Science Busters Podcast

Science Busters Podcast

Wer nichts weiß, muss alles glauben.

Transkript

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Martin Puntigam: Ausgabe 120 des ScienceBusters Podcasts und heute Teil 2 der Sternstunden der

Martin Puntigam: ScienceBusters mit dem Sterntaler aus Krems an der Donau.

Florian Freistetter: Ja, ja, aber ich erzähle gern, wie man Sternengeschichten erzählt,

Florian Freistetter: fast so lang wie Sterne gibt.

Martin Puntigam: Herzlich Willkommen zur Ausgabe 120 bereits.

Martin Puntigam: Nr. 120 des Science Busters Podcasts, wie immer produziert mit Unterstützung

Martin Puntigam: der Uni Graz und der TU Wien.

Martin Puntigam: Mein Name ist seit Ausgabe 1 und noch viel, viel länger Martin Puntigam.

Martin Puntigam: Und mir gegenüber sitzt heute wieder Florian Freistädter, Astronom. Hallo.

Florian Freistetter: Hallo.

Martin Puntigam: In Ausgabe 119 haben wir beide in der ersten von mehreren Ausgaben geplanten

Martin Puntigam: fünf über Sterne gesprochen, über die beliebtesten Himmelskörper,

Martin Puntigam: nicht nur in der Astrologie.

Martin Puntigam: Man kann sie bei klarem Himmel gut sehen, sie ermöglichen unser Leben auf der

Martin Puntigam: Erde, sie können gut leuchten, aber wenn sie wollen, können sie auch alles auslöschen.

Martin Puntigam: Nur, was ist eigentlich ein Stern, wo kommt er her, wie viele gibt es,

Martin Puntigam: sind alle gleich und so weiter. zu hören in Ausgabe 119.

Martin Puntigam: Heute geht es weiter in Sternstunden der Science Busters, Ausgabe 2.

Martin Puntigam: Heute geht es um Sterne, ihre Geschichten, wie man eigentlich von Sternen erzählt

Martin Puntigam: und zwar so, dass die Menschen vor lauter Spannung zufrieden einschlafen.

Martin Puntigam: Florian, dass du und die Sterne, dass ihr beide so dicke Freunde seid,

Martin Puntigam: liegt auch daran, dass du quasi ihr Chronist bist. Nicht nur im Podcast,

Martin Puntigam: sondern jetzt seid ihr gemeinsam auch noch unterwegs. Wie ist es dazu gekommen?

Florian Freistetter: Naja, ich habe schon seit 2012 den Podcast Sternengeschichten gemacht.

Florian Freistetter: Schon lange, bevor ich was von den Science Busters wusste.

Florian Freistetter: Schon lange, bevor ich mich damit beschäftigt habe, was man irgendwie an Büchern

Florian Freistetter: schreiben könnte über Sternen.

Florian Freistetter: Schon lange, bevor ich irgendwie auf Bühnen unterwegs war. Also den Podcast

Florian Freistetter: gab es immer schon, zumindest immer schon im Kontext des kurzlebigen Internets.

Florian Freistetter: Also mein Podcast ist so alt, dass ich nicht mal mehr gescheite Statistiken

Florian Freistetter: habe, weil die Software und Portale, auf denen ich ihn früher betrieben habe,

Florian Freistetter: mittlerweile schon eingegangen sind.

Florian Freistetter: Also den gibt es schon lange und ich habe eigentlich jetzt nie das große Bedürfnis

Florian Freistetter: gehabt, mehr zu machen als diesen Podcast.

Florian Freistetter: Aber dann habe ich halt dann erstens gesehen, dass der Podcast sehr erfolgreich

Florian Freistetter: ist, dass wirklich viele Menschen hören und gerne hören. Und.

Florian Freistetter: Und dann, als dann die Podcasts von dem Nischenmedium, das sie 2012 ja definitiv

Florian Freistetter: noch waren, immer mehr zum Massenphänomen geworden sind und auch immer mehr

Florian Freistetter: Podcasts angefangen haben,

Florian Freistetter: vom Podcast weg auf irgendwelche Bühnen zu gehen, habe ich mir das auch angeschaut,

Florian Freistetter: weil ich höre auch gerne Podcasts.

Florian Freistetter: Und wenn ich Podcasts gerne höre, dann interessiert es mich auch, welche die Leute sind.

Florian Freistetter: Und dann gehe ich auch zu den Live-Podcasts dazu.

Florian Freistetter: Und dann habe ich mir ein paar so Shows angeschaut und… gedacht.

Martin Puntigam: Das kann ich auch.

Florian Freistetter: Ja, natürlich. Ich meine, das habe ich nicht denken müssen, dass ich so etwas

Florian Freistetter: kann. Das habe ich damals schon gewusst, weil da war ja schon mit den Science

Florian Freistetter: Passers eine Zeit lang unterwegs.

Florian Freistetter: Also ich habe gewusst, ich kann schon auf einer Bühne stehen und was erzählen über Wissenschaft.

Florian Freistetter: Aber ich habe, wenn ich jetzt sage, ich kann es besser, dann klingt es ein bisschen

Florian Freistetter: überheblicher. Das habe ich auch in der Form nicht gedacht, sondern ich habe gesehen, dass...

Martin Puntigam: Nur heimlich.

Florian Freistetter: Nein, aber ich habe gesehen, dass halt ganz viele Podcasts, ganz viele Live-Podcasts

Florian Freistetter: sind im Wesentlichen genau das, Live-Podcasts.

Florian Freistetter: Also da passiert jetzt nichts anderes als im Podcast selbst mit dem einzigen

Florian Freistetter: Unterschied, dass man den Leuten auf der Bühne zuschauen kann,

Florian Freistetter: wie sie halt das machen, was sie sonst im Podcast machen.

Florian Freistetter: Und das ist eh auch interessant, weil man geht ja auch zu Live-Konzerten,

Florian Freistetter: da passiert ja auch oft nicht mehr, als das, was im Radio passiert,

Florian Freistetter: oder keine Ahnung, wo man halt heutzutage Musik hört.

Martin Puntigam: Oft weniger.

Florian Freistetter: Ja, also, und man geht da trotzdem gerne hin, weil man es halt einfach gerne

Florian Freistetter: live sehen will. Also das Live an sich ist ja schon ein Erlebnis.

Florian Freistetter: Aber ich habe mir gedacht, mit all dem, was ich im Laufe der Vergangenheit,

Florian Freistetter: über Wissenschaft auf der Bühne gelernt habe bei den Science Busters,

Florian Freistetter: dass über die Dinge, die man auf Bühnen machen kann, über die Dinge,

Florian Freistetter: die gut funktionieren, auf Bühnen, die schlecht funktionieren,

Florian Freistetter: müsste ich eigentlich in der Lage sein,

Florian Freistetter: mit sowas wie Sternengeschichten etwas auf einer Bühne zu machen,

Florian Freistetter: das eben mehr ist als nur ein Live-Podcast.

Florian Freistetter: Weil mein Podcast Sternengeschichten eignet sich ja definitiv nicht dafür,

Florian Freistetter: eins zu eins auf einer Bühne gemacht zu werden, weil dann rede ich zehn Minuten und dann ist es aus.

Florian Freistetter: Also das wäre vermutlich nicht das erfolgreichste Format und die Leute würden

Florian Freistetter: ihr Geld zurückhaben wollen, weil meine Folgen dauern halt nur zehn Minuten.

Florian Freistetter: Aber ich habe mir gedacht, man kann das Konzept dessen, was der Podcast ist,

Florian Freistetter: vielleicht irgendwie auf die Bühne bringen.

Florian Freistetter: Und dann habe ich gedacht, ich schaue mal, wie das funktioniert,

Florian Freistetter: weil ich habe das davor schon mit dem anderen Podcast, das Universum,

Florian Freistetter: den ja Ruth Grützbach und ich gemeinsam machen.

Florian Freistetter: Der hat sich wesentlich mehr geeignet, um auf eine Bühne zu gehen.

Florian Freistetter: Da haben wir vorher schon einige Spünenauftritte und Shows gemacht.

Florian Freistetter: Und jetzt habe ich gedacht, jetzt schaue ich mal, ob das irgendwie auch alleine

Florian Freistetter: geht mit dem Podcast, den ich alleine mache.

Florian Freistetter: Weil allein ist immer schwieriger, weil man muss es halt allein machen und muss

Florian Freistetter: alleine irgendwie den Abend hochhalten.

Florian Freistetter: Was, wie du ja auch als Solo-Künstler weißt, was deutlich anders ist oder schwieriger

Florian Freistetter: ist wahrscheinlich sogar, als wenn man es irgendwie als Ensemble macht.

Martin Puntigam: Ja, also für mich zumindest, wenn es in der Form macht, wie ich meine Solo-Programme

Martin Puntigam: gestalte, ist es deutlich anstrengender als zu dritt, mit euch auf der Bühne

Martin Puntigam: zu stehen, weil ich ja noch eine andere Rolle dazu spiele.

Martin Puntigam: Aber um zurückzukommen auf den Anfang der Sternengeschichten,

Martin Puntigam: du bist Himmelsmechaniker als Untergebiet der Astronomie und behauptest oft

Martin Puntigam: und gern, auch in der Öffentlichkeit, Asteroiden seien die besten Himmelskörper der Welt.

Martin Puntigam: Warum sind dann Sternengeschichten geworden und nicht Asteroidengeschichten?

Florian Freistetter: Naja, weil das mit den Asteroiden natürlich so ist.

Florian Freistetter: Das ist mein Forschungsgebiet. Und wenn ich sowas in der Öffentlichkeit behaupte,

Florian Freistetter: dann ist das ja nicht immer hundertprozentig ernst gemeint.

Florian Freistetter: Also ich sage schon, dass Asteroiden interessant sind, weil das ist halt mein Forschungsgebiet.

Florian Freistetter: Da kenne ich mich am besten aus. Aber natürlich sind die anderen Objekte nicht weniger interessant.

Florian Freistetter: Und ich habe mir natürlich gedacht, wenn ich jetzt schon was erzähle,

Florian Freistetter: in einem, wie es 2012 war, Nischenmedium, dann muss ich natürlich auch noch

Florian Freistetter: ein Nischenthema nehmen. Denn es ist Astronomie an sich ja schon ein Nischenthema.

Florian Freistetter: Und wenn ich jetzt sage, ich mache einen Podcast über Asteroiden,

Florian Freistetter: Naja, dann hätte ich auch ein Publikum gehabt, aber vermutlich wäre ich mit

Florian Freistetter: dem Podcast nicht da, wo ich jetzt bin, wenn ich ausschließlich über Asteroiden gesprochen hätte.

Florian Freistetter: Ich habe auch oft genug über Asteroiden gesprochen mittlerweile,

Florian Freistetter: also ich habe es jetzt nicht gezählt von den aktuell irgendwas um die 680 Folgen,

Florian Freistetter: ja keine Ahnung, grob 100 oder sowas.

Florian Freistetter: Wahrscheinlich sogar mehr werden schon mit Asteroiden zu tun haben,

Florian Freistetter: weil die halt auch vorkommen.

Florian Freistetter: Aber ich habe ja davor in meinem Internetblog schon allgemein über Astronomie

Florian Freistetter: geschrieben und dachte, dann kann ich das jetzt irgendwie auch im Podcast machen,

Florian Freistetter: weil es gibt ja viel mehr zu erzählen als über Asteroiden im Universum.

Florian Freistetter: Und dann habe ich halt gedacht, ich erzähle über Sterne. Und das ist ja auch

Florian Freistetter: eigentlich ein falscher Name, weil ich erzähle ja nicht nur über Sterne.

Florian Freistetter: Es geht ja im Wesentlichen um alles.

Martin Puntigam: Also eigentlich müsste es heißen Weltallgeschichten.

Florian Freistetter: Ja, aber das klingt dann noch blöder als Sternengeschichten.

Florian Freistetter: Das war auch so ein Verlegenheitstitel vom Podcast damals, aber mir ist bis

Florian Freistetter: heute kein besserer Titel eingefallen als Sterne-Geschichten und mittlerweile

Florian Freistetter: gibt es das so lange, dass eh alle wissen, worum es geht.

Martin Puntigam: Es ist ja so, Namen entstehen ja so schnell, der Name Science Busters ist unter

Martin Puntigam: Zeitdruck entstanden und dann ist, was liegt, das pickt und ein Großteil von Erfolg besteht ja in,

Martin Puntigam: Anwesenheit und wenn die Dinge dann so heißen, wie sie heißen,

Martin Puntigam: heißen sie eben so und irgendwann werden sie dann nicht mehr hinterfragt.

Florian Freistetter: Genau und das war dann eben auch der Punkt, wo ich angesetzt habe,

Florian Freistetter: als ich überlegt habe, wie kann ich das Konzept des Podcasts in eine Bühnenshow umwandeln,

Florian Freistetter: die auch ein bisschen so einen wissenschaftskommunikatorischen Anspruch hat,

Florian Freistetter: weil wie gesagt, der Podcast besteht daraus, dass ich zu einem sehr eng begrenzten

Florian Freistetter: Thema ungefähr 10 bis 15 Minuten einen Monolog halte. Das ist ein bisschen nicht in der Podcast.

Florian Freistetter: Also das ist jetzt nicht in der Form bühnentauglich.

Florian Freistetter: Ihr könnt es verlängern von 15 Minuten auf zweimal 60 Minuten, aber...

Florian Freistetter: Sich hinstellen und zweimal 60 Minuten am Monolog halten, da muss man schon

Florian Freistetter: was sehr Wichtiges zu sagen haben und das sehr gut sagen können,

Florian Freistetter: dass die Leute dann nicht einschlafen oder aufstehen und nach Hause gehen.

Florian Freistetter: Das heißt, ich habe immer gedacht, das muss irgendwie anders laufen,

Florian Freistetter: wenn ich auf der Bühne was mache.

Martin Puntigam: Naja, da hast du auch zu hohe Meinung von Solisten auf der Bühne,

Martin Puntigam: aber es ist ein sehr heerer Anspruch.

Florian Freistetter: Nein, aber selbst wenn Solisten auf der Bühne stehen, die 60 Minuten was erzählen,

Florian Freistetter: da ist ja dann doch auch ein bisschen mehr als oder oft mehr als nur eine Person steht und redet.

Martin Puntigam: Naja, Stand-up-Comedy ist im Wesentlichen das.

Florian Freistetter: Ja, aber mein Podcast ist ja auch keine Comedy. Mein Podcast ist ja vielleicht

Florian Freistetter: ab und zu, ist ja schon lustig auch, aber es ist jetzt nicht so,

Florian Freistetter: dass ich mir da überlege, wo kriege ich da Witze rein in den Podcast.

Florian Freistetter: Also das ist ja nicht der Anspruch.

Florian Freistetter: Der Anspruch ist, verständlich und unterhaltsam zu sein.

Florian Freistetter: Und das Unterhaltsame kommt jetzt nicht zwangsläufig über Witze.

Florian Freistetter: Also da ist das anders als das, was bei den Science Busters ist oder was generell

Florian Freistetter: Comedy ist. Also vielleicht müsste man das, wenn das Wort nicht so bescheuert

Florian Freistetter: wäre, müsste man das dann eher so als Infotainment bezeichnen.

Florian Freistetter: Aber ich mag das Wort irgendwie nicht, weil das Wort ist aber im Wesentlichen

Florian Freistetter: das Unterhaltung mit Wissenschaft.

Florian Freistetter: Und ich habe gedacht, okay, es gibt so viele unterschiedliche Arten von Sternengeschichten

Florian Freistetter: und die muss ich irgendwie unterbringen.

Florian Freistetter: Also ich habe gedacht, okay, ich schaue mal, was ich so an grob an thematischen

Florian Freistetter: Rubriken habe im Podcast.

Florian Freistetter: Also es gibt in meinen Sternengeschichten, gibt es zum Beispiel immer wieder

Florian Freistetter: Biografien. Ich erzähle immer wieder über Menschen, die irgendwas rausgefunden

Florian Freistetter: haben oder warum sie es rausgefunden haben oder weil oft...

Florian Freistetter: Wenn ich irgendwo ein Thema recherchiere, dann denke ich mir,

Florian Freistetter: woher wissen wir das eigentlich?

Florian Freistetter: Irgendwer muss das als erstes Mal herausgefunden haben, wer war das?

Florian Freistetter: Und dann finde ich die Person, wenn ich Glück habe und dann stelle ich fest,

Florian Freistetter: über die gibt es auch viel zu erzählen, dann wird es eine Geschichte über eine Person.

Florian Freistetter: Also das passiert mir sehr oft. Ich habe gedacht, okay, dann muss ein Teil von

Florian Freistetter: dem, was ich dann auf der Bühne machen muss, mit einer Person zu tun haben.

