florian Freistetter: dann schießen wir dieses Raumschiff von der Erdoberfläche ins Weltall und.

Florian Freistetter: Auf eine Umlaufbahn, die das Raumschiff um die Sonne herum bewegt,

Florian Freistetter: aber eben so, dass diese Umlaufbahn einerseits die Erde berührt und andererseits den Mars berührt.

Florian Freistetter: Und deswegen können wir dann ohne Treibstoff von der Erde zum Mars fliegen.

Florian Freistetter: Dauert halt ein bisschen.

Florian Freistetter: Wenn wir einfach ständig Kraft ausüben, also quasi ständig am Gas stehen von

Florian Freistetter: unserem Raumschiff, dann könnte man auch einfach in gerader Linie hinfliegen.

Florian Freistetter: Es braucht halt absurd viel Energie und die haben wir nicht und darum machen

Florian Freistetter: wir es halt so mit hin und her fliegen, also mit Kreisbahnen.

Florian Freistetter: Und bei der Erde, wenn wir jetzt die Erdbahn verändern, sagen wir machen das

Florian Freistetter: halt mit der minimal möglichen Kraft, die geht, dann wäre es auch so,

Florian Freistetter: wir vergrößern die Umlaufbahn der Erde.

Florian Freistetter: Das heißt, die Erde bewegt sich um die Sonne herum, aber der Radius der Umlaufbahn

Florian Freistetter: wird im Laufe der Zeit größer.

Florian Freistetter: Was bedeutet, die Erde würde eine Spiralbahn nach außen machen.

Florian Freistetter: Da wo sie jetzt ist, würde sie anfangen dann so spiralförmig um die Sonne herum,

Florian Freistetter: aber immer weiter nach außen. Das ist das, was man machen würde.

Martin Puntigam: Was die Erde retten könnte, aber sie ja nähernden Maß heranbringen würde.

Florian Freistetter: Ja gut, den ignorieren wir jetzt für das erste Mal, weil wir müssen sich überlegen,

Florian Freistetter: wie machen wir das mit der Erde?

Florian Freistetter: Also das ist ja nicht trivial, etwas so viel zu machen.

Florian Freistetter: Also man kann das ausrechnen. Das ist gar nicht so viel Rechnerei.

Florian Freistetter: Das sind eigentlich alles eher grundlegende mathematische, physikalische Konzepte.

Florian Freistetter: Die hat man vielleicht in der Oberstufe in der Schule gelernt,

Florian Freistetter: aber auf jeden Fall in den ersten Semestern, falls man was Naturwissenschaftliches studiert.

Florian Freistetter: Und es gibt eine wissenschaftliche Arbeit, die hat jetzt, es ist jetzt keine

Florian Freistetter: Präzision, wissenschaftliche Arbeit im engeren Sinn, aber es hat einen Physiker

Florian Freistetter: von einem Community College.

Florian Freistetter: Das ist sowas, was es bei uns gar nicht gibt, aber Community Colleges gibt es in den USA.

Florian Freistetter: Das ist so eine Art, ich weiß nicht, so eine Art Mischung aus Volkshochschule, Fachhochschule.

Florian Freistetter: Da kann man so Zeug studieren.

Florian Freistetter: Die Hörerschaft kann vielleicht definieren, was Community College ist. Ich kann es nicht so gut.

Martin Puntigam: Ja, ich höre es zum ersten Mal.

Florian Freistetter: Ja, ich kann die Fernsehserie Community empfehlen. Da kriegt man sehr,

Florian Freistetter: sehr schön gezeigt, wie ein Community College funktioniert.

Florian Freistetter: Also es ist so, die Wikipedia sagt, es ist ein Undergraduate Higher Education Institute.

Florian Freistetter: Also irgendwie ist, wo man halt was studiert, wo man dann nicht mit dem abschließt,

Florian Freistetter: was man macht, wo man dann eben Master ist oder Doktor oder sonst was, glaube ich.

Florian Freistetter: Aber da findet sehr viel Bildung statt in den USA.

Florian Freistetter: Und jedenfalls hat eigentlich mit dem Thema nichts zu tun, aber dieser Physiker,

Florian Freistetter: der die entsprechende wissenschaftliche Arbeit geschrieben hat,

Florian Freistetter: der arbeitete jemand im Community College und hat aus vermutlich pädagogischen

Florian Freistetter: Gründen gedacht, ich schreibe das mal auf, weil das ist lustig,

Florian Freistetter: spannend und da kann ich meine Leute da gut unterrichten.

Florian Freistetter: Und kann man ausrechnen und man sieht, okay, wenn wir wirklich die Erde rechtzeitig

Florian Freistetter: vor dem sich aufdienende Sonne rauskriegen wollen aus dem Gefahrenbereich,

Florian Freistetter: dann müssen wir 380 Millionen Tonnen Material pro Jahr ins Weltall schießen

Florian Freistetter: auf die richtige Art und Weise.

Florian Freistetter: Und wenn wir das machen und wenn wir das lang genug machen, dann ist die Erde

Florian Freistetter: dann, wenn die Sonne in roter Riese wird, nicht mehr in der Gefahrenzone.

Martin Puntigam: 380 Millionen Tonnen?

Florian Freistetter: Genau.

Martin Puntigam: Das ist ja eine gewaltige Menge, aber gäbe es so viel?

Florian Freistetter: Ja, ich meine gut, die Erde hat deutlich mehr Masse als 380 Millionen Tonnen.

Florian Freistetter: 380 Millionen Tonnen sind ungefähr das, was die gesamte Menschheit auf die Waage bringt.

Martin Puntigam: Großzügig gerundet. Das heißt, da könnte man die gesamte Menschheit ins Weltall

Martin Puntigam: schießen und die Erde retten, aber dann hätten wir nichts davon,

Martin Puntigam: dass die Erde gerettet ist, wenn wir weg sind.

Florian Freistetter: Ja, vor allem, wie gesagt, 380 Millionen Tonnen pro Jahr. Das heißt,

Florian Freistetter: wenn wir uns selbst alle ins All schießen, dann haben wir mal für ein Jahr das Soll erfüllt.

Florian Freistetter: Aber man muss es halt ausreichend lange machen. Das heißt, wir müssen halt im

Florian Freistetter: nächsten Jahr auch noch 380 Millionen Tonnen aufbringen und im Jahr drauf und

Florian Freistetter: im Jahr drauf und das Ganze müssen wir vier Milliarden Jahre lang machen und

Florian Freistetter: dann erst ist die Erde weit genug weg.

Florian Freistetter: Das heißt, selbst die Überbevölkerung.

Martin Puntigam: Schlaumeier und Schlaumeierinnen, die so oft auf die Nerven gehen,

Martin Puntigam: weil sie die ganze Zeit irgendwelche Menschen von der Erde weg haben wollen,

Martin Puntigam: aber nicht sich selber, sondern die, die sie geringer schätzen,

Martin Puntigam: selbst denen ist damit kein Gefallen getan.

Florian Freistetter: Ganz genau. Also wir müssen irgendwo 380 Millionen Tonnen pro Jahr auftreiben

Florian Freistetter: und das über 4 Milliarden Jahre.

Florian Freistetter: Man könnte anfangen mit Müll, weil da haben wir bekanntlich viel davon.

Martin Puntigam: Endlich nicht mehr trennen.

Florian Freistetter: Ja, also in Österreich 800 Kilogramm Müll pro Jahr. Wir sind übrigens eine Spitze in der EU.

Florian Freistetter: Deutschland schafft nur 600 Kilogramm Müll pro Person pro Jahr.

Florian Freistetter: Also wir sind da, da führen wir mal.

Martin Puntigam: Und die Schulter klopfen.

Florian Freistetter: Und weltweit locker. Weltweit ist schwer zu schätzen natürlich Müll,

Florian Freistetter: aber weltweit kriegen wir ein paar Milliarden Tonnen pro Jahr hin.

Florian Freistetter: Also das kriegen wir hin, den Müll.

Florian Freistetter: Den müssen wir jetzt ins Weltall schießen. Da kann man sich auch überlegen, wie man das macht.

Florian Freistetter: Wenn man den jetzt in Raketen packt und hochschießt, okay, das wäre aufwendig.

Florian Freistetter: Man könnte sich so irgendwelche großen Kanonen vorstellen, so Railguns mit elektromagnetischen

Florian Freistetter: Beschleunigern, Linearbeschleunigern, die solche Packungen, Ladungen ausreichend

Florian Freistetter: schnell beschleunigen.

Florian Freistetter: Könnte man irgendwie lösen, sowas? Könnte man bauen?

Martin Puntigam: Es wird man wahrscheinlich technisch lösen können, aber gesellschaftspolitisch

Martin Puntigam: schwierig, weil man sich anschaut, wie die Menschen schon in die Hose machen,

Martin Puntigam: wenn ein Windrad irgendwo hingestellt wird, dann viel Vergnügen dabei,

Martin Puntigam: die Pläne vorzustellen, wenn man eine Müllrakete irgendwo hinstellt.

Florian Freistetter: Weiß nicht, müsste man vielleicht mal abfragen oder ausprobieren,

Florian Freistetter: weil ich meine, jetzt sind das Vorurteile, aber die Leute, die rummeckern,

Florian Freistetter: wenn man Windräder aufstellen will,

Florian Freistetter: sind vielleicht die, die eher vielleicht dann es cool fänden,

Florian Freistetter: gigantische Kanonen zu haben. Also es ist vielleicht so...

Martin Puntigam: Aber nicht bei uns.

Florian Freistetter: Wenn man ihnen sagt, sie dürfen dann die Knopf drücken zum Abschießen,

Florian Freistetter: Finden die das toll, wenn sie da irgendwie das Weltall beschießen können.

Martin Puntigam: Ja, aber der ganze Müll muss jetzt erst einmal hinkommen. Das heißt,

Martin Puntigam: selbst wenn man den aufbereitet, dass er nicht gewaltig stinkt,

Martin Puntigam: haben sie wahrscheinlich keine Freude damit, wenn man ihn irgendwo lagern muss.

Florian Freistetter: Wie gesagt, müsste man abfragen. Aber ja, das wäre natürlich ein Problem.

Florian Freistetter: Das ist natürlich, wie gesagt, alles, was ich da jetzt erzähle,

Florian Freistetter: ist natürlich real nicht machbar.

Florian Freistetter: Es ist technisch machbar, theoretisch, aber in der Realität nicht.

Florian Freistetter: Ich meine, wie gesagt, selbst wenn wir das irgendwie machen,

Florian Freistetter: sagen wir, wir machen das, dann machen wir das vielleicht, vielleicht machen

Florian Freistetter: wir das vier Jahre, vielleicht machen wir es zehn Jahre, aber wir machen es

Florian Freistetter: keine vier Milliarden Jahre, weil abgesehen davon, wer weiß,

Florian Freistetter: was in vier Milliarden Jahren noch existiert von uns,

Florian Freistetter: wir kriegen es ja auch, wir kriegen ja kein Projekt geschafft hier,

Florian Freistetter: was länger als ein paar Jahre dauert oder als die typische Legislaturperiode.

Florian Freistetter: Also ist das sowieso illusorisch und vor allem geht uns dann irgendwann auch

Florian Freistetter: der Müll aus, das ist das nächste Problem.

Florian Freistetter: Weil man kann sich ausrechnen, was 380 Millionen Tonnen pro Jahr mal 4 Milliarden

Florian Freistetter: Jahre ist und dann kommt man auf, ich habe die Zahl jetzt gerade nicht im Kopf,

Florian Freistetter: ich weiß gar nicht, ob sie im Buch drin steht, aber man kommt auf einen relevanten

Florian Freistetter: Teil der Erdmasse, ein Viertel der Erdmasse, hätten wir dann am Ende ins All geschossen.

Martin Puntigam: Weil man ja immer vergisst, dass das, was Müll ist, ja vorher einmal Erde war.

Florian Freistetter: Genau. Und wie gesagt, selbst wenn wir unseren ganzen Müll aufgebraucht haben

Florian Freistetter: und dann alles andere aufgebraucht haben, was wir hergestellt haben, das reicht nicht.

Florian Freistetter: Wir müssen dann wirklich auch an die Erde selbst rangehen und müssen da,

Florian Freistetter: keine Ahnung, welche Berge abtragen, ins All schießen.

Florian Freistetter: Also am Ende hätten wir eine Erde, die um ein Viertel kleiner wäre als jetzt.

Martin Puntigam: Aber wenn wir alle Berge abtragen würden, dann ging es?

Florian Freistetter: Weiß ich nicht.

Martin Puntigam: Dann hätten wir endlich eine flache Erde.

Florian Freistetter: Ich habe jetzt nicht ausgerechnet, was die Masse von den Bergen ist.

Florian Freistetter: Das würde wahrscheinlich auch nicht reichen. Also da müsste man wahrscheinlich

Florian Freistetter: noch ein bisschen mehr geben, müsste man so ein Kontinent vielleicht loswerden,

Florian Freistetter: ein kleines Meer dazwischen oder sowas.

Florian Freistetter: Also wir könnten es so machen, vielleicht so wie Kolumbus sich es gedacht hätte.

Florian Freistetter: Also einfach hier in Nord- und Südamerika weg und hinten in den Pazifik ein

Florian Freistetter: bisschen kleiner, dann könnte es vielleicht passen.

Martin Puntigam: Ein Papierler Wasser auslassen, erst in den Meeren.

Florian Freistetter: Genau. Also das wäre, wie gesagt, illusorisch, ist eigentlich nur ein nettes

Florian Freistetter: pädagogisches Beispiel, um halt ein paar grundlegende Konzepte der Physik zu erklären.

Florian Freistetter: Aber rein theoretisch, wenn man das machen würde, dann würde das auch dazu führen,

Florian Freistetter: dass die Erde sich bewegt.

Martin Puntigam: Also die Erde zur Müllrakete umfunktionieren und schon gibt es keinen Weltuntergang

Martin Puntigam: mehr. Ja, wenn das nicht eine blühende Zukunft für uns zeichnet,

Martin Puntigam: dann weiß ich auch nicht.

Martin Puntigam: Das ist der astronomisch-kosmologische Teil in unserem Buch.

Martin Puntigam: Dann gibt es noch einen medizinischen Teil, wie gesagt, und es gibt auch den

Martin Puntigam: mathematischen Teil und den grundlegenden Teil, worüber man überhaupt spricht,

Martin Puntigam: wenn man vom Ende spricht.

Martin Puntigam: Und wir haben aber natürlich auch einen assoziativen Teil, nämlich die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Martin Puntigam: Davon hört man viel, wenn man Messenger verwendet, aber wie das genau funktioniert,

Martin Puntigam: habe zumindest ich davor nicht gewusst.

Florian Freistetter: Ja, wie es genau funktioniert, kann ich jetzt auch hier nicht erklären,

Florian Freistetter: beziehungsweise ist auch im Buch nicht zu erklären.

Florian Freistetter: Wenn wir wissen, wie es genau funktioniert, dann muss man sehr viel Mathematik

Florian Freistetter: und sehr viel Informatik studieren.

Florian Freistetter: Und das liegt außerhalb dessen, was ein Buch oder ein Podcast leisten kann.

Florian Freistetter: Aber zumindest das Prinzip haben wir im Buch erklärt. Und das ist etwas,

Florian Freistetter: wo man sich durchaus auch Gedanken machen kann, vielleicht jetzt nicht um die

Florian Freistetter: darunterliegende Mathematik und Informatik, aber das Thema Verschlüsselung ist etwas,

Florian Freistetter: wo sich wahrscheinlich mehr Leute Gedanken darüber machen sollten, als es jetzt Leute tun,

Florian Freistetter: weil es auch politisch immer wieder relevant ist.