Florian Freistetter: Ein Teil von dem, was ich auf der Bühne machen muss, irgendwie so ein bisschen

Florian Freistetter: so einen popkulturellen Bezug haben, weil das auch immer wieder mal vorkommt,

Florian Freistetter: also irgendwas, was so ein bisschen mit Science Fiction zu tun hat.

Florian Freistetter: Ein Teil muss ein bisschen was so mit dem Spannungsfeld Pseudowissenschaft,

Florian Freistetter: Esoterik zu tun haben, weil das auch oft vorkommt in den Sternengeschichten.

Florian Freistetter: Ein Teil sollte irgendwas, weil es auch was zu sehen geben sollte.

Florian Freistetter: Also zu sehen gibt es sowieso was, weil es natürlich dann auch eine Leinwand

Florian Freistetter: gibt auf der Bühne und Bilder zu sehen gibt, die es im Podcast nicht gibt.

Florian Freistetter: Aber darüber hinaus wollte ich halt auch ein bisschen das machen,

Florian Freistetter: was ich dann bei den Science-Busters gelernt habe, also das ein oder andere

Florian Freistetter: kleinere Experiment, weil allein kann ich nur kleinere Experimente machen, Aber irgendwas,

Florian Freistetter: okay, dann muss ein konkretes wissenschaftliches Thema sein mit einem Experiment

Florian Freistetter: und irgendwas, was habe ich mir noch aufgeschrieben, an Themen.

Florian Freistetter: Also ich habe probiert so einmal durchzugehen, was sind meine Sterne-Geschichten-Rubriken

Florian Freistetter: und wie kann ich denn so in einzelne Segmente für die Bühne umwandeln und habe

Florian Freistetter: mir dann mal so ein erstes Konzept gemacht und habe gedacht, okay,

Florian Freistetter: Jetzt probiere ich das mal aus. Also das Problem war, wie so oft,

Florian Freistetter: dass man dann deutlich weniger Zeit hat für die Vorbereitung, als man dachte.

Florian Freistetter: Also die Premiere, also die Vor-Vorpremiere, wenn man so will,

Florian Freistetter: die ist relativ spontan entstanden. Das war am 28.

Florian Freistetter: März 2024. Da gibt es in Deutschland in Herthen eine sehr, sehr schöne Location,

Florian Freistetter: die Schwarzkaue, so ein altes Bergwerk.

Florian Freistetter: Also jetzt nicht irgendwo im Gestein unter der Erde, sondern die Gebäude,

Florian Freistetter: wo die Bergleute da sich umgezogen haben

Florian Freistetter: und so weiter. Die sind da so zu Veranstaltungszentren umgebaut worden.

Florian Freistetter: Ja, so ungefähr. Und da gibt es einen sehr, sehr engagierten,

Florian Freistetter: ja Veranstalter ist das falsche Wort.

Florian Freistetter: Der Christian macht das eigentlich so als Hobby. Der hat einen vernünftigen

Florian Freistetter: Job, aber findet viele Sachen cool, zum Beispiel im Podcast und bemüht sich dann.

Martin Puntigam: Hast du jetzt eingeschleimt bei allen Veranstalterinnen und Veranstalter.

Florian Freistetter: Ja, aber der macht quasi so für Projekte, Podcasts meistens,

Florian Freistetter: die er gut findet, die organisiert er dann quasi als Veranstalter in dieser Schwarzkaue.

Florian Freistetter: Methodisch inkorrekt sind da zum Beispiel das erste Mal aufgetreten,

Florian Freistetter: weil Christian das veranstaltet hat und der hat dann eben auch damals Ruth und

Florian Freistetter: mich gefragt, ob wir mal mit das Universum das machen wollen.

Florian Freistetter: Und dann haben wir das gemacht und dann habe ich irgendwann Christian angerufen

Florian Freistetter: und gefragt, du, ich würde gerne mal so ausprobieren, Sternengeschichten live,

Florian Freistetter: wollen wir das machen? Und dann hat er gesagt, ja, machen wir.

Florian Freistetter: Und das hat dann stattgefunden und sogar zweimal, weil die erste Vorstellung

Florian Freistetter: gleich ausverkaufbar war, hat dann noch eine zweite hinten dran gehängt.

Florian Freistetter: Und dann bin ich da so besessen, wir haben dann noch eine Universumshow mit

Florian Freistetter: dran gehängt, dass sich das Hinfahren nach Deutschland lohnt.

Florian Freistetter: Und dann habe ich die eine Show vorbereitet und habe dann vergessen oder keine

Florian Freistetter: Zeit mehr gehabt, die andere vorzubereiten.

Florian Freistetter: Und es hat alles funktioniert. Die eine Geschichte, die ich auf jeden Fall drin

Florian Freistetter: haben wollte, da ging es um Mathematik.

Florian Freistetter: Das ist ja auch etwas, was wer mich bei den Science Busters oder anders gesehen

Florian Freistetter: hat oder meine Spektrum der Wissenschaft Artikel liest,

Florian Freistetter: weiß, dass ich durchaus ein Fan von mathematischer Wissenschaft bin und noch

Florian Freistetter: mehr ein Fan davon bin, die Vorteile abzubauen, die es zu dem Thema gibt.

Florian Freistetter: Und Mathematik so darzustellen, wie sie tatsächlich ist, nämlich wahnsinnig

Florian Freistetter: wichtig und wahnsinnig faszinierend.

Florian Freistetter: Das heißt, ich wollte eine mathematische Nummer drin haben und jetzt nicht so,

Florian Freistetter: wie wir es im Rahmen der Science Buster machen,

Florian Freistetter: wo wir halt dann das eine oder andere mathematische Faktum oder Phänomene erwähnen,

Florian Freistetter: sondern wirklich, ich wollte wirklich,

Florian Freistetter: man muss einmal auf einer Bühne rechnen und live rechnen, nicht so wie wir in

Florian Freistetter: der aktuellen Science Buster Show, wo wir zwei durch sieben dividieren,

Florian Freistetter: Das ist auch Rechnen, aber jetzt eher sehr niederschwelliges Rechnen,

Florian Freistetter: sondern so, dass die Leute ein Gefühl dafür bekommen,

Florian Freistetter: was Mathematik in der Wissenschaft wirklich ist.

Florian Freistetter: Und vor allem, und das war der einzige Punkt, den ich probiert habe zu erreichen,

Florian Freistetter: ich wollte, dass die Leute dann nachher...

Florian Freistetter: Mit dem Gefühl rausgehen, etwas geschafft zu haben. Also es war wirklich ein komplexes Phänomen.

Florian Freistetter: Ich habe mir da ausgesucht, eben die Friedmann-Gleichungen, die die Form des

Florian Freistetter: Universums beschreiben. Und die Frage nach der Form des Universums,

Florian Freistetter: das ist ja mal eine recht leichte Frage.

Florian Freistetter: Die kann man sich erstellen, die stellen sich auch viele. Die Antwort ist naturgemäß

Florian Freistetter: kompliziert, weil sowas absurd ist wie das Universum, das kann man sich nicht vorstellen.

Florian Freistetter: Das kann man sich per Definition nicht vorstellen, weil das zu viele Dimensionen

Florian Freistetter: hat. Das schafft unser Kopf nicht.

Florian Freistetter: Aber, und das hat das Schöne an der Mathematik, Die Mathematik schert sich da

Florian Freistetter: nicht drum. Das ist vollkommen wurscht, ob wir uns etwas vorstellen können oder nicht.

Florian Freistetter: Die rechnet das einfach. Das heißt, die Mathematik ist das Instrument,

Florian Freistetter: mit dem wir das für uns Unvorstellbare behandeln können.

Florian Freistetter: Und ich habe gedacht, okay, man kann jetzt den Leuten zeigen,

Florian Freistetter: okay, da ist eine Frage, die interessiert alle. Welche Form hat das Universum?

Florian Freistetter: Die Antwort kann man sich nicht vorstellen. Aber hier ist das Instrument,

Florian Freistetter: mit dem wir uns dieser Antwort nähern können.

Florian Freistetter: Und das tue ich jetzt nicht so, wie man es sonst immer tut, wo man dann halt

Florian Freistetter: irgendwie die Form des Universums hier mit dieser Metapher, mit dieser Veranschaulichung,

Florian Freistetter: mit dem aufgeblasenen Luftballon oder weiß Gott was alles nimmt und irgendwie

Florian Freistetter: veranschaulicht, sondern wir machen das mal richtig so wie in der Wissenschaft.

Florian Freistetter: Wir leiten die Gleichungen her und wir lösen die Gleichungen.

Florian Freistetter: Und das muss irgendwie gehen. Irgendwie muss das gehen, dass man das so macht,

Florian Freistetter: dass es erstens verständlich ist und zweitens unterhaltsam ist.

Martin Puntigam: Und das ist doch, und bevor wir durch diesen Friedmann-Gleichungen kommen,

Martin Puntigam: das hat ja einen biografischen Grund, weil man kann ja sagen, du bist...

Martin Puntigam: Mathematiker gefangen im Leib eines Astronomen, oder?

Florian Freistetter: Ja, wir haben da wahrscheinlich drüber mal geredet in unserer Mathematik-Folge.

Florian Freistetter: Da haben wir auch eine gemacht,

Florian Freistetter: dass ich ja, wie gesagt, ich habe Astronomie studiert, aber wäre dann viel lieber

Florian Freistetter: zur Mathematik gewechselt, was aber nicht ging, weil ich sonst die Studienbeihilfe

Florian Freistetter: verloren hätte und das Studium mir nicht finanzieren könnte.

Florian Freistetter: Also bin ich dann in die mathematische Astronomie ausgewichen und habe dann,

Florian Freistetter: ja, Mathematik ist sowas, das ist wie, weiß ich nicht, so wie Sport.

Florian Freistetter: Man findet es immer noch gut und man schaut es sich gar nicht im Fernsehen an,

Florian Freistetter: Aber wenn man einmal aufhört damit, dann ist es wahnsinnig schwer,

Florian Freistetter: wieder reinzukommen und sich wieder alles anzutrainieren.

Florian Freistetter: Also ich wäre damals, wenn ich damals im Studium weitergemacht hätte,

Florian Freistetter: wäre ich vielleicht ein guter Mathematiker geworden.

Florian Freistetter: Aber dadurch, dass ich dann nicht mehr so intensiv Mathematik betrieben habe

Florian Freistetter: in meiner astronomischen Arbeit, sondern mich nur mit den Ableitungen der Mathematik

Florian Freistetter: beschäftigt habe, also jetzt nicht den mathematischen Ableitungen, blödes Sprachbild,

Florian Freistetter: sondern mit den verwandten Gebieten der Mathematik, mit der Numerik,

Florian Freistetter: mit dem Computer und so weiter.

Florian Freistetter: Ich kann Mathematik immer noch wertschätzen und immer noch verstehen,

Florian Freistetter: weitestgehend, aber nicht mehr mathematisch arbeiten.

Florian Freistetter: Aber ich kann zumindest das probieren zu vermitteln, was mich so fasziniert

Florian Freistetter: hat an der Mathematik und das war das Ziel.

Martin Puntigam: Und deshalb hast du diesen Friedmann-Gleichungen dazu gewandt,

Martin Puntigam: die wahrscheinlich ihren Namen nach Herrn oder Frau Friedmann haben, oder?

Florian Freistetter: Ja, nach Alexander Friedmann, so ein russischer Physiker. Das war der Erste, der quasi.

Florian Freistetter: Lösungen für die berühmten Feldgleichungen von Albert Einstein gefunden hat.

Florian Freistetter: Also diese einsteinschen Feldgleichungen, das ist das Zeug, was Einstein mit

Florian Freistetter: so einer allgemeinen Relativitätstheorie aufgeschrieben hat und mit diesen Gleichungen

Florian Freistetter: kann man unter anderem das ganze Universum beschreiben.

Florian Freistetter: Also man kann quasi eine Gleichung aufstellen, die dir sagt,

Florian Freistetter: okay, du hast hier alle Energie, alle Masse, die es im Universum gibt und dann

Florian Freistetter: schmeißt du das in die Feldgleichungen rein und dann kommt dir die Krümmung des Raums raus.

Florian Freistetter: Also das ist quasi das, was die Einstein-Gleichungen machen.

Florian Freistetter: Das kann man lokal machen, das kann man universal machen.

Florian Freistetter: Also immer wenn ich irgendwo Massen-, Energien- und Raumkrümmungen habe,

Florian Freistetter: dann brauche ich die Gleichungen.

Florian Freistetter: Und aufschreiben kann man diese Gleichungen, ich sage jetzt nicht einfach,

Florian Freistetter: aber wenn man Albert Einstein ist, kann man sie einfach aufschreiben.

Florian Freistetter: Aber lösen ist halt wieder das andere.

Florian Freistetter: Das sind halt sehr komplexe Gleichungen und man hat halt die Gleichungen gehabt,

Florian Freistetter: damals nach Einstein, aber Lösungen hat man nicht gehabt, weil das halt sehr kompliziert ist.

Florian Freistetter: Und da muss man halt dann alle möglichen Vereinfachungen treffen und so weiter. Dann kann man die lösen.

Florian Freistetter: Damals hat man halt mit sehr, sehr einfachen Versionen angefangen.

Florian Freistetter: Und Friedmann war eben einer, der als erster so eine Gleichung gelöst hat oder

Florian Freistetter: eine Lösung für die Gleichungen gezeigt hat.

Florian Freistetter: 1917 war das schon, hat er das gemacht, also kurz nachdem er das gezeigt hat.

Florian Freistetter: Und war einer der Ersten, der ihm gezeigt hat, dass das Universum auch dynamisch

Florian Freistetter: sein kann, also sich ausdehnen kann, sich zusammenziehen kann.

Florian Freistetter: Das war ja das, was Einstein damals noch nicht wollte.

Martin Puntigam: Weil der Einstein, das haben wir glaube ich auch in einer Podcast-Folge besprochen,

Martin Puntigam: der hat ja gar nicht so eine Freude gehabt damit, dass das Universum nicht mehr statisch ist.

Florian Freistetter: Ja, das hat Einstein damals nicht so...

Florian Freistetter: Weil das war auch der damalige Stand des Wissens, dass man gedacht hat,

Florian Freistetter: das Universum ist statisch, da ändert sich nichts, es hat kein Anfang,

Florian Freistetter: hat kein Ende, bleibt immer so, wie es ist.

Florian Freistetter: Und dass seine eigenen Gleichungen das halt gezeigt haben, dass es nicht so

Florian Freistetter: ist, das wollte er nicht haben. Darum hat er die Gleichungen auch entsprechend

Florian Freistetter: so formuliert, dass das eben so ist, wie er sich das gedacht hat.

Florian Freistetter: Aber Friedmann hat ihm gezeigt, okay, das kann durchaus auch dynamisch sein.

Florian Freistetter: Und ja, also diese Friedmann-Gleichungen, die sind die Gleichungen.

Florian Freistetter: Die unter anderem, die beschreiben sehr, sehr viel diese Friedmann-Gleichungen,

Florian Freistetter: aber wie sich das Universum ausdehnt und so weiter, aber eben auch,

Florian Freistetter: wie man die Form des Universums beschreiben kann.

Florian Freistetter: Und ich bin da gesessen damals, das war noch drei Tage vor der Show oder vor

Florian Freistetter: der allerersten Premiere in Deutschland in Herthen im Hotel und habe mir gedacht, okay.

Florian Freistetter: Wie kriege ich jetzt das so formuliert, dass man quasi ausgehend von Dingen,

Florian Freistetter: die man tatsächlich nicht lernen muss, die man versteht, dass man sagt,

Florian Freistetter: okay, wir haben ein Universum und das Universum, das ist jetzt irgendwie,

Florian Freistetter: kann man jetzt als Kugel annähern.

Florian Freistetter: Das sind wirklich sehr, sehr einfach, wahrscheinliche Dinge.

Florian Freistetter: Wie kann man ausgehend von dem diese Friedmann-Gleichungen ableiten?

Florian Freistetter: Natürlich nicht mathematisch exakt, sondern eher intuitiv. Aber wie kann man sie ableiten?

Florian Freistetter: Und wenn man sie abgelehnt hat, wie kann man sie lösen?

Florian Freistetter: Und tatsächlich habe ich das hinbekommen. Also ich habe tatsächlich hinbekommen,

Florian Freistetter: dieses ganze Ding wirklich damit so zu erklären, dass man es versteht.

Florian Freistetter: Also da hat man jetzt nichts gebraucht dazu, außer vielleicht das bisschen,

Florian Freistetter: was man in der Schule gelernt hat an Grundrechenarten, selbst wie so die Differenzialgleichungen lösen.

Florian Freistetter: Den Teil habe ich irgendwie so umgemodelt, dass man das alles verstehen hätte

Florian Freistetter: können, weil ich halt, ja, ich habe gedacht, ich wollte jetzt nicht hier eine

Florian Freistetter: mathematische Vorlesung halten, sondern wirklich nur die,

Florian Freistetter: die Teile erklären, die notwendig sind für das Ding. Und wenn man alles andere

Florian Freistetter: weglässt, den ganzen mathematischen Unterbau, dann kann man tatsächlich sehr

Florian Freistetter: viel mehr erklären, als man sich denken würde.