Florian Freistetter: Erst vor ein paar Wochen hat die EU oder ist in der EU glücklicherweise eine

Florian Freistetter: Initiative abgelehnt worden für anlasslose Chat-Kontrolle quasi.

Florian Freistetter: Also da wollten diverse Innenministerien der Europäischen Union gerne,

Florian Freistetter: dass alles, was durch so Messenger läuft, also die private Kommunikation,

Florian Freistetter: die wir so machen, wenn wir reden über WhatsApp oder die, die denken,

Florian Freistetter: ja, da ist es sicherer über Signal oder sowas. aber das wäre da alles drin gewesen.

Florian Freistetter: Ich hätte gesagt, nein, das läuft alles erstmal durch einen Filter durch und

Florian Freistetter: dann schauen wir, ob da irgendwas Böses drin ist.

Florian Freistetter: Und das Böse war in dem Fall, glaube ich, irgendwas so sexueller Missbrauch von Kindern oder sowas.

Florian Freistetter: Hätte da irgendwie, sag ich mal, was eh, ja, kann man jetzt nichts dagegen sagen,

Florian Freistetter: dass sowas geprüft wird, aber trotzdem ist es ein bisschen bedenklich aus Grundrechtssache,

Florian Freistetter: wenn einfach alles, was wir privat da kommunizieren, erstmal geprüft wird.

Martin Puntigam: Ja, nicht nur deshalb, sondern was böse ist, das englisch ja oft schlagartig,

Martin Puntigam: wenn man anschaut, Was in den USA gerade böse ist, da ist eigentlich das,

Martin Puntigam: was das Böse prüfen möchte, das Böse, aber ist halt an der Macht.

Florian Freistetter: Genau, also jetzt in dem Fall ist das mal vorerst abgelehnt worden von der EU,

Florian Freistetter: vom EU-Parlament, aber heißt nicht, dass es nicht nochmal kommt.

Florian Freistetter: Also das ist ein Thema, das man im Hinterkopf behalten sollte und dann kann

Florian Freistetter: man sich auch gleich überlegen, was ist das eigentlich mit dieser Verschlüsselung,

Florian Freistetter: was heißt das eigentlich, wenn man es verschlüsselt ist? Das ist noch nicht schwer zu erklären.

Florian Freistetter: Verschlüsselt ist halt etwas, eine Nachricht so, dass irgendwer,

Florian Freistetter: der nichts damit zu tun hat, der das nicht lesen soll, das auch nicht lesen kann.

Florian Freistetter: Das gibt es halt verschiedene Wege, das zu machen, aber was jede Verschlüsselung

Florian Freistetter: braucht, ist ein Schlüssel.

Florian Freistetter: Also ich könnte jetzt dir einen Brief schreiben mit einer verschlüsselten Nachricht

Florian Freistetter: und dann kriegst du den Brief und weißt aber nicht, was drinsteht.

Florian Freistetter: Das heißt, ich muss dir irgendwann auch noch den Schlüssel geben,

Florian Freistetter: also die Anleitung, wie du das entschlüsselst.

Florian Freistetter: Und das ist die Frage jetzt, wie mache ich das?

Florian Freistetter: Weil ich könnte jetzt zu dir hinfahren und dir den Schlüssel geben,

Florian Freistetter: aber das bringt nicht viel, weil da könnt ihr das, was ich dir geheim sagen

Florian Freistetter: will, auch gleich direkt sagen,

Florian Freistetter: wenn ich da bin. Dann brauche ich vorher keine Nachricht zu schicken.

Martin Puntigam: Aber vielleicht reden wir nichts miteinander, aber wir müssen trotzdem kommunizieren.

Florian Freistetter: Nein, oder vielleicht möchte ich auch gerne mit einer Person kommunizieren,

Florian Freistetter: die ich nicht kenne, die ich noch nie gesehen habe, die ich auch nie sehen werde.

Florian Freistetter: Aber ich möchte trotzdem etwas zukommen lassen, was kein anderer wissen soll.

Florian Freistetter: Das ist ja auch, kann man sich vielleicht ausdenken, wo das der Fall ist.

Florian Freistetter: Keine Ahnung, so Whistleblower oder sowas, die vielleicht irgendwelche Machenschaften

Florian Freistetter: aufdecken wollen, aber das jetzt vielleicht eher so machen wollen,

Florian Freistetter: dass niemand mitkriegt, von wem es ist.

Florian Freistetter: Oder wenn ich jetzt mir im Internet was kaufe und da meine Kreditkartendaten

Florian Freistetter: übermitteln will, die kenne ich auch nicht, die Leute, denen ich es übermittle,

Florian Freistetter: aber vielleicht treffe ich die auch nie wieder davor und danach,

Florian Freistetter: aber trotzdem müssen die meine Kreditkarten haben, damit ich das kaufen kann,

Florian Freistetter: was ich kaufen will und trotzdem soll niemand mitkriegen, wie meine Kreditkartendaten sind.

Florian Freistetter: Also es gibt ganz viele Fälle, wo man Daten übermitteln möchte,

Florian Freistetter: verschlüsselt, ohne dass die Person, an die man sie übermittelt,

Florian Freistetter: vorab einen Schlüssel hat und wo auch nicht die Möglichkeit besteht,

Florian Freistetter: der vorab irgendwie einen Schlüssel zu geben.

Florian Freistetter: Das ist das Problem, das man hat. Das ist die asymmetrische Verschlüsselung, nennt man das.

Florian Freistetter: Und das, wir kommen dann am Ende zum Ende, aber Ende zu Ende ist auch genau

Florian Freistetter: das, also Ende zu Ende Verschlüsselung, wo diese asymmetrische Verschlüsselung

Florian Freistetter: dann auftaucht, aber Ende zu Ende Verschlüsselung heißt nur,

Florian Freistetter: dass von Anfang bis zum Ende, von dem Moment, wo ich bei meinem Messenger auf

Florian Freistetter: Senden drücke, bis zu dem Moment, wo die Nachricht bei dir am Handy auftaucht,

Florian Freistetter: dass die ganze Zeit über niemand,

Florian Freistetter: der das nicht lesen soll, das lesen kann. Das heißt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Florian Freistetter: Auch andere Möglichkeiten, aber das ist die Beste, wenn man es geheim halten will.

Martin Puntigam: Und das ist ja gar nicht so eine neue Idee. Also wir verwenden das heute in

Martin Puntigam: breiter Anwendung, aber ausgedacht oder entwickelt hat das ja jemand,

Martin Puntigam: der darüber nur spekulieren hat können.

Florian Freistetter: Ja, es kommt ja vor allem in Kryptografie im Allgemeinen, eine ist uralt.

Florian Freistetter: Das hat man, keine Ahnung, in der Antike schon gemacht.

Florian Freistetter: Da gibt es ja die tollsten Methoden, da müssen wir eine eigene Kryptografie-Folge machen.

Florian Freistetter: Da gibt es die tollsten Methoden, da hat man irgendwie den Sklaven,

Florian Freistetter: was auf dem Kopf tätowiert und dann gewartet, bis Haare drüber gewachsen sind

Florian Freistetter: und dann die losgeschickt zum anderen und am Ziel haben sie dem die Haare wieder

Florian Freistetter: abgeschoren und gelesen, was draufsteht.

Florian Freistetter: Also das war zum Beispiel eine vermutlich durchaus gute Verschlüsselungsmethode.

Florian Freistetter: Aber wir reden jetzt halt über Verschlüsselung mit Computern.

Florian Freistetter: Und die Geschichte, die wir dann auch im Buch erzählen, ist die von Martin Hellman.

Florian Freistetter: Das war ein Mathematiker, der im Oktober 1977 einen Vortrag gehalten hat.