Florian Freistetter: Das habe ich alles geschafft. Das einzige Problem war, dass es am Ende zu lang

Florian Freistetter: geworden wäre. Das wäre dann ein sehr, sehr langer Teil gewesen.

Florian Freistetter: Das wäre vermutlich eine ganze Hälfte der Show gewesen.

Florian Freistetter: Und ich habe keine Zeit mehr gehabt,

Florian Freistetter: mir zu überlegen, wie und ob ich das sinnvoll kürzen kann, das Ganze.

Florian Freistetter: Und dann war es schon am Tag vor der Show und dann habe ich leider schweren

Florian Freistetter: Herzens diese ganze Geschichte mit Mathematik in der Show und Friedmann-Gleichungen

Florian Freistetter: rausgeschmissen und was anderes gemacht.

Martin Puntigam: Wir haben aber jetzt viel Zeit im Podcast, auch wenn man nichts sieht und leider

Martin Puntigam: keine Projektionen hat, aber was wäre denn dein Einstieg gewesen?

Martin Puntigam: Da hättest du den Menschen gesagt, Mathematik ist zwar kompliziert,

Martin Puntigam: aber man kann was verstehen und das ist übrigens eine Gleichung und die lösen wir jetzt?

Florian Freistetter: Naja, nicht ganz so. So ganz wäre es nicht gewesen und ich kann tatsächlich

Florian Freistetter: jetzt nicht mehr reproduzieren, was ich damals gemacht habe,

Florian Freistetter: weil das ist tatsächlich auf irgendwelchen ganz analog, so wie man in der Mathematik arbeitet,

Florian Freistetter: Bleistift und Papier und die Zettel mit den Texten und den Ableitungen und alles,

Florian Freistetter: was ich verwenden wollte, liegen irgendwo in einer Schublade.

Florian Freistetter: Aber ja, im Prinzip wäre die Frage gewesen oder der Einstieg gewesen,

Florian Freistetter: wir beschäftigen uns wie so oft in

Florian Freistetter: der Astronomie oder wie so oft in der Kosmologie mit einer Frage, die...

Florian Freistetter: Man sich sehr leicht stellen kann, wie hat alles angefangen? Wie hört alles auf?

Florian Freistetter: Wie schaut das Universum aus? Das sind ja Fragen, wenn da kommen Religionen

Florian Freistetter: raus aus der Frage, weil die Menschen sich das immer schon gestellt haben und

Florian Freistetter: weil die Menschen sich das immer schon gestellt haben, sind es eben auch Fragen,

Florian Freistetter: die vermutlich alle Menschen interessieren und die Wissenschaft kann da deutlich

Florian Freistetter: bessere Antworten mittelweise darauf geben auf die Fragen als die Religion, weil in der Nummer davor.

Florian Freistetter: Hätte ich über die Schöpfungsgeschichten gesprochen, da haben wir auch mal eine

Florian Freistetter: eigene Folge gemacht, wo ich den Teil ausführlich erzählt habe.

Florian Freistetter: Und von der Schöpfungsgeschichte wäre ich dann eben auf die Wissenschaft gekommen,

Florian Freistetter: die jetzt eben dieselben Fragen behandelt, aber eben Antworten darauf hat.

Florian Freistetter: Und dann hätte ich gesagt, okay, das Problem ist halt, dass wenn man diese Antworten

Florian Freistetter: verstehen will, muss man ein paar Semester Mathematik auf der Uni studieren.

Florian Freistetter: Aber das sparen wir uns jetzt.

Florian Freistetter: Und jetzt gibt es quasi hier als Premiere einmal etwas, also wirklich eine harte

Florian Freistetter: Mathematik, aber so, dass man es versteht. Und dann hätten wir das da mit dem

Florian Freistetter: Publikum gemeinsam gerechnet oder nicht gerechnet, also so, es wäre jetzt kein Rechnen gewesen.

Florian Freistetter: Also Mathematik ist ja eigentlich kein Rechnen in dem Sinne,

Florian Freistetter: also wir hätten da keine Zahlen gerechnet, sondern ich hätte einfach erklärt,

Florian Freistetter: wenn wir das verstehen wollen, dann müssen wir diese Annahmen treffen.

Florian Freistetter: Wir müssen das vom Universum voraussetzen. Dann müssen wir sagen,

Florian Freistetter: okay, das Universum ist so, ist so, ist so.

Florian Freistetter: Und wenn wir das jetzt irgendwie sinnvoll behandeln müssen, dann müssen wir

Florian Freistetter: überlegen, wie kann man das nicht einfach nur sagen, weil gesagt wird ja viel.

Florian Freistetter: Also gerade bei den Leuten, die glauben, sie machen Wissenschaft,

Florian Freistetter: wenn wir keine Wissenschaft machen, die sagen halt immer gern sehr viel.

Florian Freistetter: Alles schwingt, das Universum ist feinstofflich oder sowas. Sagen kann man sehr, sehr viel.

Florian Freistetter: Aber wenn man wirklich damit arbeiten will, dann muss man es nicht nur sagen,

Florian Freistetter: dann muss man es auch irgendwie formal aufschreiben.

Florian Freistetter: Und dann wäre quasi der nächste Schritt gewesen, okay, wenn wir jetzt sagen,

Florian Freistetter: Wir gehen davon aus, dass die Materie gleichmäßig im Universum verteilt ist.

Florian Freistetter: Was zum Beispiel eine...

Florian Freistetter: Typische Annahme ist, wenn man so die einfachsten Versionen betrachtet.

Florian Freistetter: Im Universum ist die Materie gleichmäßig verteilt, das kann ich sagen,

Florian Freistetter: aber wie schreibe ich das hin, wenn ich das hinschreiben will? Was schreibe ich da hin?

Florian Freistetter: Und so weiter. Und dann hätten wir halt ein paar Sachen hingeschrieben und dann

Florian Freistetter: hätte sich gezeigt, okay, wenn wir ausreichend viele Sachen,

Florian Freistetter: die wir so gesagt haben, hingeschrieben hätten, dann wäre da schon eine Gleichung

Florian Freistetter: gestanden und die Leute hätten dann auch verstanden, was da steht,

Florian Freistetter: weil wir hätten ja vorher dann

Florian Freistetter: drüber geredet, was wir da hinschreiben und warum wir es hinschreiben.

Florian Freistetter: Dann hätte man eine Gleichung schon gehabt und dann hätten wir sie nur noch

Florian Freistetter: lösen müssen. Und ja, so wäre Das ging so.

Martin Puntigam: Nur noch lösen müssen.

Florian Freistetter: Nein, nein, das wäre dann auch noch...

Martin Puntigam: Da hat man schon im Gymnasium gekraust vom nur noch Lösen einer Gleichung.

Florian Freistetter: Nein, nein, ich habe ja vorhin auch schon gesagt, das Lösen der Gleichung ist

Florian Freistetter: oft schwieriger als das Aufstellen.

Florian Freistetter: Also eigentlich ist es in der Physik, in der Astronomie fast immer so,

Florian Freistetter: dass man die Gleichungen immer sehr vergleichsweise einfach hinschreiben kann

Florian Freistetter: und das Lösen der große Problem ist.

Florian Freistetter: Ja, und dann hätten wir uns halt damit beschäftigt, wenn wir es lösen.

Florian Freistetter: Am Ende wären wir dann zu einem Ergebnis gekommen, wo die Leute dann gesagt

Florian Freistetter: haben, naja, sie haben jetzt da quasi mit mir gemeinsam auf eine Art verstanden,

Florian Freistetter: wie Wissenschaft sowas schreibt, wie die Form des Universums,

Florian Freistetter: was man sich nicht vorstellen kann und was man sonst halt nur mit den klassischen

Florian Freistetter: Metaphern und Modellen erklärt kriegt, aber hier halt mal mit echter Mathematik

Florian Freistetter: erklärt bekommen hätte.

Florian Freistetter: Aber wie gesagt, das hat nicht funktioniert und muss ich mal flecht,

Florian Freistetter: vielleicht setze ich mich nochmal dran und arbeite das nochmal neu aus,

Florian Freistetter: aber da ist leider nichts draus geworden aus der Idee.

Martin Puntigam: Ich glaube, er hätte es da sehr gut Beweis führen können, dass Glauben einfach

Martin Puntigam: ist und Wissen deutlich schwieriger, weil beim Glauben braucht man,

Martin Puntigam: also zum Glauben braucht man wirklich gar nichts können, außer glauben und akzeptieren,

Martin Puntigam: dass irgendwelche Götter,

Martin Puntigam: Göttinnen, was ja immer man sich ausgedacht hat, allmächtig sind und schon wissen, was sie tun.

Martin Puntigam: Wenn du jetzt so umfangreiche, komplizierte Nummern konzipiert hast,

Martin Puntigam: auch wenn sie es nicht in deine Schuhe geschafft haben,

Martin Puntigam: dann musst du ja anders als bei den Science Busters davon ausgehen,

Martin Puntigam: dass dort ein Publikum sitzt, das dir auch so lange bei so komplizierten Dingen folgen möchte.

Martin Puntigam: Oder für welches Publikum sind denn die Sternengeschichten konzipiert?

Florian Freistetter: Naja, also bei den Live-Show der Sternengeschichten, bin ich nicht davon ausgegangen,

Florian Freistetter: dass das Publikum mir so lange bei so komplizierten Sachen folgen würde,

Florian Freistetter: und hätte ich die Nummer reingenommen. Ich habe sie ja deswegen rausgetan,

Florian Freistetter: weil sie halt zu lang war.

Florian Freistetter: Also die Sterne-Geschichten ist natürlich

Florian Freistetter: ein wissenschaftsinteressiertes Publikum, was den Podcast angeht.

Florian Freistetter: Also natürlich wissenschaftsinteressiert, aber durchaus jetzt auch kein Fachpublikum.

Florian Freistetter: Also den Podcast hören wirklich, den hören Kinder, den hören Pensionisten und alle dazwischen.

Florian Freistetter: Also da setze ich auch nichts voraus.

Florian Freistetter: Aber ich weiß zumindest, das Publikum ist bereit, wenn es den Podcast hört,

Florian Freistetter: sich auch durchaus eine Zeit lang mit komplexeren Themen zu beschäftigen.

Florian Freistetter: Vor allem, weil die Zeit lang ja meistens nur 10 bis 15 Minuten lang ist. Da geht das schon.

Florian Freistetter: Bei der Live-Show habe ich gedacht, das muss schon ein bisschen anders sein,

Florian Freistetter: weil es ist was anderes, wenn ich mir einen Podcast zu meinen Bedingungen anhöre.

Florian Freistetter: Keine Ahnung, beim Joggen, beim Putzen, in der Badewanne, wo auch immer, beim Autofahren.

Florian Freistetter: Oder ob ich jetzt irgendwie Eintritt zahle und dann irgendwo zwei Stunden sitze

Florian Freistetter: und mir das anhören muss, was auf der Bühne passiert, da muss man schon ein

Florian Freistetter: bisschen mehr quasi bieten, damit die Leute sich das bieten lassen und habe

Florian Freistetter: halt schon geschaut, dass es ein bisschen einfacher,

Florian Freistetter: zugänglicher ist, vor allem, das ist auch ein wichtiger Punkt,

Florian Freistetter: den man gerne mal vergisst,

Florian Freistetter: Podcast-Fans, die dann zur Show kommen, die,

Florian Freistetter: Kommen da meistens nicht allein hin, sondern bringen dann ihre Partner,

Florian Freistetter: ihren Partner, ihre Partnerin mit und die sind da vielleicht keine Podcast-Fans.

Martin Puntigam: Sehen Kabarett, so ungefähr die Hälfte des Publikums möchte gar nicht da sein,

Martin Puntigam: aber fürchtet die Konsequenzen, wenn es nicht mitgeht.

Florian Freistetter: Genau und ich habe gedacht, okay, für die muss man auch, die kann man auch nicht

Florian Freistetter: komplett ignorieren, wenn die kommen.

Florian Freistetter: Und es kann ja durchaus auch sein, dass da Leute kommen, die halt aus welchen

Florian Freistetter: Gründen auch immer auf die Show aufmerksam geworden sind und nicht den Podcast

Florian Freistetter: kennen. und dann halt auch drin sitzen.

Florian Freistetter: Also ich habe schon probiert, das jetzt nicht zu viel vorauszusetzen,

Florian Freistetter: was das Publikum angeht, sondern eben einfach ein Angebot für möglichst alle

Florian Freistetter: zu machen, die halt ein bisschen an Wissenschaft interessiert sind.

Florian Freistetter: Ja, und habe dann halt meine Show entsprechend gebastelt.

Florian Freistetter: Habe dann, nachdem ich quasi diese erste Vorpremiere, die ersten beiden Premieren

Florian Freistetter: in Herthen da gespielt habe,

Florian Freistetter: ich habe gesehen, okay, prinzipiell funktioniert das Konzept,

Florian Freistetter: aber ja, so wie ich es damals gemacht habe, dadurch, dass die Mathe-Nummer nicht

Florian Freistetter: da war, habe ich dann schnell ein paar andere Nummern improvisieren müssen,

Florian Freistetter: wo ich auch gewusst habe, die sind jetzt improvisiert, die fallen auch wieder raus.

Florian Freistetter: Und habe ich dann, bevor es dann quasi mit der ganzen Tour ernst geworden ist,

Florian Freistetter: wo dann wirklich jetzt nicht nur ein Auftritt mal so, sondern keine Ahnung,

Florian Freistetter: zehn Auftritte am Stück stattfinden, dachte ich, jetzt muss ich das mal vernünftig planen.

Florian Freistetter: Dann habe ich mich mal drei Tage im Waldviertel einquartiert und probiert, da eine Show zu basteln.

Martin Puntigam: Weil dort ja alles schwingt und die Findlinge rund um die Hütte wandern.

Florian Freistetter: Nein, aber ich habe gewusst, da ist erstens, ist da nicht viel los,

Florian Freistetter: was mich ablenken kann und zweitens kann man da schön spazieren gehen,

Florian Freistetter: wenn ich irgendwo was nachdenken muss oder fahre ich da hin und mache das und

Florian Freistetter: dann habe ich, wir kennen das ja eh und das Publikum kennt es vielleicht nicht,

Florian Freistetter: darum erzähle ich es trotzdem,

Florian Freistetter: halt mal eine Show gemacht und dann habe ich sie aufgeführt und festgestellt,

Florian Freistetter: ja eh gut, aber das geht immer noch nicht und habe die Nummer rausgeschmissen

Florian Freistetter: und dann nochmal, also ich glaube, ich habe,

Florian Freistetter: In den ersten, die ersten drei Shows, die ich gemacht habe, da hat sich das

Florian Freistetter: Programm deutlich geändert und ab Vorstellung vier Sternengeschichten live,

Florian Freistetter: da, oder wenn man die anderen zunimmt, da waren es eins, zwei,

Florian Freistetter: drei, vier, fünf, die ersten fünf Shows hat sich ständig geändert und dann ab,

Florian Freistetter: ab der Show in München, also falls jemand schon aus der Hörerschaft die Shows

Florian Freistetter: gesehen hat oder in München dabei war,

Florian Freistetter: München, das war die Version, bei der ich jetzt aktuell stehe.

Florian Freistetter: Also alles davor in Herthen, in Frankfurt, in Bremen, in Eschweiler.

Florian Freistetter: Ihr habt jeweils was anderes gesehen als die anderen.

Florian Freistetter: Mittlerweile habe ich glaube ich von der ersten Version bis zur aktuellen Version

Florian Freistetter: gute 60 Prozent ausgetauscht.

Martin Puntigam: Du hast ja genug Fundus, insofern ist es kein Problem.

Martin Puntigam: Wenn man Sternengeschichten als Podcast macht, so wie du,

Martin Puntigam: denkt man ja nicht sofort daran, vermutlich, dass man dann irgendwann damit

Martin Puntigam: auf die Bühne geht, aber wie grenzt man sich denn davon ab, dass man in Sternengeschichten

Martin Puntigam: kein astrologisches Zeug von sich gibt?

Martin Puntigam: Weil das passiert, wenn man sehr schnell redet, verwechseln Menschen,

Martin Puntigam: die schon den Unterschied gut kennen zwischen Astrologie und Astronomie,

Martin Puntigam: das noch immer schnell und manchmal verwechseln das Leute, weil sie sich nie

Martin Puntigam: Gedanken drüber gemacht haben, dass das unterschiedliche Dinge sind.

Martin Puntigam: Aber mit Sternengeschichten lockt man ja vielleicht ein Publikum an,

Martin Puntigam: das glaubt, in die Sterne zu schauen, das könnte einem die Zukunft zeigen und

Martin Puntigam: diesen ganzen Hokus-Pokus und dieses Zeug.

Martin Puntigam: Wie grenzt man sich denn davon ab oder kommen die Leute ohne dies nicht?

Florian Freistetter: Naja, also erstmal bei der Podcast-Hörerschaft zum Beispiel,

Florian Freistetter: da glaube ich, gibt es viele dabei, die durchaus kein Problem mit Astrologie haben,

Florian Freistetter: weil die Menschen, die sich für Astrologie interessieren, die interessieren

Florian Freistetter: sich ja auch oft für die Sterne, sonst würden sie sich nicht mit Astrologie

Florian Freistetter: beschäftigen und die erfahren ja auch von mir etwas über die Sterne.

Florian Freistetter: Und wenn ich nicht gerade eine Folge mache, wo ich erkläre, dass Astrologie

Florian Freistetter: Quatsch ist, was ich auch ab und zu tue, kann man auch die Sternengeschichten

Florian Freistetter: als Astrologe oder Astrologin problemlos hören. Die werden da gar nicht abgeschreckt auf der Bühne.

Florian Freistetter: Ja, ich glaube, da kommen jetzt im Publikum wenig Leute, die Astrologie-Fans

Florian Freistetter: sind. Es sei denn, sie werden irgendwie mitgebracht von irgendwem.

Florian Freistetter: Aber ich glaube, da muss man schon sehr, sehr...

Florian Freistetter: Und unbedarft sich eine Eintrittskarte kaufen, um da jetzt überrascht zu werden

Florian Freistetter: und sich Astrologie zu erwarten, weil eigentlich,

Florian Freistetter: wenn man nur einen Blick irgendwie auf die Eintrittskarte wirft oder auf den

Florian Freistetter: Veranstaltungslink wirft, wird man feststellen, da geht es jetzt nicht um Zukunftsverhersage,

Florian Freistetter: da geht es schon um Wissenschaft.

Florian Freistetter: Und für die, die das dann immer noch nicht gecheckt haben, die können dann nach

Florian Freistetter: der ersten Hälfte nach Hause gehen, weil in der ersten Hälfte der Show,

Florian Freistetter: da habe ich auch explizite Nummer, wo ich über Astrologie spreche.

Florian Freistetter: Weil das sind ja auch Sternengeschichten. Also ich fasse den Begriff Sternengeschichten ja weiter.

Florian Freistetter: Darum fängt es bei mir auch mit Religion an und mit der Schöpfungsgeschichte,

Florian Freistetter: weil das auch Geschichten sind,

Florian Freistetter: die sich Menschen über die Sterne oder das Universum erzählt haben,

Florian Freistetter: weil sie Fragen hatten und keine andere Möglichkeit hatten, diese Fragen zu

Florian Freistetter: beantworten Im Gegensatz zu uns heute mit der Wissenschaft und Astrologie ist eben auch sowas.

Florian Freistetter: Da haben auch Menschen Fragen gehabt und sich Antworten gesucht und die Möglichkeit,

Florian Freistetter: die damals existiert hat, war eben das, was dann sich zur Astrologie entwickelt hat.

Florian Freistetter: Das heißt, es sind auch legitime Sternengeschichten und da rede ich dann auch

Florian Freistetter: drüber und erkläre am Ende natürlich auch, dass es Quatsch ist und warum es Quatsch ist.

Florian Freistetter: Also da sind mir aber bis jetzt kaum Leute aufgefallen, die erbost aufgesprungen und rausgestürmt sind.

Florian Freistetter: Also ich gehe davon aus, dass die eher nicht zu meinem Publikum gehören.

Martin Puntigam: Siehst du die eigentlich, wir haben das in der letzten Folge ganz am Ende noch

Martin Puntigam: angehängt, das was wir für Radio FM4 einmal über einen Stern von Bethlehem aufbereitet haben,

Martin Puntigam: siehst du die dann traditionell in einer Linie mit den sogenannten Weisen aus

Martin Puntigam: dem Morgenland, die es vermutlich nicht gegeben hat, aber als Geschichtenerzähler,

Martin Puntigam: Über Sternenbewegungen, über Himmelsbewegungen, die die Menschen beeinflussen

Martin Puntigam: und faszinieren. Siehst du die da in einer direkten Linie?

Florian Freistetter: Mich? Ja. Puh, ich weiß nicht, ob ich jetzt mich an einer direkten,

Florian Freistetter: nein. Ich glaube, das ist was...

Martin Puntigam: Also Kaspar, Melchior, Balthasar und Florian.

Florian Freistetter: Ja, wer will, kann das gerne im Jänner an die Tür schreiben.

Florian Freistetter: Ich glaube, das wäre eine zu lange Linie, wenn man da wirklich bis zu den Gelehrten

Florian Freistetter: in der Antike zurückgehen würde.

Florian Freistetter: Wenn dann sehe ich mich, ich glaube, ich sehe mich in gar keiner Linie,

Florian Freistetter: zu wenig mathematisch eine gerade Linie, das muss was Komplexeres sein, ein Polynom oder sowas,

Florian Freistetter: aber nein, wenn sehe ich mich in einer wissenschaftskommunikatorischen Tradition,

Florian Freistetter: weil das, was die Weisen aus dem Morgenland, diese antiken Wissenschaftler,

Florian Freistetter: wenn man es so nennen will, oder Sternwissenden gemacht haben,

Florian Freistetter: das hat, glaube ich, mit dem wenig zu tun, was ich gemacht habe,

Florian Freistetter: weil ich weiß ja, dass das, was ich tue,

Florian Freistetter: Geschichten sind, die ich erzähle.

Florian Freistetter: Und Geschichten zwar, die auf irgendeinem Wissen basieren, aber trotzdem sind es Geschichten.

Florian Freistetter: Und die Geschichten damals, die waren aber jetzt keine Geschichten im eigentlichen

Florian Freistetter: Sinn, sondern das war halt das Wissen, diese Geschichten.

Florian Freistetter: Also ich glaube, das kann man nicht so direkt vergleichen, dass ich da jetzt

Florian Freistetter: irgendwie mich als... Ich komme auch selten zur Geburt von irgendwelchen Messiasen,

Florian Freistetter: also da werde ich auch selten eingeladen, ich muss selten mich in Stellen rumtreiben und so.

Florian Freistetter: Ich habe auch kaum Weihrauch, Gold und Mürre dabei, falls ich mal einen treffen

Florian Freistetter: sollte. Also ich glaube, das passt alles nicht.

Martin Puntigam: Wenn du jetzt erzählt hast, dass du mit der Nummer der Friedmann-Gleichungen

Martin Puntigam: in erster Annäherung einmal gescheitert bist.

Martin Puntigam: Dein Podcast dauert zehn Minuten, plus minus, aber meistens ziemlich genau.

Martin Puntigam: Das Schwierige an komplexen Dingen, wenn man sie einfach erzählen möchte,

Martin Puntigam: und das ist im Solo-Cabaret genauso wie bei den Science-Bastors auf der Bühne

Martin Puntigam: und eben bei dir bei den Sternengeschichten ist.

Martin Puntigam: Und das ist einer der Gründe, warum es den Podcasts gibt.

Martin Puntigam: Ist, dass man oft viel mehr erzählen kann, viel mehr erzählen möchte,

Martin Puntigam: sehr interessant sein kann, mehr zu erfahren, aber man muss komprimieren,

Martin Puntigam: runterbrechen und dramaturgisch so aufbereiten, dass die Leute zuhören möchten.

Florian Freistetter: Genau.

Martin Puntigam: Wie entscheidest du denn oder wie schwierig ist es für die denn aus einem komplexen

Martin Puntigam: Thema, das dich anspricht und von dem du fasziniert bist und du dir denkst,

Martin Puntigam: das wird jetzt eine Podcast-Folge,

Martin Puntigam: wie entscheidest du denn und wann, was du da weglässt und ob sie das eignet

Martin Puntigam: und wie viel musst du verwerfen, weil sie es doch nicht eignet.

Florian Freistetter: Das ist eher so ein iterativer Prozess, wenn man so will.

Florian Freistetter: Also ich mache das ja jetzt schon länger und nicht bei den Sternengeschichten.

Florian Freistetter: Ich habe auch irgendwie zwei Bücher geschrieben, wo es um kurze Geschichten geht.

Florian Freistetter: Also Geschichte des Universums in 100 Sterne, in Geschichte der Welt in 100 Mikroorganismen.

Florian Freistetter: Ich schreibe seit zehn Jahren Kolumnen, wo man auch kurz sein muss.

Florian Freistetter: Also ich habe mittlerweile Übungen in kurze Geschichten erzählen.

Florian Freistetter: Und ich weiß schon, dass mal, wenn man ein Thema auswählt am Anfang,

Florian Freistetter: dann muss das einmal wirklich ein ausreichend kleines Thema sein,

Florian Freistetter: unter Anführungszeichen.

Florian Freistetter: Also ich sehe oft irgendwie so andere Podcasts oder andere Wissenschaftspodcasts,

Florian Freistetter: die machen dann irgendwie Geschichten über die Radioaktivität oder keine Ahnung, das Sonnensystem.

Florian Freistetter: Das sind zum Beispiel Geschichten, die sind viel zu groß, weil entweder,

Florian Freistetter: wenn man da keinen ganz besonderen Zugang hat, dann ist man entweder so sehr

Florian Freistetter: an der Oberfläche, dass man kaum was Neues lernt, wenn das nicht zu viel das

Florian Freistetter: Erste ist, was man dazu hört, oder aber man muss da irgendwie eine Vorlesung

Florian Freistetter: über ein Semester draus machen.

Florian Freistetter: Das heißt, man muss da deutlich kleiner werden und bei mir zum Beispiel,

Florian Freistetter: ich habe festgestellt, dass selbst sowas wie ein Planet ist zu groß.

Florian Freistetter: Also eine Folge, ich habe schon noch keine Folge über den Mars gemacht in den Sternengeschichten.

Florian Freistetter: Ich habe eine Folge über die geologische Geschichte des Mars gemacht.

Florian Freistetter: Ich habe eine Folge über die Monde des Mars gemacht.

Florian Freistetter: Ich habe eine Folge vermutlich über die Atmosphäre des Mars gemacht. Weiß ich gerade nicht.

Florian Freistetter: Ich habe eine Folge Terraforming vom Mars. Also das sind alles ausreichend kleine Geschichten.

Florian Freistetter: Und ob sie wirklich ausreichend klein sind, dass sie da eben in dieser kurzen

Florian Freistetter: Zeit des Podcasts oder eben auch in der kurzen Zeit einer Bühnennummer erzählt

Florian Freistetter: werden können, das merke ich, wenn ich sie aufschreibe, weil.

Florian Freistetter: Ich glaube, ich habe mittlerweile ein halbwegs brauchbares Gefühl entwickelt,

Florian Freistetter: wann eine Geschichte aus ist, beziehungsweise wann sie nicht aus ist.

Florian Freistetter: Weil wenn ich sowas schreibe, ja, und Sternengeschichten, die folgen,

Florian Freistetter: die schreibe ich ja vorher auf.

Florian Freistetter: Wenn ich sowas schreibe, dann fange ich an zu schreiben und dann merke ich meistens

Florian Freistetter: beim Schreiben, wo was fehlt von der Geschichte.

Florian Freistetter: Also wenn ich mich selbst frage, dann, ja, aber warum ist das so,

Florian Freistetter: was ich gerade schreibe?

Florian Freistetter: Oder ich habe das Gefühl, da muss noch irgendwie was rein, Man muss jetzt noch

Florian Freistetter: wissen, wo kommt das eigentlich alles her.

Florian Freistetter: Also beim Schreiben merke ich dann, was noch fehlt und dann merke ich oft auch, okay,

Florian Freistetter: ich habe jetzt schon so viel geschrieben und bin noch gar nicht bei dem Punkt,

Florian Freistetter: den ich eigentlich vorgehabt habe zu schreiben, dann muss ich den Punkt,

Florian Freistetter: den ich vorgehabt habe, weglassen und halt das andere beenden.

Florian Freistetter: Das ist mir heute gerade passiert, vor der Aufnahme zum Beispiel,

Florian Freistetter: habe ich eine Folge geschrieben für die Sternengeschichten und,

Florian Freistetter: Ich wollte was schreiben über die Urwolke und Immanuel Kant und seine astronomische

Florian Freistetter: Forschung, wo Immanuel Kant sich damals in Mitte des 18.

Florian Freistetter: Jahrhunderts damit beschäftigt hat, wie alles entstanden ist.

Florian Freistetter: Sonne entstanden ist und so weiter.

Florian Freistetter: Und das ist ein urspannendes Thema, weil damals war es noch bei Weitem nicht

Florian Freistetter: selbstverständlich, dass man Dinge entstehen lässt,

Florian Freistetter: sondern die Dinge wurden geschöpft und es war auch klar, das Sonnensystem,

Florian Freistetter: Planeten hat halt Gott geschöpft und darum sind die so, wie sie sind und Kant

Florian Freistetter: hat das halt alles ohne Gott erklärt.

Florian Freistetter: Und der hat gesagt, am Anfang war halt so eine Wolke aus Zeug und daraus haben

Florian Freistetter: sich die Sonne und die Planeten gebildet.

Florian Freistetter: Und das entspricht alles im Wesentlichen immer noch den grundlegenden Phänomenen,

Florian Freistetter: die wir heute wissenschaftlich entsprechend begründen. Das ist eine wahnsinnig spannende Geschichte.

Florian Freistetter: Und was in diesem Buch von Kant von damals auch drin steht, sind die ersten

Florian Freistetter: Hypothesen, dass es andere Galaxien gibt.

Florian Freistetter: Dass unsere Milchstraße nur eine Galaxie unter vielen ist und dass die ganzen

Florian Freistetter: anderen nebeligen Flecken auch Galaxien sind.

Florian Freistetter: Das leitet ja alles ab aus seinen Ideen über Sonnensystemen.

Florian Freistetter: Weil er sagt dann, wenn wir vom Sonnensystem hochskalieren,

Florian Freistetter: wo wir einen Stern haben, der vom Planeten umkreist wird und aus seinen Gedanken

Florian Freistetter: über die Entstehung des Sonnensystems, einer Wolke, hat er dann eben abgedacht,

Florian Freistetter: okay, das muss eine Scheibe sein, wo Dinge umkreisen.

Florian Freistetter: Und wenn wir uns jetzt vorstellen, wir machen das Sonnensystem sehr,

Florian Freistetter: sehr viel größer und das, was die Planeten sind, sind Sterne und sehr,

Florian Freistetter: sehr viel mehr davon, dann kriegen wir auch eine große Scheibe aus Sternen.

Florian Freistetter: Die dann ungefähr, wenn wir mittendrin wären, so ausschaut wie das,

Florian Freistetter: was wir als Band der Milchstraße sehen.

Florian Freistetter: Und wenn wir so eine Scheibe aus Sternen aus großer Entfernung sehen,

Florian Freistetter: dann schaut es so aus wie die Nebel.

Florian Freistetter: Also er hat da wahnsinnig wirklich weitreichende Gedanken gehabt,

Florian Freistetter: die dann erst teilweise 200 Jahre später irgendwo wissenschaftlich bestätigt

Florian Freistetter: worden sind und das habe ich halt gedacht, da schreibe ich jetzt was drüber

Florian Freistetter: und habe ich gemacht und ich habe dann gemerkt, nein ich muss das Ganze mit

Florian Freistetter: den Galaxien und so weiter weglassen, weil das ist eine eigene Geschichte.

Florian Freistetter: Ich habe gedacht, es ist, Kants Buch ist eine Geschichte, aber war zu groß.

Florian Freistetter: Also ich habe jetzt nur die Urwolke und die Entstehung des Sonnensystems geschrieben

Florian Freistetter: und alles über Galaxien weggelassen, obwohl ich davor mir zwei Stunden lang

Florian Freistetter: Zitate aus dem Buch rausgeschrieben habe, genau darüber. Aber...

Florian Freistetter: Muss eine andere Folge werden. Und ich habe dann auch das Gefühl,

Florian Freistetter: wenn es sich gut anfühlt, wenn ich das Ende geschrieben habe, dann weiß ich, okay,

Florian Freistetter: da ist jetzt totlich nicht alles erzählt, aber es muss so erzählt sein,

Florian Freistetter: dass die Leute, die es hören, nicht das Gefühl haben, sie hätten noch Fragen.

Florian Freistetter: Weil dann habe ich was auslassen, was ich nicht auslassen hätte dürfen.

Martin Puntigam: Jetzt hast du die Sternengeschichten begonnen als Solist, wenn man so möchte,

Martin Puntigam: gehst auf die Bühne und machst aber dann Vorpremieren und spielst einige Shows

Martin Puntigam: vor Live-Publikum, während die Show noch im Entstehen ist.