Florian Freistetter: Ja, das war ein spezieller Vortrag, weil er damit rechnen musste oder sehr stark

Florian Freistetter: damit rechnen musste, dass er vielleicht nach seinem Vortrag verhaftet und ein

Florian Freistetter: paar Jahre ins Gefängnis gesteckt wird.

Martin Puntigam: Was aber, glaube ich, ungewöhnlich ist, dass man zu einer Konferenz fährt und

Martin Puntigam: fürchten muss, dass man nur, weil man vorträgt, verhaftet würde.

Florian Freistetter: Normalerweise ist es auf wissenschaftlichen Konferenzen nicht der Standard.

Florian Freistetter: Also man wird vielleicht ein bisschen, man kriegt fiese Fragen gestellt,

Florian Freistetter: kann sein, oder es kann auch sein, dass alle einschlafen, kann sein,

Florian Freistetter: dass es niemanden interessiert.

Florian Freistetter: Aber dass man damit rechnen muss, im Gefängnis zu landen, ist eher nicht der Fall.

Florian Freistetter: Aber in dem Fall lag es halt daran, dass Martin Hellman gemeinsam mit seinen

Florian Freistetter: Studenten Whitfield Diffie und Ralf Merkel eine Methode entwickelt haben,

Florian Freistetter: wie man so eine asymmetrische Verschlüsselung durchführen kann.

Florian Freistetter: Also die waren nicht die Ersten.

Florian Freistetter: Ich kann am Ende vielleicht auch sagen, warum sie nicht die Ersten waren und

Florian Freistetter: warum ich jetzt trotzdem über Helmut, Diffy und Merkel rede und nicht über die Ersten.

Florian Freistetter: Aber die haben eine Methode entwickelt, wie das funktioniert.

Florian Freistetter: Und ich kann die Methode jetzt erklären.

Florian Freistetter: Das ist vielleicht ein bisschen schwierig, rein akustisch zu erklären,

Florian Freistetter: aber ich kann es trotzdem probieren.

Martin Puntigam: Also wenn man es nicht verstanden hat, kann man sich ja dann das Hörbuch anwarten,

Martin Puntigam: da wird es noch einmal erklärt.

Florian Freistetter: Da wird das vorgelesen, was im Buch steht und da ist es ein bisschen ausführlicher erklärt.

Florian Freistetter: Aber vielleicht vorausgeschickt, immer wenn ich jetzt von Schlüssel rede,

Florian Freistetter: meine ich kein Ding wie das, was man in die Tür steckt, sondern Schlüssel ist

Florian Freistetter: in dem Fall so eine Art mathematische Berechnung.

Florian Freistetter: Also meine Nachricht, die ich irgendwo hinschicke, das können meine Kritikkarten

Florian Freistetter: sein, ein Text, ein Bild, was auch immer, wird mit einer bestimmten mathematischen

Florian Freistetter: Operation, mathematischen Berechnungen umgewandelt.

Florian Freistetter: Also zuerst wird meine Nachricht in nämliche Zahlen umgewandelt und dann wird

Florian Freistetter: die Zahl in irgendeine mathematische Formel gesteckt und dann kommt eine andere

Florian Freistetter: Zahl raus und mit der Zahl kann niemand etwas anfangen, ohne den Schlüssel zu

Florian Freistetter: kennen, also die Art und Weise, wie es berechnet wird.

Florian Freistetter: Und wenn ich aus dieser Schlüsselzahl dann die echte Nachricht wieder zurückholen

Florian Freistetter: will, muss ich halt dann eine andere Art der Berechnung durchführen.

Florian Freistetter: Also wenn ich Schlüssel sage, meine ich immer irgendeine Art von mathematischer Berechnung.

Florian Freistetter: Genaue Details der mathematischen Berechnungen, das ist eben das,

Florian Freistetter: wo ich gesagt habe, da muss man sehr viel Mathematik und Informatik studiert

Florian Freistetter: haben, wenn man das verstehen will.

Florian Freistetter: Darum habe ich eine klassische Analogie genommen, als ich das im Buch geschrieben habe.

Florian Freistetter: Das ist etwas, was gerade bei dieser Art der Verschlüsselung gerne verwendet

Florian Freistetter: wird, nämlich die Analogie der Farbmischung.

Florian Freistetter: Das Problem ist, wir haben jetzt zwei Leute, die eine Botschaft austauschen

Florian Freistetter: wollen. Und die heißen immer Alice und Bob.

Florian Freistetter: Und wer wissen will, warum die immer Alice und Bob heißen, kann auch im Buch

Florian Freistetter: nachlesen, Da haben wir auch das erklärt, warum die Leute, die in der Kryptografie

Florian Freistetter: als Beispielpersonen dienen müssen, immer so komische Namen haben.

Florian Freistetter: Aber in dem Fall haben wir Alice und Bob und die wollen jetzt eine Nachricht austauschen.

Florian Freistetter: Und dazu brauchen sie einen Schlüssel. Und den Schlüssel kriegt man so.

Florian Freistetter: Zuerst einigen sich Alice und Bob gemeinsam auf eine Farbe.

Florian Freistetter: Das können die öffentlich tun, das ist nicht geheim.

Florian Freistetter: Also sie sagen einfach hier eine Farbe und die einigen sich jetzt in dem Beispiel,

Florian Freistetter: das ich auch gesucht habe, auf Rot. Das machen sie ganz öffentlich,

Florian Freistetter: sagen sie, unsere gemeinsame Farbe ist rot.

Florian Freistetter: Und dann wählen Alice und Bob, jeder für sich, ohne irgendjemand was zu sagen, eine geheime Farbe.

Florian Freistetter: Die muss niemandem kommuniziert werden, die weiß man nur selbst.

Florian Freistetter: Und diese geheime Farbe, das habe ich im Buch genommen, ich habe gesagt,

Florian Freistetter: Alice hat blau ausgesucht und Bob hat gelb ausgesucht.

Florian Freistetter: Was man jetzt macht, ist, man mischt.

Florian Freistetter: Gemeinsame Farbe mit der geheimen Farbe. Wenn jetzt Alice ihr öffentliches Rot

Florian Freistetter: mit dem geheimen Blau mischt, dann kommt Lila raus wahrscheinlich.

Florian Freistetter: So wie unser Buch ausschaut wahrscheinlich. Das kann man. Das wird ungefähr

Florian Freistetter: rauskommen. Und Bob hat sich als private Farbe Gelb genommen und wenn er das

Florian Freistetter: private Gelb mit dem öffentlichen Rot mischt, dann kriegt er ein Orange.

Florian Freistetter: Und jetzt tauschen die beiden das. Jetzt bringt die Alice ihr Lila zum Bob und

Florian Freistetter: der Bob sein Orange zu Alice.

Florian Freistetter: Die tauschen das aus. Und auch das kann öffentlich sein.

Florian Freistetter: Da können sich alle anschauen, die Farben oder halt alle belauschen,

Florian Freistetter: die ausgetauschten Nachrichten, je nachdem.

Florian Freistetter: Weil ich sehe halt zwar, dass der Bob Orange ist, aber ich habe keine Ahnung,

Florian Freistetter: wie er das Orange zusammengebracht hat.

Florian Freistetter: Es gibt viele Arten, wie man Orange kriegt und jetzt keine Ahnung.

Florian Freistetter: Ich kann die Farbe nicht entmischen. Sowas geht nicht.

Florian Freistetter: Also ich kann jetzt nicht einen Knopf drücken und dann kriege ich die beiden Bestandteile raus.

Florian Freistetter: Also ich habe keine Chance, aus der gemischten Farbe rauszukriegen,

Florian Freistetter: was die Ausgangsfarben waren. und jetzt haben sie ihre Farben getauscht.

Florian Freistetter: Und was sie jetzt noch machen, ist, wenn sie jetzt getauscht haben,

Florian Freistetter: jetzt schmeißen sie nochmal ihre geheimen Farben dazu.