Martin Puntigam: Also du kreist quasi vor Live-Publikum, weil du gern wissen möchtest,

Martin Puntigam: was funktioniert, was nicht funktioniert, was bei den Menschen ankommt und was

Martin Puntigam: sie verstehen können, was sie vielleicht schneller verstehen,

Martin Puntigam: als du gedacht hast, also das, wofür Vorpremieren ja da sind,

Martin Puntigam: aber gibt es auch ein Testpublikum für die Kolumnen, für die Sternengeschichten

Martin Puntigam: Podcast-Folgen oder verlasst du dich da auf das, was du gerade beschrieben hast,

Martin Puntigam: nämlich, dass es sich gut anfühlt, weil bis man zu dem Punkt kommt,

Martin Puntigam: dass man sich darauf verlassen kann, dass was stimmt für Menschen,

Martin Puntigam: Einen selber, weil sie es gut anfühlt, das kann man mit Routine beschreiben

Martin Puntigam: oder manche Menschen verwenden das ein bisschen unglückliche Wort Bauchgefühl dafür.

Martin Puntigam: Das dauert ja sehr lang. Gibt es da Menschen, mit denen du das abgleicht und ausprobierst?

Florian Freistetter: Nein, das wird rein technisch nicht funktionieren. Also wie gesagt,

Florian Freistetter: ja, Routine, die hat sich entwickelt.

Florian Freistetter: Also meine ersten Folgen der Schelling-Geschichten, wenn man sich so die ersten

Florian Freistetter: paar Dutzend, die ersten 100, 200 Folgen anhört, die werden vermutlich auch

Florian Freistetter: noch anders sein, als sie es jetzt sind, weil ich natürlich live mitgelernt habe.

Florian Freistetter: Aber allein die Art und Weise, wie ich halt den Podcast mache,

Florian Freistetter: könnte ich es jetzt nicht machen,

Florian Freistetter: dass ich da jeden Podcast vorher abteste, weil dann müsste ich den Podcast wirklich

Florian Freistetter: nicht nur so jetzt technisch, halbwegs professionell machen,

Florian Freistetter: wie ich es ja mache, sondern auch irgendwie wirtschaftlich, professionell machen

Florian Freistetter: und müsste da mir Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen holen und müsste eine Redaktion

Florian Freistetter: haben und müsste vor allem auch Geld verdienen damit,

Florian Freistetter: was ich in der Form nur sehr, sehr wenig tue, weil das ist halt alles nur durch

Florian Freistetter: freiwillige Unterstützung aus

Florian Freistetter: der Hörerschaft finanziert wird und nicht durch Werbung oder sonst was.

Florian Freistetter: Das heißt, ich mache den Podcast nebenbei, wenn ich gerade Zeit habe,

Florian Freistetter: schreibe ich was und dann, wenn es geschrieben ist, dann muss es auch irgendwie,

Florian Freistetter: meistens habe ich keinen großen Vorlauf, dann muss das auch raus,

Florian Freistetter: also ich könnte da gar keine Korrekturschleife mit reinbauen.

Florian Freistetter: Aber in dem Fall, wie gesagt, verlasse ich mich wirklich erstens auf die Routine

Florian Freistetter: und zweitens, im Gegensatz zur Theatershow, zur Live-Show, der Podcast kostet ja nichts.

Florian Freistetter: Den können die Leute sich anhören und wenn sie da nicht talkt,

Florian Freistetter: dann talkt sie da halt nicht. Aber es hat niemand was verloren.

Florian Freistetter: Wenn ich die Leute für Geld ins Theater holocken will, dann sollen die schon

Florian Freistetter: etwas bekommen, was entsprechend gut funktioniert.

Florian Freistetter: Das heißt, da arbeite ich dann deutlich länger dran an so einer Live-Show,

Florian Freistetter: als ich an der Podcast-Folge arbeite, weil da auch die Fallhöhe ein bisschen anders ist.

Martin Puntigam: Aber es widerspricht

Martin Puntigam: Ein bisschen meiner Erfahrung nach unseren Science-Busters-Shows,

Martin Puntigam: wo ja immer wieder Leute zu uns zum Büchertisch kommen, um entweder wie aktuell

Martin Puntigam: vom Bananenbrot oder den Schokoladen zu kosten oder Bücher signiert zu bekommen

Martin Puntigam: oder einfach Fragen zu stellen,

Martin Puntigam: weil die Fallhöhe für die Menschen, die schon seit vielen Jahren deinen Podcast

Martin Puntigam: begeistert hören, ist schon sehr hoch.

Martin Puntigam: Das heißt, du würdest Leute wahrscheinlich möglicherweise sogar mehr vor den

Martin Puntigam: Kopf stoßen als bei einer Live-Show, wo man sich denkt, naja,

Martin Puntigam: der ist ja ein Podcaster und Astronom, der muss live.

Martin Puntigam: Da sieht man ja einiges nach und das ist ja ein Pfund, mit dem viele Live-Podcasts

Martin Puntigam: wuchen, dass es eigentlich dramatisch kaum oder sehr wenig zu sehen gibt,

Martin Puntigam: weil die Leute ja hinkommen und die Leute sehen wollen, die sie sonst nur hören.

Martin Puntigam: Also da wird man wahrscheinlich live, wird man da mehr nachsehen,

Martin Puntigam: als wenn du drei Wochen lang nicht pünktlich deine Sternengeschichten ablieferst.

Florian Freistetter: Ja, ja, gut, also das pünktlich abliefern ist ja kein Problem,

Florian Freistetter: man muss es halt nur pünktlich machen.

Florian Freistetter: Also hier geht eher um die inhaltliche Frage, dass das jetzt quasi inhaltlich

Florian Freistetter: den Leuten, die jetzt seit

Florian Freistetter: zehn Jahren oder mehr Sterne-Geschichten hören, die wissen ja,

Florian Freistetter: auf was sie sich einlassen.

Florian Freistetter: Also wenn denen das nicht gefallen wird, was ich mache, dann würden sie es nicht so lange hören.

Florian Freistetter: Und da ich jetzt nach diesen 13 Jahren Podcast, du hast gesagt,

Florian Freistetter: dass du ausreichend viel Routine habe, oder auch Gefühl, je nachdem,

Florian Freistetter: ob man ein Wort sagen will, was dir gefällt oder nicht.

Florian Freistetter: Aber ich habe halt da mittlerweile Routine, um zu wissen, dass wie,

Florian Freistetter: wenn ich jetzt eine neue Folge, Folge 683 der Sterne-Geschichten schreibe,

Florian Freistetter: dann weiß ich, okay, ich schaue, dass ich sie so mache, wie die 682 davor,

Florian Freistetter: dann bin ich mal auf der sicheren Seite.

Florian Freistetter: Und nachdem ich schon 682 Folgen davor gemacht habe, ist die Chance,

Florian Freistetter: dass die Folge 683 massiv qualitativ anders wird, als die davor relativ gering.

Florian Freistetter: Das ist vielleicht, am Anfang hat man eine höhere Schwankung,

Florian Freistetter: aber jetzt mittlerweile hat sich das mit dem Podcast so eingespielt.

Florian Freistetter: Die Themen, die Leute wissen, was für Themen kommen, die Leute wissen,

Florian Freistetter: wie ich die Themen erzähle.

Florian Freistetter: Das heißt, da geht es eigentlich wirklich nur noch darum, dass eben ausreichend

Florian Freistetter: viele neue Folgen kommen.

Florian Freistetter: Wie gesagt, es muss halt jede Woche am Freitag eine neue Folge kommen,

Florian Freistetter: dann sind die Leute zufrieden. Und das,

Florian Freistetter: Das kriege ich hin bis jetzt noch.

Martin Puntigam: Wie aufwendig ist denn die Recherche? Also dein Studium legt schon einige Zeit

Martin Puntigam: zurück, auch deine Forschungsarbeit legt schon einige Zeit zurück.

Martin Puntigam: Richard Hemmer, der gemeinsam mit Daniel Messner Geschichten aus der Geschichte

Martin Puntigam: macht, sagt, seit sie das professionell betreiben,

Martin Puntigam: das Podcast machen und alle anderen beruflichen Tätigkeiten weitgehend oder

Martin Puntigam: sogar teilweise ganz bleiben gelassen haben, machen sie eigentlich nichts mehr

Martin Puntigam: anderes, abgesehen von der Aufnahme, als Bücher zu lesen, um daraus Folgen zu gestalten.

Martin Puntigam: Wenn du jetzt dieses Kant-Buch zitiert hast, das ist ja wahrscheinlich,

Martin Puntigam: wenn es nicht umfangreich ist, dann doch nicht ganz einfach zu lesen.

Martin Puntigam: Wie aufwendig ist denn nach so vielen hundert Folgen die Recherche,

Martin Puntigam: wo man ja die ersten paar hundert Folgen das Studium ausweiden kann,

Martin Puntigam: aber irgendwann einmal geht dann der Stoff, den man im kleinen Finger hat,

Martin Puntigam: aus und dann muss man recherchieren und umarbeiten.

Martin Puntigam: Dann wird es ja aufwendiger oder wird es durch die Routine kompensiert?

Florian Freistetter: Ja, beim ersten Mal habe ich jetzt nicht so angefangen, dass ich gedacht habe,

Florian Freistetter: ich mache jetzt mal Podcasts über alles, was ich weiß und dann schaue ich weiter.

Florian Freistetter: Sondern ich habe schon geschaut von

Florian Freistetter: Anfang an, dass ich da thematisch eine ausreichend große Vielfalt habe.

Florian Freistetter: Und ja, natürlich ist die Recherche aufwendig. Sie ist vielleicht nicht ganz

Florian Freistetter: so aufwendig wie das, was Daniel und Richard in Geschichten aus der Geschichte

Florian Freistetter: machen, weil die haben ja auch einen Podcast, der eine Dreiviertelstunde dauert oder sowas.

Florian Freistetter: Und dann ja vermutlich sind die beiden auch einfach faul, weil die machen dort

Florian Freistetter: ihren Podcast. und wollen viel Freizeit haben, aber nein, es ist auch Unterstellung.

Florian Freistetter: Nein, das geht gar nicht so.

Martin Puntigam: Sondern dieses Buch lesen und daraus, man entwickelt eine Routine und eine Form

Martin Puntigam: und ist dann leichter zu befüllen, wenn es einmal so steht, dass alle damit

Martin Puntigam: zufrieden sind, aber trotzdem ist es ja sehr aufwendig.

Florian Freistetter: Das war jetzt natürlich nur eine Unterstellung, dass die beiden faul sind,

Florian Freistetter: sind sie mit Sicherheit nicht, aber ja, natürlich, ich hätte jetzt auch nichts

Florian Freistetter: dagegen, wenn ich jetzt ausschließlich von meinem Podcast leben könnte,

Florian Freistetter: aber dann müsste der Podcast ganz anders sein, als er jetzt ist.

Florian Freistetter: Vor allem mit Werbung drin. Aber wenn, das ist ja klar, dann könnte ich anders recherchieren.

Florian Freistetter: Dann könnte ich vermutlich auch leckere Geschichten erzählen.

Florian Freistetter: Ich könnte dann vielleicht auch jeden Tag eine Folge machen oder sowas.

Florian Freistetter: Aber ja, prinzipiell, ich bin auch, glaube ich, ganz gut geworden im Recherchieren.

Florian Freistetter: Also ich kann, das konnte ich immer schon, konnte ich als Kind schon,

Florian Freistetter: ich kann sehr schnell lesen und kann halt dann schnell recherchieren.

Florian Freistetter: Also im Prinzip, es gibt Folgen, da brauche ich länger.

Florian Freistetter: Also gerade so biografische Folgen, Da muss ich halt erstmal herausfinden, wo es Quellen gibt.

Florian Freistetter: Also zum Beispiel, wir hatten in

Florian Freistetter: der letzten Folge angesprochen Cecilia Payne-Geposchkin, die Astronomin.

Florian Freistetter: Und klar, mittlerweile gibt es da auch gute Bücher über sie,

Florian Freistetter: die jetzt in den letzten paar Jahren erschienen sind, wie ich die Folge gemacht habe.

Florian Freistetter: Gab es, glaube ich, noch keine wirklich vernünftige Biografie.

Florian Freistetter: Ich habe dann irgendwo aufgetrieben ein Buch, das ihre Tochter über sie geschrieben hat.

Florian Freistetter: Und ja, dann muss man sich halt mal Quellen zusammensuchen und da ein bisschen

Florian Freistetter: lesen, da kann es schon sein, dass ich irgendwie so ein paar.

Florian Freistetter: Über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder mal so ein paar Quellen zusammensammel,

Florian Freistetter: hier mal reinschaue, da mal reinschaue und dann irgendwann habe ich genug,

Florian Freistetter: dass ich weiß, jetzt keine Folge machen,

Florian Freistetter: aber dann gibt es halt auch wieder Folgen, wo ich ja weiß,

Florian Freistetter: okay, das ist das Thema und dann schaue ich mir hier ein bisschen was an und

Florian Freistetter: muss dann auch nicht so intensiv recherchieren, wie vielleicht jetzt du müsstest

Florian Freistetter: oder ein Journalist, Journalistin recherchieren müsste, weil ich halt mir viel

Florian Freistetter: immer noch durch mein Studium erschließen kann.

Florian Freistetter: Also wenn ich irgendwo was lese in irgendeiner Biografie, in einem Satz,

Florian Freistetter: dann muss ich jetzt nicht schauen, okay, warum ist das so?

Florian Freistetter: Das muss ich dann zum Beispiel, wenn ich was über Mathematik mache,

Florian Freistetter: dann muss ich dann oft lange recherchieren, warum ist das jetzt so?

Florian Freistetter: In der Astronomie weiß ich oft, warum es so ist, weil ich es gelernt habe.

Florian Freistetter: Das heißt, es gibt Folgen, die habe ich schnell fertig. Es gibt Folgen, da brauche ich lange.

Florian Freistetter: Im Schnitt dauert es wahrscheinlich so, wenn ich mal eine Idee habe,

Florian Freistetter: was das Thema der Folge ist, dann kann man sagen, brauche ich von Recherche

Florian Freistetter: schreiben, aufnehmen, den Rest produzieren und so weiter.

Florian Freistetter: Was man also machen muss, für eine Folge Sternengeschichten mit 10 Minuten, naja,

Florian Freistetter: ich sage, drei Stunden Minimum und kann auch mal einen Tag dauern.

Florian Freistetter: Aber so drei Stunden, ich schaffe es, aber an guten Tagen kann ich drei bis vier Folgen schreiben.

Martin Puntigam: Okay, aber wenn du so ein Buch, wie das Erwähnte von Immanuel Kant liest,

Martin Puntigam: dann liest du das ja nicht in drei Stunden, oder?

Florian Freistetter: Nein, das nicht. Also dann lese ich auch nicht das komplette Buch natürlich,

Florian Freistetter: weil abgesehen davon, man liest aber so kein komplettes Buch aus dem 18.

Florian Freistetter: Jahrhundert. Ich schreibe mir erst mal 20 Seiten irgendwie, irgendwelche Lobhudelei

Florian Freistetter: auf den Herrscher, der das Buch bezahlt hat und so weiter. Also das kann man sowieso nicht lesen.

Florian Freistetter: Nein, also dann fange ich, in dem Fall kann man das konkret durchmachen, das Beispiel.

Florian Freistetter: Also in dem Fall habe ich zum Beispiel angefangen, mal den Wikipedia-Artikel

Florian Freistetter: aufzumachen, weil das Buch ist berühmt genug und bedeutend genug,

Florian Freistetter: um einen eigenen Wikipedia-Artikel zu haben.

Florian Freistetter: Dann habe ich zumindest mal schon einen Überblick, okay, wie ist der Inhalt

Florian Freistetter: da drin strukturiert? Ich habe natürlich gewusst, was ungefähr in dem Buch drinsteht,

Florian Freistetter: weil das kriegt man so als Astronom im Laufe der Zeit mit, was der Kant gemacht

Florian Freistetter: hat. Ich habe gewusst, okay, da geht es grob in dem Buch rum.

Florian Freistetter: Und dann habe ich mal gesagt, okay, Wikipedia, was sind da die einzelnen Kapitel

Florian Freistetter: drin, sind alle Kapitel relevant jetzt für das.

Florian Freistetter: In dem Fall war zum Beispiel, war jetzt nur der zweite, der erste,

Florian Freistetter: der zweite Teil war relevant für die Folge, die ich machen wollte.

Florian Freistetter: Das heißt, da habe ich nur mal die anschauen müssen. Dann habe ich die mir im

Florian Freistetter: Originaltext aufgemacht, habe da mal kurz drüber gescrollt und habe geschaut, okay,

Florian Freistetter: ein bisschen so nach Schlagworten durchsucht, wo kommt jetzt der Urnebel vor,

Florian Freistetter: wo kommt das vor und habe dann halt ja so überflogen drüber gelesen,

Florian Freistetter: mir die relevanten Abschnitte rausgesucht, Die habe ich genau gelesen,

Florian Freistetter: geschaut, ist da was drin,

Florian Freistetter: was ich quasi nicht verstehe, wo ich den Rest nochmal in anderen Teilen recherchieren muss.

Florian Freistetter: Und so konnte man dann das ganze Buch auf zwei Kapitel und die zwei Kapitel

Florian Freistetter: auf ein paar relevante Abschnitte eindampfen, die ich dann gelesen habe.

Florian Freistetter: Und dann entsprechend für die Geschichte, die ich dann am Ende geschrieben habe.

Florian Freistetter: Mir mit den entsprechenden anderen Stellen aus dem Kontext noch abgeglichen

Florian Freistetter: habe, ob ich eh nichts übersehen habe, was drin steht.

Florian Freistetter: Und ja, dann war das so im Prinzip in der Kategorie,

Florian Freistetter: Und Recherche und Schreiben waren dann in so ungefähr 90 Minuten erledigt.

Martin Puntigam: Jetzt sind wir beide nicht mehr die allerjüngsten.

Martin Puntigam: Du noch ein bisschen jünger als ich.

Florian Freistetter: Ich wollte gerade sagen, du mehr als ich.

Martin Puntigam: Also ich bin ein bisschen mehr, weniger jung als du. Aber wenn du mir das so

Martin Puntigam: schilderst, dann ist das für mich vollkommen plausibel, dass man so recherchiert.

Martin Puntigam: Weil ich ja einer Generation entstamm, wo der Vorgang der Herstellung mindestens

Martin Puntigam: oft das halbe Vergnügen ist und weniger das Ergebnis, das dann auch schön sein

Martin Puntigam: kann und aber irgendwann halt fertig sein muss.

Martin Puntigam: Aber der Vorgang kann ja interessant, faszinierend oder innervierend sein,

Martin Puntigam: wie auch immer. Auf jeden Fall ist es ein sehr interessanter Vorgang.

Martin Puntigam: Wenn du aber schilderst, dass du da Kapitel exzerpierst, liest,

Martin Puntigam: drüber liest und so weiter, das klingt sehr anachronistisch im Jahr 2025,

Martin Puntigam: an dessen Ende wir das aufnehmen, weil da werden einem ununterbrochen Tools

Martin Puntigam: aufgedrängt von irgendwelchen Firmen, die sagen, die KI macht die ganze Artweit

Martin Puntigam: für dich, es ist viel einfacher, gib doch den ganzen Text her,

Martin Puntigam: dann werden wir dir das exzerpieren.

Florian Freistetter: Ja, nutze ich natürlich auch immer wieder mal. Das habe ich auch gemacht nochmal am Ende.

Florian Freistetter: Ich habe nochmal den Text genommen vom Kant und habe ihn an Chatschipet gegeben

Florian Freistetter: und habe gesagt, fass das mal zusammen.

Florian Freistetter: Und das geht auch, weil das Problem ist, und das habe ich tatsächlich immer

Florian Freistetter: wieder festgestellt bei der Recherche, man kann schon die KI verwenden,

Florian Freistetter: um etwas zusammenzufassen.

Florian Freistetter: Das Problem ist, dass die immer noch nicht hundertprozentig verlässlich ist,

Florian Freistetter: was das angeht. Das heißt, die fasst mir auch oft was zusammen,

Florian Freistetter: was da nicht drin steht in dem Buch.

Florian Freistetter: Und dann muss ich es erst wieder nachrecherchieren. Das heißt,

Florian Freistetter: ich nutze natürlich die KI schon auch genau für solche Zwecke,

Florian Freistetter: um Texte zusammenzufassen, um Texte auch zu übersetzen.

Florian Freistetter: Also ab und zu habe ich es auch mit Zeug zu tun, dass irgendwie Französisch,

Florian Freistetter: Russisch oder sonstiges was ist, was ich überhaupt nicht lesen kann.

Florian Freistetter: Dann schmeiße ich das mal in die Karriere rein, um zu schauen,

Florian Freistetter: ist das überhaupt grob der Text, den ich eigentlich haben will,

Florian Freistetter: oder ist das was ganz anderes?

Florian Freistetter: Und oft schmeiße ich da auch irgendwie Bücher rein und ich nutze das schon auch,

Florian Freistetter: aber tatsächlich habe ich zu oft noch festgestellt, dass das,

Florian Freistetter: was die KI mir rausgibt, nicht,

Florian Freistetter: das ist, was da drin steht. Und deswegen nutze ich es zwar, aber am Ende die

Florian Freistetter: konkreten Informationen, da verlasse ich mich dann doch eher.

Florian Freistetter: Die suche ich selbst dann im Text.

Florian Freistetter: Und wenn es da nicht drin steht, dann nur wenn die Kaitis gesagt hat,

Florian Freistetter: mache ich es nicht. Das war schon ein anderer.

Florian Freistetter: Heute in der Früh, bevor ich den Stellgeschichten Text geschrieben habe,

Florian Freistetter: habe ich noch eine Kolumne für Spektrum der Wissenschaften geschrieben,

Florian Freistetter: für meine Mathematikkolumne. Und da hatte ich genau so einen Fall.

Florian Freistetter: Da wollte ich einen Text schreiben über das Runge-Kutter-Integrationsverfahren.

Florian Freistetter: Das Integrationsverfahren, müssen wir jetzt nicht ausführen,

Florian Freistetter: was es ist, es ist sehr, sehr wichtig.

Florian Freistetter: Habe gesucht nach Anwendungsmöglichkeiten von dem Verfahren,

Florian Freistetter: von denen ich bisher noch nichts gewusst habe, weil ich weiß,

Florian Freistetter: das Rungegrüterverfahren wird in der Wissenschaft so gut wie überall verwendet.

Florian Freistetter: Ich habe gedacht, das ist ein bisschen langweilig, wenn ich schreibe,

Florian Freistetter: es wird überall verwendet.

Florian Freistetter: Und ich habe natürlich jede Menge Anwendungen gewusst, aber ich habe gedacht,

Florian Freistetter: sowas ist die KI manchmal ganz gut.

Florian Freistetter: Ich habe gedacht, ob sie Verfahren beispielsweise, wo dieses Ding verwendet

Florian Freistetter: wurde, die außergewöhnlich sind. Da habe ich gedacht, schau mal, was kommt.

Florian Freistetter: Und dann kam sie mit den Apollo-Missionen, wo natürlich sowas wie numerische

Florian Freistetter: Integration von Differenz-Einrichtungen verwendet wird.

Florian Freistetter: Das hat mich überrascht, hat mir in der Fall nichts geholfen.

Florian Freistetter: Aber sie hat dann behauptet, dass ein NASA-Mitarbeiter gesagt hätte,

Florian Freistetter: weil das eben so wichtig ist, diese Methode, ein NASA-Mitarbeiter gesagt hätte,

Florian Freistetter: Es ist ein Standardverfahren und ich zitiere jetzt mal das, was die KI mir gesagt hat.

Florian Freistetter: Ein Zitat eines NASA-Ingenieurs aus den 1960er Jahren lautet, when in doubt, use RK4.

Florian Freistetter: Also wenn du Zweifel hast, benutze das RK4-Verfahren. Darum ging es.

Florian Freistetter: Und das wäre ein schönes Zitat gewesen. Okay, wenn du dann irgendwas Zweifel

Florian Freistetter: hast, nimm das Verfahren, das wäre ein super Zitat gewesen, da hätte ich die

Florian Freistetter: ganze Kolumne dran aufhängen können.

Florian Freistetter: Problem ist, es gibt halt nicht das Zitat.

Martin Puntigam: Jetzt schon und dann in zehn Jahren wird es nicht mehr in Zweifel gezogen werden,

Martin Puntigam: weil nach dem großen Raubzug die KI halt sie selber zu reproduzieren beginnt

Martin Puntigam: oder überhaupt Lügen kann man ja nicht sagen, weil es ja kein Wissen in dem Sinn gibt,

Martin Puntigam: aber nach deinen Standards ist das natürlich was, was man verwerfen kann.

Martin Puntigam: Dann kann man dramaturgisch und textlich drüber gehen und kann sie drüber hermachen,

Martin Puntigam: dass ein Zitat erfunden worden ist und ob es eine gute Idee ist,

Martin Puntigam: das zu erfinden, aber in dem Fall hast du es einfach weglassen müssen.

Florian Freistetter: In dem Fall, ja, ich kann jetzt nicht sagen, die NASA hat das gesagt,

Florian Freistetter: weil erstens mal hätte ich nicht gesagt, die NASA hat das gesagt,

Florian Freistetter: sowas mag ich gar nicht, wenn dann bei mich die Person wissen, die es gesagt hat,

Florian Freistetter: dann hätte ich gar nicht gewusst, welcher Apollo-Ingenieur das gesagt hat und

Florian Freistetter: da konnte ich dann tatsächlich, ich habe dann ein bisschen Zeit drauf verwendet,

Florian Freistetter: um zu schauen, woher die KI das haben könnte, ob es irgendwas gibt,

Florian Freistetter: das so ähnlich klingt, aber ja, habe ich ja nichts gefunden,

Florian Freistetter: dann habe ich eh eine andere Methode gefunden, diese Kolumne zu schreiben, aber wie gesagt,

Florian Freistetter: ich nutze schon die KI, kommt halt kaum mehr drum herum, das irgendwie zu nutzen,

Florian Freistetter: weil ja selbst wenn du das nicht nutzen willst,

Florian Freistetter: jeder Stepper, der Programm hat irgendwie einen KI-Modus mittlerweile.

Florian Freistetter: Und ich nutze es schon und es hilft mir auch oft, aber wie gesagt,

Florian Freistetter: jetzt einfach so, fassen wir das zusammen und dann nehme ich das und dann habe

Florian Freistetter: ich die Zusammenfassung und darauf basiere ich dann meine weitere wissenschaftskommunikatorische

Florian Freistetter: Arbeit. Nee, das mache ich nicht.

Florian Freistetter: Also vielleicht muss ich es auch irgendwann machen, aber bis jetzt nein,

Florian Freistetter: weil da ist mir zu oft Blödsinn rausgekommen.

Martin Puntigam: Wenn die Sternengeschichten live auf Tour sind, dann gibt's,

Martin Puntigam: einen besonderen Teil dieser Show und zwar, du denkst dir immer was lokaltypisches aus.

Martin Puntigam: Das ist wahrscheinlich leichter, wenn du am 29.

Martin Puntigam: Jänner in der Kulisse in Wien die Österreich-Premiere spielst und ein bisschen

Martin Puntigam: schwerer, wenn du ein knappes Monat später in Oberwaltersdorf auf der Bühne stehst.

Martin Puntigam: Also was kann man sich denn da erwarten, wenn du eine Geschichte des Ortes,

Martin Puntigam: des Dorfes, der Stadt einfliegst, die es nur an dem Abend zu hören gibt und sonst nie wieder.

Florian Freistetter: Das war eine Idee, die habe ich dann auch entwickelt nach den ersten Vorpremieren.

Florian Freistetter: Da habe ich gedacht, okay, es ist auch unfair, wenn ich jetzt einfach nur Show

Florian Freistetter: mache und den Podcast komplett ignoriere.

Florian Freistetter: Also ich ignoriere nicht komplett, aber ich habe gedacht, es wäre auch schön,

Florian Freistetter: wenn ich wirklich eine Sterne-Geschichte habe. Genau das, was die anderen Leute

Florian Freistetter: machen, die Live-Podcasts machen.

Florian Freistetter: Ich habe gedacht, ich setze mich jetzt auch auf die Bühne und mache exakt das,

Florian Freistetter: was ich im Podcast mache.

Florian Freistetter: Nämlich ich setze mich hin und rede ins Mikrofon eine Sterne-Geschichte.

Florian Freistetter: So wie ich es auch im Podcast mache, nur halt ein bisschen kürzer und halt abgestimmt

Florian Freistetter: auf den Veranstaltungsort.

Florian Freistetter: Weil genauso wie man ganz viel über Menschen erzählen kann, passiert auch an

Florian Freistetter: Orten ganz viel. Oder jeder Ort hat seine eigene Geschichte und habe dann angefangen,

Florian Freistetter: mir für jeden Ort was auszudenken.

Florian Freistetter: Und das habe ich bis jetzt immer gemacht, werde ich auch weitermachen.

Florian Freistetter: Jetzt in der Kulisse zum Beispiel, wenn da am 29. Jänner die Österreich-Premiere

Florian Freistetter: ist, die Kulisse steht ja in Wien.

Florian Freistetter: Und ja klar, in Wien gibt es jede Menge Astronomie, da müssten wir jetzt nicht

Florian Freistetter: lange suchen. Aber auch da die Astronomie von Wien, das ist wieder ein zu großes Thema natürlich.

Florian Freistetter: Also in dem Fall hätte ich mich wahrscheinlich beschränkt auf die,

Florian Freistetter: oder werde ich mich beschränken auf Ottergring, also den Bezirk,

Florian Freistetter: in dem die Kulisse liegt.

Florian Freistetter: Und haben mir noch keine konkreten Gedanken gemacht, aber wenn ich mich nicht

Florian Freistetter: ganz täusche, und ich glaube, ich

Florian Freistetter: täusche mich nicht ganz, dann gibt es in Ottergring jede Menge Astronomie.

Florian Freistetter: Da steht nämlich die Kufner Sternwarte und an der Kufner Sternwarte,

Florian Freistetter: also die Sternwarte an sich wäre schon ausreichend interessant,

Florian Freistetter: hat eine ausreichend interessante Geschichte und da sind auch ganz,

Florian Freistetter: ganz viele Sachen passiert auf der Kufner Sternwarte, also ich bin mir sicher,

Florian Freistetter: dass ich da was finde, vielleicht finde ich noch mehr.

Florian Freistetter: Aber vielleicht finde ich auch was anderes. Und ich werde auch für Oberwaltersdorf was finden.

Florian Freistetter: Ich habe mich jetzt mit der Geschichte Oberwaltersdorfs noch nicht so ausführlich beschäftigt.

Florian Freistetter: Aber am Ende findet man immer irgendwo Astronomie.

Florian Freistetter: Das ist ja auch was, was ich in

Florian Freistetter: meiner wissenschaftskommunikatorischen Tätigkeit oft genug gemacht habe.

Florian Freistetter: Ich habe mal eine Blog-Serie vor Ewigkeiten geschrieben über Astronomie und

Florian Freistetter: Essen. Und ich habe was über die Astronomie des Leberkäses geschrieben.

Florian Freistetter: Es geht alles, wenn man will. Und auch in Oberwaltersdorf wird sich irgendwo

Florian Freistetter: auf die eine oder andere Art Astronomie finden.

Florian Freistetter: Das muss ja jetzt nicht irgendwie ein Astronom oder eine Astronomin sein,

Florian Freistetter: die da geboren ist oder gestorben ist.

Florian Freistetter: Da war selten das Glück, dass sowas passiert oder dass da eine Sternwarte steht.

Florian Freistetter: Aber irgendwas gab es da, irgendwas wird da passiert sein. irgendwo.

Florian Freistetter: Wenn es nicht die Menschen oder die Gebäude sind, dann ist es die Industrie.

Florian Freistetter: Wenn es die Industrie nicht ist, dann ist es vielleicht die Geografie.

Florian Freistetter: Dann ist dann vielleicht mal irgendwas passiert, irgendwas Geologisches,

Florian Freistetter: was astronomische Gründe hat oder sonst was.

Florian Freistetter: Also wie ich in Eschweiler war, da habe ich über Kohlebergbau gesprochen und

Florian Freistetter: die Milankovic-Zyklen, die dafür gesorgt haben, dass es in Eschweiler sowas

Florian Freistetter: wie Kohlebergbau geben kann.

Florian Freistetter: Also man findet immer was und das habe ich dann eben eingebaut.

Florian Freistetter: Das macht es zwar immer ein bisschen aufwendig, weil ich wirklich für jede Show

Florian Freistetter: was Neues machen muss. Normalerweise könnt ihr bei der Show einfach machen,

Florian Freistetter: dann ist sie fertig und dann schulden wir es durch, aber ich finde das trotzdem ganz nett.

Florian Freistetter: Die Leute freuen sich auch immer, wenn sie was Lokales hören und bei jeder Show

Florian Freistetter: gibt es eben diese eine Geschichte, die.

Florian Freistetter: An dem Abend live, die gibt es nicht im Podcast veröffentlicht,

Florian Freistetter: die gibt es danach auch nicht mehr.

Florian Freistetter: Also das ist quasi etwas, wo die Leute sagen können, man war entweder dabei

Florian Freistetter: oder man war nicht dabei. Also wenn man das hören will, muss man dort sein,

Florian Freistetter: ansonsten hört man es nicht.

Martin Puntigam: Oberwaltersdorf, die Location ist die Bettfedernfabrik, also da kann man ja

Martin Puntigam: über Tag- und Nachtrhythmus leicht irgendwas finden.