Florian Freistetter: Also wenn Alice das Blau in das Bob-Orange reinschmeißt, dann kriegt sie irgendwas

Florian Freistetter: Bräunliches und der Bob mischt sein privates Gelb mit dem Lila von Alice und

Florian Freistetter: kriegt ebenfalls was Bräunliches.

Florian Freistetter: Aber, und das ist jetzt der Punkt, sie kriegen in beiden Fällen exakt dasselbe

Florian Freistetter: braun, weil wenn man sich überlegt, was da im Laufe der Zeit gemischt wurde,

Florian Freistetter: es ist immer dieselbe Mischung.

Florian Freistetter: Sie haben die gemeinsame Farbe drin, überall ist die geheime Farbe drin von

Florian Freistetter: beiden, weil sie sie ausgetauscht haben.

Florian Freistetter: Das heißt, alle drei Farben, die da eine Rolle spielen, sind auf die gleiche Art gemischt worden.

Florian Freistetter: Das heißt, die resultierende Farbe ist tatsächlich gemeinsam.

Florian Freistetter: Das heißt, was sie jetzt gemacht haben, sie haben eine Farbe hergestellt,

Florian Freistetter: die bei beiden identisch ist.

Florian Freistetter: Und zwar so, dass niemand...

Florian Freistetter: Das reproduzieren kann. Öffentlich. Also sie konnten alle Sachen,

Florian Freistetter: die sie austauschen mussten, öffentlich austauschen.

Florian Freistetter: Sie konnten sich öffentlich auf ihre gemeinsame Farbe einigen.

Florian Freistetter: Sie konnten ihre erste Farbmischung öffentlich tauschen.

Florian Freistetter: Aber trotzdem haben sie eine Farbe bekommen, die niemand nachmachen kann.

Florian Freistetter: Und diese Farbe ist bei beiden identisch. Das heißt, diese Farbe,

Florian Freistetter: das ist jetzt ihr gemeinsamer Schlüssel.

Florian Freistetter: Sie haben jetzt eine Information ausgetauscht.

Florian Freistetter: Das kann irgendwas Mathematisches sein, was auch immer in der Realität.

Florian Freistetter: Aber sie haben jetzt etwas ausgetauscht, was nur die beiden kennen und niemand sonst.

Florian Freistetter: Und sie mussten sich nicht irgendwie treffen, irgendwas Geheimes austauschen,

Florian Freistetter: um das zu machen. Das heißt, aller Austausch, der stattgefunden hat,

Florian Freistetter: hat öffentlich stattgefunden.

Florian Freistetter: Und trotzdem haben sie etwas, was ihnen gemeinsam ist und trotzdem geheim.

Florian Freistetter: Und das ist der Knackpunkt bei dieser asymmetrischen Kryptografie,

Florian Freistetter: dass man eben auch mit Menschen einen Schlüssel finden kann,

Florian Freistetter: die man nur öffentlich kontaktieren muss.

Florian Freistetter: Und wie gesagt, in der Realität sind das alles mathematische Operationen,

Florian Freistetter: um die es geht, aber genau das ist es.

Florian Freistetter: Wenn du dir im Internet was kaufst und deine Kreditkarten irgendwo hinschickst,

Florian Freistetter: dann passiert genau dieses Hin- und Hergetausche, was ich gerade gesagt habe,

Florian Freistetter: im Hintergrund, aber halt automatisch.

Martin Puntigam: Und was war es da so gefährlich, dass der Vortrag mit einer Haftstrafe hinten hätte können?

Florian Freistetter: Das Problem war, dass sich damals im 1977, da hat ja keiner was mit Kreditkarten

Florian Freistetter: im Internet eingekauft, weil das gab es nicht. Es gab auch kein WhatsApp oder sonst was.

Florian Freistetter: Also du hast doch kein Computer zu Hause stehen gehabt. Das hat man alles nicht gehabt.

Florian Freistetter: Es gab natürlich Geheimdienste, Militär, die haben schon Computer gehabt.

Florian Freistetter: Die haben natürlich auch ein sehr hohes Interesse daran gehabt,

Florian Freistetter: geheime Nachrichten auszutauschen. Wir sind ja Geheimdienste und Militär.

Florian Freistetter: Das heißt, der einzige Anwendungsfall für Kryptografie war eigentlich fürs Militär

Florian Freistetter: und für Geheimdienste und nicht so sehr für die Öffentlichkeit.

Florian Freistetter: Und trotzdem haben Helmut Whitfield und Diffie das gemacht, weil sie damals

Florian Freistetter: schon gesagt haben, naja, die Computer, die werden wichtiger werden in unserem Leben.

Florian Freistetter: Internet wird, Internet haben sie nicht gesagt, aber es wird halt wichtiger

Florian Freistetter: werden, dass wir Möglichkeiten haben zu kommunizieren.

Florian Freistetter: Firmen werden Computer haben, Geschäfte werden Computer haben,

Florian Freistetter: Privatmenschen werden Computer haben und all die werden kommunizieren und diese

Florian Freistetter: Kommunikation, die zwischen Firmen, Privatleuten und so weiter stattfindet, diese Kommunikation,

Florian Freistetter: die soll geschützt werden und sie soll echt geschützt werden,

Florian Freistetter: weil es gab damals natürlich auch schon Verschlüsselungsmethoden,

Florian Freistetter: Aber diese damaligen Methoden, die haben halt im Wesentlichen darauf basiert,

Florian Freistetter: dass irgendwo eine zentrale Stelle existiert.

Florian Freistetter: Also so ein Schlüsseldienst, wenn man so will, wo man einfach anruft,

Florian Freistetter: sagt, hallo, möchte ich was verschlüsseln?

Florian Freistetter: Und dann gibt dir die zentrale Stelle einen Schlüssel, mit dem du das machen kannst.

Florian Freistetter: Was okay ist, wenn die zentrale Stelle...

Florian Freistetter: Was absolut seriös ist und niemandem was weitersagt.

Florian Freistetter: Aber selbst wenn die zentrale Stelle die Regierung ist oder sonst was.

Florian Freistetter: Weiß man nicht, kommt immer darauf an, wer dann gerade in der Regierung ist.

Florian Freistetter: Und wenn es Bock hat, dann kann die Regierung, wenn sie alle Schlüssel hat,

Florian Freistetter: dann auch alles mithören. Oder wenn es eine Firma ist.

Martin Puntigam: Was ja passiert ist in den USA mit diesen obszönen Doge-Vorgängen,

Martin Puntigam: da sind ja Daten verbreitet worden, die in Hände geraten sind,

Martin Puntigam: wo sie nichts verloren haben.

Florian Freistetter: Genau, weil das ist halt bei den Firmen was verschlüsseln. Wenn man jetzt sagt,

Florian Freistetter: wir überlassen diese ganze Schlüsselvergabe irgendeiner Firma,

Florian Freistetter: dann kann die Firma alles mitlesen natürlich. Das ist halt das Ding.

Florian Freistetter: Und darum haben sich eben hier, die drei auf jeden Fall haben sich eben diese

Florian Freistetter: asymmetrische Methode ausgedacht, die nicht darauf basiert, dass irgendwo eine

Florian Freistetter: zentrale Stelle existiert, sondern die halt einfach funktioniert.

Florian Freistetter: Die können zwischen den Leuten, die kommunizieren wollen, die können geheim

Florian Freistetter: kommunizieren und da muss sonst niemand mit dabei sein.

Florian Freistetter: Und das kann man eben machen. Bisher haben sich da schon RSA-Verschlüsselung, heißt ja.

Florian Freistetter: Ich weiß, dass wir sehr viele Leute haben, die sich auskennen und die werden

Florian Freistetter: wahrscheinlich jetzt schimpfen, wenn ich dann bestimmte Leute nicht erwähne.

Florian Freistetter: Also es gibt hier Ravis Shamir Edelman, das RSA-Kryptosystem ist das, um das es geht.