Florian Freistetter: Das sollte nicht zu metaphorisch sein, muss schon in der Halle finden.

Florian Freistetter: Aber ich werde was finden. Ich habe noch Zeit, wann bin ich in Oberwaltersdorf?

Florian Freistetter: Ende Februar, 26. 20.

Martin Puntigam: Februar.

Florian Freistetter: Da habe ich doch Zeit. Bis dahin werde ich schon eine Geschichte gefunden haben.

Martin Puntigam: Davor findet einiges andere noch statt, um elegant auf die Annonce unserer Parteienverkehre

Martin Puntigam: überzuleiten. Deine Solotermine, meine Solotermine, weil wir jetzt die ganze

Martin Puntigam: Zeit unter anderem über Sterne-Geschichten live gesprochen haben.

Martin Puntigam: Ich habe es schon erwähnt, am 29. Jänner in der Kulisse Wien ist Österreich Premiere.

Florian Freistetter: Genau.

Martin Puntigam: Der Show, die du in Deutschland zurechtgeschliffen hast und die seit München

Martin Puntigam: zumindest vorübergehend so steht, wie sie sein soll. Am 30.

Martin Puntigam: Jänner bist du im Oval in Salzburg, am 20.

Martin Puntigam: Februar in Wörgl, im Komma, 26.2., wie gesagt, in der Bettfedernfabrik in Oberwaltersdorf und am 28.

Martin Puntigam: Februar, der nächstes Jahr den Februar beschließen wird, im Posthof in Linz.

Martin Puntigam: Und dann geht es im Herbst mit weiteren Deutschlandturnieren weiter.

Martin Puntigam: Wer das wissen möchte, findet alles unter sternengeschichten.live.

Florian Freistetter: Und wer bis dahin noch was lesen möchte oder noch ein Last-Minute-Weihnachtsgeschenk

Florian Freistetter: sucht, kann das neue ScienceBuster-Buch dafür verwenden.

Florian Freistetter: Das Buch heißt Aus, die Wissenschaft vom Ende, ist im Hansa-Verlag erschienen,

Florian Freistetter: gibt es überall dort, wo man sinnvollerweise Bücher kaufen kann.

Florian Freistetter: Ebenso das Hörbuch, das überall dort erhältlich ist, wo man Hörbücher bekommt.

Florian Freistetter: Und gelesen hat das Hörbuch Ralf Kaspers, den der eine oder die andere vielleicht

Florian Freistetter: aus der Sendung mit der Maus kennt oder von allen anderen tollen Dingen, die Ralf Kaspers macht.

Martin Puntigam: Immerhin es eine neue Show gibt, gibt es auch ein neues Buch,

Martin Puntigam: ein neues Buch, eine neue Show. So ist es auch diesmal mit anderem Namen.

Martin Puntigam: Es heißt nicht gleich wie das Buch, die Show. Es heißt nicht aus,

Martin Puntigam: sondern es heißt Weltuntergang für Fortgeschrittene.

Martin Puntigam: Seit Mitte Oktober auf der Welt mit Martin Moda, dir Florian Freistädter und

Martin Puntigam: mir auf der Bühne und wir sprechen über verschiedene Formen der Weltuntergänge,

Martin Puntigam: der Endlichkeiten und Unendlichkeiten.

Martin Puntigam: Es gibt, wie schon angekündigt, Bananenbrot, das live zubereitet wird,

Martin Puntigam: weil in der Banane der Weltuntergang steckt, zumindest partiell, also teilweise, und es,

Martin Puntigam: Auch Universums-Endschokolade, alle die Podcasts in den letzten Wochen gehört

Martin Puntigam: haben oder bei der Show waren, wissen das schon.

Martin Puntigam: Gemeinsam mit der Firma Zotter haben wir Big Rip und Big Crunch hergestellt.

Martin Puntigam: Zwei Hypothesen, wie das Universum zu Ende gehen kann in Schokoladenform.

Martin Puntigam: Und das gibt es jeweils am Ende der Show, wenn man zu uns kommen kann,

Martin Puntigam: Fragen stellen kann, Hallo sagen kann.

Martin Puntigam: Oder die Büchersignierung oder was auch immer man machen möchte am Büchertisch,

Martin Puntigam: nachdem die Show zu Ende ist, zu kosten und wenn man welche kaufen möchte, auch zu kaufen.

Florian Freistetter: Ja, und das kann man alles dort tun, wo wir auftreten mit dieser Show.

Florian Freistetter: Das wird im Jahr 2026 an vielen Orten sein. Am 15. Januar im Posthof Linz, am 16.

Florian Freistetter: Januar in Passau in der Redoute oder Redoute, je nachdem, wie man es ausspricht.

Martin Puntigam: Es ist anders als bei Belvedere, das italienische Wort spricht man anders aus,

Martin Puntigam: sagen viele Belvedere, es ist Belvedere, aber die Redoute ist nicht die Redoute

Martin Puntigam: oder man sagt ganz klein gesprochen Redoute.

Florian Freistetter: Ja, also dann bitte alle in die Redoute im Passag gehen und nicht in die Redoute.

Florian Freistetter: Und im Stadtsaal Wien gibt es keine Ausspracheschwierigkeiten,

Florian Freistetter: deswegen sind wir auch sehr viel öfter dort. Am 22.

Florian Freistetter: Januar, am 7. März, am 4. und 5. April kann man uns dort sehen. Am 24.

Florian Freistetter: Januar, davor sind wir noch im Theaterforum in Schwächern, am 25.

Florian Freistetter: Januar im Orpheum Wien, am 21.

Florian Freistetter: Februar in der Kulturgarage Seestadt in Wien, am 22.

Florian Freistetter: Februar in der Kulisse in Wien, Am 17.03. in der Burg Perchtholzdorf, am 9.04.

Florian Freistetter: In Weidhofen, an der Ips oder Ups, je nachdem, wie man die Leute dort verärgern

Florian Freistetter: möchte oder nicht, und am 10.04. in Graz.

Martin Puntigam: Und darüber hinaus gibt es noch viel mehr Termine, auch den ganzen Herbst und

Martin Puntigam: ins Jahr 2027 schon voraus.

Martin Puntigam: Aber zuerst muss das Jahr 2025 zu Ende gehen und es geht für uns als Science

Martin Puntigam: Busters und unser Publikum immer so zu Ende, dass wir erst Bauern-Silvester-Vorstellungen

Martin Puntigam: spielen und dann Silvester-Shows.

Martin Puntigam: Bau und Silvester in der Besetzung Florian Freistetter, Ruth Grützbauch und

Martin Puntigam: ich findet jedes Jahr am Ende dreimal statt.

Martin Puntigam: Graz, Linz, Wien ist auch schon traditionell zum fünften Mal mittlerweile schon.

Martin Puntigam: Also die Welt dreht sich nicht nur laufend weiter, sondern wir sind auch schon

Martin Puntigam: wieder fünf Jahre älter, seit das erste Mal Bauernsilvester stattgefunden hat.

Martin Puntigam: Die Premiere der Bauernsilvester Show 2025 ist am 27.

Martin Puntigam: Dezember in Graz in der Helmut-Listhalle, um am 29.

Martin Puntigam: Dezember im Arbeiterkammer-Saal in Linz wiederholt zu werden und am 30.

Martin Puntigam: Dezember als Terniere im Stadtsaal Wien stattzufinden.

Martin Puntigam: Und am 31. Dezember füllen wir heuer zwei Silvester-Shows im Schauspielhaus

Martin Puntigam: Wien, Martin Modor, Florian Freistädter und ich um 16 Uhr und um 19 Uhr,

Martin Puntigam: wobei, wenn ich richtig informiert bin, die 19 Uhr-Show nahezu schon voll ist.

Florian Freistetter: Ja, und wer das verpasst hat und in Deutschland wohnt und sowieso nicht vorhatte,

Florian Freistetter: nach Wien zu kommen zu Silvester, kann sich trotzdem uns ansehen,

Florian Freistetter: denn wir sind im Frühjahr in Deutschland, wir sind am 23.

Florian Freistetter: März in den Wühlmäusen in Berlin. Wir sind am 26.

Florian Freistetter: März in der Schauburg in Dresden, am 27. März im Kupfersaal Leipzig und am 28.

Florian Freistetter: März in Erfurt in der Puffbohne. Und in den letzten drei Etablissements bin

Florian Freistetter: ich im November mit Sternengeschichten live übrigens auch.

Martin Puntigam: Im November 2026?

Florian Freistetter: Jawohl.

Martin Puntigam: Und da gibt es noch einige Sternengeschichten, Folgen als Podcast vorher zu

Martin Puntigam: hören, bevor du live antanzen wirst.

Martin Puntigam: An vielen dieser Locations sind wir auch mit unserer Show Science Masters for Kids zu Gast.

Martin Puntigam: Ganz oft, wenn es am Abend die Weltuntergangsshow gibt, gibt es nachmittags

Martin Puntigam: oder vormittags Science Masters for Kids.

Martin Puntigam: Da kann man schon vorglühen auf der ORF Kids App.

Martin Puntigam: Da gibt es die Folgen aufgeteilt auf 10-Minuten-Stücke. Aber die ganze Show,

Martin Puntigam: ungefähr 70 Minuten mit Martin Moda und mir, gibt es unter anderem am 30.

Martin Puntigam: Dezember im Stadtsaal in Wien. Das ist glaube ich schon voll,

Martin Puntigam: aber wir spielen es auch am 30. Dezember.

Martin Puntigam: März im Stadtsaal und dann wieder

Martin Puntigam: am 4. und 5. April, das sind glaube ich Karsamstag und Ostersonntag.

Martin Puntigam: Da spielen sie am 15.

Martin Puntigam: Jänner im Posthof Linz, am 25.

Martin Puntigam: Jänner im Orpheum Wien, am 21. Februar in der Kulturgarage Seestadt,

Martin Puntigam: das ist ebenfalls Wien, am 22.

Martin Puntigam: Februar in der Kulisse in Wien, am 20.

Martin Puntigam: März im Bruno, im Bruno am Gebirge, am 9. April in Weidhofen an der Ips und und am 10.

Martin Puntigam: April in Graz an der Moor in der Listhalle.

Florian Freistetter: Martin Puntigam wird auch solo unterwegs sein, nicht mit Sternengeschichten,

Florian Freistetter: sondern mit Katzengeschichten.

Florian Freistetter: Es gibt auch noch Glückskatze, das Soloprogramm von Martin im Jahr 2026 zu sehen,

Florian Freistetter: ein paar Mal zumindest noch, nämlich am 4. und 5.

Florian Freistetter: Januar im Kabarett Niedermeier in Wien und am 9. und 10.

Florian Freistetter: Januar im Theatercafé in Graz. Und danach gibt es erst im Herbst wieder Martin

Florian Freistetter: Puntigam alleine und zwar mit dem neuen Soloprogramm, das den Titel der Heilige

Florian Freistetter: Puntigam trägt. Und die Premiere wird am 10.

Florian Freistetter: November 2026 stattfinden. Und ich glaube, ich kann nicht kommen,

Florian Freistetter: weil da bin ich in Deutschland entweder in Leipzig, Dresden oder Erfurt.

Florian Freistetter: Aber du wirst es vermutlich ein zweites Mal auch noch spielen und dann schaue ich es mir da an.

Florian Freistetter: Denn alle Termine, an denen das gespielt wird, findet man unter puntigam.at

Florian Freistetter: und die ScienceBusters-Termine unter sciencebusters.at.

Martin Puntigam: Da kannst du dich revanchieren, weil ich leider am 29. Jänner auch nicht in

Martin Puntigam: die Kulisse kommen kann.

Martin Puntigam: Am 19.11.2026 ist die Wien-Premiere vom Heiligen Puntigam und wird dann dort

Martin Puntigam: vermutlich, wie es meine Art ist, fünf bis sechs Jahre immer wieder zur Aufführung kommen.

Martin Puntigam: Das war Folge 120 des Science Masters Podcasts und Ausgabe 2 der Sternstunden

Martin Puntigam: des Science Masters, wie wir diesen kleinen Schwerpunkt genannt haben.

Martin Puntigam: Danke an die TU Wien und die Uni Graz, der die Produktion des Podcasts unterstützen.

Martin Puntigam: Danke an Florian Freistetter für die Auskünfte.

Martin Puntigam: Danke fürs Streamen, Downloaden, Abonnieren, Bewerten, Empfehlen,

Martin Puntigam: Konzipieren, Recherchieren, Vorprämieren, Streichen aufführen,

Martin Puntigam: Ablaudieren und was immer man mit einem Podcast anstellen kann.

Martin Puntigam: Bis zur nächsten Sternstunde der Science Busters, nämlich Nummer 3.

Martin Puntigam: Tschüss und habe die Ehre.

Florian Freistetter: Tschüss.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Sternengeschichten Folge 617 Metriken der Raumzeit In dieser Folge der Sternengeschichten

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: wird es ein bisschen mathematisch.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Ich werde vielleicht Begriffe verwenden wie Differenzialgeometrie,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: metrischer Tensor oder Minkowski-Raum oder nicht mal schauen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Aber keine Sorge, ich werde mein Bestes geben, damit am Ende alle verstehen, worum es geht.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und es lohnt sich zu verstehen, worum es geht, denn es geht um nichts weniger

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: als die Geometrie des Universums.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Aber dafür müssen wir halt trotzdem mit der Metrik anfangen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Dieses Wort kann verschiedene Bedeutungen haben.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: In der Literatur beschreibt es das Versmaß von Gedichten, in der Musik die Art

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: und Weise, wie Noten betont werden.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und das ist zwar alles sehr spannend, wir bleiben aber trotzdem bei der mathematischen Bedeutung.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und da ist eine Metrik eine Funktion, die zwei Punkten im Raum eine Zahl zuordnet,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: die man als Abstand dieser beiden Punkte voneinander definieren kann.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Warum so kompliziert mag sich jetzt der eine oder die andere denken?

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Wenn ich den Abstand zwischen zwei Punkten messen will, dann messe ich den halt einfach.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Warum braucht es eine Funktion, die eine Zahl zuordnet, die als Abstand definiert werden kann?

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Weil es halt erstens nicht so einfach ist und wir zweitens genau sein wollen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Immerhin geht es um das Universum.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Ja, ich kann ein Blatt Papier nehmen, zwei Punkte draufmalen und dann mit einem

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Lineal den Abstand messen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Aber wenn ich das tue, dann wende ich aus mathematischer Sicht die sogenannte

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: euklidische Metrik an, benannt nach dem griechischen Gelehrten Euklid,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: der vor langer Zeit die Grundlagen der Geometrie erforscht hat.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Wenn wir mit dem Lineal den Abstand zwischen den Punkten messen,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: dann messen wir ja eigentlich die Länge einer Linie, die die beiden Punkte verbindet.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Ich kann jetzt aber sehr einfach mit dieser Linie ein rechtwinkliges Dreieck konstruieren.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Das erklärt sich in einem Podcast viel schwieriger, als es in der Praxis ist.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Aber wenn ich jetzt ausgehend von dem einen Punkt eine Linie ziehe,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: die parallel zur einen Seite des Blattpapiers ist und ausgehend vom anderen

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Punkt eine Parallele zur anderen Blattseite, dann schneiden diese beiden Linien

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: sich in einem rechten Winkel.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und mit der Verbindungslinie zwischen den beiden Punkten kriege ich ein rechtwinkliges

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Dreieck. Und was gilt bei rechtwirklichen Dreiecken?

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Genau der Satz von Pythagoras, den wir alle aus der Schule kennen. A² plus B² ist C².

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Oder anders gesagt, ich kann die Länge der Verbindungslinie berechnen,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: wenn ich die Länge der beiden anderen Seiten kenne.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und die kenne ich ja, weil ich weiß, wo die Punkte sind.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Oder nochmal anders und mathematisch genauer gesagt, aus den zweidimensionalen

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Koordinaten meiner beiden Punkte kann ich mit dem Satz von Pythagoras sehr leicht

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: eine Funktion definieren, die mir als Ergebnis den direkten Abstand der Punkte liefert.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und wer es ganz genau wissen will, wenn die Koordinaten der beiden Punkte x1, y1 und x2, y2 sind,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: dann beträgt der Abstand zwischen ihnen genau x2-x1² plus y2-y1² und daraus noch die Wurzel.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Ich weiß, das waren jetzt schon viele Zahlen und Formeln. Aber wenn man ein

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: bisschen drüber nachdenkt, dann war es auch nicht schlimm. Und es ist notwendig,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: weil wir dieses Konzept der Metrik wirklich brauchen, wenn wir die Form des

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Universums verstehen wollen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Beziehungsweise nicht dieses spezielle Konzept der euklidischen Metrik,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: aber die allgemeine Idee. Denn es gibt jede Menge Metriken.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und das mag überraschend klingen, wieso braucht man mehr als eine Art einen Abstand zu definieren?