Martin Puntigam: Aber ist das selbe wie die RSA-Briefe?

Florian Freistetter: Nein, das ist etwas komplett anderes. Das ist Rücksendeauftrag.

Florian Freistetter: Das ist benannt nach Ron Rivest, Adi Shamir und Leonard Edelman.

Florian Freistetter: Das sind die drei. Die haben das auch.

Florian Freistetter: Das ist alles derselben Zeit berechnet. Die haben dieses System auch in den

Florian Freistetter: 1977 grob entwickelt. Die haben quasi die Idee gehabt, wie das funktioniert.

Florian Freistetter: Whitfield, Diffie, Hellman haben es mathematisch ausgearbeitet oder umgekehrt.

Florian Freistetter: Ich bin da jetzt kein Experte für die Geschichte der Kryptografie.

Florian Freistetter: Es gibt uns ja schon das Buch von Simon Singh. Kann ich empfehlen.

Florian Freistetter: Wo das alles entsprechend erklärt wird.

Florian Freistetter: Aber ja, die drei waren auch mit dabei und, das war das, was ich vorhin gesagt

Florian Freistetter: habe, die waren alle nicht die Ersten, weil es gab auch welche Leute,

Florian Freistetter: die bei Geheimdiensten gearbeitet haben, Mathematikerinnen und Mathematiker,

Florian Freistetter: und die haben das alles schon viel früher entwickelt, aber halt niemandem gesagt,

Florian Freistetter: was beim Geheimdienstarbeiten.

Martin Puntigam: Und deshalb waren die auf den Plan gerufen, wie Sie gesehen haben,

Martin Puntigam: im Rahmen der Grundlagenforschung ist da jetzt was entwickelt worden,

Martin Puntigam: was wir schon längst kennen und wo wir gar nicht hätten, dass das allgemein angewandt wird.

Florian Freistetter: So ungefähr. Also die haben natürlich, Hellman und Co. haben natürlich das gemacht,

Florian Freistetter: was man in der Wissenschaft macht. Die haben das Ding publiziert.

Florian Freistetter: Und da steht da drin, wie das funktionieren soll. Und...

Florian Freistetter: Das Militär hat gesagt, nein, nein, eh, wir wollen das jetzt nicht so sehr,

Florian Freistetter: diese Methode, dass die öffentlich wird, weil, du kannst dir vorstellen,

Florian Freistetter: wenn du jetzt so der Hardcore-Geheimdienst-Fuzzi bist,

Florian Freistetter: dann kommt die Wissenschaft und sagt, hey Leute, wir haben jetzt hier eine Methode

Florian Freistetter: zur abhörsicheren Kommunikation, wenn ihr das befeindet, kann euch niemand mehr abhören,

Florian Freistetter: dann denkt der Geheimdienst, das wollen wir eigentlich nicht,

Florian Freistetter: weil wir wollen die Leute ja abhören, das ist unser Job, also da hätten wir

Florian Freistetter: jetzt ungern, dass diese Methode öffentlich bekannt ist und da gab es schon

Florian Freistetter: Gespräche, sie haben jetzt schon vorab so mit den Unis gesprochen und die Uni

Florian Freistetter: ist da mit ihren Forschenden gesprochen und so.

Florian Freistetter: Und man hat schon so durchblicken lassen, wenn ihr das öffentlich vorstellt,

Florian Freistetter: dann bringt er quasi dieses Wissen in die Öffentlichkeit, damit auch tendenziell ins Ausland.

Florian Freistetter: Das heißt, wenn wir wollen, können wir euch dann wegen illegalen Waffenexport

Florian Freistetter: anklagen und da kriegt man schon einiges an Gefängnis, wenn das so kommt.

Martin Puntigam: Die sind nicht unverhohlen, vielleicht auch, aber zumindest verhohlen bedroht worden?

Florian Freistetter: Nicht bedroht worden, sondern die Leute vom Militär und so weiter,

Florian Freistetter: die sind jetzt auch keine Kinoböserwichte und so weiter. Die haben auch gewusst,

Florian Freistetter: das kommt früher oder später raus.

Florian Freistetter: Aber die wollten das rausziehen, wo es geht und haben dann entsprechend mit

Florian Freistetter: den Leuten vorher kommuniziert. Und die Leute, die da auf diesem Fachgebiet

Florian Freistetter: arbeiten, Kryptografie, die haben natürlich auch gewusst, das ist ein militärisches Ding.

Florian Freistetter: Das heißt, die haben da schon untereinander kommuniziert gehabt,

Florian Freistetter: aber das Militär oder die Geheimdienste haben schon gesagt, überlegt euch genau,

Florian Freistetter: was ihr macht, weil theoretisch kann es passieren.

Florian Freistetter: Und das war dann auch das Ding, weil eigentlich wollten, es ist ja so üblich,

Florian Freistetter: wenn der eine der Hellmann war der Chef und die anderen waren die Studis von

Florian Freistetter: dem und eigentlich hat er gesagt, ja komm, ihr macht die Präsentation,

Florian Freistetter: weil ihr braucht noch die Karriere und ich bin ja schon Professor,

Florian Freistetter: ich bin ja schon angestellt, ihr sollt das da machen.

Florian Freistetter: Aber dann hat er gesagt, er macht es doch lieber selber, weil er ist der Professor

Florian Freistetter: mit Fixanstellung und wenn schon einer ins Gefängnis muss, dann er und nicht

Florian Freistetter: die jungen Studis, die ihre Karriere noch vor sich haben.

Florian Freistetter: Er hat es dann gemacht und am Ende ist eh nichts passiert. Also es ist nicht

Florian Freistetter: verhaftet worden und jetzt haben wir… Also.

Martin Puntigam: Es ist schon was passiert, nämlich die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist irgendwann

Martin Puntigam: ein Standard geworden und Milliarden Menschen profitieren davon.

Florian Freistetter: Ja, das ist halt auch immer die Frage, ob jetzt das was, das weiß man ja nicht,

Florian Freistetter: so bei WhatsApp steht es bei Ende-zu-Ende-verschlüsselt, aber es ist eine Firma,

Florian Freistetter: kann ja keiner reinschauen.

Florian Freistetter: Also bislang, da müssen wir dann das nächste Fass aufmachen,

Florian Freistetter: nämlich mit Open-Source-Software und so weiter.

Florian Freistetter: Aber ja, prinzipiell, man kann das alles auch entsprechend machen.

Florian Freistetter: Man kann sich diese ganze RSA-Verschlüsselung auch irgendwie selbst einrichten

Florian Freistetter: mit E-Mail-Programmen und so weiter. Man kann das alles selbst machen, ist sehr aufwendig.

Florian Freistetter: Es gibt auch Software, die das macht. Aber prinzipiell, es gibt die Möglichkeit, das zu machen.

Florian Freistetter: Man kann abhörsicher kommunizieren, wenn man den will, ob es,

Florian Freistetter: bei WhatsApp der Fall ist, muss man glauben.

Martin Puntigam: Jetzt gibt es ja diesen KI-Assistenten. Ja, genau. Das Social Engineering ist

Martin Puntigam: ja noch immer eine der erfolgreichsten Methoden, um an Informationen zu kommen,

Martin Puntigam: wenn man einfach mit Menschen so kommuniziert oder ihnen solche Leimrouten hinlegt,

Martin Puntigam: dass sie nicht widerstehen können.

Martin Puntigam: Dann geht es ja trotzdem. Und wenn man diesen komischen KI-Assistenten bei WhatsApp

Martin Puntigam: benutzt, dann kann man sich die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung offensichtlich

Martin Puntigam: sparen, weil der dann eh alles lesen kann.

Florian Freistetter: Das wäre dann wieder das nächste große Fass. Also KI und Datensicherheit,

Florian Freistetter: da kann man wahrscheinlich zehn Folgen drüber machen.