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Entweder zwei Punkte sind zehn Meter voneinander entfernt oder nicht.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Aber wie gesagt, so einfach ist es nicht. Stellt euch mal vor,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: ihr seid in New York, in Manhattan, wo die Straßen ein rechtwinkliges Gitter bilden.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Wenn ich jetzt wissen will, wie weit es von einer Ecke in Manhattan zu einer

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: anderen ist, dann hilft mir die Euclidische Metrik wenig, weil die gibt mir

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: ja den direkten Abstand, also quasi die Luftlinie.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und wenn ich nicht mit dem Flugzeug unterwegs bin, dann hilft mir das nichts.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Ich kann ja nicht schnurgerade durch die Stadt gehen, Hochhäuser raufklettern und wieder runter.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Ich muss den Straßen und den rechten Winkeln folgen und brauche deswegen eine

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: andere Funktion, mit der ich den Abstand berechnen kann, beziehungsweise eine andere Metrik.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Die heißt übrigens auch Manhattan-Metrik und hat tatsächlich Anwendungen abseits

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: der Navigation durch amerikanische Großstädte. Aber das wird jetzt zu weit führen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Wir wollen uns ja um das Universum kümmern. Und auch da kommen wir mit der Euclidischen

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Metrik nicht so weit, wie wir gerne wollen würden.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Zuerst mal, weil das Universum kein zweidimensionales Blatt Papier ist.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Wir haben drei Raumdimensionen. Was aber noch kein Problem wäre.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Das mit den Dreiecken und der euklidischen Metrik, das könnte man auch problemlos

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: auf drei Dimensionen erweitern.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Aber der Raum ist ja nicht nur dreidimensional, sondern auch gekrümmt.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Das wissen wir dank Albert Einstein, dank seiner allgemeinen Relativitätstheorie.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und das macht die Sache ein bisschen schwieriger.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Jede Masse krümmt den Raum und wir müssen trotzdem einen Weg finden,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: um die Abstände zu bestimmen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Stellen wir uns nochmal das Blatt Papier von vorhin vor. Nur legen wir das jetzt

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: nicht flach auf den Boden, sondern wir streuen vorher noch einen Haufen unterschiedlich

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: große Murmeln aus und legen das Blatt dann da drauf.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und jetzt wird es jede Menge Buckel im Papier geben und wir kommen mit den Dreiecken

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: und dem Satz von Pythagoras nicht mehr wirklich weiter, wenn wir den kürzesten

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Abstand zwischen zwei Punkten messen wollen. Die Linien, die wir zwischen den

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Punkten ziehen können, die werden gebogen sein.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Wir können sie um die Buckel herumziehen oder oben drüber.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Aber es ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich, welche davon jetzt länger ist und welche kürzer.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und als Abstand definieren wir sinnvollerweise den kürzesten Weg zwischen zwei Punkten.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und so ein ähnliches Problem haben wir auch beim Universum.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Der Raum ist gekrümmt und im Prinzip an jedem Punkt unterschiedlich stark.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: In der Nähe von Sternen stärker als im leeren Weltraum. In der Umgebung von

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: schwarzen Löchern so stark, dass wir uns schwer tun zu verstehen,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: was da abgeht und so weiter.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Aber trotzdem wollen wir das irgendwie untersuchen können, zumindest mathematisch.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und genau das war das Problem, vor dem Albert Einstein gestanden ist,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: als er seine allgemeine Relativitätstheorie formuliert hat.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Zu sagen, Massen krümmen die Raumzeit und Objekte folgen bei ihrer Bewegung

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: dieser Krümmung, das ist das eine.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Das aber auch mathematisch exakt aufzuschreiben, das ist das ganz andere.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Am Ende hat es Einstein nach langer Arbeit geschafft und das Ergebnis waren

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: seine berühmten Feldgleichungen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Ich erspare es mir und euch, die jetzt im Detail zu erklären.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Aber im Wesentlichen ist es ein Satz von mathematischen Gleichungen,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: bei denen auf der einen Seite ein Krümmungstensor steht und auf der anderen

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: der Energieimpulstensor.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Vor dem Wort Tensor muss man jetzt auch keine große Angst haben.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Das ist eigentlich nur ein aufgemotzter Vektor.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und was ein Vektor ist, ist simpel. Das haben viele in der Schule gelernt.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Ein Vektor ist eine Zahl mit einer Richtung.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Okay, das ist vielleicht ein bisschen zu vereinfacht. Aber nehmen wir zum Beispiel

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: die Geschwindigkeit. Wenn ich sage, dass ich mit 25 kmh die Straße langfahre,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: dann meine ich normalerweise auch genau das.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Gemessen an der Distanz, die ich entlang der Straße zurücklege,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: bewege ich mich mit 25 kmh.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Ich kann aber genauso gut sagen, dass ich mich gerade mit 17,7 kmh in Richtung

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Norden und gleichzeitig mit 17,7 kmh in Richtung Westen bewege,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: nämlich dann, wenn die Straße exakt in Richtung Nordwesten verläuft.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Auf der Straße interessiert mich das normalerweise nicht, aber ganz allgemein

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: ist es durchaus sinnvoll, bei einer Geschwindigkeit nicht den absoluten Wert

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: anzugeben, sondern den Anteil, mit dem man sich jeweils in eine der drei Raumrichtungen bewegt.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Zum Beispiel, wenn man im Wälderl unterwegs ist.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Statt einer Zahl hat man jetzt also drei Zahlen, die man braucht,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: um zu sagen, wie schnell etwas sich in alle drei Richtungen bewegt.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und diese drei Zahlen zusammen, die sind ein Vektor.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Man kann das Konzept von Vektoren auch ohne physikalische Anwendung und ganz abstrakt definieren.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Man kann mit Vektoren rechnen, wie mit ganz normalen Zahlen,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: zumindest dann, wenn man die entsprechenden Rechenregeln kennt, und so weiter.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Man kann aber auch das Konzept des Vektors noch erweitern.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Einen Vektor kann man sich als Liste von Zahlen vorstellen. Im Beispiel der

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Geschwindigkeit von vorhin eben als Liste von drei Zahlen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Einen Tensor kriege ich, wenn ich aus der Liste eine Tabelle mache.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Klingt ein bisschen verwirrend, aber wir können uns das so vorstellen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und angenommen, wir haben irgendein Material, das sich verformen lässt.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Ich kann in die eine Richtung dran ziehen, ich kann in der anderen Richtung

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: dran ziehen, ich kann es zusammendrücken, verdrehen und so weiter.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Es ist klar, dass auch hier die Richtung eine Rolle spielt. Vielleicht ist das

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Material sehr leicht zu dehnen, wenn ich in die eine Richtung ziehe,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: aber sehr schwer, wenn ich an den anderen Seiten ziehe.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Wenn man das mathematisch beschreiben will, dann muss man auch das Verhalten

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: für jede Richtung definieren.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und um dieses Verhalten zu beschreiben, brauche ich im Allgemeinen ebenfalls

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: mehr als nur eine Zahl, weil es ja auch zum Beispiel davon abhängt,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: wie schnell die Verformung abläuft und die Geschwindigkeit, wissen wir schon,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: ist ein Vektor mit drei Zahlen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Um dieses Verzerrverhalten korrekt zu beschreiben, kriege ich am Ende also einen

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Vektor, bei der jeder Eintrag selbst wieder ein Vektor ist.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Oder, wenn ich das Ganze ein bisschen besser sortiere beim Aufschreiben,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: kriege ich eine Tabelle aus Zahlen, die in der Mathematik eine Matrix genannt wird.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Oder, noch ein bisschen genauer, ein Tensor zweiter Stufe.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Ein Vektor ist dann ein Tensor erster Stufe, weil die Zahlen hier vereinfacht

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: gesagt nur eine Spalte bilden, während sie bei einer Matrix in Spalten und Reihen

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: also zweidimensional organisiert wird.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Eine ganz simple Zahl ohne irgendwas, das wäre logischerweise ein Tensor Nullterstufe.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und nach oben kann man das auch beliebig erweitern. Ich kann mir die Zahlen

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: auch in einem dreidimensionalen Gitter anordnen, wenn das nötig ist.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und dann kriege ich einen Tensor dritter Stufe und so weiter.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Irgendwann kann man sich das nicht mehr vorstellen, aber mathematisch aufschreiben

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: und damit rechnen, das ist kein Problem.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Aber jetzt wieder zurück zu Einstein und seinen Gleichungen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Mit simplen Zahlen kommt man im Universum nicht weit, mit Vektoren auch nicht

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: immer. Wir haben ja nicht nur einen dreidimensionalen Raum, sondern genau genommen

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: eine vierdimensionale Raumzeit.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und wenn ich beschreiben will, wie die gegrümmt werden kann,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: dann muss man es so ähnlich anstellen, wie ich es gerade im Beispiel des verzerrten

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Materials erklärt habe. Nur, dass es sehr viel komplizierter ist natürlich.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Am Ende kriegt man aber etwas, das sich nach einem italienischen Mathematiker

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: der Ricci-Grümmungstensor nennt.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und auf der anderen Seite der Gleichung steht der Energieimpulstensor,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: der beschreibt, wie viel Energie und Masse sich in einem bestimmten Punkt der

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Raumzeit befindet, beziehungsweise wie viel Energie und Masse durch diesen Punkt

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: gerade hindurch fließt.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Das ganze Zeuge im Universum ist ja dynamisch und das muss man auch berücksichtigen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Das ist jetzt alles enorm vereinfacht, aber im Wesentlichen ist das das Herzstück

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: von Einsteins Theorie. Eine Gleichung mit zwei Tensoren.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Einer beschreibt, wie sich der Raum krümmt und der andere, wie viel Energie

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: und Masse sich irgendwo befindet. Eine Gleichung zu haben, das ist das eine.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Sie zu lösen, das andere. Bei den einsteinischen Feldgleichungen ist es alles andere als einfach.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Aber wenn man sie löst, dann ist das Ergebnis eine Metrik, also eine Funktion,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: die mir sagt, wie die Abstände in der Raumzeit berechnet werden.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und erinnern wir uns an den Anfang der Folge, als ich von der Euclidischen Metrik

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: und der Manhattan-Metrik erzählt habe, je nachdem,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: wie der Raum beschaffen ist, in dem Fall eine zweidimensionale Fläche oder ein

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Gitter aus Straßen, haben wir eine andere Metrik gebraucht.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Im Umkehrschluss heißt das, wenn ich die Metrik kenne, kann ich daraus ableiten,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: wie die Geometrie des Raumes aussieht, die sie beschreibt.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Wenn ich also die einsteinischen Feldgleichungen löse und eine Metrik finden

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: kann, kann ich daraus die Geometrie der Raumzeit ableiten und daraus auf die

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Form des Universums schließen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Das war jetzt sehr viel, aber auch sehr notwendige Mathematik,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: um die Frage zu beantworten, welche Form hat das Universum?

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Die Antwort lautet, naja, kommt drauf an.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Es kommt drauf an, welche Annahmen man über den Energieimpulstensor trifft.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Wenn wir exakt wüssten, wie viel Masse und Energie an jedem beliebigen Punkt

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: des Universums existiert, dann, okay.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Dann könnte man die Gleichungen auch immer noch nicht lösen,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: weil es absurd komplex wäre. Aber das wissen wir ja sowieso nicht.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Alle bisherigen Lösungen der einsteinischen Gleichungen gehen von stark vereinfachten Annahmen aus.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Man kann zum Beispiel annehmen, dass die gesamte Materie und Energie komplett

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: gleichmäßig in alle Richtungen im Universum verteilt ist.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Das ist etwas, was zumindest in grober Näherung für das Universum,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: das wir beobachten, auch korrekt ist. Da gibt es keine Ecken,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: in denen absurd viel mehr Galaxien zu finden sind als anderswo.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Zumindest haben wir das noch nicht zweifelsfrei nachgewiesen,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: dass es sowas geben kann.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und bei unserer Annahme für den Energieimpulstensor können wir auch voraussetzen,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: dass sich Abstände im Laufe der Zeit ändern können.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Auch das basiert ja auf Beobachtungsdaten, nämlich der Beobachtung der Expansion des Universums.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und wenn wir jetzt mit diesen Annahmen probieren, die einsteinischen Gleichungen

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: zu lösen, dann kriegen wir etwas, was sich Friedmann-Lemaitre-Robertson-Walker-Metrik nennt.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Nach den vier Wissenschaftlern, die genau das getan haben und die Gleichung gelöst haben.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Mit dieser Metrik kann man unser reales Universum halbwegs gut beschreiben.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Wir kriegen einen expandierenden Kosmos, aber wir können leider immer noch nichts

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: über die genaue Form sagen.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Dafür reichen die Annahmen nicht, beziehungsweise dafür müssten wir zusätzliche

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Annahmen treffen. Ich habe das in Folge 398 der Sternengeschichten sehr genau erklärt.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Wir haben ja jetzt gerade in unserer Annahme nur vorausgesetzt,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: dass die Energie und die Materie gleichmäßig verteilt ist.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Aber wir wissen nicht, wie viel Materienenergie insgesamt im Universum da ist.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und solange wir das nicht wissen, wissen wir auch nicht, wie es insgesamt gekrümmt ist.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Also nicht lokal an irgendeinem bestimmten Punkt, sondern wirklich als großes

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Ganzes gekrümmt ist. Oder ob es überhaupt gekrümmt ist.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Wir wissen also anders gesagt nicht, ob das Universum eher das vierdimensionale

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Äquivalent einer Kugel oder von einem Blatt Papier ist oder was ganz anderes.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Wir können aber auch ganz andere Annahmen treffen. Wir können zum Beispiel annehmen,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: dass das Universum überhaupt keine Materie enthält.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Das ist zwar offensichtlich falsch, aber es macht die Berechnung einfacher und

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: dann kriegen wir eine De-Sitter-Metrik bzw.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Einen De-Sitter-Kosmos, wieder benannt nach dem Wissenschaftler,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: der es das erste Mal ausgerechnet hat.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Das klingt jetzt nach einer unnötigen mathematischen Übung, weil wozu ein Universum

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: anschauen, das keine Materie enthält.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Aber solche Desitter-Modelle, die waren in der Anfangszeit der Kosmologie wichtig,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: um überhaupt irgendwie verstehen zu können, wie die Feldgleichungen funktionieren.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und tatsächlich war das Universum ganz zu Beginn, ein paar Sekundenbruchteile

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: nach dem Urknall, vielleicht wirklich näherungsweise so ein Desitter-Raum,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: weil erst nach diesen Sekundenbruchteilen ist die Materie ja entstanden.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Es gibt noch jede Menge andere Metriken, zum Beispiel die Anti-De-Sitter-Metrik,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: die es uns schon mal in Folge 538 beim holographischen Universum begegnet.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Oder die Gödel-Metrik aus Folge 354, da hat der Mathematiker Kurt Gödel vorausgesetzt,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: dass das Universum als Ganzes rotiert und das dann benutzt, um die einsteinischen

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Gleichungen zu lösen und am Ende eine Metrik rausbekommen, mit der beschrieben

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: werden kann, dass Zeitreisen funktionieren im Universum.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Aber wie gesagt, es gibt erstens keinen Hinweis, dass unser Universum rotiert

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: und nur wenn man das ausrechnen kann, folgt daraus nicht, dass es auch so ist.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Einsteins Gleichungen sind wahnsinnig mächtig. Die können nicht nur ein Universum

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: beschreiben, sondern jede Menge davon.

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: Und wir müssen uns noch sehr viel länger mit der Metrik beschäftigen,

Sternengeschichten Friedmann-Gleichungen: wenn wir wissen wollen, welches davon unser eigenes ist.

Über diesen Podcast

Der Science Busters Podcast ist ein Podcast der Science Busters. Das trifft sich insofern sehr gut, weil der Name leicht zu merken ist.

Seit 2007 gibt es die Science Busters als Wissenschafts-Show-Projekt. Auf der Bühne, auf Radio FM4, als Bücher, als Lehrveranstaltung und TV-Sendungen. Und ab 2021 auch als Podcast. Weil fast immer mehr zu einem Thema zu sagen wäre, als im jeweiligen Format Platz hat. Nachhaltige Wissenschaftskommunikation, wenn man so will, lehrreich, unterhaltsam und durchgehend in Stereo.

In jeder Folge wird eine aktuelle Frage der Hörerschaft beantwortet, oder zwei. Und ein Thema umfassend beackert. Am Ende gibt es Tipps und Empfehlungen. Um Eigenwerbung zu vermeiden, muss immer einer die Arbeit seines Gegenüber bewerben.

Science Busters Podcast - transparent, unbestechlich, bürgernah
Tiere können der Handlung nicht folgen.

Produziert mit Unterstützung der Universität Graz und der TU-Wien

Kontakt: podcast@sciencebusters.at

von und mit Martin Puntigam, Martin Moder, Florian Freistetter

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