Florian Freistetter: Also sollte man alles, wenn man Dinge kommunizieren will, die kein anderer mitkriegen

Florian Freistetter: soll, dann ist die KI der denkbar schlechteste Gesprächspartner dafür.

Martin Puntigam: Ja, aber so machen wir in den Krimi-Fernsehserien, wo sich die Leute treffen,

Martin Puntigam: möglichst mit lauten Umgebungsgeräuschen und sie gegenseitig maximal einen Post-it-Zettel

Martin Puntigam: austauschen, der dann danach verspeist wird.

Florian Freistetter: Ganz genau.

Martin Puntigam: Das war Podcast-Folge 115, anlässlich der Publikation unseres neuen Buches Aus,

Martin Puntigam: die Wissenschaft vom Ende, spätestens ab 14.

Martin Puntigam: Oktober in den Buchhandlungen. Angeblich gibt es es aber schon zu kaufen und ab Donnerstag, 16.10.

Martin Puntigam: Gibt es die neue Show Weltuntergang für Fortgeschrittene.

Martin Puntigam: Das Hörbuch kommt auch dieser Tage raus, also man kann sie umfassend eindecken,

Martin Puntigam: damit man in den Herbstferien nicht mit den Menschen reden muss, die einen umgeben.

Martin Puntigam: Oder man kommt zu uns, da gibt es jetzt ganz unverschlüsselt am Ende,

Martin Puntigam: wie immer unsere Parteienverkehre.

Martin Puntigam: Eben das neue Buch erscheint, dann gibt es eine Buchvorstellung und zwar wann?

Florian Freistetter: Am 14.10., also morgen, wenn ihr diese Folge an dem Tag hört,

Florian Freistetter: wo sie erstmals veröffentlicht wird, am 14.10., Dienstag, 14.

Florian Freistetter: Oktober, 18.30 Uhr und zwar in der Buchhandlung Thalia Wien.

Florian Freistetter: Thalia Wien Mitte, das ist in der Landstraße Hauptstraße, da wo auch die große

Florian Freistetter: U-Bahn und Schnellbahn und Zugstation ist. Wenn ihr vom Flugplatz aus kommen

Florian Freistetter: solltet, der Kat fährt auch direkt dorthin.

Florian Freistetter: Also alle Wege führen zu dieser Thalia Wien Buchhandlung und dort werden Martin

Florian Freistetter: Puntigam, Martin Moder und ich am 14.10.1830 sein, um unser Buch vorzustellen.

Martin Puntigam: Aber Obacht, wenn man von der Innenstadt kommt, momentan wird die Station Landstraße

Martin Puntigam: mit der U4 nicht angefahren.

Martin Puntigam: Wenn man knapp kommt, muss man trotzdem entweder Stadtpark aussteigen und zu

Martin Puntigam: Fuß hindüsen oder Schwedenplatz umsteigen auf einem anderen Bahnsteig und zurück.

Martin Puntigam: Weil in der Gegenrichtung bleibt die U-Bahn stehen.

Martin Puntigam: Und dann kann man, nicht mit der selben Linie, mit der U3, die bleibt ganz in

Martin Puntigam: der Nähe stehen, am Donnerstag in den Stadtsaal Wien fahren,

Martin Puntigam: zum Weltuntergang für Fortgeschrittene.

Martin Puntigam: Wobei ich glaube, es gibt keine Karten mehr und auch der Folgetermin ist schon fast voll.

Martin Puntigam: Aber es gibt natürlich viele Folgetermine, auch weil wir die Show ja eine Zeit lang spielen.

Martin Puntigam: Auch in der Besetzung Martin Moda, Florian Freistädter und ich.

Martin Puntigam: Die Vorpremieren haben wir alle tadellos und mit zunehmendem Erfolg absolviert.

Martin Puntigam: Und am Mittwoch ist eben große Schiffstaufe mit Stapel auf Beginn 19.30 Uhr.

Martin Puntigam: Am Ende der Show gibt es natürlich wieder Geschenke von uns ans Publikum.

Martin Puntigam: Diesmal nichts zu trinken, wie beim letzten Mal. Da haben wir ja Science Bastards Gin ausgeschenkt.

Martin Puntigam: Den gibt es noch immer online bei The Scientist Gin. Das verlinken wir dann auch in den Shownotes.

Martin Puntigam: Dort ist es noch immer erhältlich, sondern es gibt diesmal was zu schnabulieren.

Martin Puntigam: Du, Florian, wirst du ja Bananenbrot machen auf der Bühne, das nach Weltuntergang

Martin Puntigam: schmeckt. Also besonderes Bananenbrot natürlich.

Martin Puntigam: Und gemeinsam mit der Firma Zotter haben wir zwei wunderbare Universumsuntergangsschokoladen gemacht.

Martin Puntigam: Big Rip und Big Crunch.

Martin Puntigam: Bananenbrot kann man natürlich am Büchertisch kosten, solange der Vorrat reicht,

Martin Puntigam: während man uns aber auch mit vollem Mund Fragen stellen kann.

Martin Puntigam: Und man kann die Schokolade natürlich ebenfalls kosten. Da wird es Stücke zum

Martin Puntigam: Kosten geben und sie schmeckt sehr, sehr gut. Das kann ich schon vorausschicken.

Martin Puntigam: Und man kann auch Tafeln mit nach Hause nehmen, solange der Vorrat reicht,

Martin Puntigam: wenn man das Ende des Universums auch daheim haben möchte oder irgendwann einmal

Martin Puntigam: vielleicht sogar verschenken.

Florian Freistetter: Genau, und wenn man das alles am Tag der Premiere nicht schafft,

Florian Freistetter: dann kann man sich auch danach unsere Show mit all diesen Extras nach der Show

Florian Freistetter: anschauen und zwar am 23.10.

Florian Freistetter: Im Stadtsaal in Wien, am 15.11. im Stadtsaal in Wien Und wir sind auch unterwegs, nämlich am 29.10.

Florian Freistetter: Im Posthof Linz, am 30.10.

Florian Freistetter: In der Helmut-Listhalle im Graz, am 6.11. im Orpheum Wien, am 7.11.

Florian Freistetter: Im Musikclub Lemberg in Oberösterreich, am 20.11.

Florian Freistetter: Auf der Bühne im Hof St. Pölten, am 23.11. in der Kulisse Wien, am 27.11.

Florian Freistetter: In der Agrikultur Salzburg, falls es noch Graden gibt, die könnten schon knapp sein. Und am 5.12.

Florian Freistetter: Sind wir in Krems an der Donau beim Kabarett- und Comedy-Festival.

Martin Puntigam: Das ist natürlich sehr angenehm für uns, dass es schon überall gut vorverkauft

Martin Puntigam: oder teilweise ausverkauft ist.

Martin Puntigam: Unangenehmer für die Menschen, die zu uns kommen und uns sehen möchten,

Martin Puntigam: die wir natürlich auch gern bewillkommen würden.

Martin Puntigam: Deshalb spielen wir am Ende des Jahres wieder ganz andere Shows und zwar neue

Martin Puntigam: Shows mit Bauern Silvester. Ich glaube, das geht jetzt schon ins vierte oder fünfte Jahr.

Martin Puntigam: Das sind Ruth Grützbach, du und ich auf der Bühne in Graz.

Martin Puntigam: Ebenfalls in der Listhalle in Linz, im Arbeiterkammer Saal und in Wien.

Martin Puntigam: Im Stadtsaal Wien, gefolgt wie jedes Jahr am 31.12., auch da wird heuer wieder

Martin Puntigam: Silvester angesetzt sein, sowie unsere Silvestershows naturwissenschaftlicher

Martin Puntigam: Jahresrückblick im Schauspielhaus Wien.

Florian Freistetter: Genau, und im Jahr darauf, 2026, machen wir uns mit der neuen Show auf den Weg nach Deutschland.

Florian Freistetter: Wir sind am 23.03. bei den Wühlmäusen in Berlin, am 26.03.

Florian Freistetter: Im Filmtheater Schauburg in Dresden, am 27.03. im Kupfersaal Leipzig und am 28.03.

Florian Freistetter: In der Puffbohne in Erfurt und wir werden auch noch im Laufe der Zeit andere

Florian Freistetter: Orte in Österreich und Deutschland ansteuern und noch davor in diesem Jahr sind wir am 25.11.

Florian Freistetter: In München im Haus der Kulturen, um dort auch Deutschland von unserem Buch zu verkünden.

Florian Freistetter: Wir werden am 25.11. in München im Haus der Kunst unser Buch vorstellen.

Florian Freistetter: Das Buch, von dem ich gerade erzählt habe, von dem Martin gerade erzählt hatte,

Florian Freistetter: das werden wir da noch ein bisschen genauer vorstellen.

Florian Freistetter: Also wer in Deutschland ist und schon in diesem Jahr was von uns haben will, muss sich am 25.

Florian Freistetter: November in München einfinden.

Martin Puntigam: Das ist genau vier Tage, nachdem wir in Linz aufgespielt haben werden.

Martin Puntigam: Das kann man sich leicht merken, wenn man sich den 25. November eingeprägt hat.

Martin Puntigam: Und zwar da werden Florian Freistädter, also du und ich, in Linz einen Spezialabend

Martin Puntigam: gestalten zum Jahr der Quantenphysik, der sich ja langsam in seine Zielgerade einbickt.

Martin Puntigam: Und zwar werden wir das machen im wunderbaren Zirkus des Wissens.

Martin Puntigam: ScienceBusters4Kids, unsere Show für alle ab 6, 7 Jahren bis 12, 13 Jahren.

Martin Puntigam: Je nachdem, wie frühreif oder kindisch man ist. Man kann natürlich auch später

Martin Puntigam: mitkommen, beziehungsweise Erziehungsberechtigte müssen das oft.

Martin Puntigam: Für die haben wir aber auch viele Witze auf der Pfanne.

Martin Puntigam: ScienceBusters4Kids gibt es in der ORF-App digital und analog.

Martin Puntigam: Gibt es die Show mit Martin Moder und mir das nächste Mal am 29.

Martin Puntigam: Oktober im Posthof Linz, am 30. Oktober in der Helmut-Listhalle, am 15.

Martin Puntigam: November und am 30. Dezember im Stadtsaal Wien, so wie dazwischen, am 23.

Martin Puntigam: November ebenfalls in Wien, aber in der Kulisse.

Florian Freistetter: Ja, und wer am Tag vor dem Nationalfeiertag noch nichts vorhat, kann am 25.

Florian Freistetter: Dezember in den Stadtsaal Wien kommen. Da wird das goldene Brett verliehen und

Florian Freistetter: Martin Puntigam moderiert das Ganze.

Martin Puntigam: Geht natürlich um den österreichischen Nationalfeiertag, also wer in Deutschland

Martin Puntigam: Hauptgemeldet ist oder in der Schweiz sein Leben verbringt.

Martin Puntigam: Der hat nicht Nationalfeiertag, gilt nur für Österreich.

Martin Puntigam: Florian geht auch ohne die beiden Martins mit seinem Programm Sternengeschichten

Martin Puntigam: live auf Tour im Dezember in Essen, Düsseldorf, Dortmund und Berlin.

Martin Puntigam: 2026 werden dann auch andere Landstriche im Norden und Osten Deutschlands abgegrast

Martin Puntigam: und auch Österreich. Die Premiere von Sternengeschichten live in Österreich wird stattfinden am 29.

Martin Puntigam: Jänner in der Kulisse in Wien. Und danach gibt es Folgetermine in Salzburg,

Martin Puntigam: Linz, Wörgl und Oberwaltesdorf.

Martin Puntigam: Informationen dazu und auch den Kartenreservierungslink oder Kartenkauflink

Martin Puntigam: unter sternengeschichten.live.

Florian Freistetter: Genau. Und ich mache übrigens auch noch andere Sachen. Am 3.

Florian Freistetter: Dezember kann man einen Vortrag von mir in Schwandorf hören,

Florian Freistetter: was auch in Bayern ist. Da geht es auch um Sterne und Dinge, die im Weltall sind.

Florian Freistetter: Und am 4. Dezember, da freue ich mich ganz besonders drauf, am 4.

Florian Freistetter: Dezember bin ich in Freistadt, die Stadt, die so heißt fast wie ich,

Florian Freistetter: sich ein bisschen anders schreibt und werde dort drüber sprechen,

Florian Freistetter: wie viel Astronomie in einem Glas Bier steckt.

Florian Freistetter: Und es wird wahrscheinlich ein Freistädter Bier sein, das da als Anschauung dient.

Florian Freistetter: Wer kein Interesse an Bier oder Sternen hat, kann sich auch Martin Puntigam

Florian Freistetter: mit dem Soloprogramm Glückskatze anschauen. und zwar das nächste Mal am 13. und 14.

Florian Freistetter: November im Kabarett Niedermeier in Wien und sich schon gleich eine Notiz in

Florian Freistetter: den Kalender machen, denn nächstes Jahr im November, November 226,

Florian Freistetter: gibt es die Premiere des neuen Soloprogramms von Martin Puntigam,

Florian Freistetter: das den Titel Der Heilige Puntigam trägt.

Martin Puntigam: Ja, bei der Glückskatze wird auch was verschenkt, nämlich aus einem italienischen Spezialitätenkorb.

Martin Puntigam: Kann man Feinkost mit nach Hause nehmen, man muss aber ein bisschen was dafür tun.

Martin Puntigam: Infos und Tickets zu all diesen Veranstaltungen unter sciencebusters.at slash

Martin Puntigam: Termine unter sternengeschichten.live und puntigam.at Danke wie immer an die

Martin Puntigam: TU Wien und die Uni Graz, die die Produktion des Podcasts unterstützen.

Martin Puntigam: Danke an Florian Freistetter für die umfangreichen Auskünfte unverschlüsselt

Martin Puntigam: und verschlüsselter Natur.

Martin Puntigam: Danke fürs Streamen, Downloaden, Abonnieren, Bewerten, Empfehlen,

Martin Puntigam: Aufblähen, Verschieben, Kollidieren, beenden, untergehen lassen,

Martin Puntigam: rippen, crunchen, zu Hause bleiben, Müllraketen bauen und was man sonst noch

Martin Puntigam: alles mit einem Podcast anstellen kann.

Martin Puntigam: Bis zum nächsten Mal. Tschüss und habe die Ehre.

Florian Freistetter: Tschüss.

Über diesen Podcast

Der Science Busters Podcast ist ein Podcast der Science Busters. Das trifft sich insofern sehr gut, weil der Name leicht zu merken ist.

Seit 2007 gibt es die Science Busters als Wissenschafts-Show-Projekt. Auf der Bühne, auf Radio FM4, als Bücher, als Lehrveranstaltung und TV-Sendungen. Und ab 2021 auch als Podcast. Weil fast immer mehr zu einem Thema zu sagen wäre, als im jeweiligen Format Platz hat. Nachhaltige Wissenschaftskommunikation, wenn man so will, lehrreich, unterhaltsam und durchgehend in Stereo.

In jeder Folge wird eine aktuelle Frage der Hörerschaft beantwortet, oder zwei. Und ein Thema umfassend beackert. Am Ende gibt es Tipps und Empfehlungen. Um Eigenwerbung zu vermeiden, muss immer einer die Arbeit seines Gegenüber bewerben.

Science Busters Podcast - transparent, unbestechlich, bürgernah
Tiere können der Handlung nicht folgen.

Produziert mit Unterstützung der Universität Graz und der TU-Wien

Kontakt: podcast@sciencebusters.at

von und mit Martin Puntigam, Martin Moder, Florian Freistetter

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